Jüdische Sicht (Dreifaltigkeit)

Hallo liebe w-w-w’ler,

ich habe eine Frage, an alle, die sich hier mit dem jüdischen Glauben gut auskennen. Es geht mir um einige Bibelstellen im AT, die, nach christlichem Verständnis auf die Dreifaltigkeit hinweisen.

Ich meine z. B. die Stelle, wo es sinngemäß heißt: „Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen, die uns gleich sind…“ Das klingt so, als spräche Gott von sich im Plural. Steht das im jüdischen Tanach (oder Talmud? Ich verwechsel das immer) naja, jedenfalls die jüdische Schrift, die in etwa dem AT entspricht, steht es da auch so? Wenn ja, wie erklären sich Juden diese Mehrzahl? Gibt es dafür eine Erklärung?

Eine andere Bibelstelle, die mir dazu einfällt, ist die Geschichte, wo erzählt wird, dass der HERR bei Abraham Gast ist. Und da heißt es, dass es drei Männer sind, die zu Abraham kommen. Das kann man natürlich als Hinweis auf die Dreifaltigkeit sehen. Wie verstehen Juden diese Stelle?

Ich hoffe, dass ich mit meinen Fragen, die, wie man wohl auch merkt, einer sehr christlichen Prägung entspringen, niemandem auf den Schlips trete.

Vielen Dank schonmal an alle, die sich die Mühe geben, meine Fragen zu beantworten.

Gruß
Michaela

Hallo,

1M1.26 Und •ÄLoHI´M sprach: Wir machen den Menschen in unserem Bild, gemäß unserer Gleichheit*.

ÄLoHi´m bedeutet: Der Vielseiende.

Die 3 Typen bei Abram waren 3 Boten, ich erkenne da keine Trinität.

LG
Mikhael

[MOD] bloße Phantasien
Hi Mikhael,

ÄLoHi´m bedeutet: Der Vielseiende.

ich würde mir wünschen, daß du aufhörst, das Brett mit solchem Nonsense vollzumüllen, der offenbar, wie anderes auch, deiner bloß privaten Phantasie entspringt.

Dafür ist das Brett nicht vorgesehen!
Es ist das zweite Mal, daß ich dir das schreibe:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Wenn du deine privaten Vorstellungen in Form von Fragen äußern würdest, bekämst du sicher auch Antworten. Und dann kämen wir auch miteinander klar.

Gruß

Metapher [Mod]

kein multipler Gott im AT
Hi Michaela,

Es geht mir um einige Bibelstellen im AT, die, nach christlichem Verständnis auf die Dreifaltigkeit hinweisen.

Es ist richtig, daß von den frühen Kirchenvätern unter anderem die von dir erwähnten Stellen als Hinweis auf eine in der Torah (die Bücher Mosis) und andern Schriften des Tanach vorgedachte innergöttliche Multiplizität aufgefaßt wurden. Einen Hinweis auf eine Trinität sah man aber keineswegs darin.

Es kommt hinzu, daß die Endung -im in der Bezeichnung elohim des Schöpfergottes der hebräischen Pluralendung gleicht.

Nun ist el oder il eine Gottesbezeichnung, die allgemein-semitisch ist. Sie findet sich in den kanaanäischen, altsyrischen, assyrischen, babylonischen, akkadischen Sprachen und sogar in der sumerischen (die aber nicht semitisch ist).

Es besteht die starke Vermutung, daß el nicht ein Eigenname ist, sondern ein Gattungsbegriff, also in dem Sinne, daß auch z.B. Kumarbi „ein El“ ist.

Speziell im hebräischen hat el auch die Form eloah (aramäisch alaha, arabisch ilah), zu dem elohim tatsächlich der Plural sein könnte. Aber heute wird von vielen die Ansicht vertreten, daß es einfach eine Bezeichnungsvariante ist, also kein Plural. Es wäre demnach die korrekte Bezeichnung: „der“ elohim und nicht „die“ elohim.

Dafür spricht, daß ein zu elohim dazutretendes Verb immer im Singular steht: „bara elohim“, „wajomer elohim“ … Mit genau einer einzigen Ausnahme in 1. Mo 26, die du erwähnst: naseh adam „wir wollen einen Menschen machen“.

Aus religionshistorischer Perspektive wird diese Formulierung von den meisten, auch von mir, jedoch als ein mythologisches Relikt aus früheren altsyrischen Kosmogonien angesehen, in denen die Weltschöpfung von einem Götter-Gremium nach langen Diskussionen gemeinsam beschlossen wurde.

Daß der Auftritt des Gottes im Tanach manchmal - und zwar in den älteren Teilen - in Gestalt eines, zweier oder dreier Männer dargestellt wird (die in der Regel dann in der Ich-Form reden) hat einen anderen Hintergrund, jedenfalls relgionshistorisch. Dazu müßte man aber sehr weit ausholen und ich weiß nicht ob das hier von Interesse ist. Jedenfalls ist das die Form der Epiphanie des Gottes, für die später die Bezeichnung mal’ak „Bote, Engel“ (ursprünglich eigentlich nur „Sendung“, „Botschaft“) verwendet wird.

Diese Boten treten später in zahlreichen andersartigen, nicht mehr menschlichen Gestalten auf.

So jedenfalls sieht das von dir aufgeworfene Problem aus religionswissenschaftlicher Sicht aus.

Gruß

Metapher

Freie Meinungsäußerung
Hallo Metapher,

anscheinend hast Du ein Problem mit mir, warum weiss ich nicht. Vielleicht solltest Du erst einmal Deinen Hass gegen mich abbauen und dann sachlich antworten. Aus Deinen Antworten spricht nämlich Wut.

So und nun zum Thema:
Ein Fragesteller hat eine Frage gestellt und ich habe diese nach bestem Gewissen beantwortet. Wenn DIR meine Antwort nicht passt, dann kannst Du Dir Deine eigenartige Antwort sparen. Auch wenn Du Mod. bist und ein klein wenig „Macht“ hier hast, ich bewege mich in einem öffentlichem Forum. Meine Antwort ist sachlich und exakt, auch wenn es gegen Deine Vorstellung geht. Sollte ein Mod nicht neutral sein? Wenn DU das nicht sein kannst, dann solltest Du Dir die Frage stellen, ob Du fähig bist, ein Forum zu moderieren.

ÄLoHI´M bedeutet der Vielseiende und er hat sehr wohl mit dem Plural zu tun.

Gruß
Mikhael

und nochmal
Hallo Mikhael,

So und nun zum Thema:

ÄLoHI´M bedeutet der Vielseiende und er hat sehr wohl mit dem Plural zu tun.

Das ist definitiv Unsinn. Und was die verquaste Schreibweise soll, hat dich Rolf schon einmal gefragt. Aber du kannst uns gerne die Quelle deines diesbezüglichen Wissens nennen.

Gruß

Metapher

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Hi Michaela,

Hi Metapher

Diese Boten treten später in zahlreichen andersartigen, nicht
mehr menschlichen Gestalten auf.

Redest Du also von den Engeln?

So jedenfalls sieht das von dir aufgeworfene Problem aus
religionswissenschaftlicher Sicht aus.

Vielleicht wäre da noch ergänzungswürdig Hiob 1,6 „Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den Herrn traten[…]“

Im übrigen bin ich fast Deiner Meinung.
Die Trinität ist durch die fünf Bücher Mose nicht biblisch begründbar;
es wäre allerdings gerecht, einerseits auch die Weisheitsliteratur in den Spätschriften des AT zu erwähnen und andererseits darauf hinzuweisen, dass die Trinität, wenn man sie aus dem NT oder traditionell bzw. philosophisch begründet, wenigstens im AT keinen Widerspruch erfährt.

Beispiel für eine Mehrheit in Gott sei aus dem AT noch der Psalm 2:
„Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze Dich Mir zur Rechten, und Ich lege Dir Deine Feinde als Schemel unter die Füsse.“ Zitiert durch Christus in Mk 12,37.
Gruss
Mike

BS"D

ich habe eine Frage, an alle, die sich hier mit dem jüdischen
Glauben gut auskennen. Es geht mir um einige Bibelstellen im
AT, die, nach christlichem Verständnis auf die Dreifaltigkeit
hinweisen.

Was alleine aus jüdischer Sicht etwas ungewöhnlich, ja undenkbar erscheint, dass hier in verschlüsselter Form Hinweise auf ein Konzept vorhanden sein sollen, was allen anderen direkten Aussagen der Tora widerspricht.

Ich meine z. B. die Stelle, wo es sinngemäß heißt: „Und Gott
sprach: Lasst uns Menschen machen, die uns gleich sind…“ Das
klingt so, als spräche Gott von sich im Plural.

Hierbei handelt es sich um grammatikalische Formen des Hebräischen welche so entweder einen Entschluss ausdrücken oder aber eben nur der Plural der Majestät ist, welche auch ansonsten im Tanach bei königlichen Befehlen (S. Esra 4:18) verwendet wird (s.a.u.).

Steht das im jüdischen Tanach (oder Talmud? Ich verwechsel das
immer) naja, jedenfalls die jüdische Schrift, die in etwa dem AT
entspricht, steht es da auch so? Wenn ja, wie erklären sich
Juden diese Mehrzahl? Gibt es dafür eine Erklärung?

Du meinst die Tora (Bücher Mosche) welche im Tanach (ungef. AT) enthalten ist. Der Talmud enthält grosse Teile der mündlichen Lehre, welchen ebenso am Sinai dem jüdischen Volk gegeben wurde, aber lange Zeit nicht aufgeschrieben wurde, da diese von den Umständen abhängig ist.

Gibt es dafür eine Erklärung?

Die Mehrzahlform sieht man auch gleich am Anfang, wo erstmalig „Eloikim“ verwendet wird, was eine Mehrzahlform ist. Das es sich dabei aber um eine besondere Anrede von Herrschern handelt, sient man dann am Verb „bara“ welche in der Einzahl ist.

Raschi sagt dazu: „Die Herablassung des Heiligen, gelobt sei Er, lernen wir von hier; weil der Mensch den Engeln gleicht, könnten sie ihn beneiden, darum beriet Er sich mit ihnen. Auch wenn Er die Könige richtet, berät Er sich mit Seiner Umgebung; so finden wir bei Achab, dass Micha zu ihm sagte (1. Könige 22:19) ich schaute den Ewigen, auf dem Throne sitzend, und alles Heer des Himmels stand um Ihn zu Seiner Rechten und zu Seiner Linken. Gibt es denn rechts und links vor Ihm? Nur, die zu Rechten, das sind die Verteidiger, und die zur Linken, die Ankläger.“ usw.

Rabb. Hirsch sagt dazu: „Alle übrigen Geschöpfe werden nur mit ihrer Entstehung eingeführt, bei dem Menschen hält die Schöpfung inne und kundet der bereits geschaffenen Welt zuvor die Absicht an, einen „Menschen“, einen „Adam“ zu schaffen. Soll dieser „Adam“ doch als von G’tt eingesetzter Walter und Herrscher in die geschaffene Erdwelt eintreten. Es wird diese Welt auf den Eintritt ihres Herrn vorbereitet. In diesem Sinn dürfte auch der Plural „naase“ zu verstehen sein. Dem Pluralis majestatis, in welchem ein menschlicher Herrscher dem Volke seinen Willen kund tut, dürfte auch wohl ursprünglich die Anschaung zu Grunde liegen, dass der Herrscher hier nicht von dem Standpunkte seines individuellen Willens, seiner individuellen Interessen gebietet, sondern dass er sich nur im Zusammenhang mit seinem Volke begreift und nur aus dem Gesichtspunkt des Gesamtinteresses und des Gesamtheils Anordnungen und Bestimmungen trifft.“ (Der Pentateuch. Erster Teil: Die Genesis.) usw.

Eine andere Bibelstelle, die mir dazu einfällt, ist die
Geschichte, wo erzählt wird, dass der HERR bei Abraham Gast
ist. Und da heißt es, dass es drei Männer sind, die zu Abraham
kommen. Das kann man natürlich als Hinweis auf die
Dreifaltigkeit sehen. Wie verstehen Juden diese Stelle?

Hier kamen drei Engel zu Awraham. Es waren drei Engel weil jede Engel seine eigene Aufgabe hat und hier eben drei Aufgabenbereiche angefallen sind: 1. Awraham nach seiner Beschneidung besuchen und Lot vor der Zerstörung von Sodom warnen, 2. Sara ihr Kind ankündigen, 3. Sodom zerstören.

Das es sich hierbei um G’tt handeln könnte ist aus jüdischer Sicht völlig undenkbar, da er a) alles umfasst und sich darum nicht auf Menschen beschränken könnte und b) keine körperliche Erscheinung hat.

Ich hoffe, dass ich mit meinen Fragen, die, wie man wohl auch
merkt, einer sehr christlichen Prägung entspringen, niemandem
auf den Schlips trete.

Das kann ich nicht beantworten, aber mich selber stören sie nicht, da sie ja auch verständlich sind. Hier musst du aber auch sehen, dass die Tora ja vor Jesus bestand und noch länger seit der Idee der Dreifaltigkeit und G"ttlichkeit von Jesus. Letztere Idee widersprechen aber der Tora und somit erscheint es aus jüdischer Sicht etwas merkwürdig nun destotrotz nach Belegen zu suchen. Vor allem wenn man sieht, dass diese Belege von Menschen kamen, welche diese Idee ja auch fremd waren. Wie kann ein Mensch aber etwas sagen oder aufschreiben, von dem er nichts weiss?

Gruss,
Eli

Hallo Metapher,

meine Quelle ist die DaBhaR-Überstzung und sämtliche gängige Bibelübersetzungen in denen diese Stelle im Plural übersetzt worden ist.
Werden denn jetzt alle Bibeln wieder neu übersetzt? Mir ist nichts davon bekannt.

Du schriebst:

Es besteht die starke Vermutung, daß el nicht ein Eigenname ist, sondern ein Gattungsbegriff, also in dem Sinne, daß auch z.B. Kumarbi „ein El“ ist.

Eben, nur eine Vermutung und solange es nur das ist, zählt meines Wissens das bisherige.

Du schriebst:

Dafür spricht, daß ein zu elohim dazutretendes Verb immer im Singular steht: „bara elohim“, „wajomer elohim“ … Mit genau einer einzigen Ausnahme in 1. Mo 26, die du erwähnst: naseh adam „wir wollen einen Menschen machen“.

Hier steht es doch deutlich: „Wir“.

Du schriebst:

Aus religionshistorischer Perspektive wird diese Formulierung von den meisten, auch von mir, jedoch als ein mythologisches Relikt aus früheren altsyrischen Kosmogonien angesehen, in denen die Weltschöpfung von einem Götter-Gremium nach langen Diskussionen gemeinsam beschlossen wurde.

Das ist die eine Perspektive, die andere ist eine Interpretationssache. Was spricht dagegen, daß es mehrere Götter gibt und doch nur einen? Hast Du schon mal daran gedacht, daß in Älohim mehrere Götter enthalten sind? Nicht umsonst steht selbst im NT, daß es ja viele Götter und Herren gibt.
Die neuartigen Interpretationen nehmen Gott immer mehr aus den Erzählungen, am Ende gibt es gar keinen mehr, aber vielleicht ist das gewollt?

Du schriebst:

Daß der Auftritt des Gottes im Tanach manchmal - und zwar in den älteren Teilen - in Gestalt eines, zweier oder dreier Männer dargestellt wird (die in der Regel dann in der Ich-Form reden) hat einen anderen Hintergrund, jedenfalls relgionshistorisch. Dazu müßte man aber sehr weit ausholen und ich weiß nicht ob das hier von Interesse ist. Jedenfalls ist das die Form der Epiphanie des Gottes, für die später die Bezeichnung mal’ak „Bote, Engel“ (ursprünglich eigentlich nur „Sendung“, „Botschaft“) verwendet wird.

Das hört sich so an, als wären nur ein paar Religionswissenschaftler und Theologen in der Lage, daß Wort zu verstehen. Das entspricht wiederum nicht dem Sinn der frohen Botschaft. Viel eher hat Jesus vor den Schriftgelehrten gewarnt.

So jedenfalls sieht das Bild eines Nicht-Religionswissenschaftlers aus und es würde Dir gut stehen, auch andere Sichtweisen anzuerkennen und friedvoll damit umzugehen.

Gruß
Mikhael

BS"D

Hallo Mike

[…] und andererseits darauf hinzuweisen, dass die Trinität, wenn
man sie aus dem NT oder traditionell bzw. philosophisch begründet,
wenigstens im AT keinen Widerspruch erfährt.

Doch: „Schma Isroel, haSchem elokeini, haSchem ECHOD“. Diese Grundaussage aus der Tora, welche von G’tt zentral hervorgehoben wurde, mehrmals am Tage zu sagen ist, sich in Tefilin wie auch Mesusot widerfindet, spricht deutlich von der g"ttlichen Einzahl, dem Einen. Daneben gibt es noch zahlreiche andere, aber nicht so offensichtliche Widersprüche.

Gruss,
Jidel

BS"D

Hallo Mikhael.

Eben, nur eine Vermutung und solange es nur das ist, zählt
meines Wissens das bisherige.

Nach der jüdische Lehre gibt es nicht nur eine Auslegung sondern unzählige und alle sind gültig. In diesem Sinne mache ich dich darauf aufmerksam, dass bei deiner Quelle wohl eine Verwechslung vorliegt. Elohkim kann aufgrund der Wortwurzel und hebräischen Grammatik nie die von dir gegebene Bedeutung bzw. Übersetzung haben. Und das El einfach für eine G’ttheit steht, ist nicht nur moderne theologische Auslegung sondern findet sich seit jeher in den jüdischen Quellen u.a. auch im Tanach selber.

Viel eher hat Jesus vor den Schriftgelehrten gewarnt.

Hat er? Dafür hat es sie dann aber ständig zitiert und ihre Auslegungen als die seine ausgegeben.

Gruss,
Eli

OT: Gottesname
Lieber Eli,

Du schreibst aus Ehrfurcht vor der Heiligkeit des Namen Gottes ja G"tt. Hingegen „Eloikim“ schreibst du aus. Warum?

fragt sich
Hardey

Hallo Eli,

ich werde mir heute Abend mal die Übersetzung und die Methode bei diesem Wort genauer ansehen. Denn ich weiss, daß ich nur EINE von mehreren Möglichkeiten genannt habe.

Gruß
Mikhael

Tach Mikhael,

die von Dir wohl des öfteren verwendete Übersetzung erfüllt augenscheinlich - bei aller Worttreue - nicht einmal die elementaren Anforderungen der Philologie, der Verständlichkeit und was alles sonst noch von einer guten Übersetzung gefordert werden muß:
http://www.bibelbund.de/htm/98-3-181.htm

Vielleicht solltest Du doch, wenn es um den Tenach geht, zu Buber greifen.

Gruß - Rolf

Hallo Rolf,

die Kritik vom Bibelbund kenne ich. Sie ist nicht immer sachlich. Ich nutze die Dabhar aus einem einzigen Grund: Aufgrund von näheren Betrachtungen (anfangs nur in der Luther) bin ich selbst zu dem Ergebnis gekommen, daß einige Wörter/Sätze nicht korrekt übersetzt worden sind. Aus diesem Grund hatte ich mich aufgemacht, nach „besseren“ wortgetreueren Übersetzungen zu suchen. Natürlich habe ich auch Buber ins Auge gefasst, bin aber letztlich bei der Dabhar geblieben. Das auch dort nicht alles korrekt ist, dürfte klar sein. Aber zumindest legt er seine Methode ziemlich genau dar, was ich bei den gängigen Übersetzungen misse. Für meinen Teil bin ich überzeugt, eine sehr gute Übersetzung mit der Dabhar in Händen zu halten, da sie auch meiner eigenen Denkweise über diese Verse sehr nahe kommt.

Gruß
Mikhael

Ausführung Dabhar
Hallo Eli,

hier mal die Erklärung in des Wortes aus der Dabhar-Übersetzung:

ÄLoHI´M

Eine Bezeichnung für Gott :1M1.1:, jedoch auch für Götter, d.h. Engelfürsten :LB8.6; H2.7:. Von ALa´H beeiden und LaWa´H sich verpflichten abzuleiten. Demgemäß ist ÄLoHI´M der Beeidende und Urverpflichtete, der, als zuverlässig und wahr, für alles Verantwortung übernommen hat. Man kann in ÄLoHI´M [die Mehrzahlform von ÄLO´aH] die Wurzel E´LäH diese, den hinweisenden Mehrzahlbegriff, sehen, der eine Vielheit als Einheit darstellt. ÄLoHI´M ist damit die Person, die jede Vielheit als Einheit zusammenfasst. Die zusätzliche Mehrzahlform durch die Endung IM kennzeichnet eine Person in Machtfülle [Pluralis majestatis], die verschiedene Machteigenschaften in sich vereinigt, die über ein Objekt gebieten kann, also eine Person, der dieses Objekt in jeder Beziehung ganz untersteht. Auch kann in dieser eine Einheit darstellenden Mehrzahlform die Personalunion zwischen Vater und Sohn gesehen werden, die bereits in dem »wir« in 1M1.26 angedeutet ist und die in der Haupt-Leib-Verbindung in 1K11.3 näher beschrieben wird. Zu dieser Personalunion lässt sich gemäß R8.9 und J16.8-14 auch der Geist Gottes zählen, der sich bereits in 1M1.2 als der belebende Impulsgeber über dem Angesicht [also dem Haupt] der Wasser und damit über dem Geistesträger zeigt. In gleicher Weise wurde der MaSchI´aCh in SEINEM Gekommensein in das Fleisch :L3.21,22: dargestellt. Die Mehrzahlform für e i n e Person kommt auch bei ADO´N Herr und Ba´ÃL Eigner vor.

LG
Mikhael

danke für den Hinweis

BS"D

Hallo Mike

Hallo Elimelech

[…] und andererseits darauf hinzuweisen, dass die Trinität, wenn
man sie aus dem NT oder traditionell bzw. philosophisch begründet,
wenigstens im AT keinen Widerspruch erfährt.

Naja, in Spannung steht die Einheit zur Dreiheit allemal, also hast Du mit dem Folgenden schon richtig:

Doch: „Schma Isroel, haSchem elokeini, haSchem ECHOD“. Diese
Grundaussage aus der Tora, welche von G’tt zentral
hervorgehoben wurde, mehrmals am Tage zu sagen ist, sich in
Tefilin wie auch Mesusot widerfindet, spricht deutlich von der
g"ttlichen Einzahl, dem Einen. Daneben gibt es noch zahlreiche
andere, aber nicht so offensichtliche Widersprüche.

Danke für den Hinweis. Ich habe vor lauter Einseitigkeiten selber die Einseitigkeit gepflegt und vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr gesehen. Selbstverständlich ist in dieser Thematik auf die Spannung zum Schma Israel hinzuweisen. Danke demnach.

Gruss,
Jidel

Gruss, viel Glück
Mike

Danke
Hallo,

und danke an alle, die sich hier beteiligt haben. Vor allem danke an Metapher und Elimelech.
Den Hinweis, das ja auch weltliche Herrscher manchmal von sich im Plural sprechen, fand ich sehr interessant. Da hätt ich selber auch drauf kommen können. Dass die drei Männer bei Abraham Boten waren, da hatte ich auch schon dran gedacht. War mir aber nicht sicher, ob man es so verstehen kann.

Gruß
Michaela

Hallo Michaela,

Es geht mir um einige Bibelstellen im
AT, die, nach christlichem Verständnis auf die Dreifaltigkeit
hinweisen.

die Dreifaltigkeit läßt sich nicht ohne weiteres aus dem AT nachweisen.

Aber es gibt Stellen, die sich mittels der Theorie der Dreifaltigkeit als Stütze dieser Theorie eignen.

z.B. Gen.1,1-3
Am Anfang schuf Gott(1) Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist(2) Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach(3): Es werde Licht! Und es ward Licht.
1 Gott - Vater
2 Gott - Geist
3 Gott - Wort (vgl.Joh.1)

Eine andere Bibelstelle, die mir dazu einfällt, ist die
Geschichte, wo erzählt wird, dass der HERR bei Abraham Gast
ist. Und da heißt es, dass es drei Männer sind, die zu Abraham
kommen. Das kann man natürlich als Hinweis auf die
Dreifaltigkeit sehen. Wie verstehen Juden diese Stelle?

Zwei der drei Männer waren mit Sicherheit Engel. Die finden sich ja dann bei Lot ein.
Der dritte könnte jener sein, mit dem Abraham um die Stadt Sodom gefeilscht hat. Die Schrift sagt, dass Abraham mit Gott gehandelt hat. Nun ist Gott aber nicht sichtbar. War der dritte Mann also Gott, muss es sich um „Jesus“ gehandelt haben.

Eine weitere Stelle wäre Dan.3
Aber die drei Männer, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, fielen hinab in den glühenden Ofen, gebunden wie sie waren. Da entsetzte sich der König Nebukadnezar, fuhr auf und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden in das Feuer werfen lassen? Sie antworteten und sprachen zum König: Ja, König. Er antwortete und sprach: Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen, und sie sind unversehrt; und der vierte sieht aus, als wäre er ein Sohn der Götter.“ (Dan.3,23-25)

Gruss Harald

Hallo Metapher

Es geht mir um einige Bibelstellen im AT, die, nach christlichem Verständnis auf die Dreifaltigkeit hinweisen.

Es ist richtig, daß von den frühen Kirchenvätern unter anderem
die von dir erwähnten Stellen als Hinweis auf eine in der
Torah (die Bücher Mosis) und andern Schriften des Tanach
vorgedachte innergöttliche Multiplizität aufgefaßt
wurden. Einen Hinweis auf eine Trinität sah man aber
keineswegs darin.

Ich weiß nicht, ob Du hier eine Differenzierung machst, die ich nicht kenne. Aber sind nicht gerade bei Tertullian das AT und die genannten Stellen im Sinne eines Hinweis interpretiert worden? Nach dem NicaeoConstantinopolitanum ganz sicherlich. Wobei der Streit sicherlich mehr in eine philosophische Richtung ging, hinsichtlich der Denkmöglichkeit der Trinität beim BEkenntnis zu einem Gott…

Dafür spricht, daß ein zu elohim dazutretendes Verb
immer im Singular steht: „bara elohim“, "wajomer
elohim
" … Mit genau einer einzigen Ausnahme in 1. Mo 26,
die du erwähnst: naseh adam „wir wollen einen
Menschen machen“.
Aus religionshistorischer Perspektive wird diese Formulierung
von den meisten, auch von mir, jedoch als ein mythologisches
Relikt aus früheren altsyrischen Kosmogonien angesehen, in
denen die Weltschöpfung von einem Götter-Gremium nach langen
Diskussionen gemeinsam beschlossen wurde.

Spannend finde ich, dass eine Predigt Chrysostomos’ zur Stelle zeigt, dass man offensichtlich schon im vierten Jahrhundert darüber spekulierte, ob dies ein Hinweis darauf sei, dass Gott Frau und Mann zugleich sei wg 1,27:
„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib“
Die Predigt habe ich direkt zweimal übersetzt, weil ich’s kaum glauben konnte:wink:
Grüße
Taju

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