Kampfsport

Hallo,

die hier
/t/kampfsport-mit-7-jahren/7253342
in den Antworten generell verbreitete Ansicht, dass Kampfsport ein besonderes Mittel zur Stärkung von „Persönlichkeit“ oder „Selbstvertrauen“ sei, halte ich für sehr fragwürdig. Kampfsport ist meiner Ansicht nach beispielsweise ungeeignet, das Vertrauen für freies Reden zu stärken (physische vs. psychische Komponente). Hier wäre Training anderer Art hilfreicher wie beispielsweise Rollenspiele im großen Kreis. Inwieweit würde Kampfsporterfahrung vor und gegen Mobbing in besonderer Weise schützen?

Das Wesentliche für erfolgreichen Kampfsport hinsichtlich Selbstvertrauen beruht auf gute Lehrer und die Gruppenarbeit. Grundlagen, die für alle Sport- oder sonstige Trainingsarten ebenso zutreffend und Voraussetzung sind. Kampfsport halte ich persönlich für nicht zeitgemäß, weil ein wenig archaisch und etwas einseitig auf Physis ausgerichtet (zumindest bei Kindern).

Bevor ich mich zu weit hinaus lehne: Gibt es belastbare Untersuchungen, die das Besondere von Kampfsportarten im Vergleich mit anderen …arten belegen?

Oder liege ich mit meiner Ansicht richtig?

Gruß
nasziv

Moin,

lass mich raten; Du bist in dieser Hinsicht reiner Theoretiker und hast nie auf der Matte gestanden und Budo praktiziert.

Oder böse gesagt; Du schwafelst

Gandalf

Moin auch,

lass mich raten; Du bist in dieser Hinsicht reiner Theoretiker
und hast nie auf der Matte gestanden und Budo praktiziert.

Weiß nicht. Budo so allgemein. Wäre Taijiquan für dich eine Kampfsportart?

Oder böse gesagt; Du schwafelst

Und du kommst zu schnell :smile:
Nicht mehr so recht im Training?

Spaß beiseite: War ne ernsthafte Frage mit Hintergrund meinerseits.

Gruß
nasziv

Hallo,

in den Antworten generell verbreitete Ansicht, dass Kampfsport
ein besonderes Mittel zur Stärkung von „Persönlichkeit“ oder
„Selbstvertrauen“ sei, halte ich für sehr fragwürdig.
Kampfsport ist meiner Ansicht nach beispielsweise ungeeignet,
das Vertrauen für freies Reden zu stärken (physische vs.
psychische Komponente).

Ich würde es nicht per se für ungeeignet ansehen. Um frei reden zu können braucht man Sauerstoff (Raum für Luft in den Lungen) und Selbstvertrauen - und dafür braucht man eine körperliche Präsenz und eine klare, offene und aufrechte Haltung.
Beides lernt man im Kampfsport - die Brücke zum freien Reden ist da - wenn auch nur sehr fein und subtil - aber dafür ist sie tief und nachhaltig.

Hier wäre Training anderer Art

hilfreicher wie beispielsweise Rollenspiele im großen Kreis.

Das ist sicher auch hilfreich - aber es ist wie eine Schmerztablette: sie wirkt nur auf die Symptome, nicht auf die Ursache.
Ich hoffe Du meinst jetzt nicht Rhetorik, denn das muss natürlich eh beim freiem Vortrag beherrscht werden (Werkzeug).

Inwieweit würde Kampfsporterfahrung vor und gegen Mobbing in
besonderer Weise schützen?

Kampfsport stärkt die innere und äussere Haltung und schult den Respekt vor sich und anderen, was die Grundlage dafür ist nicht Opfer oder Täter zu werden.

Das Wesentliche für erfolgreichen Kampfsport hinsichtlich
Selbstvertrauen beruht auf gute Lehrer und die Gruppenarbeit.

Auf einen guten Lehrer kommt es immer an (auch im Kommunikationsseminar oder im Schulunterricht). Kampfsport ist aber nicht immer und ausschließlich auf Gruppenarbeit ausgerichtet (wie z.B. Mannschaftssportarten). Du hast EIN Gegenüber (oder nur sich selbst).

Grundlagen, die für alle Sport- oder sonstige Trainingsarten
ebenso zutreffend und Voraussetzung sind. Kampfsport halte ich
persönlich für nicht zeitgemäß, weil ein wenig archaisch und
etwas einseitig auf Physis ausgerichtet (zumindest bei
Kindern).

Das kann ja Deine persönliche Meinung sein, aber was meinst Du mit einseitig auf Physis ausgerichtet? Es gibt ja kaum eine andere Sportart (ausser vielleicht Yoga), die den Geist in die Bewegung so mit einbezieht, wie es bei den meisten Kampfsportarten der Fall ist.

Bevor ich mich zu weit hinaus lehne: Gibt es belastbare
Untersuchungen, die das Besondere von Kampfsportarten im
Vergleich mit anderen …arten belegen?

Weiss ich nicht. Es muss jeder für sich selbst entscheiden, was man machen möchte und was man damit erreichen will. Das Mobbingpotenzial in Mannschaftsvereinen sollte man auch nicht unterschätzen.

Oder liege ich mit meiner Ansicht richtig?

Richtig für Dich selbst oder für andere?

Viele Grüße

Tach,

Oder böse gesagt; Du schwafelst

Und du kommst zu schnell :smile:
Nicht mehr so recht im Training?

immerhin bestätigt das meine Meinung von Dir.

Gandalf

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II.
Moin,

halte ich für sehr fragwürdig.

Meinung oder Wissen?

Kampfsport ist meiner Ansicht nach beispielsweise ungeeignet,
das Vertrauen für freies Reden zu stärken

Meinung oder Wissen?

(physische vs.
psychische Komponente).

Erfahrung oder Vorurteil

Hier wäre Training anderer Art
hilfreicher wie beispielsweise Rollenspiele im großen Kreis.

Erfahrung oder Meinung?

Inwieweit würde Kampfsporterfahrung vor und gegen Mobbing in
besonderer Weise schützen?

Opfer von Mobbing nehmen meist eine Opferrolle ein. Tritt eine Person selbstbewusst auf, ist die Gefahr gemobbt zu werden deutlich geringer.
Praktizieren einer Kampfkunst erhöht das Selbstbewusstsein. Man tritt nicht als opfer auf

Das Wesentliche für erfolgreichen Kampfsport hinsichtlich
Selbstvertrauen beruht auf gute Lehrer und die Gruppenarbeit.

Zustimmung.

Grundlagen, die für alle Sport- oder sonstige Trainingsarten
ebenso zutreffend und Voraussetzung sind.

Auch richtig.

. Kampfsport halte ich

persönlich für nicht zeitgemäß, weil ein wenig archaisch und
etwas einseitig auf Physis ausgerichtet (zumindest bei
Kindern).

Meine, glaube, halte

Bevor ich mich zu weit hinaus lehne: Gibt es belastbare
Untersuchungen, die das Besondere von Kampfsportarten im
Vergleich mit anderen …arten belegen?

Es gibt an vielen Schulen mittlerweile Kurse, speziell auch für Mädchen, die über Kampfkunst die Kinder physisch und psychisch zu stärken.
In sozialen Brennpunkten arbeiten Sozialarbeiter mittels Kampfkünsten mit Problemjugendlichen um sie zu ‚entschärfen‘

Aus eigener langjähriger Erfahrung kann ich berichten, daß Kinder und Jugendliche mit problematischem Hintergrund durch Budo positiv beeinflusst wurden.
Die Frau meines Sensei, selber hoch graduiert, macht seit über 25 Jahren Kurse für Frauen und Mädchen zur Stärkung ihres Selbstbewusstseins und kriegt überwiegend positive Rückmeldungen von den Teilnehmerinnen.

Oder liege ich mit meiner Ansicht richtig?

Ich fürchte nein.

Gandalf

Moin,

lass mich raten; Du bist in dieser Hinsicht reiner Theoretiker
und hast nie auf der Matte gestanden und Budo praktiziert.

Oder böse gesagt; Du schwafelst

und

So ziemlich das erste was jeder eingebläut kriegt ist,daß der beste Kampf der ist, der nicht stattfindet.

warum zettelst du dann permanent einen an?
Deine Toleranz gegenüber der leisesten Kritik in beiden threads läßt maximal zu wünschen übrig :wink:

auch angriffige Grüße
Heidi

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hallo nasziv,

Inwieweit würde Kampfsporterfahrung vor und gegen Mobbing in
besonderer Weise schützen?

Vielleicht das Wissen, sich im Notfall verteidigen zu können und nicht ausgeliefert zu sein!? Da hat man eine andere Grundhaltung zu einer solchen Situation. Diese Grundhaltung sorgt für Gelassenheit - das alleine kann die anderen schon irritieren… So kann eine Situation entspannen, ohne, dass irgend etwas eingesetzt werden musste.

Das Wesentliche für erfolgreichen Kampfsport hinsichtlich
Selbstvertrauen beruht auf gute Lehrer und die Gruppenarbeit.
Grundlagen, die für alle Sport- oder sonstige Trainingsarten
ebenso zutreffend und Voraussetzung sind. Kampfsport halte ich
persönlich für nicht zeitgemäß, weil ein wenig archaisch und
etwas einseitig auf Physis ausgerichtet (zumindest bei
Kindern).

ich denke, es kommt auch nochmal darauf an, was gelernt wird. Viele Sportarten fördern den Körper so weit, dass man vom Können her locker in der Lage wäre, sein Gegenüber ohne Weiteres zu verletzen. Aber ebenso kommt auch die Einstellung (das gehört zur Ausbildung im Sport dazu), dass das nicht auf einen Straßenkampf angewendet wird (nur im Notfall).

lg, Dany

Moin,

Deine Toleranz gegenüber der leisesten Kritik in beiden
threads läßt maximal zu wünschen übrig :wink:

wie sieht dann in Deinen Augen nicht leise Kritik aus?

Ich reagiere auf mehr oder weniger falsche Aussagen. Darf ich das in Deinen Augen nicht und soll diese falschen Aussagen einfach so stehen lassen?!

Oder sag mir, was ich besser machen soll?!

Gandalf

Meine Erfahrung ist, dass die meisten Kampfsportarten auf das perfekte Beherrschen bestimmter Bewegungsabläufe wert legen. Grade das Laufen von Formen oder Katas ist ein sehr entspannender und meditativer Vorgang. Die asiatischen Kampfsportarten, die ich praktiziert habe, haben jedenfalls alle großen Wert darauf gelegt, Körper und Geist als Einheit zu sehen.

Davon mal ganz abgesehen bereitet dich der Kampfsport in vielen Fällen ohnehin nicht auf eine Strassenprügelei vor,

Tach,

Deine Toleranz gegenüber der leisesten Kritik in beiden
threads läßt maximal zu wünschen übrig :wink:

wie sieht dann in Deinen Augen nicht leise Kritik aus?

Gegenfrage-auch Ausweichmanöver-wie laut dürfen Kritik oder Zweifel von Außenstehenden an deiner Sache sein?

Ich reagiere auf mehr oder weniger falsche Aussagen. Darf ich
das in Deinen Augen nicht und soll diese falschen Aussagen
einfach so stehen lassen?!

Naja,ich hatte das Gefühl,du antwortest hier im Kampfsportmodus,und erklärst jeden zum Gegner,der dummeFragen stellt oder eine Meinung hat.

Deine sachlichen Ausführungen zum Thema will ich überhaupt nicht kritisieren.
Aber gewisse mentale Komponenten-mutmaße ich mal-muß man sich auch heute noch in allen Kampfsport/Kampfkunstarten alleine dazudenken oder hinzu entwickeln.

Oder sag mir, was ich besser machen soll?!

Im Laufe der Zeit kriegt man eine gute Portion Selbstsicherheit mit und wirkt so auf potentielle Angreifer ein, daß die keine Lust auf einen Konflikt mit mir haben

naja :smile:.

Gruß
Heidi

2 Like

Kampfsport ist meiner Ansicht nach beispielsweise ungeeignet,
das Vertrauen für freies Reden zu stärken (physische vs.
psychische Komponente). Hier wäre Training anderer Art
hilfreicher wie beispielsweise Rollenspiele im großen Kreis.
Inwieweit würde Kampfsporterfahrung vor und gegen Mobbing in
besonderer Weise schützen?

Nun, es stärkt das Selbstvertrauen, dass man etwas kann (es geht ja auch um Taktik und nicht in jeder Variante (da gibt es ja selbst im Rahmen von MMA diverse Varianten) um „blindes draufhauen“). Und ich glaube es schützt vor Mobbing, weil man weiß, wie man sich ggf. wehren kann - und auch eine andere Ausstrahlung hat - schon alleine wegen der Muskulatur.

Weiter unten war die Frage nach „TaiChi“ - nein, ich sehe das nicht als Kampfsport an, weil es in der Ruhe und Langsamkeit trainiert wird - für Körperbeherrschung und Entspannung.

Hallo nasziv,

Kampfsport ist meiner Ansicht nach beispielsweise ungeeignet,
das Vertrauen für freies Reden zu stärken (physische vs.
psychische Komponente). Hier wäre Training anderer Art
hilfreicher wie beispielsweise Rollenspiele im großen Kreis.
Inwieweit würde Kampfsporterfahrung vor und gegen Mobbing in
besonderer Weise schützen?

Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen. Als Kind hat unsere Mutter mich und meinen Bruder ins Judo geschickt, nachdem sie selbst an einem Selbstverteidigungskurs in Jiu-Jitsu teilgenommen hatte. Ich ging eigentlich gern ins Training, weil wir einen hervorragenden Trainer hatten, der diejenigen Kinder, die vorankommen wollten, angemessen gefördert und die, die nur kamen, weil die Eltern das so wollten, stets unterstützt und gefordert, aber eben ihren Spass haben liess.

Auf innere Ruhe und Ausgeglichenheit, aber vor allem auch Respekt vor sich und seinem Partner wurden ganz besonders viel Wert gelegt. Schlägertypen oder solche, die ihr Können ausserhalb des Dojos genutzt hätten, wurden erst gar nicht zugelassen, bzw. sofort ausgeschlossen. Wir bekamen nie ein Gefühl von Überlegenheit vermittelt und uns wurde von Anfang an ganz klar gesagt, dass Judo nur hier drin stattfinden würde.

Trotz des Levels auf dem ich mich nach einigen Jahren Training befand wäre es mir im Traum nie eingefallen, jemandem ausserhalb des Dojos mit Judo zu begegnen - da hätte ich definitiv den Kürzeren gezogen. Ein möglicher Angreifer hätte sich mir ja wahrscheinlich nicht unbewaffnet und in Judokleidung genähert.

Was ich allerdings gelernt habe, ist ein Vertrauen darauf, dass ich mich in einer kritischen Situation auch wehren darf und es vielleicht auch kann. Ich erstarre jedenfalls nicht wie viele andere Frauen zur Salzsäule, wenn mich jemand ungewollt anfasst oder mir zu Nahe kommt, sondern verteidige mich - mit Worten. Das hat bisher noch immer gereicht. Ausserdem habe ich durchs Judo einen vorzüglichen Gleichgewichtssinn erhalten, wörtliche und metaphorische Standfestigkeit sowie korrektes Fallen gelernt, was mir beim Skifahren, aber ganz besonders auch beim Reiten sehr entgegen kommt.

Unser Verein hat sich auch sehr für Behinderte eingesetzt und immer wieder Kurse für diese Zielgruppe angeboten. Manchmal trainierten wir, wenn es die Gruppenkonstellation erlaubte, mit der Behindertengruppe zusammen. Zwischenfälle gab es nie, aber der Lerneffekt war riesig - für beide Seiten.

Das Wesentliche für erfolgreichen Kampfsport hinsichtlich
Selbstvertrauen beruht auf gute Lehrer und die Gruppenarbeit.

Ja.

Grundlagen, die für alle Sport- oder sonstige Trainingsarten
ebenso zutreffend und Voraussetzung sind.

Nein.

Kampfsport halte ich
persönlich für nicht zeitgemäß, weil ein wenig archaisch und
etwas einseitig auf Physis ausgerichtet (zumindest bei
Kindern).

Mein obiges Beispiel kann Dir hoffentlich zeigen, dass das nicht so sein muss. Kampfsport hilft einem sich mit seinem ganzen Körper auseinander zu setzen, weil man, im Gegensatz zu anderen Sportarten, nicht nur bestimmte Körperteile trainiert.

Das Schlimmste am Kampfsport waren für mich übrigens die Eltern, die bei Wettkämpfen ihre Kinder lautstark vom Rand aus anbrüllten und sie aufforderten, den anderen „kalt“ zu machen… In unserem Klub war das glücklicherweise verpönt, aber in auf Turnieren ausgerichteten Vereinen war dies gang und gäbe. Die kämpfenden Kinder waren allerdings meist nicht halb so aggressiv wie ihre Eltern. Ich habe übrigens mit Judo aufgehört als die alten Lehrer gingen und mich die neuen, weil ich bereits einige Wettkämpfe gewonnen hatte, dazu nötigen wollten, dreimal pro Woche ins Training zu kommen. Dabei wurden dann eben auch mit viel Geschrei vom Rand aus Anweisungen gebrüllt und ich kam mir vor, als würde ich auf jemanden gehetzt. Das war so gar nicht das, was mir zusagte und so hörte ich eben auf. Da war ich allerdings keinesfalls die Einzige, die das störte.

Gruss zurück,

S.

Hallo Nasziv,

vielleicht magst du in den folgenden Links lesen. Es sind keine Vergleiche zwischen Kampfsportarten zu anderen Sportarten, (wie von dir angefragt) wobei mir bei Vergleichsstudien die Individualität sowieso fehlen würden, zwischen Zielsetzung und Durchführung eines Trainings.
Es wird viel von Burschen und Kampfsport geredet und ich habe jetzt auch keine Statistik, aber es werden immer mehr Mädchen.
Hier beim Wing Tai Kinder Kung Fu von 6-8 Jahre sind 50% Mädchen.
http://www.fit-fight.at/index.php/unser-angebot/kind…
oder hier:
http://www.ewto.at/kinder/kids-wt.html

Grüße Selina

http://www.springermedizin.at/artikel/21169-karate-m…

_Eine deutsche Studie zeigt, dass sportliches Training tendenziell zu einer Abnahme der Gewaltbereitschaft führt, das Selbstbewusstsein erhöht und die emotionale Befindlichkeit verbessert. Karate macht Kinder und Jugendliche nicht aggressiver, sondern hilft gerade schüchternen Burschen.

Im Rahmen eines Forschungsprojekts untersuchten Regensburger Wissenschaftler den Einfluss von Sporttraining auf die Gewaltbereitschaft und auf das Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen. Wissenschaftlich geleitet wurde das Projekt „Veränderung von Gewaltbereitschaft, Selbstbewusstsein und emotionaler Befindlichkeit bei Kindern bzw. Jugendlichen durch Sporttraining“ von Prof. Dr. Petra Jansen vom Institut für Sportwissenschaft und von Dr. Katharina Dahmen-Zimmer vom Institut für Experimentelle Psychologie der Universität Regensburg._

http://www.argedon.de/akka/t_lehre/psy_paed_kampfspo…

_Asiatische Kampfsportarten haben Hochkonjunktur. Oftmals löst bereits das Erwähnen von Sportarten wie „Karate“ oder „Kung-Fu“ vor allem bei Jungen Größenphantasien aus: Tritte, Sprünge oder Schläge werden ausgeführt, Kraft und Macht sollen demonstriert werden. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten ist ein besonders ausgeprägtes Bedürfnis nach Omnipotenz und Allmacht zu verspüren; mit diesen Selbstanteilen werden die Schüler im Kampfsport dementsprechend stark konfrontiert.
Sie machen dabei die nicht selten schmerzhafte Erfahrung, daß zwischen Phantasie und Realität eine Kluft existiert.
In der Hilfe zur Überbrückung dieser Kluft und damit in der Annäherung beider Pole sehe ich eine der Hauptaufgaben des Kampfsportlehrers. _

_TIWALD betont die Bedeutung des Settings beim Ausüben einer Kampfsportart, wenn er sagt, „… nirgendwo anders wird Aggressivität (von besonders aggressiven Menschen) mehr abgebaut, als in einem ernst betriebenen und gut geleiteten Kampfsporttraining“ (zit. nach Grabert 1996, S. 18).

Empirische Untersuchungen scheinen TIWALD recht zu geben.

Ich möchte nur kurz auf zwei Untersuchungen verweisen, die den Kontext von Gewalt und Kampfsport thematisieren.
Erstens die Dissertation von WOLTERS, der mit hochaggressiven jugendlichen Straftätern über einen bestimmten Zeitraum einen Karatestil trainierte. Das Training wurde therapeutisch unterstützt und ausgewertet.
Zweitens die Dissertation von GRABERT, der eine bundesweite empirische Erhebung zum Thema „Karate-Do und Gewaltverhalten“ durchführte. Er befragte aktive Kampfsportler und führte Tiefeninterviews mit namhaften Großmeistern.

Beide Autoren kommen trotz der sehr unterschiedlichen Zielgruppen zu dem Schluß, daß das Ausüben einer Kampfkunst keinesfalls das Gewaltverhalten verstärkt. Im Gegenteil: Die innerhalb der Untersuchungen signifikanten Werte belegen ein Sinken der Gewaltbereitschaft und tatsächlich ausgeübten Gewalt unter den Bedingungen eines entsprechend angeleiteten Trainings._

Hallo,

und Danke nochmal für die diversen Antworten und Links. Dennoch bin ich, weil für die Antworten möglicherweise überlesen,

generell verbreitete Ansicht, dass Kampfsport ein besonderes Mittel zur Stärkung von „Persönlichkeit“ oder „Selbstvertrauen“ sei

in meiner Ansicht unverändert.

Meinung oder Wissen oder Erfahrung oder Vorurteil…

Aus der Erfahrung von ca.15 Jahren Kampfsporterfahrung heraus hatte ich gefragt.

Richtig für Dich selbst oder für andere?

Daher hatte ich als weitere Beispiele Mobbing und Freies Reden angeführt. Kampfsport dient in erster Linie einem selbst (physisch, psychisch).
Für oder gegen andere (Mobbing) weniger, weil die Ursachen des Mobbings in gruppendynamischen Aspekten und bestimmten, für andere auffällige/ungewöhnliche/störende Verhaltensweisen * liegen. Daran wird Kampfsport wenig bis nichts ändern. Hier muss man (meist mit Unterstützung Dritter) anders vorgehen.
Auch Freies Reden benötigt spezifische Methoden, wie u.a. Techniken der Gesprächsführung, um Sicherheit und Selbstvertrauen auf diesem Gebiet zu erreichen und erfolgreich zu sein. Kampfsport wird hier nicht überproportional hilfreich sein.

Das Besondere für eine Empfehlung im Vergleich zu anderen Sportarten (Einzel- oder Mannschaftssportarten) kann ich noch immer nicht erkennen. Kampfsport stärkt wie andere Sportarten individuelle physische und damit psychische Grundlagen, gewissermaßen ein Basistraining. Hier sind wir uns alle einig, hinsichtlich Gelassenheit, Ruhe, Ausgeglichenheit, Geduld, aber auch körperliche Fitnessaspekte wie Beweglichkeit, Dynamik, Reaktionsvermögen etc.

Kampfsport halte ich persönlich für nicht zeitgemäß, weil ein wenig archaisch und etwas einseitig auf Physis ausgerichtet (zumindest bei Kindern).

Diese Verknüpfung „Kampf“ mit den Erwartungen „wenn ich körperlich überlegen bin, dann löse ich alle Probleme“ oder „ich bin wehrhaft“ lese und höre ich bei diversen Gelegenheiten immer wieder heraus. Als Jugendlicher hatte ich, wie viele andere vermutlich, diese Erwartungen ebenso, jedoch schnell wieder aufgegeben. Diese falschen Erwartungen hegen häufig Erwachsene, wenn sie ihren Kindern diese Empfehlung aufzwingen auftragen möchten, oft gegen deren Willen.
Kampfsport ist doch eher ein Aggressionsabbautraining:

Veränderung von Gewaltbereitschaft
Beide Autoren kommen trotz der sehr unterschiedlichen Zielgruppen zu dem Schluß, daß das Ausüben einer Kampfkunst keinesfalls das Gewaltverhalten verstärkt. Im Gegenteil: Die innerhalb der Untersuchungen signifikanten Werte belegen ein Sinken der Gewaltbereitschaft und tatsächlich ausgeübten Gewalt unter den Bedingungen eines entsprechend angeleiteten Trainings.

Zu einem Punkt noch (dann habe ich hoffentlich alle Aspekte aus euren Antworten in einem Thread erfasst):

„TaiChi“ - nein, ich sehe das nicht als Kampfsport an, weil es in der Ruhe und Langsamkeit trainiert wird - für Körperbeherrschung und Entspannung.

Es gibt hier beispielsweise auch Schwertkampfformen. Hierzulande wird es häufig zu „therapeutischen“ Zwecken eingesetzt, was auch nicht falsch ist. Dennoch ist TaiChi eine klassische Kampfkunst, grundlegende Aspekte der Übungsformen wie „angreifen, stoßen, abwehren, loslassen…“ werden auch heute noch gepflegt.

Gruß
nasziv

* auffällige/ungewöhnliche/störende Verhaltensweisen:
Strebertum, leichte physische Defizite (z.B. Stotten), Duckmäuserei. Ach, es gibt so vieles, was andere zu erkennen glauben und zum Anlass nehmen.

Kleine Korrektur
* auffällige/ungewöhnliche/störende Verhaltensweisen:
Strebertum, leichte physische Defizite (z.B. Stotten Stottern), Duckmäuserei. Ach, es gibt so vieles, was andere zu erkennen glauben und zum Anlass nehmen.

Hallo

Wenn mich mal einer auf der Arbeit mobbt, nehm ich auch Schwertkampf als therapeutisches Mittel, lol. Was erzählst Du da?

Wenn zum Beispiel Frauen schlechte Erfahrungen mit Gewalteinwirkung oder Belästigungen hatten und deswegen abends in Angst rumlaufen, warum sollte dann Kampfsport ihr Selbstbewusstein nicht stärken?

Andererseits, Kampfsport ist Kampfsport, und somit geht es, wenn es nicht um reine Selbstverteidigung und nervöser und körperlicher Erbauung geht, doch irgendwo zwischen Homosexualität, Machotum und Soldateska unter. Da sind wenig diplomatische oder konstruktive Qualitäten.

Habe selbst noch nie Kampfsport betrieben. Bisher hatte ich auch noch nie das Gefühl, kämpfen können zu müssen.

Ansonsten habe die verschiedenen Kampfsportarten auch verschiedene Hintergründe. Artistik als Aspekt finde ich gut.

Mfg
Matthias

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