Hallo Richard,
Ich sehe durchaus einen Unterschied zwischen „umsiedeln“
(–> von oben herab, jemand WIRD umgesiedelt und siedelt
nicht selbständig um) und „sich ansiedeln“. Wenn man bedenkt,
dass dieses Wort im Kontext mit „deportieren“ steht, sehe ich
darin einen anderen Sinn als du.Den Sinn kann man sicher hineininterpretieren. Rechtlich sind
die Begriffe in dem Zusammenhang aber gleichwertig. In deinem
jüngsten Beitrag hier vergleichst Du die Situation mit einem
Umzug eines Deutschen nach Österreich oder Schweiz.
In Österreich darf der Deutsche „siedeln“, weil Österreich in
der EU ist, in der Schweiz nur, wenn die es ihm erlaubt.
Israel hat zwar nicht die Pflicht seine Bürger zurückzuhalten,
aber da es durch seinen Rückhalt für die Siedler eine
theoretisch mögliche Räumung im Ansatz verhindert, verstößt es
gegen die Genfer Konvention.
wie bereits mehrmals gesagt, ist der Verstoß gegen die Genfer Konvention - selbst wenn man diese Gebiete überhaupt als besetzt betrachtet! - umstritten. Dass die EU konsequent hinter dieser Interpretation steht, wundert mich nicht, finanziert sie doch seit langem die Attentate auf Israel mit. (Quelle siehe oben an Marion)
Es ist schon interessant, wie der besiegte Aggressor im
Nachhinein auf seinen Rechten besteht und sein eigentliches
Opfer zum Aggressor pervertiert. Um so interessanter ist es,
wie vehement diese Ansicht von einem Großteil der deutschen
Bevölkerung verteidigt wird.Man muss schon beträchtliche Teile der Realität ignorieren, um
das Verhalten Israels für aggressionsfrei zu halten.
Das Verhalten Israels ist Verteidigung!
Kennst du die Konstellation von 1967? Weißt du, dass es pures Wunder war, dass Israel gegen die bevölkerungs- und flächenmäßig weeeeeiiiiit überlegenen Aggressoren gesiegt hat? So eine Situation soll sich nie, nie, nie wiederholen!
Ich bin selbst bei viel gutem
Willen nicht in der Lage, anzugeben, welches Ziel mit dem
Angriff auf Libanon verfolgt wird.
Ich schon: Wenn Libanon sich der Hisbollah annimmt, die israelische Zivilisten in deren eigenem Land umbringt, dann tut das eben Israe.
An abstrakten Angaben mangelt es freilich nicht: Es gehe um
die Bekämpfung der Hibollah. Da stellt sich die Frage, warum
seit Tagen Verluste und Kollateralschäden in Kauf genommen
werden
Welche Alternative schlägst du denn vor? Dass sich der Staat gleich selbst auflöst? Denn das wäre die Konsequenz, würde Israel sämtliche Gebiete zurückgeben und auf militärische Aktionen verzichten.
Es wird auch von Vergeltung gesprochen.
Nein, es wird in erster Linie von Selbstverteidigung gesprochen.
Wenn es tatsächlich einen Beweggrund dafür gibt, der mit dem
Vorgehen in Einklang steht, bitte ich Dich aus ehrlichem
Interesse ihn zu nennen.
Ich will mich nicht ständig wiederholen…
Du (als selbsternannter Experte) siehst das so, die militärischen Experten in Israel eben anders. Ich schließe mich deren Meinung an, weil ich schlicht und ergreifend keine Alternative sehe, wenn Israel nicht gerade kollektiven Selbstmord begehen will. Sicher, dieser Weg ist nicht schön - aber wann waren militärische Auseinandersetzungen schön? Und eine militärische Antwort ist hier unumgänglich.
Gruß,
Anja