Jetzt Islam, davor Christentum, davor..?

Guten Tag,

zur Zeit scheint sich der Islam in Europa auszubreiten. […MOD: unnötig tendentiöse Äusserung gelöscht…] Dieser Interpretation muss man nicht zustimmen, aber ich möchte sie gern mal als Hypothese verwenden.
Vor grob 1500 Jahren breitete sich in Europa das Christentum aus, so meine ich mich an den Geschichtsunterricht zu erinnern.
Nun würde ich mich freuen über ein paar passende Begriffe, die mir beim Vertiefen dieser Fragen mit Hilfe von Google, Wikipedia etc. weiterhelfen könnten.

  • was war damals anders bei der Religionsausbreitung (Methode, Motivation, Dauer)
  • wieso konnte die neue Religion - das Christentum - sich ausbreiten? Welche Defizite hatte die alte?
  • Welche Religion existierte vor dem Christentum in Mitteleuropa?
  • Gibt es Überbleibsel einer authentischen mitteleuropäischen Religion?
  • Stimmt es, dass die Dekoration christlicher Feste (Ostereier, Weihnachtsbaum) ein Überbleibsel dieser Religion ist?

Historisch gesehen scheinen wir in einem Umbruch zu leben, was die Dominanz einer Religion in der Gesellschaft angeht - auch wenn sich vielleicht erst einige ANzeichen andeuten. Können wir vom letzten religiösen Umbruch lernen?

dalga

Hallo Dalga,

so ganz genau weiß ich auch nicht, was es vorher in Mitteleuropa für eine Religion gab. Die Römer und Griechen hatten ihre eigenen Götterwelten, die du ja vielleicht kennst. Und in Mitteleuropa gab es wohl die Druiden, Wicca, Naturreligionen - aber was, wo und in welcher Reihenfolge, das weiß ich nicht.

Aber du wolltest ja google-Wörter. Ich kann mich da an den „heiligen“ Bonifatius erinnern. Der hat die Donar-Eiche gefällt. Das war nämlich ein heiliger Baum, und übrigens auch ein sehr alter und schöner Baum. … Ich glaube, die Bevölkerung dachte damals oft in etwa so: „Also da kommt einer, der fällt einfach unseren Baum, und es passiert ihm nichts. Sein Gott ist stärker und besser als unserer! Wir beten besser auch zu seinem Gott, sicher ist sicher.“

Weitere Wörter als google-Futter: Stonehenge, Druiden, Wicca, Externsteine. Schau auch mal auf moderne Hexenseiten, wenn du da deine Frage nochmal stellst, bekommst du sicher fundierte Antworten.

Schöne Grüße

Petra

Die Kelten waren ziemlich früh da,ich glaub gelesen zu haben, das sie schon in der Bronzezeit da waren. Außerdem gab es noch die Nordischen Völker (Wikinger) die eine eigene Mythologie hatten.
Wann genau die Griechen auftauchten, weiß ich auch nicht genau, die Römer waren dann auf jeden Fall später.

Die „Wicca“ ist an sich keine alte Religion, die Wicca selbst gibt es erst seit wenigen hundert Jahren, aber sie beruht (zumindest teilweise) auf der Religion der Kelten.

Hallo dalga
Wie die Anderen zum Teil schon schrieben, gab es vor dem Christentum germanische und keltische Religionen, magisches Denken und Animismus.
Was mich aber mehr interessiert: Wieso glaubst du, dass eine andere Religion (z.B. Islam) noch einmal so eine Macht über Europa bekommen kann? Wir leben ja nicht mehr in einer vorwissenschaftlichen Zeit. In den europäischen und angloamerikanischen Ländern hat das wissenschaftliche Denken doch in der menschlichen Entwicklungsgeschichte einigermaßen dominiert. Bist du so pessimistisch, zu denken, dass wir allesamt in die vorwissenschaftliche „Denke“ zurückfallen?
Gruß,
Branden

Vielleicht auch eher ein Thema für das Geschichtsbrett…

  • was war damals anders bei der Religionsausbreitung (Methode,
    Motivation, Dauer)

Das ist nicht so einfach in wenigen Worten erklärt.
Anfang des 4. Jahrhunderts wurde das Christentum Staatsreligion im Römischen Reich und damit auch in weiten Teilen Mitteleuropas. Im Laufe der Jahrzehnte/Jahrhunderte wurde der römische Teil Mitteleuropas christlich. Die Völkerwanderung schwächte das Christentum. Um 500 ließ sich der fränkische Merowingerkönig taufen, was aber sicher kaum Einfluss auf die Bevölkerung hatte. Um 600 begann die Christianisierung auf breiterer Basis durch irische und britische Mönche. Um 800 waren die Sachsen dran, nach der Devise: Taufe oder Schwert. So um 1000 wurden die Slawen bis zur polnischen Ostgrenze christlich.

Jedenfalls geschah die Ausbreitung des Christentums in Mitteleuropa von oben nach unten, sprich ausgehend von der herrschenden Schicht.

  • wieso konnte die neue Religion - das Christentum - sich
    ausbreiten? Welche Defizite hatte die alte?

Die christliche Kirche hatte eine klare Hierarchie und die bessere Organisation. Ein Herrscher, der auf die katholischen Strukturen zurückgreifen konnte, hatte einen klaren Organisationsvorteil.

  • Welche Religion existierte vor dem Christentum in
    Mitteleuropa?

Polytheismus und Naturgottheiten. Jedenfall nichts Einheitliches.

  • Gibt es Überbleibsel einer authentischen mitteleuropäischen
    Religion?

Nicht dass ich wüsste.

  • Stimmt es, dass die Dekoration christlicher Feste
    (Ostereier, Weihnachtsbaum) ein Überbleibsel dieser Religion
    ist?

Jein. Eier sind seit jeher ein Symbol des werdenden Lebens nach dem Winter, also ein Frühlingssymbol. Ob das aus der vorchristliche Religion stammt oder noch älter ist, darüber kann man nur spekulieren. Die Kirche hat es aber als Symbol der Auferstehung „eingemeindet“. Gleiches gilt für das Osterfeuer oder andere Begriffe aus dem Volksglauben. Der Weihnachtsbaum ist jünger und kam erst in der Neuzeit auf.

Historisch gesehen scheinen wir in einem Umbruch zu leben, was
die Dominanz einer Religion in der Gesellschaft angeht - auch
wenn sich vielleicht erst einige ANzeichen andeuten. Können
wir vom letzten religiösen Umbruch lernen?

Lernen ist immer gut. Aber die Geschichte wiederholt sich selten identisch.

Ich kann mich da an den
„heiligen“ Bonifatius erinnern. Der hat die Donar-Eiche
gefällt. Das war nämlich ein heiliger Baum, und übrigens auch
ein sehr alter und schöner Baum. … Ich glaube, die
Bevölkerung dachte damals oft in etwa so: „Also da kommt
einer, der fällt einfach unseren Baum, und es passiert ihm
nichts. Sein Gott ist stärker und besser als unserer! Wir
beten besser auch zu seinem Gott, sicher ist sicher.“

Tach Petra,

klar, so kann das gehen.

KANN!

In Wirklichkeit aber ist Bonifatius am 5. Juni 754 von erzürnten Friesen in der Nähe von Dokkum erschlagen worden, nachdem er eine Reihe von ihnen getauft hatte.

Weiteres findest Du im Internet unter den von Dir aufgelisteten Stichwörtern.

Gruß - Rolf

Hallo,

  • was war damals anders bei der Religionsausbreitung
    (Methode, Motivation, Dauer)

Das Christentum war die Universalreligion einer überlegenen Kultur; die Christianisierung weitgehend ein Anpassungsprozess an diese Kultur. Entsprechend erfolgte die Christianisierung dann in der Regel auch „von oben“, d.h. per Übernahme durch die gesellschaftlichen Eliten – die auch vorrangiges Ziel der Missionierung waren.

  • wieso konnte die neue Religion - das Christentum - sich
    ausbreiten? Welche Defizite hatte die alte?

Das Bündnis mit der neuen Religion bot den herrschenden Eliten deutliche Vorteile. Sie konnten auf eine Klasse von Schriftkundigen zurückgreifen, die für eine moderne, straffe Verwaltung unerlässlich war. Durch Klöster und Kirchen konnten Herrschaft und Ausbeutung intensiviert werden, ohne dass (zunächst) die Gefahr bestand, dass der Bündnispartner zu einem Rivalen um die Macht wurde. Klöster und Kirchen wurden im Gegenzug durch Stiftungen, Schenkungen usw. an den Privilegien der Machtausübung angemessen beteiligt. Auch dies ein Grund, warum zunächst nicht das einfache Volk missioniert wurde – die Missionare brauchten als erstes jemanden, der ihnen eine materielle Grundlage bot und militärischen Schutz garantierte.

  • Welche Religion existierte vor dem Christentum in Mitteleuropa?

Von einer einheitlichen Religion kann da sicher keine Rede sein. Eher von einem Konglomerat regional unterschiedlicher Vorstellungen, die einige gemeinsame Züge aufwiesen.

  • Gibt es Überbleibsel einer authentischen mitteleuropäischen
    Religion?

Du meinst vermutlich autochthon, nicht authentisch. In diversen Volksbräuchen haben sich solche Überbleibsel – zumeist in stark gewandelter Form – erhalten. Aber das ist eine Frage für Spezialisten (Ethnologen). Wie übrigens Deine anderen Fagen auch eher in das Geschichtsbrett gehören als in das Religionsbrett.

  • Stimmt es, dass die Dekoration christlicher Feste
    (Ostereier, Weihnachtsbaum) ein Überbleibsel dieser Religion ist?

s.o.
Der Weihnachtsbaum allerdings ist eine sehr junge Erfindung (19. Jhdt.).

Können wir vom letzten religiösen Umbruch lernen?

Nein – es handelt sich um einen historisch nicht vergleichbaren Vorgang.

Freundliche Grüße,
Ralf

In Wirklichkeit aber ist Bonifatius am 5. Juni 754 von
erzürnten Friesen in der Nähe von Dokkum erschlagen worden,
nachdem er eine Reihe von ihnen getauft hatte.

Tja. Was konnte er auch den Baum nicht in Ruhe lassen.

Den zweiten Teil der Geschichte hat man uns im Religionsunterricht damals natürlich nicht erzählt!

Im Übrigen waren die Stichworte für den TE gedacht, denn ich will ja nicht forschen, was es vor dem Christentum in Europa gab. Zumindest nicht jetzt.

Schöne Grüße

Petra

Bist du so pessimistisch, zu denken, dass wir
allesamt in die vorwissenschaftliche „Denke“ zurückfallen

Ganz kurz - bin auf dem Sprung:
Zum einen halte ich die wissenschaftliche Denke nicht für die alleinseligmachende. ich behaupte, es gibt auch Dinge, die man weder zählen, noch messen noch wiegen kann, vereinfacht gesprochen.

Zum anderen - dein wertender Gedankengang vom Pessismismus war mir gar nicht aufgekommen: Ich befürchte, dass es eine unheilige Tendenz zur weltanschaulichen Ideologisierung gibt, christliche und islamische Kreationisten streben da mit großen Schritten voran. Vordergründig zwar gegeneinander, etwas differenzierter betrachtet aber SChulter an SChulter. Leider.

dalga

  • was war damals anders bei der Religionsausbreitung (Methode,
    Motivation, Dauer)

es gab keine medien wie heute. somit koennte ich mir vorstellen, dass der informationsfluss sehr, sehr viel starrer war.
es gab zu dieser zeit auch keine laender so wie sie es heute gibt. es waren reiche/imperien, die sich staendig gegen andere verteidigen mussten und hoechstwahrscheinlich im regelfall keine festen grenzen hatten.
die kelten gegen die roemer, die germanen gegen die roemer, die griechen gegen die perser und gegen die roemer…und dann eben auch die perser und aegypter, die auch noch dazu kamen.
man darf sich das ganze aber nicht so abgehakt vorstellen. die kelten fasst man eben zusammen, da gewisse gemeinsamkeiten vorhanden waren. das gebiet erstreckt sich wohl aber um einige 1000 kilometer.
es befand sich sicher auch nicht staendig alles im krieg.nur wenn man es eben jetzt zusammenfasst, macht es den eindruck. im normalfall handelten die voelker miteinander.

die ausbreitung hat sicher einige jahrhunderte gedauert.

  • wieso konnte die neue Religion - das Christentum - sich
    ausbreiten? Welche Defizite hatte die alte?

es gab nicht DIE religion. es gab verschiedene. germanen, kelten, griechen hatten alle eigene goetter.
defizite hat wohl jeder glaube. der glaube[nicht nur der glaube] ist keine linie, die die ganze zeit gerade laeuft und irgendwann aufhoert.
es ist eher eine sinuskurve oder eine gaussverteilung, wie der zyklus der wirtschaft oder sex. sie faengt langsam an, bekommt irgendwann ihren hoehepunkt und flaut dann ab.
irgendwann war eine zeit, in der die „jugend von heute“ nicht mehr den muell glauben wollte, dem die grosseltern folgen wollten. das ist ganz natuerlich. hinzukommen eventuelle missstaende, kriege, eventuelle nahrungsknappheit usw.
und das christentum ist wie der mensch, ist wie vieles auf erden. ist er klein, jung und unerfahren, ist er schuechtern, lieb und doch kaempferisch, von freiheit traeumend. er hilft und freut sich, wenn er helfen kann. doch hat er einmal macht, tut er dinge, die er vorher niemals getan haette und geht es dem ende entegegn, wird er wieder so wie am anfang, weil er jetzt den weisen und erfahrenen blick hat.

Historisch gesehen scheinen wir in einem Umbruch zu leben, was
die Dominanz einer Religion in der Gesellschaft angeht - auch
wenn sich vielleicht erst einige ANzeichen andeuten. Können
wir vom letzten religiösen Umbruch lernen?

ich glaube, es gibt keinen menschen, der nicht irgendwann einmal gesagt hat: alles aendert sich so schnell oder wir leben in schwierigen zeiten.
es gibt nicht DIE zeit eines umbruchs, bis auf laengst ueberfaellige oder nicht lange andauernde.
alles befindet sich im fluss. manchmal kommt ne stromschnelle, dann mal wieder keine.

die alten wollten auch damals kein christentum. doch die neuen, die wollten es. die wollten eine veraenderung.

wovor hast du denn angst? dass der islam die weltherrschaft an sich reisst???keine angst, das wirst du nicht mehr erleben:wink:

das wichtigste fundament fuer die ausbreitung des glaubens ist die bereitschaft. davon gibt es hier keine und der moslem ist sich diesen beiden tatsachen sehr wohl bewusst.
ich wuerde sagen, es ist hoechste zeit fuer den von dir benannten umbruch. damit wir endlich sehen, dass nicht europa und amerika das feuer entdeckt und das rad entwickelt haben.
eine kugel hat unendlich viele seiten. wir sollten den islam als kulturelles gut betrachten, nicht als feind. wollen wir den islam, zerstoeren, wollen wir unsere eigene vergangenheit zerstoeren.

mfg:smile:
rene

Ich befürchte, dass es eine
unheilige Tendenz zur weltanschaulichen Ideologisierung gibt,
christliche und islamische Kreationisten streben da mit großen
Schritten voran. Vordergründig zwar gegeneinander, etwas
differenzierter betrachtet aber SChulter an SChulter. Leider.

unheilig?:smile:
na wir koennen froh sein, dass es nur christliche und islamische sind. vor 100 jahren waren die gross-schritt-schreiter alles andere als religioes.

Hallo zurück,

Das Christentum war die Universalreligion einer überlegenen
Kultur; die Christianisierung weitgehend ein Anpassungsprozess
an diese Kultur.

Das passierte dann in anderen Teilen der Welt immer wieder: Viele Indianer Nordamerikas sahen die Weißen und ihre „Technik“ und sagten sich: „Das ist ein mächtiger Gott!“ So wollten sie die Religion der Weißen auch haben. Aber die hatten bekanntlich etwas anderes mit ihnen und ihrem Land vor …

Entsprechend erfolgte die Christianisierung
dann in der Regel auch „von oben“, d.h. per Übernahme durch
die gesellschaftlichen Eliten – die auch vorrangiges Ziel der
Missionierung waren.

Angeblich war der Durchbruch die „Schlacht an der Millvinischen Brücke“ (habe den Namen hoffentlich richtig in Erinnerung), wo Konstantin gegen eine Übermacht gewann und, nachdem ihm das Zeichen Christi in der vorhergehenden Nacht erschienen war, den christlichen Glauben annahm. Womit es im immer noch mächtigen Römischen Reich praktisch Staatsreligion wurde. Eine besondere Kehrtwende war dieses, da das Christentum eher schon auf dem absteigenden Ast war: Die Heilsversprechen erfüllten sich nicht, der angekündigte Messias kam nicht, das Elend der Menschen war unverändert usw.

Können wir vom letzten religiösen Umbruch lernen?

Nein – es handelt sich um einen historisch nicht
vergleichbaren Vorgang.

Da stimme ich dir voll zu! Betrachtet man aber die Historie - viele Götter, Hauptgott, nur ein Gott - so wäre es aber schön, wenn sich dadurch endlich der Trend zu „Null Gott“ verstärken würde. „Zum gedeihlichen Zusammenleben der Menschen reicht eine Handvoll Regeln der alten Griechen aus“, hat mal einer gesagt. Aber ich fürchte, es geht in die andere Richtung.

Gruss
Laika

Moin,

christliche und islamische Kreationisten streben da mit großen
Schritten voran. Vordergründig zwar gegeneinander, etwas
differenzierter betrachtet aber SChulter an SChulter. Leider.

Was sollen denn „islamische Kreationisten“ sein?

Gruß
Marion

Hallo,

die verbreitung des Christentums in Mitteleuropa war ein sehr langwieriger Prozeß.
Zunächst einmal gab es ja voher nicht „die“ Religion - jeder Volksstamm hatte mehr oder weniger seine eigenen Götter. Das sah bei den Galliern ganz anders aus als bei den germanen zum Beispiel.

Zuerst kam das Christentum logischweise in die römisch besetzten gebiete, wobei unklar ist, in wie weit die einheimischen Völker dies übernahmen. Rom ließ ja bis ins 4. Jahrhuindert hinein grunsätzlich die Völker der eroberten Länder bei ihrem Glauben und bemühte sich, da auch in keine fettnäpfchen zu treten.
Ob es nach der Völkerwanderung und dem Untergang des Römischen Reiches im Westen Deutschlands überhaupt noch chrsitliche Gemeinden gab, ist umstritten. Es ist bis heute noch nicht klar, ob es da überhaupt eine durchgängige Besiedlung der alten Römerstädte gab oder ob die aufgegeben wurden.

Richtig los ging das Ganze dann nochmals mit dem Übetritt vom Frankenkönig Chlodewig zum Christentum - und der hatte machtpolitische Gründe. Danach setzte sich das Christentum im Frankenreich durch. Dazu kam eine rege Missionstätigkeit im 7./8. Jahrhundert. Bonifazius ist da eventuell ein Begriff als Gründer der Bisümer Mainz und Erfurt.
Im Zuge dieser Missionierung wurde fast ganz Deutschland und England christlich. Dabei wurden allerdings zum teil alte heidische Bräuche integriert und umgedeutet. Ostern zum beispiel ist nach einer alten heidnischen Frühlingsgöttin (Ostera) benannt.

Trotzdem war noch kange nicht ganz Mittelauropa christlich anschließend. Karl der Große führte Ende des 8. Jahhunderts volle 30 Jahre Krieg gegen die heidischen Sachsen. Da kam es u.a. auch zu vielen Zwangsbekehrungen. Danach war das damalige Siedlungsgebiet der Sachsen (heute Niedersachsen) christlich - die Elbe bildete die Grenze mehr oder weniger.
Unter Otto I. im 9. Jahrhundert begann dann die Ostkolonialisierung einschließlich der verbreitung des Christentums in diesem Gebiet. Von großer bedeutung dabei war das Magdeburg als Bischofsitz. Aber es dauerte bis ins 11./12. Jahrhundert hinein, ehe wirklich das heutige Brandenburg und Mecklenburg fester und sicher Teil des Reiches und christlich waren.
Das Ganze zog sich also recht lange hin.

heute ist die Lage übrigens völlig anders. Da ist einmal der Rückgang der Gläubigen generell zu sehen - immer weniger leute bekennen sich überhaupt noch zu einer Religion. Andererseits ist aber trotzdem das Christentum fest in der Gesellschaft verwurzelt - es gehört zu unserer Geschichte.
Ich halte es da für sehr gewagt, aus dem derzeitigen Anwachsen der Moslems in Europa eine langfristige Tendenz abzuleiten - der prozeß ist viel zu kurzlebig bisher, zumal das Wachstum ja weniger durch Bekehrung als durch die Einwanderung entsteht.

Gernot Geyer

Bist du so pessimistisch, zu denken, dass wir
allesamt in die vorwissenschaftliche „Denke“ zurückfallen?

Das wird immer weniger relevant, sobald man die Frage aus einem sozialen, und somit demographischen, Blickwinkel betrachtet.

Grüße
datafox

zum Beispiel

Was sollen denn „islamische Kreationisten“ sein?

http://www.harunyahya.de/c_refutation_darwinism.php

Siehe auch FAQ:1971

Btw. um eventuellen Interpretationsmißverständnissen vorzubeugen: Auf die Seite wurde von einem hier mitschreibenden Moslem aufmerksam gemacht, als hier heiß um das Thema diskutiert wurde.

Gruß

Metapher

das wichtigste fundament fuer die ausbreitung des glaubens ist
die bereitschaft. davon gibt es hier keine

wir sollten den islam
als kulturelles gut betrachten, nicht als feind. wollen wir
den islam, zerstoeren, wollen wir unsere eigene vergangenheit
zerstoeren.

Für mich klingt das ziemlich nach Bereitschaft zu einem Umbruch. (Warum ist das bitte Offtopic? Warum wurde das gelöscht??)

Grüße
datafox

das wichtigste fundament fuer die ausbreitung des glaubens ist
die bereitschaft. davon gibt es hier keine

wir sollten den islam
als kulturelles gut betrachten, nicht als feind. wollen wir
den islam, zerstoeren, wollen wir unsere eigene vergangenheit
zerstoeren.

Für mich klingt das ziemlich nach Bereitschaft zu einem
Umbruch. (Warum ist das bitte Offtopic? Warum wurde das
gelöscht??)

wurde nicht geloescht…das hatte ich geschrieben…

naja…von meiner warte auss ja. ich bin jedoch kein jude. ich denke, fuer den steht das ausser frage.

das ganze wird von unwissen, stolz und sturheit so in die hoehe getrieben, dass es nicht so innerhalb von wenigen jahren geloest werden kann.

wenn ich mich jetzt weiter dazu aeussern wuerde, wuerde ich mich aufgrund von halb- und unwissen von seite zu seite rudern.

naja…von meiner warte auss ja. ich bin jedoch kein jude. ich
denke, fuer den steht das ausser frage.

Hm? Was hat das mit Judentum zu tun? Die Hauptreligion Europas ist das Christentum. Wenn ein Europäer sagt (du bist einer denke ich), man müsse den Islam als unsere Kultur sehen und gleichzeitig meint, es gäbe aber keine Bereitschaft zur Akzeptanz des Islam, dann wundert mich das etwas. Mit Judentum hat das sicher nichts zu tun.

das ganze wird von unwissen, stolz und sturheit so in die
hoehe getrieben, dass es nicht so innerhalb von wenigen jahren
geloest werden kann.

Was genau meinst du?

Gruß
datafox

naja…von meiner warte auss ja. ich bin jedoch kein jude. ich
denke, fuer den steht das ausser frage.

Hm? Was hat das mit Judentum zu tun? Die Hauptreligion Europas
ist das Christentum. Wenn ein Europäer sagt (du bist einer
denke ich), man müsse den Islam als unsere Kultur sehen und
gleichzeitig meint, es gäbe aber keine Bereitschaft zur
Akzeptanz des Islam, dann wundert mich das etwas. Mit Judentum
hat das sicher nichts zu tun.

naja, ich denke, es sind christen und juden, die den islam als „gegnerische partei“ sehen. wobei das christentum nicht unmittelbar neben dem islam existiert. das judentum[israel direkt drin] schon. das judentum ist ja staendig im visier. ich weiss auch nicht, wie die das machen.
„den islam als unsere kultur“ damit meine ich, als „menschliches erbe“. ich meine damit nicht, allah, sondern die laender, kultur, geschichte.
schon alexander der grosse hat in einem wahn von herrschsucht, bauwerke persiens einfach so verbrennen lassen.
die roemer die bibliothek von alexandria. sowas ist unguenstig. haette der roemer das nicht getan, wuesste der christ heute vielleicht ein wenig mehr ueber den koran. vielleicht gaebe es dann nicht mal den koran.

im zusammenhang damit meinte ich, dass der eurpaeer nicht bereit ist fuer den islam…nicht bereit ist, an allah zu glauben. er muss bereit sein, ihn zu akzeptieren und mit ihm zu leben. er muss nicht an ihn glauben. er darf ihn nicht denunzieren. er muss ihn respektieren wie jeder den anderen respektiert. macht er es nicht, haben wir probleme. das gilt nicht nur fuer die religion.
ich muss meinem prof. nix glauben. solange ich das fuer mich behalte, bzw. in einem angemessenen ton mit ihm bespreche,ist das schoen und gut. wenn ich mich aber hinstelle und sage, das ist unsinn, wirft er mich raus oder laesst mich durch die pruefung fallen.

das ganze wird von unwissen, stolz und sturheit so in die
hoehe getrieben, dass es nicht so innerhalb von wenigen jahren
geloest werden kann.

Was genau meinst du?

jeder glaubt, sein glaube[gott/wissenschaft] ist das absolute. macht jemand ein fehler und er merkt’s, gibt er es nicht zu. merkt jemand anderer den fehler, trampelt dieser draufrum und bringt den fehlermachenden zur weissglut.

menschliche eigenschaften, die diese probleme kreieren und verstaerken.

mfg:smile:
rene