Hallo Harald,
Sorry, wenn ich mich richtig erinnere, haben
wir in der kath. Kirche das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“.
sorry, aber Du hast natürlich Recht - nach katholischer Lehre

Im jüdischen Glauben ist es aber das 6. und lautet „morde
nicht“.
Und im gegenständlichen Fall (Mose) ist es ein göttliches
Gesetz.
Dies widerspricht meiner abendländischen Kultur. Da trennen
uns Welten. Religion darf nicht zum Begriff der Staatskultur
werden.
Ist aber im Orient üblich.
Ich versuche, mich in die Gebräuche der Länder einzulesen,
bevor ich über ihr Verhalten urteile.
Alles andere führt zu jenem „Herrenrassen“-Denken, das genug
Unheil gebracht hat.
Auwah, auwah. Gerade dieses Denken legt doch Scharon mit seienr Regierung gegenüber dem palästinensischen Volk an den Tag. Ich sage bewusst Scharon, denn Scharon ist genauso wenig Israel wie Hitlers Regierung Deutschland war.
Ein Mensch, der gelehrt wurde, dass dem Gesetz Gottes/Allahs
unbedingt Folge zu leisten ist, kann nicht verstehen, dass
andere Menschen anders denken. Und er wird sich von einem
Ausländer/Ungläubigen auch nicht belehren lassen.
Du kannst ruhig bei der Defination des Judentums und des Islam bleiben, die jeweils andere Religion als „Ungläubige“ zu bezeichnen. Dies ist ja aus der jeweiligen Religion betrachtet die entsprechende vermessene, überhebliche Einstellung, andere, die die jeweilige Religion nicht teilen, als minderwertig anzusehen. Und daraus stammt auch das Weltbild, das erst erlaubt, andere unter dem Deckmantel der Religion zu töten.
Dieses Recht hat sich das Christentum einst heraus genommen, heute erheben solche Ansprüche das Judentum und der Islam. Sie werden, soweit sie es nicht schon haben, ebenso oder noch mehr Unheil über die Welt bringen wie einige hunderte von Jahren das Christentum.
Und wer sagt, dass unsere abendländische Kultur wirklich die
richtige ist? Oder, warum müssen wir Europäer andere Länder
mit unserer Kultur beglücken?
Dies weiss wohl niemand. Der Islam glaubt an seinen Gott, das Judentum ebenso, das Christentum auch. Der Atheist glaubt auch an etwas, selbst im Busch gibt es einen Gott. Dies scheint mir auch nicht das Problem zu sein. Das Problem liegt in der in den Religionen teilweise vorherrschenden Intolleranz gegenüber anderen Menschen und gegenüber anderen Religionen. Und in dem Versuch über eine Religion Gesetze und staatliches Handeln zu definieren.
Unterwtellt, Israel handelt nach den Gesetzen Mose, dann ist doch Israel aus dieser Sicht betrachtet genauso ein Gottesstaat wie z.B. der Iran mit dem Islam.
Die Geschichte vieler Staaten die religiös ausgerichtet waren beweisst jedoch auch, dass an die Regierungen überwiegend Fanatiker kamen. Sie werden heute Fundamentalisten genannt.
Das System der Türkei zeigt, wie sich ein Land ändert, wenn die Religion nicht mehr zum Staatsprinzip erhoben ist. Die Türkei konnte mit der Trennung vom Islam als alleinige politische Orientierung Freiheitsrechte zulassen und konnte den Krieg mit der PKK und den Kurden weitgehend in eine relativ ruhige, wenn auch noch nicht zufriedenstellende, Richtung bringen. Die Türkei ist auf dem Wege ein demokratischer Staat mit Freiheitsrechten zu werden.
Israel geht in meinen Augen genau den gegensätzlichen Weg. Mit Scharon wird versucht, das Judentum als Masstab des Handelns zu setzen. Hier geht man den genauso falschen Weg wie früher in Europa. Man glaubt, mit Religion können man alles begründen und vor allem, mit Religion können man jede Tat als Gottes Wille definieren.
Wie absurd solche Vorgänge sind zeigt sich doch auch an den Vorgängen, dass es früher so war, dass an den Fastentagen kein Fleisch gegessen werden durfte. Man hat die Tiere ersäuft und sie zu Fisch erklärt. Und nun durfte man das Fleisch essen.
Texas war doch das Land mit der weltweit größten Mordrate der
Justiz.
Glaubst Du, wir werden die Gesetze der USA ändern können?
Ja, ich glaube es, es wird noch lange gehen, vielleicht erlebe ich es nicht mehr. Aber auch Amerika wird die Todesstrafe abschaffen. so sicher, wie ich sicher bin, dass die USA derzeit ihren „Kampf gegen Teile der Welt führen“ weil sie nicht die Freiheit bedroht sehen, sondern das Machtgefüge der USA nur noch mit Gewalt zu erhalten ist. Wir Beide werden es nicht mehr erleben. Oder vielleicht doch. Europa und Russland werden sich von den USA abwenden. Die USA werden in zehn bis zwanzig Jahren alleine gegen China dastehen. Und das „starke Europa“ das in einer Vereinigung aller Staaten kommen wird, wird den USA in der Zukunft erklären, wo es langgeht.
Pardon ! Ein Krieg kommt nicht über Nacht. Ein Krieg bedarf
der Vorbereitung. Und was vorbereitet wird, was dann zum Tod
führt, kannst Du wohl kaum als Versehen betrachten. Im Vorfeld
vor einem möglichen Krieg kann vieles getan werden, um den
Mord an anderen zu verhindern oder zu begrenzen.
Das ist auch wieder nur Theorie.
Was hätte denn z.B. in Jugoslawien getan werden können, um den
Krieg zwischen Serben und Kroaten zu verhindern?
Hier hätte sofort nach den ersten Problemen eingeriffen werden müssen. Dies wäre anfangs noch diplomatisch möglich gewesen. Mit dem voreiligen Versuch Slowenien anzuerkennen, wurden auch die diplomatischen Grundlagen von Verhandlungen verpasst. Bei Kroatien und vor allem Bosnien hat die UNO zugesehen. Man hat wie übrigens auch im Konflikt Israel/Palästina dem Morden mit Distanz zugesehen. Erst als das Kosovo in Gefahr war, griff die USA und die NATO ein. Und warum ? Die Gefahr, wenn der Kosovo fällt, dass die Anreinerstatten fallen und am Ende sogar die Türkei und Griechenland in Gefahr geraten, war einer der Hauptgründe weshalb man eingriff. Die Menschen im Kovo waren doch den Amis völlig wurscht. Die Europäer waren da auch gegen die Amis blauäugig.
Was hätte Israel 1948 tun sollen, um nicht angegriffen zu
werden?
Man hätte sich verteidigen können. Danach auf die ursprünglichen Grenzen zurückziehen, statt das Volk der Palästinenser zu entrechten und zu unterdrücken. Man hätte einen Weg zum Frieden suchen sollen. Aber dazu war Israel seinerzeit nicht bereit und durfte doch auch nicht.
Ich stelle mir eine ganz andere Frage. Was wäre geschehen, wenn nicht aus den USA der Kampf Israels gegen die Araber vom CIA unterstützt worden wäre, später und bis heute geschieht dies ja nun offiziell von der Regierung und einflussreichen Gruppen.
Es ist im Übrigen empfehlenswert sich einmal mit der Geschichte der Unterstützung des Krieges Irak / Iran zu befassen. Welche Macht gleichzeitig beide Regierungen unterstützt hat, obwohl beide Regierungen schon seit jeher als Feinde Israels gelten. Wer dem Irak Geld für Giftgasfabriken gegen Iran gegeben hat und wer dem Iran Gelder für den Aufbau einer atomaren Macht gab und andere Militärhilfe um den Irak zu bedrohen. Danach frage Dich mal, ob diese Weltmacht nicht hundertausende Toter auf dem Gewissen hat.
Stelle Dir mal vor in A oder in DE vermutet jemand , oder
nehmen wir einen Polizeibeamten, eine Gefahr ohne dass es
Hinweise einer konkreten Gefahr gegeben hat. Der Polizist oder
der Zivilist wird angeklagt und wird wohl kaum unter fünf
Jahren Haft davon kommen. Ein Soldat, der aber irgendwo
lauert, bis sich etwas bewegt, dann schiesst und erst dann
überlegt, dass es Zivilisten sind, da soll Bedauern reichen ??
Na ja, Bedauern ist natürlich wenig, wenn ein tödlicher Irrtum
passiert ist. Aber die 5 Jahre Haft machen das Opfer auch
nicht wieder lebendig. Und ein Polizist, der mit einer Strafe
rechnen muss, wird vielleicht den Verbrecher laufen lassen,
bevor er ihn versehentlich erschießt. Einen Terroristen laufen
zu lassen, kann aber für viele Zivilisten tödlich sein.
Du weichst aus. Ich sprach davon, dass jemand nicht erkennt und auch keinen Beleg hat, dass es ein Terrorist ist. Ein Kleinkind, Säugling, eignet sich wohl kaum als Terrorist. Also bitte, nicht für jedes und alles eine Ausrede.
Und solange Länder ein Heer aufstellen, kann man die Soldaten
nicht als Mörder bezeichnen.
Das tut niemand,
Aber doch, darüber streiten wir doch die ganze Zeit.
Dies ist falsch. Wir streiten nicht über das Recht eines Soldaten sich zu verteidigen. Ich streite darüber, dass Soldaten kein Recht haben, andere einfach weil es Palästinenser sind zu töten. Wir streiten um das Handeln offizieller staatlicher Kräfte, die nicht micht Terroristen zu vergleichen sind. Nach der Besetzung von Jugoslawien hat Tito gegen die Deutsche Armee gekämpft. Heute wäre Tito ein Terrorist, weil er für seine Heimat kämpft. Bevor der Ostblock ganz zusammen gebrochen war, war die UdSSR ein Willkürstaat, der die anderen Staaten mit allen Mitteln gewaltsam unterdrückt hat. Heute sind die Kämpfer Terroristen.
Afghanistan und Pakistan galten in den Augen der USA als Terroristennester. Der heutige pakistanische Präsident war in den Augen der USA und der Bush-Administration genauso ein Krimineller wie die Taliban und Sadam. Mit Hilfe der USA unterdrückt dieser internationale Verbrecher das eigene Volk und wird von den USA dafür auch noch finanziell belohnt.
Wobei ich einräume, dass Soldaten natürlich entsprechend
ausgebildet werden und zumindest in den Armeen ausserhalb
Europas noch lernen, dass sie einen bestimmten Feind haben,
Seltsam, bei meiner Ausbildung wurde mir auch erklärt, dass
ich einen bestimmten Feind habe. Und es wurde auch noch darauf
hingewiesen, dass der auch auf mich schiessen wird!
Und das mitten in Europa, im neutralen Österreich!
der zudem von der Politik auch mit Worten aus dem Tierreich
begleitet wird. Eine solche Ausbildung begleitet von
politischen extremen Tönen ist letztlich Ursache dass zuerst
geschossen und erst dann gefragt wird.
Die Ausbildung ist bei den Terroristen sicher ganz genauso.
Dies ändert nichts an der Tatsache, dass wir an einen Soldaten andere Maßstäbe ansetzen müssen wie bei Terroristen. Dir hat man aber sicher auch nicht erklärt, dass der Feind aus „Ratten“ besteht, um Deine Hemmschwelle zum Töten zu senken. Aber die israelische Armee hatte ja schon in ihren Ursprüngen nach 1945 gute Ausbilder.
Gruss Günter