Hallo Tino,
Facharbeiterprüfung vor der IHK… heißt das nun, dass ich -
trotz allem! - eine besondere Zulassung benötigen würde, wenn
ich beispielsweise einen blöden Elektroherd anschließen oder
eine dusselige Leitung auf die Wand nageln und anschließen
will?
JA !!
geht mir hier in CH eigentlich genau so, nur, dass ich auch vor der Hauptverteilung nicht halt mache 
Ich habe auch schon in meiner Lehrzeit vereinzelt Elektro-Installationen, inklusive Arbeiten an der HV gemacht, welche alle ohne Beanstandungen von einem Prüfer der EVU abgenommen wurden.
Einer meiner gefährlichsten Arbeitsorte war in einer 1.2MW HV eines Spitals, wir haben dort Verbrauchmessungen aufgezeichnet. Unsere Geräte waren hinter der Absperrung, hinten oben installiert, darunter befanden sich die, nicht isolierten, Kupferbalken… Wenn dir da der Schraubenzieher runterfällt, steht das am nächsten Tag in der Zeitung… Die ersten 2 mal kam der „Oberelektriker“ noch mit, danach hat er mir nur noch den Schlüssel in die Hand gedrückt … Eigentlich darf man, von den Vorschriften her, dort gar nicht alleine arbeiten …
Beim Militär war ich als Elektriker bei der Bahn. Dort gingen die Arbeiten vom Telefon bis zur Telefonzentrale und vom Erdkabel einziehen, Gefechtstelefone einrichten bis zum Strippen der Erdkabel in der Telefonzentrale, was den Bereich Fernmeldetechnik angeht über alles was mit 230V Betrieben wird, bis zu Zugsvorheitzungen, welche mit 1.5kV betrieben werden.
In den Vergangenen 10 Jahren habe ich oft, wenn ich Zeit hatte, einem befreundeten Elektriker ausgeholfen. Meist musste ich die komplizierteren Arbeiten ausführen.
Wenn es mehr als 5 Drähte sind, sind Elektriker schnell überfordert 
Für eine Erneuerung der WC-Lüftung (gekoppelt mit dem Licht im WC, statt nur über die Zeit gesteuert) hatte ich das Programm geschrieben und „durfte“ dann die LOGO! alle selber einbauen, während der Rest der Mannschaft die neuen Strippen durch das Haus zog und die einzelnen Etagen anschloss. Die HVs waren noch alt, mit Schmelzsicherungen, und nur um einen neuen Draht für die Steuerphase anzuschliessen, kann man nicht den ganzen Block vom Netz trennen. Hat auch fast immer alles auf Anhieb funktioniert, bei 11 umgerüsteten Wohnblocks, waren zwei faule LOGO! dabei.
Mein Büro hatte ich da auch komplett selber Verdrahtet(Komplett neue UV, Kabelkanäle, Steckdosen und ISDN). Ich habe dann meinen Freund gebeten noch ein Messprotokoll zu machen. Eigentlich wollte er das gar nicht, da er wusste, dass er keine Fehler finden wird
Allerdings hat er bis heute noch nicht verstanden, wieso ich wollte, dass er auch den Kurzschlussstrom, gegen meine geerdeten Metallregale messen sollte …
Tja, das hilft mir alles auch nichts, ich bin auch nur Elektroniker und kein Elektriker …
Allerdings habe ich an den Jahren auch festgestellt, dass Installationstechnik eigentlich fast gar nichts mehr mit Elektrotechnik zu tun hat. Wichtig sind nur die Vorschriften! Als Elektriker benötigt man das Wissen um die Elektrotechnik eigentlich nur bei Spezialfällen, aber nicht im täglichen Elektrikerleben.
Und die Vorschriften sind ein Fall für sich. Im Allgemeinen entstehen die Vorschriften aus der Analyse von Schadensereignissen, es muss also immer erst etwas passiert sein, bevor eine Vorschrift erlassen wird.
In meinem Büro hatte ich 3-Fach Steckdosen verbaut und jede Steckdose war an 3 Phasen angeschlossen, welche einzeln abgesichert waren. Somit konnte ich an jedem Platz Computer, allgemeine Geräte und zu testende Geräte auf die 3 Phasen verteilen, damit bei einem Kurzschluss die Computer weiterlaufen konnten.
Etwa 6 Monate danach, wurde diese, bis dahin für Brüstungskanäle übliche, Schaltung verboten, weil jemand über eine einzelne Steckdose 30A gezogen hatte, diese¨dadurch überhitzte und es zu einem Brand kam …
MfG Peter(TOO)