Hallo!
Auch ich erwarte nicht, dass mir ein Chinese, ein ägyptischer
Muslim oder ein israelischer Jude „fröhliche Weihnachten“
wünscht. Es freut mich aber doch, sogar mehr als von meiner
christlichen Mainstream-Umgebung, weil es bekundet, dass sich
mein Gegenüber mit meiner Kultur beschäftigt und sein Gruß ist
sicher in weit geringerem Maß eine gedankenlose Floskel als
die anderen unzähligen hierzulande.
Das mit der Kultur beschäftigen ist ein dünnes Eis. Das meine ich jetzt durchaus in beide Richtungen, denn einem in Israel Geborenen geht es mit christlichen Feiertagen nicht viel anders als einem Christen mit jüdischen. Mit einer Kultur beschäftigen ist IMHO mehr als aus einem Kalender ablesen wann deren Feiertag ist und dann etwas zu wünschen, das der eigenen entspricht (wie eben das übliche „Fröhliches Lichtfest“ zu Chanuka oder „Fröhliches Frühlingsfest“ u.ä.) Mit einer Kultur beschäftigen heißt, daß man mit Menschen auf einer persönlichen Ebene zu tun hat, die dort auch leben. Und da finde es ich besser den unbeholfenen Gruß wegzulassen und veilleicht zu fragen: Was bedeuten diese leuchtenden Bäume? Was ist dieses ungesäuerte Brot? Usw. das bringt mehr an Dialog als falsch geschriebene Grüße.
Viele Grüße
datafox