Jüdische Feiertage und mögliche Fettnäpfchen

Mein interreligiöser Kalender verrät mir, dass im Judentum gerade Rash Hashanah (Neujahr) vorbei ist und Yom Kippur (Versöhnungsfest) vor der Tür steht, ebenso Sukkot, das Laubhüttenfest.

Wie wird dies von jüdischer Seite gesehen, wenn ein Nichtjude darauf Bezug nimmt? Etwa mit einer Grußformel („Ein schönes Rash Hashanah?“)? Oder ist das irgendwie unpassend und man sollte lieber beim unverfänglichen „ein schönes Wochenende“ bleiben?

Und dann, welche Adjektive sind den Feiertagen angemessen? „Fröhliches Purimfest“ ist wohl nicht verkehrt, ebenso ist es wohl bei Hanuka. „Ein froher Yom Kippur“ kommt mir aber vielleicht ein bisschen vor wie „einen lustigen Karfreitag“. Was passt?

Mein interreligiöser Kalender verrät mir, dass im Judentum
gerade Rash Hashanah (Neujahr) vorbei ist

Rosch haschana, net rasch :wink:

Wie wird dies von jüdischer Seite gesehen, wenn ein Nichtjude
darauf Bezug nimmt? Etwa mit einer Grußformel („Ein schönes
Rash Hashanah?“)? Oder ist das irgendwie unpassend und man
sollte lieber beim unverfänglichen „ein schönes Wochenende“
bleiben?

Und dann, welche Adjektive sind den Feiertagen angemessen?
„Fröhliches Purimfest“ ist wohl nicht verkehrt, ebenso ist es
wohl bei Hanuka. „Ein froher Yom Kippur“ kommt mir aber
vielleicht ein bisschen vor wie „einen lustigen Karfreitag“.
Was passt?

Es gibt für alle Feiertage feststehende Grußformeln, die hebräisch sind. Auch für Jom Kippur. Sie ergeben genaugenommen nur innerhalb einer jüdischen Gesellschaft einen Sinn, die Hebräisch zumindest versteht und den Sinn der Feiertage kennt. Jede Übersetzung kann nur eine erklärende Übertragung sein, ganz analog zu „Frohe Weihnachten“ auf Hebräisch, das ebenfalls kein wirklicher Gruß sondern eine Übersetzung ist (beispielsweise in der Beuntertitelung ausländischer Filme).

Wenn du keinen persönlichen Bezug zu derjenigen jüdischen Person hast (und von diesem Feiertag nur deswegen Kenntnis hast, da du einen solchen Kalender besitzt), dann brauchst du ihr auch nichts zu wünschen. Umgekehrt würde man das ja auch nicht erwarten.

(Nur meine Meinung - geschrieben aus einer israelisch geprägten Sichtweise)

Grüße
datafox

Hallo Hardy,

Mein interreligiöser Kalender verrät mir, dass im Judentum
gerade Rash Hashanah (Neujahr) vorbei ist und Yom Kippur
(Versöhnungsfest) vor der Tür steht, ebenso Sukkot, das
Laubhüttenfest.

Wie wird dies von jüdischer Seite gesehen, wenn ein Nichtjude
darauf Bezug nimmt? Etwa mit einer Grußformel („Ein schönes
Rash Hashanah?“)? Oder ist das irgendwie unpassend.

Nein, ich finde es nicht unpassend, sondern ich empfinde es als Zeichen von Respekt und Wertschätzung.

Mehr zu den Grußformeln weiter unten.

Unpassend finde ich, wenn Nichtjuden meinen, sie müßten dann „herumjiddeln“ im Stil von „Gut Jonteff“ (frohes Fest. Hört sich genauso albern an, wie wenn Nichtschweizer meinen, sie müßten Schweizer Redeweise imitieren.

Unpassend finde ich auch, wenn ich als jüdische Referentin von einer kirchlichen Einrichtung eine Weihnachtskarte bekomme, wobei das Ganze noch getoppt wird, wenn Sätze vom „Kind, das uns allen Licht bringt“ draufstehen und das unser aller Lebensweg erleuchten möge. Kein Witz - ist alles schon passiert.

Und dann, welche Adjektive sind den Feiertagen angemessen?

Wenn es sich um frohe Feiertage handelt, dann:
chag sameach (frohes Fest) ist immer richtig. Meist kann man es an das Fest anhängen: Pessach sameach, Purim sameach, Chanukka sameach etc.,
aber „sukkot sameach“ würde sich komisch anhören.

„Fröhliches Purimfest“ ist wohl nicht verkehrt, ebenso ist es
wohl bei Hanuka.

„Ein froher Yom Kippur“ kommt mir aber

vielleicht ein bisschen vor wie „einen lustigen Karfreitag“.
Was passt?

Eine Grußformelsammlung für die Zeit zwischen Rosch haSchana und Jom Kippur findest Du hier:
http://www.hagalil.com/judentum/feiertage/kippur/gru…

Viele Grüße

Iris

Unpassend finde ich auch, wenn ich als jüdische Referentin von
einer kirchlichen Einrichtung eine Weihnachtskarte bekomme,
wobei das Ganze noch getoppt wird, wenn Sätze vom „Kind, das
uns allen Licht bringt“ draufstehen und das unser aller
Lebensweg erleuchten möge. Kein Witz - ist alles schon
passiert.

Handschriftlich oder aufgedruckt?

Ach, lass dich doch von so etwas nicht ärgern. Ist doch nur eine Weihnachtskarte. (Ich habe immer ein bisschen ein schlechtes Gewissen, diese Dinger wegzuwerfen - also werden sie alle in einer Kiste gesammelt. Da liegen sie gut …)

Immerhin hat man an dich gedacht, auch wenn man vielleicht ein paar Sachen draufgeschrieben hat, die dir nicht gefallen. Ich würde das nicht so ernst nehmen. Wer weiß, ob derjenige, der die Karten verschickt, da nicht an alle den gleichen Text schreibt. Vielleicht hat er sich noch gedacht: „Auweia! Jetzt habe ich der Iris auch das geschrieben von dem Kind, dass das Licht in die Welt bringt! Das passt doch gar nicht. - Ach was. Ich muss noch 25 andere Weihnachtskarten schreiben. Nee nee, ich schreibe das jetzt nicht nochmal. Außerdem habe ich eh keine Karte mehr übrig. Jetzt bekommt die Iris den gleichen Text wie alle anderen.“ :wink:

Schöne Grüße

Petra

Immerhin hat man an dich gedacht, auch wenn man vielleicht ein
paar Sachen draufgeschrieben hat, die dir nicht gefallen. Ich
würde das nicht so ernst nehmen. Wer weiß, ob derjenige, der
die Karten verschickt, da nicht an alle den gleichen Text
schreibt.

Es ist eher Gedankenlosigkeit und andererseits Routine. Ein Fest das die Mehrheit feiert ist integraler Bestandteil der Kultur eines Landes und eben auch der Sprache. Diese Wünscherei kommt so automatisch jedem über die Lippen wie „schönes Wochenende“. Was meinst du wieviele israelische Araber unabsichtlich oder aus Unwissen in den letzten Tagen ein schönes neues Jahr gewunschen bekommen haben? Mir ist auch passiert, daß ich am 23. Dezember etlichen (christlichen) Emailbekanntschaften ein schönes Wochenende gewunschen habe, weil ich einfach vergessen hatte, daß in Europa gerade Weihnachten ist. Einer nahm es mir übel und dachte ich wollte provozieren. War es aber nicht! Man lebt einfach in der Welt, in der man lebt… Andere Feiertage wie zb. Ostern müßte ich im Kalender nachschauen.

Grüße
datafox

Was meinst du wieviele israelische
Araber unabsichtlich oder aus Unwissen in den letzten Tagen
ein schönes neues Jahr gewunschen bekommen haben?

Ojeoje. Die Armen! Na hoffentlich kommen sie darüber hinweg. :wink:

Mir ist auch
passiert, daß ich am 23. Dezember etlichen (christlichen)
Emailbekanntschaften ein schönes Wochenende gewunschen habe,
weil ich einfach vergessen hatte, daß in Europa gerade
Weihnachten ist.

Irgendwann komm ich euch an Weihnachten einmal besuchen. Mir geht das sooooo auf den Wecker!

Diese blöde Geschenkekauferei. Ich gehe im Dezember nur noch in die Stadt, wenn es sein muss. Das macht wirklich keinen Spaß mehr. Jeder ist nur schlechtgelaunt, abgehetzt, nirgends kommt man durch, und zu allem Überfluss muss man auch noch ständig Angst um seine Jacke haben, wegen der Zigaretten, die manche Leute da recht gedankenlos irgendwo durch die Luft schwenken.

Nein, ehrlich: Überlegt habe ich mir das schon mal. Es ist halt teuer, vor allem über Weihnachten. Einmal bin ich nach Teneriffa geflüchtet - himmlisch! Dort stand zwar auch ein Weihnachtsbaum vor dem Einkaufszentrum und einer in der Lobby des Hotels, aber sonst hielt sich das Fest dezent zurück.

Es blühten allerdings die Weihnachtssterne. Wir hatten zwei davon direkt vor der Hoteltür. Bisher habe ich diese Pflänzchen immer ein wenig belächelt - aber seit ich diese hier gesehen habe (sie waren so ungefähr 3-4 m hoch, das werden dann so Büsche), sehe ich sie mit ganz anderen Augen, wenn sie mir wieder einmal im Blumentopf begegnen. Vielleicht kaufe ich mir dieses Jahr einen. :wink:

Einer nahm es mir übel und dachte ich wollte
provozieren.

Ach je.

Andere Feiertage wie zb. Ostern müßte ich
im Kalender nachschauen.

Wenn ich bis dahin noch daran denke, kann ich dir ja Frohe Ostern wünschen. *gg*

Übrigens … hier wird schon hin und wieder von werbender Seite erwähnt, dass sich doch dieses oder jenes sehr gut als „kleines Ostergeschenk“ eignen würde. Also nee! Das können die aber so schnell wieder vergessen, wie es ihnen eingefallen ist!!! Zweimal im Jahr der Zirkus?

Von mir gibt’s zu Weihnachten nur noch selbstgebackene Plätzchen. Oh, da fällt mir ein: Ich muss mir noch jemanden suchen, bei dem ich sie dieses Jahr backen kann. Meine Freundin, mit der ich sonst gebacken habe, ist in die USA ausgewandert, und selber habe ich keinen Backofen.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,

Unpassend finde ich auch, wenn ich als jüdische Referentin von
einer kirchlichen Einrichtung eine Weihnachtskarte bekomme,
wobei das Ganze noch getoppt wird, wenn Sätze vom „Kind, das
uns allen Licht bringt“ draufstehen und das unser aller
Lebensweg erleuchten möge. Kein Witz - ist alles schon
passiert.

Handschriftlich oder aufgedruckt?

Handschriftlich - und zwar an sämtliche jüdische Referentinnen, mit denen man eine Veranstaltungsreihe zum besseren Verständnis des Judentums gemacht hatte.

Ach, lass dich doch von so etwas nicht ärgern. Ist doch nur
eine Weihnachtskarte.

Es ist nicht nur eine Weihnachtskarte, sondern sie drückt eben auch aus, wie ernst man es mit dem Anliegen der gegenseitigen Verständigung wirklich meint.

Immerhin hat man an dich gedacht, auch wenn man vielleicht ein
paar Sachen draufgeschrieben hat, die dir nicht gefallen.

Mir wäre es dann lieber, wenn nicht an mich gedacht würde und mir solche Geschmacklosigkeiten erspart blieben.

Viele Grüße

Iris

Irgendwann komm ich euch an Weihnachten einmal besuchen. Mir
geht das sooooo auf den Wecker!

Da muß ich dich enttäuschen! Es gibt hier ein paar festliche Anlässe, die durchaus mit Weihnachten zu vergleichen sind: Der Familien- und Geschenkestreß zu Pesach, der TV-Parfüm-Werbeterror, Grußkartenzwang und Betriebsfeiernmist zu Rosch haschana und der Kinderbastelwahnsinn und Leuchtgirlandenüberfluß zu Sukkot. Vorteil ist einzig, daß nicht alles auf einmal passiert! :wink:)

Diese blöde Geschenkekauferei. Ich gehe im Dezember nur noch
in die Stadt, wenn es sein muss. Das macht wirklich keinen
Spaß mehr.

Ach neeeein… sei mal ein paar Jahre weg, dann findest du das cool und willst es fotografieren! :wink:

wegen der Zigaretten, die
manche Leute da recht gedankenlos irgendwo durch die Luft
schwenken.

Rauchen ist ein ganzjähriges Problem in Europa.

Nein, ehrlich: Überlegt habe ich mir das schon mal. Es ist
halt teuer, vor allem über Weihnachten. Einmal bin ich nach
Teneriffa geflüchtet - himmlisch! Dort stand zwar auch ein
Weihnachtsbaum vor dem Einkaufszentrum und einer in der Lobby
des Hotels, aber sonst hielt sich das Fest dezent zurück.

Auch in israelischen Hotels gibt es Christbäume und Silvester. Weil die Kunden das eben wünschen. Dafür gibt es in Thailand Mazzot.

Andere Feiertage wie zb. Ostern müßte ich
im Kalender nachschauen.

Wenn ich bis dahin noch daran denke, kann ich dir ja Frohe
Ostern wünschen. *gg*

Ich hab gemeint ich muß im Internet nachsehen WANN es ist. Hier kriege ich es ja nicht mit!

Grüße
datafox

Handschriftlich oder aufgedruckt?

Handschriftlich - und zwar an sämtliche jüdische
Referentinnen, mit denen man eine Veranstaltungsreihe zum
besseren Verständnis des Judentums gemacht hatte.

Na gut. Jetzt verstehe ich, dass du deswegen böse bist.

Es ist nicht nur eine Weihnachtskarte, sondern sie
drückt eben auch aus, wie ernst man es mit dem Anliegen der
gegenseitigen Verständigung wirklich meint.

Ja, offenbar war man da wirklich sehr gedankenlos. Hast du die Leute mal drauf angesprochen, wie das auf dich wirkt?

Schöne Grüße

Petra

Da muß ich dich enttäuschen! Es gibt hier ein paar festliche
Anlässe, die durchaus mit Weihnachten zu vergleichen sind: Der
Familien- und Geschenkestreß zu Pesach, der
TV-Parfüm-Werbeterror, Grußkartenzwang und Betriebsfeiernmist
zu Rosch haschana und der Kinderbastelwahnsinn und
Leuchtgirlandenüberfluß zu Sukkot. Vorteil ist einzig, daß
nicht alles auf einmal passiert! :wink:)

Ja, und vor allem passiert - wenn ich richtig informiert bin - nichts davon an Weihnachten. :smile: Oder?

Ach, übrigens, weil du etwas von Ostern erwähnt hast: Das ist doch zu Pesach. Jesus wurde doch am Karfreitag gekreuzigt. Und (Achtung, jetzt wird’s blutig) da über das Passahfest niemand am Kreuz hängen sollte, wurden den anderen Gekreuzigten die Beine gebrochen. Dann konnten sie sich nämlich nicht mehr hochziehen und sind erstickt. Aber Jesus war schon tot. „Und so erfüllte sich, was in der Schrift geschrieben stand: Kein Knochen an ihm wird gebrochen werden.“ (Oder so ungefähr - habe es aus dem Gedächtnis zitiert.) Der Ostersonntag müsste also der Sonntag sein, der zu Pesach gehört.

Diese blöde Geschenkekauferei. Ich gehe im Dezember nur noch
in die Stadt, wenn es sein muss. Das macht wirklich keinen
Spaß mehr.

Ach neeeein… sei mal ein paar Jahre weg, dann findest du
das cool und willst es fotografieren! :wink:

Ja, nur müsste ich da erst einmal ein paar Jahre in Israel oder in einem muslimischen Land sein. Beides ist nicht sehr wahrscheinlich. Außerdem glaube ich nicht, dass mir der Zirkus fehlen würde.
Oder findest du das cool? Na dann komm doch im Dezember hierher. Aber Vorsicht: Am 24.12. werden pünktlich um 18:00 h die Bürgersteige hochgeklappt. Da fährt nicht einmal mehr eine Straßenbahn! (Letztes Jahr war ich bei Freunden eingeladen - nun, ich musste mit dem Rad hinfahren …)

wegen der Zigaretten, die
manche Leute da recht gedankenlos irgendwo durch die Luft
schwenken.

Rauchen ist ein ganzjähriges Problem in Europa.

Ja, aber wenn es eng wird und man mit einer (nicht gerade billigen) Daunenjacke durch eine Menschenmenge geht, dann werden diese gedankenlosen Raucher zu einem besonderen Problem für mich.

Auch in israelischen Hotels gibt es Christbäume und Silvester.
Weil die Kunden das eben wünschen.

Sag mal … wie ist das eigentlich mit Hannukah? Das ist doch kurz vor Weihnachten. Bekommt man davon als Außenstehender etwas mit? Muss man es sich so vorstellen, dass alle Bürgersteige hochgeklappt werden, wie bei uns an Weihnachten? Oder ist das nicht so schlimm?

Ich frage, weil ich mir vorstellen könnte, schon einmal irgendwann nach Israel zu fliegen, und WENN ich dort hinfliege, dann wird das, wenn ich es so einrichten kann, über Weihnachten sein. Aber natürlich nur, wenn ich dann nicht die ganze Sache genauso, nur mit anderem Namen habe :wink:

Schöne Grüße

Petra

Der Ostersonntag müsste
also der Sonntag sein, der zu Pesach gehört.

Ostern und Pesach sind zwei verschiedene Traditionen, die inhaltlich nichts miteinander gemein haben, außer daß Ostern sich teilweise auf Pesach bezieht.

Pesach ist nicht an einem bestimmten Wochentag.

Oder findest du das cool?

Man findet jede kulturelle Sache cool, die man entweder nicht kennt oder schon lange nicht mehr selbst gesehen hat. Weiß nicht wann ich das letzte Mal einen Weihnachtsmarkt gesehen habe, das sind Jahre her. Die meisten Israelis (die hier geborenen) kennen sowas überhaupt nicht. Und finden es natürlich cool.

hierher. Aber Vorsicht: Am 24.12. werden pünktlich um 18:00 h
die Bürgersteige hochgeklappt. Da fährt nicht einmal mehr eine
Straßenbahn! (Letztes Jahr war ich bei Freunden eingeladen -
nun, ich musste mit dem Rad hinfahren …)

Ist ja auch logisch. Wer sollte denn zu der Zeit arbeiten wollen? Aber mit zunehmender moslemischer Zuwanderung dürfte sich das doch ändern.

Sag mal … wie ist das eigentlich mit Hannukah?

Ein kleines, nachbiblisches unbedeutendes Fest ohne arbeitsfreie Tage. Ca. so wie Fronleichnam bei Katholiken.

Das ist doch
kurz vor Weihnachten.

Nein Weinhacnten gruppiert sich um Chanuka :wink:

Bekommt man davon als Außenstehender
etwas mit?

Kommt drauf an wo? In Brooklyn sicherlich.

Muss man es sich so vorstellen, dass alle
Bürgersteige hochgeklappt werden, wie bei uns an Weihnachten?

Chanuka hat mit Weihnachten rein gar nichts zu tun. Es wird in christlichen Ländern zum jüdischen Ersatzweihnachten stilisiert.

Oder ist das nicht so schlimm?

Mit Weihnachten kann man höchstens Pesach vergleichen. Es ist ein Familienfest, das von breiten Teilen der Bevölkerung begangen wird.

Ich frage, weil ich mir vorstellen könnte, schon einmal
irgendwann nach Israel zu fliegen, und WENN ich dort
hinfliege, dann wird das, wenn ich es so einrichten kann, über
Weihnachten sein.

Warum? Der 25. Dezember ist ein Arbeitstag.

Aber natürlich nur, wenn ich dann nicht die
ganze Sache genauso, nur mit anderem Namen habe :wink:

Wenn du keine leuchten geschmückten Zeugsdinger haben willst, dann meide Sukkot.

Grüße
datafox

Der Ostersonntag müsste
also der Sonntag sein, der zu Pesach gehört.

Ostern und Pesach sind zwei verschiedene Traditionen, die
inhaltlich nichts miteinander gemein haben, außer daß Ostern
sich teilweise auf Pesach bezieht.

Ach so. Dann war Ostern damals nur zufällig an Pesach. Na gut - da werde ich wohl doch daran denken müssen, dir Frohe Ostern zu wünschen. :wink: Hilft alles nix.

Man findet jede kulturelle Sache cool, die man entweder nicht
kennt oder schon lange nicht mehr selbst gesehen hat. Weiß
nicht wann ich das letzte Mal einen Weihnachtsmarkt gesehen
habe, das sind Jahre her. Die meisten Israelis (die hier
geborenen) kennen sowas überhaupt nicht. Und finden es
natürlich cool.

Aha. Na dann kommt ruhig alle gucken :wink: Auf ein paar mehr oder weniger kommt es auch nicht mehr an. Aber bitte gute Laune mitbringen - die wird hier dringend gebraucht um diese Zeit :wink:

Ist ja auch logisch. Wer sollte denn zu der Zeit arbeiten
wollen?

Ja, auch wieder wahr. Aber irgendwie ärgerlich, wenn man deswegen mitten im Winter durch die Gegend radeln muss. Na wenigstens waren die Straßen schön leer.

Das ist doch
kurz vor Weihnachten.

Nein Weinhacnten gruppiert sich um Chanuka :wink:

Das wollte ich natürlich sagen. :wink:

Chanuka hat mit Weihnachten rein gar nichts zu tun. Es wird in
christlichen Ländern zum jüdischen Ersatzweihnachten
stilisiert.

Ach so. Ja, ich kann mich erinnern, dass es in New York nicht nur Weihnachtskarten zu kaufen gab, sondern auch welche zu Chanuka (weiß nicht mehr, wie die das geschrieben haben) und Kazaa. Kazaa, das ist das afrikanische Lichtfest, das praktischerweise auch um diese Zeit statt findet.

Ich frage, weil ich mir vorstellen könnte, schon einmal
irgendwann nach Israel zu fliegen, und WENN ich dort
hinfliege, dann wird das, wenn ich es so einrichten kann, über
Weihnachten sein.

Warum? Der 25. Dezember ist ein Arbeitstag.

Ja aber doch nicht für mich! Ich bin doch dann im Urlaub. :wink:

Wenn du keine leuchten geschmückten Zeugsdinger haben willst,
dann meide Sukkot.

*gg* Es sind ja nicht die „geschmückten Zeugsdinger“, die das Problem sind. Mehr die Tatsache, dass diese geschmückten Zeugsdinger den ganzen Weg versperren und eine übel gelaunte und eilige Menschenmenge versucht, sich durch die schmalen Durchgänge zu quetschen, um schnell alle ihre Weihnachtsgeschenke zu besorgen.

Leuchten darf es schon. :wink:

Oh, und ich dachte zu Sukkot bauen sich alle so eine Laubhütte im Garten und schlafen eine Woche lang in dieser Hütte. Ich wusste nicht, dass da was leuchtet. … *gg* Das werde ich mir mal merken.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

Ach so. Dann war Ostern damals nur zufällig an Pesach.

Nicht „zufällig“. Jetzt zäumst du aber das Pferd oder
wenauchimmer von hinten auf. Jesus war in Jeruslem,
weil Pesach war.
und

Kazaa. Kazaa, das ist das afrikanische Lichtfest, das
praktischerweise auch um diese Zeit statt findet.

Kwanzaa heißt das.
http://www.tike.com/celeb-kw.htm

Und DAS ist ein Ersatzfest, dass sich in Amerika
entwickelt hat, um dem christlichen, weißen Weihnachtsfest
etwas entgegenzusetzen. Man hat halt in der afrikanischen
Kultur gewühlt, bis man was Passendes gefunden hat.
Fast überall in Afrika ist Kwanzaa unbekannt.

Gruß
Elke
*hier mal als Südafrikanerin sprechend*

2 Like

Liebe Datafox,

Mein interreligiöser Kalender verrät mir, dass im Judentum
gerade Rash Hashanah (Neujahr) vorbei ist

Rosch haschana, net rasch :wink:

Ich habe es abgeschrieben. „Rosch“ hätte ich auch präferiert, aber da war mein blindes Vertrauen in das gedruckte Wort… Im übrigen sind Transkriptionen jüdischer Begriffe selten eindeutig. Ich fand Hashanah, Haschana, ha-Schanah, sowie ha-Schana und nahm einfach irgend eines.

Wenn du keinen persönlichen Bezug zu derjenigen jüdischen
Person hast (und von diesem Feiertag nur deswegen Kenntnis
hast, da du einen solchen Kalender besitzt), dann brauchst du
ihr auch nichts zu wünschen. Umgekehrt würde man das ja auch
nicht erwarten.

Dieser Kalender hängt ja nicht zufällig über meinem Schreibtisch, sondern weil mir der interreligiöse Dialog ein Anliegen ist.

Auch ich erwarte nicht, dass mir ein Chinese, ein ägyptischer Muslim oder ein israelischer Jude „fröhliche Weihnachten“ wünscht. Es freut mich aber doch, sogar mehr als von meiner christlichen Mainstream-Umgebung, weil es bekundet, dass sich mein Gegenüber mit meiner Kultur beschäftigt und sein Gruß ist sicher in weit geringerem Maß eine gedankenlose Floskel als die anderen unzähligen hierzulande.

Dies ist meine Einstellung. Deinem Posting entnehme ich, dass Du es lieber nicht hättest. Darum habe ich ja auch gefragt und kann es dann so halten.

Hallo Iris,

Wie wird dies von jüdischer Seite gesehen, wenn ein Nichtjude
darauf Bezug nimmt? Etwa mit einer Grußformel („Ein schönes
Rash Hashanah?“)? Oder ist das irgendwie unpassend.

Nein, ich finde es nicht unpassend, sondern ich empfinde es
als Zeichen von Respekt und Wertschätzung.

So sehe ich das eigentlich auch. Aber ich bemerke ebenfalls, dass es da Unterschiede gibt und man tendenziell vorsichtig sein sollte.

Mehr zu den Grußformeln weiter unten.

Danke. Da sind ein paar gute Anregungen dabei, andere („Gmar chatima towa!“) überlasse ich wohl besser Juden unter sich.

Unpassend finde ich, wenn Nichtjuden meinen, sie müßten dann
„herumjiddeln“ im Stil von „Gut Jonteff“ (frohes Fest. Hört
sich genauso albern an, wie wenn Nichtschweizer meinen, sie
müßten Schweizer Redeweise imitieren.

Keine Angst, da kann ich mich zurückhalten. Nur manchmal, wenn die Begeisterung mit mir durchgeht, dann versuche ich’s doch manchmal. („Un mir sejnen ale brider , ojoj ale brider…“)

BS"D

da über das Passahfest niemand
am Kreuz hängen sollte, wurden den anderen Gekreuzigten die
Beine gebrochen.

Nö,
a) Kreuzigen ist eine römische Tötungsart und im Judentum unbekannt und somit nicht erlaubt
b) und nach jüdischem Recht dürfen Gehängte nicht bis zum nächtsen Tag (der im Judentum abends anfängt) hängen und müssen darum gegen abend abgehangen und beerdigt werden.

„Und so erfüllte sich, was in der Schrift geschrieben stand: Kein
Knochen an ihm wird gebrochen werden.“

Das ist kein jüdsiches Schriftverständnis.

Sag mal … wie ist das eigentlich mit Hannukah? Das ist doch
kurz vor Weihnachten. Bekommt man davon als Außenstehender
etwas mit? Muss man es sich so vorstellen, dass alle
Bürgersteige hochgeklappt werden, wie bei uns an Weihnachten?

Chanukka ist nicht Weihnachten!

Gruss,
Eli

BS"D

Hallo Hardy.

Danke. Da sind ein paar gute Anregungen dabei, andere („Gmar
chatima towa!“) überlasse ich wohl besser Juden unter sich.

Wieso, auch Nichtjuden werden in der Zeit eingeschrieben, weswegen der Wunsch zum Guten eingeschrieben zu werden, doch alle teilen oder?!

Gmar chatima towa!

PS. Es gehen diese Grüsse auch in Deutsch. Nur in den letzten Jahrzehnten hat sich dank Zionismus die völlige Hebräisierung auch hierzulande eingestellt. In jekischen oder haredischen Gemeinden wird man dieses hingegen nur selten finden.

Hallo Eli,

da bist du ja wieder. Und das, was ich geschrieben habe, scheint dir nicht sonderlich gefallen zu haben.

a) Kreuzigen ist eine römische Tötungsart und im Judentum
unbekannt und somit nicht erlaubt

Na dann bin ich ja beruhigt. :wink: … Das weiß ich doch, dass das die Römer getan haben sollen. Der Pfarrer, der uns Religionsunterricht gab, ging da teilweise sehr ins Detail.

Hm - meinst du damit vielleicht, dass es diese Regelung, nach der kein Gekreuzigter über das Pessachfest da hängen durfte (so habe ich es in der Schule gelernt), gar nicht gegeben haben kann, weil diese Tötungsart ohnehin verboten war? *grübel*

Vielleicht haben das ja auch die Römer selbst beschlossen? „Leute, diese Juden haben doch jetzt ihr Pessach-Fest - wir sollten bis dahin die Kreuze verschwinden lassen, sonst werden sie böse auf uns.“

„Und so erfüllte sich, was in der Schrift geschrieben stand: Kein
Knochen an ihm wird gebrochen werden.“

Das ist kein jüdisches Schriftverständnis.

Nein, natürlich nicht. Das habe ich ja auch aus dem Neuen Testament zitiert. Das war nur zur Erklärung für Data.

Sag mal … wie ist das eigentlich mit Hannukah? Das ist doch
kurz vor Weihnachten. Bekommt man davon als Außenstehender
etwas mit? Muss man es sich so vorstellen, dass alle
Bürgersteige hochgeklappt werden, wie bei uns an Weihnachten?

Chanukka ist nicht Weihnachten!

Nicht schimpfen. Das habe ich weder behauptet noch geglaubt. Ich wollte ja nur wissen, wie man sich das vorstellen muss. Schließlich nützt es mir ja nichts, wenn ich wegfliege, weil ich kein Weihnachten mag, und dann in Israel auch alles zu hat, weil Chanukka ist. Und das ist halt so ungefähr zur gleichen Zeit. Außerdem dauert Chanukka ja viel länger als Weihnachten. Das wäre mir ziemlich unangenehm, wenn ich dann eine ganze Woche nichts unternehmen könnte, weil alles zu hat.

So etwas Ähnliches habe ich in den USA einmal an Thanksgiving erlebt. Da hat auch plötzlich so gut wie alles zu gemacht. Ich hatte vier Tage frei, aber wir konnten uns nur wenige Dinge ansehen.

Schöne Grüße

Petra

Moin Iris,

Unpassend finde ich auch, wenn ich als jüdische Referentin von
einer kirchlichen Einrichtung eine Weihnachtskarte bekomme,
wobei das Ganze noch getoppt wird, wenn Sätze vom „Kind, das
uns allen Licht bringt“ draufstehen und das unser aller
Lebensweg erleuchten möge. Kein Witz - ist alles schon
passiert.

Ich grübel immer noch, warum du das unpassend findest. Ich bekomme zu allen möglichen mir bekannten und unbekannten Feiertagen irgendwelche Grußkarten (was? Schon wieder Neujahr?), auch zu Weihnachten von gläubigen Christen. Diese Menschen feiern an diesem Tag die Geburt eines Kindes, von dem sie ausgehen, dass es der Welt das Licht gebracht hat. Wenn sie mir dann wünschen, dass es auch meinen Weg erleuchtet, dann finde ich das erstmal freundlich, genau wie wenn man mir irgendwann im Februar oder wann auch immer ein Gutes Neues Jahr wünscht. Ich seh da tatsächlich nicht das Problem, oder ist das so ein Christentum-Judentum Ding?

Gruß
Marion

Und DAS ist ein Ersatzfest, dass sich in Amerika
entwickelt hat, um dem christlichen, weißen Weihnachtsfest
etwas entgegenzusetzen. Man hat halt in der afrikanischen
Kultur gewühlt, bis man was Passendes gefunden hat.
Fast überall in Afrika ist Kwanzaa unbekannt.

Oh sehr interessant. Mit Chanuka ist es fast so ähnlich. Unbekannt ist es in Israel zwar nicht grade, aber ein sehr kleines Fest ohne freie Tage. Es wird nur in christlichen Ländern so hochgepusht, um einen Gegensatz zu Weihnachten zu schaffen bzw. besser gesagt politisch Korrekten die Möglichkeit zu geben, sich gut zu fühlen, wenn sie an Weihnachten einem Juden was wünschen können, das gar nicht in seine Tradition paßt :wink: (Ach jeeeeez ich werde schon WIEDER zynisch). Von christlichen Freunden kriegt ein Jude dann meistens an Chanuka irgendeinen Gruß oder eine Karte geschickt, obwohl das gar nicht üblich ist. Karten gibt es zu Neujahr, und da wissen die meisten gar nicht wann es ist!

Grüße
datafox