Hallo Ralf,
Niemand will oder kann begreifen, dass Jura
(=RechtsWISSENSCHAFT!!!) eine Wissenschaft ist; nichts für
Ungebildete.
Niemand ohne entsprechende Ausbildung maßt sich ernsthaft an,
Kernphysiker zu hinterfragen oder Brückenbauer zu korrigieren
Aber bei Recht wollen ALLE mitreden, oder Hirn und Verstand.
Da hast Du ja gar nicht unrecht, und Deine Postings in diesem Thread gehören zu den wenigen vernünftigen, aber:
die Wissenschaft der Jurisprudenz ist nicht so ohne weiteres mit der der Kernphysik zu vergleichen, weil sie auf ganz andere Weise in das Leben der Menschen eingreift als die Physik.
Dazu kommt, dass das Objekt der Rechtswissenschaft Menschen bzw. menschliches Verhalten ist, während das Objekt der Physik tote Objekte sind;
es dürfte klar sein, dass es den Objekten egal ist, was die Physik mit ihnen macht, den Menschen eben nicht.
Dazu kommt, dass man nicht bestreiten kann, dass auch im Bereich des Rechts (ähnlich wie in dem der Politik) allmählich der Eindruck entsteht, dass „die da oben“ (oder so ähnlich) ja doch machen was sie wollen, und vor allem nicht mehr den Willen dessen erfüllen, den sie zu erfüllen hätten: den des Souveräns, des Volkes.
Mit Jürgen Habermas ausgedrückt: das Rechtssystem ist doch inzwischen an vielen Stellen recht weit von der Lebenswelt (also hier: dem was wir als gerecht empfinden) abgerückt,
oder mit Hegel gesagt: zwischen Recht und Gerechtigkeit(sempfinden) besteht oft eine gehörige Differenz, was dann eben oft den „Stammtisch“ hervorruft.
Das nur mal so als Zwischenruf, um zu zeigen, dass die Kritik von Akten der Rechtssprechung nicht notwendig auf Stammtischniveau landen muss, und deshalb nicht pauschal mit dem von Dir vorgebrachten Argument zurückgewiesen werden sollte.
Viele Grüße
franz