Ist er wirklich „für uns gestorben“? In der Kirche (in beiden,
teils heute noch!) ist es doch üblich, davon zu reden, dass
„die Juden Jesus ermordet haben“. Wo also ist das Opfer?
Tach laika,
also, die Frage, ob Gott, um den Menschen ihre Sünden vergeben zu können, eines Opfers und dann noch des Opfers seines eigenen Sohnes bedurft hätte, lasse ich jatzt mal beiseite. Die Frage ich hochinteressant und wird in der theologie ja auch diskutiert.
In der Kirche (in beiden,
teils heute noch!) ist es doch üblich, davon zu reden, dass
„die Juden Jesus ermordet haben“.
Wie kommst Du denn das **schmale Brett?
In der evangelischen Kirche - und nur von der kann ich sprechen, die Katholiken mögen für sich selber sprechen - habe ich solchen Quatsch schon seit Jahrzehnten nicht mehr gehört. Das mag daran liegen, dass die evangelischen Pfarrer - mit mehr oder weniger bleibendem Erfolg - eine wissenschaftliche Ausbildung durchlaufen müssen, zu er auch die historisch-kritische Exegese gehört Da lernt man, dass solche vordergründig-wörtliche Wiederholung von biblischen Aussagen der historischen Wahrheit durchaus nicht immer nahekommt.
Ich bestreite nicht, dass es auch in der evangelischen Kirche irgendwelche „Gemeinschaften“ - die altpietistische, die neupietistische, die Liebenzeller, die Hahnsche zum Exempel - gibt, die so etwas noch verbreiten. Die konzentrieren sich vorzugsweise in eher südlichen Gegenden der EKiD.
Nun gut.
Du fragst: Wo ist das Opfer?
Die Klärung der Frage, wer am Tode Jesu schuld ist, bedeutet ja nicht, dass er nicht „geopfert“ worden wäre oder kein „Opfer“ sein könnte.
Die Rede von einem „Opfer“ ist in antiken Vorstellungen und der antiken Praxis des Opferkults begründet.
Ob eine solche Redeweise unseren heutigen Vorstellungen noch angemessen ist, müsste befragt, durchdacht, bezweifelt, begründet, neu formuliert - jedenfalls viel gründlicher als bisher thematisiert werden.
Gruß - Rolf**