Jetzt BenQ pleite!?

Hallo zusammen,

ich bin nicht betroffen und doch empört über das Verhalten von BenQ-Deutschland.
Soll man eine offenkundige Verarschung der „gelben Gefahr“* widerspruchslos hinnehmen?
Ich schlage einen Kaufboykott von BenQ-Produkten vor. Jeder Interessierte schickt an 10 Freunde/Bekannte eine Email und erzählt ihnen von dieser Firma.
Natürlich sollten Hacker, die diesen Beitrag lesen, nicht auf die Idee kommen, die Firma mit Hackings zu schädigen. Schließlich wollen 3000 Menschen in Deutschland noch Geld sehen.
Bin mal gespannt, was dabei rauskommt.

Gruß
Phillyboy
*Der Opa eines Freundes hat ihm schon als Kind eingeschärft: nimm Dich in Acht vor der „gelben Gefahr“. Irgendwie ulkig, oder?

Tja,

diesmal sind die Heuschrecken mal aus Asien, sie kopieren aber nur ein erprobtes Verfahren der Ami-Heuschrecken: Günstig aufkaufen, Subventionen in astronomischer Höhe kassieren und dann nach der verenbarten Karenzzeit zerschlagen und den Honig aussaugen.

Solche Verbrechen wären aber ohne Einverständnis der ursprünglichen Konzernleitung und der Regierung kaum möglich (mal wieder bös gedacht.

Es wundert mich sehr, dass der „deutsche Michel“ nicht aufwacht: Banken und Wirtschaft fahren derbe Gewinne ein, Vorstand/Management erhöhen ihre „Aufwandtsentschädigung“ um 30%, wer noch Arbeit hat, muss länger arbeiten für weniger Geld, bekommt Urlaubs- und Weihnachtsgeld gestrichen …

Auf welche Zumutungen warten wir noch, bevor hier jemand wach wird??

LG
sine

Hi!

Denke doch einmal weiter.
Wer ist hier der wahre Verbrecher? Ein taiwanesisches Unternehmen, welches seinen neuen Mitarbeitern gesagt hat: „O.k., Leute, Ihr habt ein Jahr, die Sache zu Laufen zu kriegen. Klappt das nicht, machen wir den LAden zu.“ ?

Wohl kaum. Sie haben eine Firma gekauft und den Leuten eine (wenn auch kleine) Chance gegeben. Zudem haben sie günstig eine brauchbare Technologie eingeshoppt.

Oder ist der wahre Verbrecher vielleicht Siemens/Kleinfeld? Eine defizitäte Sparte mit lauter bewährten (oder auch schwer kündbaren weil lange dabei) Mitarbeitern mit 300 Mio. Euro „Agio“ an einen taiwanesischen Konzern zu verhökern, sich dabei von einem nicht mehr renditeversprechenden Geschäftszweig und riesigen arbeitsrechtlichen Verpflichtungen zu befreien und die Aktionäre glücklich zu machen, da kann doch keiner was gegen haben, oder…?

Das eigentliche Schwein ist Kleinfeld. Jeder Euro Subvention für den Siemens-Konzern ist einer zu viel. Ich würde es darauf ankommen lassen. Laß´ Siemens doch abwandern. Einen großteil der deutschen Arbeitsplätze bauen sie ja trotz Subventionen ab und die verbliebenen Menschen sind arbeitslos billiger als die Arbeitplätze für den dreifachen Preis von Siemens zu „kaufen“, wie es aktuell geschieht.

ich bin nicht betroffen und doch empört über das Verhalten von
BenQ-Deutschland.
Soll man eine offenkundige Verarschung der „gelben Gefahr“*
widerspruchslos hinnehmen?

Natürlich nicht.
BenQ ist m.E. hier nicht der Hauptschuldige. Aber das Beispiel zeigt nun auch dem dümmsten Ignoranten hierzulande, wie Business in China und weiten teilen Asiens funktioniert.
Wer heute noch ein koreanisches Auto oder einen chinesischen DVD-Player kauft, sollte darüber nachdenken.

Ich schlage einen Kaufboykott von BenQ-Produkten vor. Jeder
Interessierte schickt an 10 Freunde/Bekannte eine Email und
erzählt ihnen von dieser Firma.
Natürlich sollten Hacker, die diesen Beitrag lesen, nicht auf
die Idee kommen, die Firma mit Hackings zu schädigen.
Schließlich wollen 3000 Menschen in Deutschland noch Geld
sehen.
Bin mal gespannt, was dabei rauskommt.

Der Kaufboykott muss einher gehen mit massiven Einfuhzöllen auf alle Produkte aus Ländern, die ihrerseits dieselben oder auch andere massive Handelshemmnisse uns gegenüber betreiben. Ebenso muss mit Ländern verfahren werden, die durch Sozialdumping deutsche Firmen abwerben.
Dazu muss aber v.a. die Bereitschaft der europäischen Verbraucher kommen zu hinterfragen, woher die Billigprodukte kommen, die sie so lieben und welche Folgen der Kauf auch makroökonomisch haben kann.

Gruß
Phillyboy
*Der Opa eines Freundes hat ihm schon als Kind eingeschärft:
nimm Dich in Acht vor der „gelben Gefahr“. Irgendwie ulkig,
oder?

Ja.

Grüße,

Mathias

Von einem Boykott der BenQ-Waren halte ich gar nichts, es ist auch der falsche Weg. Sicher blicken die deutschen BenQ-Mitarbeiter in eine ungewisse Zukunft, aber man muss doch zynisch loben, dass die Firma nicht auch noch kurz vor Weihnachten zumacht, wie andere.

Im Ernst, diese Konzerne sind nicht schuld, sie nützen lediglich den Spielraum, den ihnen die Politik ausreichend gibt, da ist der Hebel anzusetzen. Wählt endlich Leute mit Sachverstand und Loyalität zum Ganzen in den Bundestag und nicht Abgesandte von Konzernen und Gewerkschaften.

Doch dazu müsste das Wahlgesetz geändert werden, denn egal wen man wählt, bei der konstituierenden Versammlung tauchen immer die gleichen Gesichter auf.

Vielleicht sollten wir einmal intensiver nach Ungarn sehen!

Gruß
Karlheinz Müller-Schön

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Der Kaufboykott muss einher gehen mit massiven Einfuhzöllen
auf alle Produkte aus Ländern, die ihrerseits dieselben oder
auch andere massive Handelshemmnisse uns gegenüber betreiben.
Ebenso muss mit Ländern verfahren werden, die durch
Sozialdumping deutsche Firmen abwerben.

Tja, spätestens hier ist es aus. Wem nützen Kaufboykotte? Wer ist so dumm und meint, mit Kaufgboykotten irgendwelche Arbeitsplätze zu sichern? Hands up, wer hatte denn alles ein Siemens-Handy. Ist schon irgendwie komisch, da gibt es kaum Käufer für die zugegegbenermaßen technisch rückständig und teuren Handys und da wundert sich halb Deutschland, warum plötzlich eine Firma dicht macht, die kaum was in Deutschland verkaufen kann.

Die wahren Verbrecher sind die deutschen KOnsumenten, könnte man meinen. Jedoch hat Siemens den Trend eindeutig verschlafen. Das ist jetzt eben zur Tragödie des Unternehmens geworden. Aber dafür gibt es keine Garantie. 1997 gab es die ersten Handys mit Farbdisplay, polyphonen Klängen und Email-(nicht SMS)Funktion in Japan. Zu diesem Zeitpunkt hat man auf der IFA vorgestellt, wie man mit dem 1000 DM teurem Handy den Sitz eines Autos verstellen konnte. Mehr als ein briefmarkengroßes SW-Display und ein gigantisches Gewicht hatte das Handy nicht.

Die Gesprächskosten waren so hoch wie bei der staatlichen Telekom, in Japan kaum höher als beim Festnetz. Wer den Markt aufrollte, wissen wir ja. Nokia war auch sehr spät dran, heute ganz vorne. Vodafone hatte sich rasend schnell ausgebreitet, vor Jahren in Japan noch absolut unbekannt, heute einer der größten. Und die Telekom? Irgendwie auf dem Mobilfunksektor eher ein untergeordneter Player.

Der Markt war für deutsche Handys einfach nicht da.

BTW: Protektionistische Zölle schaden nur allen und nützem Keinen.

gibt, da ist der Hebel anzusetzen. Wählt endlich Leute mit
Sachverstand und Loyalität zum Ganzen in den Bundestag und
nicht Abgesandte von Konzernen und Gewerkschaften.

Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Welchen Einfluss hat die Politik auf das Konsumverhalten der Deutschen? Welchen EInfluss hat sie, ob das Handygeschäft defizitär ist oder nicht? Das einzige, was sie machen kann, ist subventionieren und das nützt einer kranken Firma gar nicht.

Hallo!

ich bin nicht betroffen und doch empört über das Verhalten von BenQ-Deutschland.
Soll man eine offenkundige Verarschung der „gelben Gefahr“* widerspruchslos hinnehmen?

Vorweg: Ich verfüge über keine Hintergrundkenntnisse des speziellen Falls und ich nehme an, daß auch Du nicht viel mehr weißt, als das, was Medien berichten. Das aber ist viel zu wenig, um sich ein Urteil zu bilden.

Bekannt ist, daß der Handymarkt von Verdrängung und Preisverfall gekennzeichnet ist. Andererseits handelt es sich um Produkte, die sich mit hohem Automatisierungsgrad fertigen lassen. Bei Automaten ist es weitgehend egal, ob sie in Taiwan oder Bayern stehen. In der Fertigung sind also keine entscheidenden Preisvorteile erzielbar, so daß der Markterfolg in der Hauptsache an kontinuierlicher Entwicklung, Vertrieb und Marketing hängt. Um in schnellebigen Märkten erfolgreich zu sein, muß man Technologieführer sein. Aber genau damit tun wir uns auf etlichen Gebieten furchtbar schwer. Die pfiffigen Innovationen kommen nur zu oft aus Fernost und wir rennen hinterher. Ich werde nicht müde, das Beispiel mit dem Hybridantrieb zu erwähnen. Hierzulande wird mit der schon seit Generationen gebauten Technik selig geschlafen und regelmäßig folgt das bittere Erwachen.

Wie war das in den 3 ehemaligen Siemens-Werken nach der Übernahme durch BenQ? Das Unternehmen sollte binnen kurzer Zeit aus der Verlustzone kommen. Schließlich wird kein vernünftiger Mensch auf Dauer Aktivitäten am Leben erhalten, mit denen Geld verbrannt wird. Dafür müssen 3.000 ehemalige Siemens-Beamte vom Vertrieb, über die Entwicklung bis zum Fertigungsmitarbeiter den Ernst der Lage kapiert haben. Dafür darf sich kein Gewerkschafter hinstellen und auf die Einhaltung von Arbeitszeiten pochen, wenn in der Entwicklung 60 und mehr Wochenstunden nötig sind, um zügig auf einen grünen Zweig zu kommen. Dafür muß man sich von Vorstellungen trennen, daß solche Aufgaben mit mehr Personal lösbar sind, weil das neue Personal ein oder mehrere Jahre braucht, um auf dem speziellen Sachgebiet etwas zu bringen. Was mag wohl passieren, wenn koreanische Entscheider an richtigen Einsatz gewöhnt sind und in Old Germany erleben, daß man darüber diskutiert, ob die Stempeluhr am Arbeitsplatz oder am Werkseingang hängen muß und 40 Wochenstunden als Zumutung empfunden werden?

Jahrzehntelang mußte ich mir in einem kleinen Betrieb die Jammerei anhören, daß man bei Siemens und VW viel weniger arbeiten müsse. Jahrzehntelang gab ich zum Besten, daß ich die Entwicklung für eine Fehlentwicklung halte, deren Konsequenzen auf Dauer nicht durchzuhalten sind. Mit dieser Einschätzung stehe ich nicht alleine. Etliche Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen verweigerten sich dem Unsinn, den angestellte Funktionäre von Arbeitgeberverbänden zusammen mit Gewerkschaften veranstalteten. Hohe Einkommen gehen völlig in Ordnung, schließlich wird auch die Kaufkraft gebraucht. Aber den hohen Einkommen muß auch eine adäquate Leistung gegenüber stehen. Es ist jedenfalls ein Widerspruch, die warme Bettung mit 3x-Stunden-Woche zu erwarten, dazu Technikfeindlichkeit, Trägheit bei der Entwicklung neuer Produkte und Billigmentalität zu pflegen und gleichzeitig von Wettbewerbsfähigkeit zu träumen.

Jeder muß sich hierzulande vor Augen führen, daß das kleine Deutschland mit seinen paar Leutchen im Vergleich mit den gewaltigen asiatischen Wirtschaftsmächten absehbar ein Nichts ist. Wenn wir auf Dauer hohen materiellen Lebensstandard wollen, brauchen wir auf allen Gebieten, die hiesige Unternehmen bearbeiten, Technologieführerschaft mit gehörigem Vorsprung. Das erfordert dauernde Anstrengungen, denn ein einmal erreichter Vorsprung ist bei Stillstand der Entwicklung sofort der allgemeine Stand der Technik und dann geht es nur noch über den Preis. Den Wettbewerb über den Preis können wir nicht gewinnen.

Kurz: Der Fall BenQ könnte in die Kette der Indizien gehören, daß mit unserer Leistungsbereitschaft etwas nicht stimmt.

Von „gelber Gefahr“ zu reden, halte ich für kurzsichtig. Allein der chinesische Markt ist bevölkerungsmäßig dreimal so groß wie die gesamte EU. Wir können uns Gedanken an Abschottung überhaupt nicht leisten. Wir müssen einfach besser werden. Daß bei uns etwas nicht stimmt, zeigen u. a. über 40.000 Jugendliche, die allein in diesem Jahr ohne Ausbildung bleiben. Das sind 40.000 Dauerbelastungen für das Gemeinwesen statt 40.000 Chancen.

Gruß
Wolfgang

Tja,

dito

Auf welche Zumutungen warten wir noch, bevor hier jemand wach
wird??

Was also schlägst Du vor, um den „Raubtierkapitalismus“ zu bändigen?
Ich bin gespannt.

Gruß bobesch

Hallo zusammen,

ich bin nicht betroffen und doch empört über das Verhalten von
BenQ-Deutschland.

Wieso? Ein rel. kleines Unternehmen geht in Insolvenz. Was ist daran spektakulär?
Zum einen heißt Insolvenz noch immer nicht sofortige Schließung, sondern führt durchaus auch das eine oder andere Mal zu einer besseren, tragfähigeren Lösung als vorher.
Zum anderen solltest Du bedenken, dass „unsere“ Konzerne das jederzeit ähnlich im Ausland machen. Nix „gelbe Gefahr“, das ist internationale Konzernpolitik seit altersher, bei Überkapazität oder Problemen den Laden dort zu schließen, wo der Ruf am wenigsten leidet.
Und zum dritten: Ein Handy ist kein Artikel, der über Technik verkauft wird. Es ist mittlerweile ein nahezu reiner Modeartikel. Und hier waren die deutschen Konzerne mit ihren Technikern schon immer überfordert. (Ich erinnere an Bosch, ja, die haben auch mal Handys hergestellt:wink:) Aber: Ob BenQ - bisher ein reiner Fertiger - den Wettbewerb selber stemmen kann, ist noch lange nicht bewiesen. BenQ hat einen Marktanteil im kleinen einstelligen Bereich. BenQ muss selber massiv schauen, dass seine Handysparte in 1 oder 2 Jahren noch existiert. Denn mal ehrlich: Würde irgendwer merken, wenn es BenQ-Siemens als Handymarke nicht mehr gäbe? Wohl eher nein. Und das ist kein wirklich gutes Zeichen für eine Firma …

Grüße
Jürgen

Hi!

Der Kaufboykott muss einher gehen mit massiven Einfuhzöllen
auf alle Produkte aus Ländern, die ihrerseits dieselben oder
auch andere massive Handelshemmnisse uns gegenüber betreiben.
Ebenso muss mit Ländern verfahren werden, die durch
Sozialdumping deutsche Firmen abwerben.

Tja, spätestens hier ist es aus. Wem nützen Kaufboykotte? Wer
ist so dumm und meint, mit Kaufgboykotten irgendwelche
Arbeitsplätze zu sichern?

Ich.

Hands up, wer hatte denn alles ein
Siemens-Handy.

Ich.

Ist schon irgendwie komisch, da gibt es kaum
Käufer für die zugegegbenermaßen technisch rückständig und
teuren Handys und da wundert sich halb Deutschland, warum
plötzlich eine Firma dicht macht, die kaum was in Deutschland
verkaufen kann.

Mal die letzten Handies von benQ gesehen? Die sind up-to-date.

Die wahren Verbrecher sind die deutschen KOnsumenten, könnte
man meinen.

Genau das sage ich.

Jedoch hat Siemens den Trend eindeutig
verschlafen. Das ist jetzt eben zur Tragödie des Unternehmens
geworden. Aber dafür gibt es keine Garantie. 1997 gab es die
ersten Handys mit Farbdisplay,

ja, nämlich von Siemens.

polyphonen Klängen und
Email-(nicht SMS)Funktion in Japan. Zu diesem Zeitpunkt hat
man auf der IFA vorgestellt, wie man mit dem 1000 DM teurem
Handy den Sitz eines Autos verstellen konnte. Mehr als ein
briefmarkengroßes SW-Display und ein gigantisches Gewicht
hatte das Handy nicht.

Die japanischen Gerätehersteller habe ich damals mit den Produktionsmaschinen für LiIon-Akkus versorgt. Die Handies waren nach 2 Wochen defekt. Alles Show.

Die Gesprächskosten waren so hoch wie bei der staatlichen
Telekom, in Japan kaum höher als beim Festnetz.

Dafür kann der Gerätehersteller nichts, hier war und ist der KUnde schuld. Keine Ahnung, weshalb die Telekom noch Kunden unter 75 Jahren hat…

Wer den Markt
aufrollte, wissen wir ja. Nokia war auch sehr spät dran, heute
ganz vorne. Vodafone hatte sich rasend schnell ausgebreitet,
vor Jahren in Japan noch absolut unbekannt, heute einer der
größten. Und die Telekom? Irgendwie auf dem Mobilfunksektor
eher ein untergeordneter Player.

Mal was von T-Kom Deutschland und T-Kom USA gehört…?

Der Markt war für deutsche Handys einfach nicht da.

Doch, aber der Verbraucher hat lieber 10€ gespart. Dasselkbe Probnlem wie bei Autos.

BTW: Protektionistische Zölle schaden nur allen und nützem
Keinen.

Das sehe ich anders. Europa muss die Wirtschaftskriegserklärung annehmen und seine Interessen verteidigen.
Auch mit Sanktionen gegen Deals wie Siemens ihn gemacht hat.
Damit meine ich keinen kompletten Marktprotektionismus, aber ein klares Bekenntnis der europäischen Politik zur europäischen Wirtschaft.

Grüße,

Mathias

Hallo,

Mal die letzten Handies von benQ gesehen? Die sind up-to-date.

Mit Handys, die uptodate sind, kann man Fernseh schaun (DVB).

ja, nämlich von Siemens.

Weder das S6 noch das S10 noch das SL10 hatte Farbdisplay. Die kamen erst Jahre später raus.

Die japanischen Gerätehersteller habe ich damals mit den
Produktionsmaschinen für LiIon-Akkus versorgt. Die Handies
waren nach 2 Wochen defekt. Alles Show.

Wohl kaum. Toshiba und Panasonic hatten die besten auf dem Markt,. Ich durfte mir die ganze Palette anschauen, die mit j-phone vertrieben wurden. Da konnte man die 3 Hand-Modelle in D getrost vergessen.

Dafür kann der Gerätehersteller nichts, hier war und ist der
KUnde schuld. Keine Ahnung, weshalb die Telekom noch Kunden
unter 75 Jahren hat…

Der Kunde kann gegen die hohen Kosten nichts ausrichten. Es fehlte der Wettberwerb.

Doch, aber der Verbraucher hat lieber 10€ gespart. Dasselkbe
Probnlem wie bei Autos.

Bei was denn? Ich kenne noch die Töne, als man sich über das über 1000 DM teure Businesshandy von Siemens lustiggemacht hatte. Die Dinger waren so globig und so schwer, dass sie in keine Tasche pasten und deshalb zum Handy-anm-Gürtel-Trager verholfen haben.

BTW: Protektionistische Zölle schaden nur allen und nützem
Keinen.

Das sehe ich anders. Europa muss die
Wirtschaftskriegserklärung annehmen und seine Interessen
verteidigen.

Welche wären denn das? Zölle zahlt immer der Konsument, sie sind eine Steuer. Sie senken sein Realeinkommen, verringern den Konsum, exportieren Arbeitslosigkeit und Inflation.

Stell dir vor, Deutschland käme auf die Idee, Kokosnüsse anzubauen und erhebt auf alle Importe derartig hohe Zölle, dass diese nie in D verkauft werden können. Damit hat D es geschafft, ein anderes land zu schädigen, indem die Exporte verringert wurden. U.U. muss nun dort eine Firma dichtmachen und die Arbeitslosigkeit steigt. Und was passiert in Deutschland? Durch die hohen Zölle können Kokosnüsse in D angebaut werden, es werden hier Arbeitnehmer beschäftigt, aber zu welchem Preis? Dann kostet vieleicht eine Kokosnuss 10 EUR. Dadurch sinkt aber das Realeinkommen, es wird weniger gekauft.

Nicht umsonst kommen Politiker aller Welt zum Wirtschaftsgipfel zusammen. Ziel ist u.a. ein barrierefreies Handel und seit es in Der EU-Zone keine Zölle mehr gibt, können etliche Waren erheblich günstiger produziert werden.

Es bringt absolut nichts, eine Firma die den Trend verschlafen hat, durch Subventionen in Form von Zöllen zu schützen.

Es gibt keien Wirtschaftskriegserklärung. Deutschland sollte sich auf seine Stärken konzentrieren. Und das sind keine Schraubertätigkeiten. D hat in zuvielen Bereichen Boden verloren und das zum Teil durch eine beschissene Regierung, die meint, jeden Fortschritt durch Gesetzte blockieren zu müssen (Gentechnik z.B.)

Denkansätze
Hier ein paar Denkansätze:

1600 Mitarbeiter in der Produktion:

Eine Produktion solcher Geräte ist nicht sehr personalintensiv. Wieviel Milliarden Handys werden denn pro Jahr in Kamp Lintfort hergestellt ? Oder sind dort einfach viel zu viele Mitarbeiter beschäftigt ?

1400 Mitarbeiter in der Verwaltung:

Oh, oh. Das sind ja fast auf einen Arbeiter in der Produktion ein Mitarbeiter in der Verwaltung. Ob dieses Verhaältnis wohl gesund ist ?

BenQ kauft einen maroden Betrieb von Siemens:

Jahrelang wurde von Siemens heftigste Misswirtschaft betrieben. Siemens ist froh den Scheiß los zu sein. BenQ ist, trotz Millioneninvestitionen der Dumme. So schiebt man Verantwortung ab.

Die Gewerkschaft schreit Zeter und Mordio …

…hat sich aber an der Sanierung des Unternehmens nicht beteiligt sondern Besitzstände bis aufs Messer verteidigt. Ergebnis: Statt einiger bleiben jetzt offensichtlich gar keine Arbeitsplätze erhalten. Danke schön.

Ein ausländisches Unternehmen investiert…

…zieht aber die Notbremse um den Gesamkonzern BenQ und somit zehntausende anderer Arbeitsplätze nicht zu gefährden.

Die deutschen Gewerkschaften erwarten, dass BenQ als Sponsor eines unwirtschaftlichen und vom Betriebsrat dominierten Unternehmens Beschäftigungstherapie betreibt, auch wenn sie daran selbst zugrunde gehen.

Offensichtlich sind viele Arbeitnehmer in Deutschland der Meinung, sie hätten Anspruch auf einen subventionierten Arbeitsplatz. Das Gehalt „scheißt“ zu Not irgendein Goldesel. Vermutlich liegt es daran, dass in der Region von Kamp-Lintfort schon Generationen im subventionierten Kohleabbau tätig waren und damit die Bodenhaftung verloren haben. Ein Arbeitsplatz muss sich einfach tragen und möglichst auch noch Gewinn abwerfen. So läuft es halt im Kapitalismus. Wenn es nicht läuft, wird der Laden eben dicht gemacht. Und wenn nichts mehr da ist, gibt es auch keine Abfindung. Woher auch ? Das kommt in Deutschland täglich vor. Nur der Siemens MA erwartet bei Kündigung mit Geld überschüttet zu werden.

Ich denke diese Geschichte spiegelt sehr gut das Dilemma der deutschen Wirtschaft wieder.

Gruß

S.J.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

…und sie machen es wieder und wieder und wieder…
Hallo,

Soll man eine offenkundige Verarschung der „gelben Gefahr“*
widerspruchslos hinnehmen?

Gelbe Gefahr?? Ich würde es eher nennen „Verarschung von Kleinfeld und Söhne“!

Was meinst Du, was die gespart haben, daß sie die betroffenen Mitarbeiter auf diese Art und Weise „entsorgt“ haben?

Übrigens passiert das gleiche schon wieder: Siemens entsorgt gerade den ganzen Kommunikationsbereich. Ein Teil geht mit Nokia zusammen, der andere Teil wird eine eigenständige GmbH (sorry, ist schon seit gestern). Einen Investor haben sie nach wie vor immer noch nicht gefunden. Hast Du Interesse? Ich mein nur so, um die „gelbe Gefahr“ zu vermeiden:wink:

Laß uns genau in einem Jahr nochmal drüber reden. Mal sehen wie es den seit gestern 17000 Ex-Siemens-Mitarbeitern des oben erwähnten zweiten Teil geht?!

Ich schlage einen Kaufboykott von BenQ-Produkten vor.

Ich schlag lieber nichts vor. Hab eben Kleinfeld auf sämtlichen Nachrichten gesehen und kann gar nicht so viel k… wie ich möchte.

Viele Grüße,
Christiane

Hallo!

Was soll ein Produzent machen, der mit 3.000 Mitarbeitern in einem Marktsegment mit Sättigungserscheinungen und verfallenden Preisen Verluste einfährt und keinen Weg sieht, die Situation zu verbessern?

Sollten wir uns ein Beispiel an Herrn Huber aus Bayern nehmen, der erzählt, wir bräuchten eine deutsche Handy-Fertigung. Sollen wir seinem niedlichen Appell folgen und zu Weihnachten Handys aus deutscher Fertigung kaufen? Vermutlich ist der Zeitpunkt nicht mehr fern, daß der niedersächsische Wirtschaftsminister die Verbraucher bekniet, Fahrzeuge von VW aus Wolfsburg zu kaufen. Dort hat man gerade eine „Rettungsaktion“ ausgehandelt, derzufolge die Mitarbeiter zwischen 2x und 3x Stunden wöchentlich arbeiten. Woh! Hoffentlich bricht angesichts solcher Belastung niemand zusammen! Dazu gibt es Beschäftigungsgarantien. Find ich witzig. Gibt es auch Verkaufsgarantien für teure Allerweltsprodukte mittelmäßiger Qualität, die nicht am Standard der japanischen Konkurrenz klingeln können? Die Telekom will in den nächsten Jahren über 30.000 Mitarbeiter abbauen. Das heißt ja wohl, daß bisher 30.000 Mitarbeiter in der Nase bohren, jedenfalls nicht wirtschaftlich sinnvoll arbeiten. Im hoch verschuldeten, armen Mecklenburg sind tausende Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung übrig. Bei den öffentlich-rechtlichen Krankenkassen bricht ein Sturm der Entrüstung los, wenn Vorschläge kommen, die etwas mehr Wirtschaftlichkeit bringen und eine fünfstellige Anzahl Mitarbeiter überflüssig machen. Nein, wir wollen lieber die aufgeblasenen Strukturen am Leben erhalten.

So gesehen verstehe ich nicht unser Problem mit der Massenarbeitslosigkeit. Wir produzieren einfach unabhängig davon, ob sich das produzierte Zeug verkaufen läßt. Teufelszeug wie die EDV schaffen wir ab. Es wird wieder per Hand mit Tintenfaß und Feder am Stehpult geschrieben. Stempel gibt’s nicht mehr, es wird per Hand gemalt. Bei der Bahn werden Straßenunterführungen und Brücken abgebaut und der gute alte Schränkenwärter wieder eingeführt. Briefmarken werden wieder als hoheitlicher Akt von Beamten verkauft. Auf den 100ha-Höfen der Landwirtschaftschaft Mecklenburg werden Mähdrescher und Traktoren verboten. Gepflügt wird mit Pferden, per Sense gemäht und per Dreschflegel gedroschen. Jeder Acker bietet auf diese Weise Dutzenden Menschen Lohn und Brot. Sollst mal sehen, das Arbeitslosenproblem ist augenblicklich gelöst. Überhaupt sollten wir alle Unternehmen schließen, die Gewinn erwirtschaften. Gewinn wird schließlich durch Auspressen und Ausbeutung von Menschen erzielt, ergo: Kein Gewinn und schon geht es uns besser.

Zur Frage ganz oben: Was außer heftiger Entrüstung ist zu tun?

Gruß
Wolfgang

Hallo,

diesmal sind die Heuschrecken mal aus Asien, sie kopieren aber
nur ein erprobtes Verfahren der Ami-Heuschrecken: Günstig
aufkaufen, Subventionen in astronomischer Höhe kassieren

welche Subventionen hat denn BenQ in Deutschland kassiert?

Interessiert,

Christian

Pleiten als solche
Hallo,

Soll man eine offenkundige Verarschung der „gelben Gefahr“*
widerspruchslos hinnehmen?

vorab: Daß man einem Unternehmen, das

  • ständige Verluste macht,
  • bei dem keine Besserung in Sicht ist und
  • das mit seinen Verlusten den Bestand der ganzen Unternehmensgruppe gefährdet

irgendwann die Unterstützung verweigert, ist betriebswirtschaftlich richtig und vor allem notwendig. Bei BenQ Deutschland trafen alle drei Punkte zu. Die Ursache dafür ist vollkommen uninteressant. BenQ Taiwan hatte bereits 840 Mio. Euro zugeschossen, hinzu kam die bereits weitgehend versenkte Mitgift von ~ 300 Mio. BenQ Deutschland hat also innerhalb eines Jahres über eine Mrd. Euro verbrannt.

BenQ ist deutlich kleiner als Siemens und entsprechend groß sind die Auswirkungen eines derart defizitären Bereichs. So hat die BenQ-Gruppe im ersten Halbjahr 2006 bei einem Umsatz von knapp 3 Mrd. Euro einen Verlust von rd. 200 Mio. Euro ausgewiesen. Eine Lösung des Problems mußte also kurzfristig gefunden werden. Angesichts des Umstandes, daß die Marktanteile zurückgingen und die Verluste stiegen, war das Beenden der Zuschüsse an BenQ Deutschland durch die Muttergesellschaft die einzig logische Lösung.

BenQ ist im übrigen nicht der erste, der so vorgeht, Daimler Benz hat m.W. den ersten größeren Präzedenzfall geschaffen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fokker

Was passiert, wenn man nicht so vorgeht, ist hier nachzulesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Salamander_%28Schuhe%29

Schließlich wollen 3000 Menschen in Deutschland noch Geld
sehen.

Irgendwie scheinen alle davon auszugehen, daß BenQ keine Vorlieferanten hat. Tatsächlich dürfte in etwa die zehnfache Zahl an Arbeitsplätzen bei den Zulieferern auf dem Spiel stehen.

Gruß,
Christian

Hi Christian,

irgendwann die Unterstützung verweigert, ist
betriebswirtschaftlich richtig und vor allem notwendig.

Klar, vollkommen richtig.

Bei

BenQ Deutschland trafen alle drei Punkte zu. Die Ursache dafür
ist vollkommen uninteressant.

Nein, im Gegenteil, genau hier wird’s interessant. Auch was die anderen Bereiche betrifft, die gerade abgestoßen werden. Jahrelange offensichtliche Mißwirtschaft und nicht, daß nicht genügend Warnungen kamen. In nahezu jedem Leitungskreis versuchte das „Fußvolk“ sich Gehör zu verschaffen - taube Ohren auf höherer Ebene:wink: Und, nein, es ist nicht so, daß bei Siemens (oder wie sie jetzt alle heißen) nur Dumpfbacken arbeite/te/n. Natürlich hätte es nicht so kommen müssen, aber es ist müßig mit dem Ansatz „was wäre, wenn…“.

Liebe Grüße,
Christiane

Hi!

Mal die letzten Handies von benQ gesehen? Die sind up-to-date.

Mit Handys, die uptodate sind, kann man Fernseh schaun (DVB).

Mich interessieren Telefone, keine Spielzeuge.

ja, nämlich von Siemens.

Weder das S6 noch das S10 noch das SL10 hatte Farbdisplay. Die
kamen erst Jahre später raus.

Ich hatte vor ca. 10 Jahren einen Knochen von Siemens mit Farbdisplay. Keine Ahnung, wie der hiess. War das erste Handy mit Farbdisplay.

Die japanischen Gerätehersteller habe ich damals mit den
Produktionsmaschinen für LiIon-Akkus versorgt. Die Handies
waren nach 2 Wochen defekt. Alles Show.

Wohl kaum. Toshiba und Panasonic hatten die besten auf dem
Markt,. Ich durfte mir die ganze Palette anschauen, die mit
j-phone vertrieben wurden. Da konnte man die 3 Hand-Modelle in
D getrost vergessen.

…welche aber 2 Jahre lang funktionierten. Die ersten LiIon Akuus der Japaner hielten 2 Wochen.

Dafür kann der Gerätehersteller nichts, hier war und ist der
KUnde schuld. Keine Ahnung, weshalb die Telekom noch Kunden
unter 75 Jahren hat…

Der Kunde kann gegen die hohen Kosten nichts ausrichten. Es
fehlte der Wettberwerb.

Jetzt gibt es ihn. Man muss sich nur trauen.

Doch, aber der Verbraucher hat lieber 10€ gespart. Dasselkbe
Probnlem wie bei Autos.

Bei was denn? Ich kenne noch die Töne, als man sich über das
über 1000 DM teure Businesshandy von Siemens lustiggemacht
hatte. Die Dinger waren so globig und so schwer, dass sie in
keine Tasche pasten und deshalb zum Handy-anm-Gürtel-Trager
verholfen haben.

Heute ist es dasselbe: es gibt erstklassige Handies mit perfekten Serviceleistungen, s. Vertu. Da aber die Leute nichts bezahlen wollen, müssen sie eben mit dem Billigmist leben, den alle außer Nokia liefern.

BTW: Protektionistische Zölle schaden nur allen und nützem
Keinen.

Das sehe ich anders. Europa muss die
Wirtschaftskriegserklärung annehmen und seine Interessen
verteidigen.

Welche wären denn das? Zölle zahlt immer der Konsument, sie
sind eine Steuer. Sie senken sein Realeinkommen, verringern
den Konsum, exportieren Arbeitslosigkeit und Inflation.

Handelshemmnisse als Antwort auf Handelshemmnisse bei Produkten, die es auch aus lokalen Quellen zu kaufen gibt, führen zunächst einmal zu keiner der von Dir genannten Folgen.
Der Konsument würde so lediglich einen realistischen Preis für asiatische Produkte angeboten bekommen und könnte dann entscheiden, was er kaufen möchte.
Es handelt sich ja, wenn überhaupt, nur in den seltensten Fällen nicht-substituierbare Güter, welche wir aus Asien beziehen.

Stell dir vor, Deutschland käme auf die Idee, Kokosnüsse
anzubauen und erhebt auf alle Importe derartig hohe Zölle,
dass diese nie in D verkauft werden können. Damit hat D es
geschafft, ein anderes land zu schädigen, indem die Exporte
verringert wurden.

Es interessiert mich nicht, ob wir China oder Korea schädigen, denn sie tun dasselbe mit uns.

U.U. muss nun dort eine Firma dichtmachen

Shit happens.
Das interessieret doch auch niemanden umgekehrt, s. BenQ.

und die Arbeitslosigkeit steigt. Und was passiert in
Deutschland? Durch die hohen Zölle können Kokosnüsse in D
angebaut werden, es werden hier Arbeitnehmer beschäftigt, aber
zu welchem Preis? Dann kostet vieleicht eine Kokosnuss 10 EUR.
Dadurch sinkt aber das Realeinkommen, es wird weniger gekauft.

Es geht mir nicht um Kokosnüsse, sondern um Produkte, die hierzuöande sinnvoll hergestellt werden können und deren Qualität gesichert werden sollte.
Gewinnen die Chinesen jeden Preiskrieg durch Dumping und Qualitätssenkung, hat am Ende keiner etwas davon.

Nicht umsonst kommen Politiker aller Welt zum
Wirtschaftsgipfel zusammen. Ziel ist u.a. ein barrierefreies
Handel und seit es in Der EU-Zone keine Zölle mehr gibt,
können etliche Waren erheblich günstiger produziert werden.

Das weiß und kenne ich. Nur was hat man von barrierefreiem Handel, wenn nur eine Seite die Barrieren abbaut…?

Es bringt absolut nichts, eine Firma die den Trend verschlafen
hat, durch Subventionen in Form von Zöllen zu schützen.

Da gehe ich mit. Nur trifft das auf die BenQ-Siemens Produkte nicht zu.

Es gibt keien Wirtschaftskriegserklärung.

Wovon träumst Du nachts?

Deutschland sollte
sich auf seine Stärken konzentrieren. Und das sind keine
Schraubertätigkeiten. D hat in zuvielen Bereichen Boden
verloren und das zum Teil durch eine beschissene Regierung,
die meint, jeden Fortschritt durch Gesetzte blockieren zu
müssen (Gentechnik z.B.)

Einverstanden. Allerdings brauchen wir noch ein paar Keulerjobs für die 20% Jugendlichen, die jährlich ohne Schulabschluß auf die Straße kommen…

Grüße,

Mathias

Hallo!

Soll man eine offenkundige Verarschung der „gelben Gefahr“*
widerspruchslos hinnehmen?

vorab: Daß man einem Unternehmen, das

  • ständige Verluste macht,
  • bei dem keine Besserung in Sicht ist und
  • das mit seinen Verlusten den Bestand der ganzen
    Unternehmensgruppe gefährdet

irgendwann die Unterstützung verweigert, ist
betriebswirtschaftlich richtig und vor allem notwendig. Bei
BenQ Deutschland trafen alle drei Punkte zu. Die Ursache dafür
ist vollkommen uninteressant. BenQ Taiwan hatte bereits 840
Mio. Euro zugeschossen, hinzu kam die bereits weitgehend
versenkte Mitgift von ~ 300 Mio. BenQ Deutschland hat also
innerhalb eines Jahres über eine Mrd. Euro verbrannt.

BenQ ist deutlich kleiner als Siemens und entsprechend groß
sind die Auswirkungen eines derart defizitären Bereichs. So
hat die BenQ-Gruppe im ersten Halbjahr 2006 bei einem Umsatz
von knapp 3 Mrd. Euro einen Verlust von rd. 200 Mio. Euro
ausgewiesen. Eine Lösung des Problems mußte also kurzfristig
gefunden werden. Angesichts des Umstandes, daß die
Marktanteile zurückgingen und die Verluste stiegen, war das
Beenden der Zuschüsse an BenQ Deutschland durch die
Muttergesellschaft die einzig logische Lösung.

Das Problem hier ist nicht die Entscheidung von BenQ.
Durch den Verkauf seiner, natürlich nicht ganz effektiven, Mobiltelefonsparte an BenQ hat Siemens sich seiner arbeitsrechtlichen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern erledigt, welche angefallen wären, hätte man den Laden selbst dichtgemacht.

Das ist die eigentliche Schweinerei bei dem Deal. Siemens wird in Deutschland hoch subventioniert, belastet aber andererseits den Staat mit den Folgen jahrzehntelanger Mißwirtschaft des hauptsächlich mit Politik beschäftigten Managements.

BenQ ist im übrigen nicht der erste, der so vorgeht, Daimler
Benz hat m.W. den ersten größeren Präzedenzfall geschaffen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fokker

Was passiert, wenn man nicht so vorgeht, ist hier nachzulesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Salamander_%28Schuhe%29

Schließlich wollen 3000 Menschen in Deutschland noch Geld
sehen.

Irgendwie scheinen alle davon auszugehen, daß BenQ keine
Vorlieferanten hat. Tatsächlich dürfte in etwa die zehnfache
Zahl an Arbeitsplätzen bei den Zulieferern auf dem Spiel
stehen.

Das merkt keiner, denn hier geht es um uninteressante Mittelständler. Für die Schmierenpresse ist das nicht sexy.
Irgendwann wird aber auch der Dümmste in diesem Land merken, dass 80% der Arbeitnehmer in D bei KMUs arbeiten, welche aktuell reihenweise abwandern.

Grüße,

Mathias

…Irgendwann wird aber auch der Dümmste in diesem Land merken,
dass 80% der Arbeitnehmer in D bei KMUs arbeiten,
welche aktuell reihenweise abwandern.

Natürlich, ganz natürlich.
Bevor man noch Geld zur Arbeit mitbringt,
geht man halt andere Wege.
Groet uit Gelderland - digi (aEg)

PS: ‚Gelbe Gefahr‘
Die ‚Gelben‘ sind nicht die Gefahr, das sind wir selber.
Die wohl einzige Chance ist unser Wissen -
aber welches? Pisa?
Somit sind wir selbst unsere eigene größte Gefahr -
auch für andere, indem wir diese mit ‚ausbremsen‘.
D wird wegen fehlender, produktiver Anstrengungen zum Schmarotzer.

Jedoch … solange es noch Bäume gibt, aus denen man Papier herstellen kann,
solange kann es Deutschland nicht wirklich übel gehen.
Es werden dann halt die Formulare produziert, die die anderen nicht brauchen,
weil sie die Früchte ihrer Arbeit schon längst verfressen haben,
ehe hier ein Licht aufgeht.

Wer Sarkasmus entdeckt - willkommen.
____________________________________