Kann es eine christliche Welt geben?

Hallo an alle,

Heinrich Böll hat einmal die Frage gestellt: „Ich frage mich vieles, vor allem das eine: Wie ist es möglich, daß 800 Millionen Christen diese Welt so wenig zu verändern vermögen, eine Welt des Terrors, der Unterdrückung, der Angst? … Eine christliche Welt müßte eine Welt ohne Angst sein, und unsere Welt ist nicht christlich, solange die Angst nicht geringer wird, sondern wächst; nicht die Angst vor dem Tode, sondern die Angst vor dem Leben und den Menschen, vor den Mächten und Umständen, Angst vor Hunger und der Folter, Angst vor dem Krieg…“

Ist diese Frage nicht aktueller denn je? Diese Frage finde ich berechtigt. Könnte die Christenheit mehr bewirken?

Was ist eure Meinung dazu?

Gruß Mirko

Hallo Mirko!

Heinrich Böll hat einmal die Frage gestellt: „Ich frage mich
[…]“

Ist diese Frage nicht aktueller denn je?

Ja.

Diese Frage finde ich berechtigt.

Der ganz grundsätzliche Sinn der Frage, ja. - Sie ist auch gut gestellt, nämlich ohne zu verletzen. Und sie ist sogar seit längerer Zeit aktuell; doch leider und ganz bestimmt noch ein paar Jahre oben drauf aktuell!

Die Sache, um die es geht, wird heute gelegentlich auch anders, konkreter formuliert. Was hin und wieder dazu führt, dass anderen mächtig kalt um die Füße wird, sogar und eher Kirchenmännern als Politikern (zumal sich letztere von Wahlperiode zu Wahlperiode herausreden, während „das Volk“ es hinnimmt).

Könnte die Christenheit mehr bewirken?

Was ist eure Meinung dazu?

Also, erstens bewegt die Christenheit unheimlich viel, nur zweitens noch viel zu oft das Falsche. - Aber das, was Du eigentlich damit fragen wolltest, zielt nicht einfach nur auf die Christenheit. Es ist das Anliegen aller Menschen, gleichgültig welcher Religion!

Und insofern sollte lieber jeder Mensch auf seine eigene innere Stimme hören, genauer hinhören, was das Herz zu sagen hat, was der Einzelne wirklich fühlt und dementsprechend handeln. (Und eben weniger auf irgendwelche „Obrigkeit“ hören, weniger die Meinung anderer einfach übernehmen, nicht immer nur ducken usw. - Ein Mensch, der gelernt hat, selbständig zu denken und zu fühlen, ist auf dem besten Weg im „christlichen Sinne“, und der Sinn ist eigentlich bei allen Religionen derselbe.)

Summs summarum: Der einzelne Mensch an sich muss „besser“ werden (mehr zu sich Selbst, dem Wahren Selbst… finden), damit eine Gesellschaft oder Gemeinschaft (Gem. der Christen) „besser“ wird.

CU DannyFox64

Hallo,

zunächst einmal: Auch Christen sind letztlich nur Menschen.
Und damit sind sie auch noicht gefeit gegen Neid, Mißgunst, Größenwahn und was es sonst noch so alles gibt. Es werden also nie alle menschen einfach nur gut sein - egal in welcher Religion.
Zudem beantwortet sich die Frage aus der Geschichte heraus ja selbst. Es gab Herrscher mit dem Titel „allerchristlichst“ , die brutale Kriege führten. Und oft wurden die dann sogar im Namen Gottes geführt - und sie waren dabei nicht selten gegen andere Christen gerichtet. Denk an Kriege Spaniens gegen England - ür die katholischen herrscher Spaniens waren die anglikanischen Engländer einfach keine richtigen Christen. Auch im 30jährigen Krieg ußte Gott als Begründung herhalten - und der war nun wirklich verheerend in seinen Auswirkungen. Von den 2 Weltkriegen rede ich da gar nicht erst - die wurden ja auch von christlichen Europäern verbrochen. Und sein überzeugtes Christentum hat ja auch Herrn Bush nicht gehiundert, Afghanistan und den Irak mitz Krieg zu überziehen - im Gegenteil. Er sieht sich ja gerade als Kämpfer im göttlichen Auftrag.

Ich denke, das Christentum hat damit webnig zu tun. Eher steht unser heutiges Demokratieverständnis Kriegen entgegen - aber das ist denn doch mehr ein Produkt der Aufklärung und nicht des Christentums. Und selbst da habe ich meine Zweifel, ob das reicht.

Natürlich ist das Christentum vom Grundsatz her friedlich. Ehe es Staatsreligion im alten Rom wurde, ließen sich schließlich Christen sogar töten, weil sie sich weigerten, als römische Soldaten gegen andere Menschen zu kämpfen - die nahmen das Tötungsverbot wirklich ernst. Nur hat sich diese friedliche Religion dann später von der Macht korrupieren lassen - als die Geistlichen sahen, daß sie als Angehörige einer Staatsreligion einfach mehr Macht und Durchsetzungsvermögen hatten, haben sie diese Grundsätze ganz schnell vergessen - bis heute.
Und ich denke, daran wird sich auch nichts ändern. Solange die Pfarrer auch Militärseelsorge betreiben und so lange sie nicht von der Kanzelpredigen, daß ja letztlich jeder Soldat als Mörder ausgebildet wird und jeder Dienst an der Waffe ein Versuch ist, das Tötungsverbot zu übertreten - so lange wird es Kriege geben auch im Christentum.

Natürlich ist es logisch Irrsinn, unbewaffnet in den Tod zu gehen und sich umbringen zu lassen. Aber genau das war das beispiel, das jesus gab. Und es zeugt von dem ungeheueren Gottvertrauen der frühen Christen, daß sie ihm folgten. Sie gaben damit ein beispiel, daß unvergessen blieb bis heute. Und für mich waren das die einzig wahren Helden der Menschheitsgeschichte.

Gernot Geyer

Hallo,

Und insofern sollte lieber jeder Mensch auf seine eigene
innere Stimme hören, genauer hinhören, was das Herz zu
sagen hat, was der Einzelne wirklich fühlt und dementsprechend
handeln.

Das aber ist letzlich maßgeblich davon bestimmt, in welchem Umfeld (Erziehung, Schule, Freundeskreis, Gesellschaft(!)) der Mensch aufwächst, welche Erfahrungen „sein Herz formen“.

weniger die Meinung anderer einfach übernehmen, nicht immer
nur ducken usw.

Das verlangt eine _eigene_ Meinung. Leider immer noch ein Luxusgut (auch wenn viele _meinen_, eine zu haben…).

Summs summarum: Der einzelne Mensch an sich muss „besser“
werden (mehr zu sich Selbst, dem Wahren Selbst… finden),
damit eine Gesellschaft oder Gemeinschaft (Gem. der Christen)
„besser“ wird.

Das klingt einleuchtend, ist IMHO aber falsch. Ich denke, dass das Verhalten, die Motivation usw. einer GRUPPE von Menschen nur zu einem kleinen Teil von der persönlichen Gesinnung der INDIVIDUEN bestimmt ist. Man muß sich nur mal klar machen, was wir über unser wirken in der Welt WISSEN, was wir unseren Kindern darüber beibringen und wie wir uns (als Gesellschaft) letztlich VERHALTEN [ein wundervolles Beispiel war der moralische Aufschrei nach der Gehaltserhöhung des Siemens-Vorstands, nachdem die BenQ-Arbeitsplätze gefährdet waren; Sogar gebildet anmutende tragende Mitglieder unserer Gesellschaft haben öffentlich verkundet, dass das Verhalten des Verbrauchers, IMMER NUR das preislich günstigste Produkt zu kaufen ABSOLUT vernünftig(!) sei (sie also komplett jedweder Verantwortung entzieht, nur um sie Dinge leisten zu können, die haben WILL und dabei auch noch 30% spart) und das Verjhalten der Manager, die im Prinzip genau dem nachgeben und nach den selben Kriterien handeln die von den Verbrauchern nicht wahrgenommene Verantwortung alleine zu tragen hätten].

LG
Jochen

Hallo nun ich gebe dir ein Stern, aber will dieses auch begründen den ich nur mit deinen obigen Text einverstanden erkläre wo du geschrieben hast das es nicht von Religion abhängt gutes zu tun sondern von frei denkendes Menschen.
Wo sich unsere Meinungen Trennen ist wo du das Wort Christlich wider ins spiel gebracht hast. Jede Religion sagt von sich das sie den Frieden und den Respekt anderen gegenüber Predigt, doch hat jede Religion schon soviel Blut an seinen Händen kleben, und ist breit es noch mehr werden zu lassen, ich will jetzt darauf nicht schon wider hören, das die Religion nur als Instrument benutzt wird. Denn dieses lasse ich nicht als Richtig da stehen. Warum wird hier gerade von der Christlichen Religion gesprochen, will man damit ausdrücken das die anderen Gewaltbereiter sind als die Christliche das wenn die Christliche durchsetzt es mehr Frieden gibt , so muss ich dieses auch Dementieren, sie ist genau so Untolerant wie die anderen, und lass uns nicht schon wider darüber streiten ob es der Fall ist oder nicht.
Besser fände ich die Frage ob es weniger Konflikte und mehr Toleranz geben würde wenn es auf dieser Erde wirklich keine Religion mehr gibt. Vorweg, es ist mir auch klar das dann die Welt nicht Friedlich sein wird den der Mensch braucht scheinbar immer einen Feind. Aber es würde weniger Konflikte geben dessen bin ich mir sicher.

Und ich will ehrlich gesagt keine Religiös geleitete Politik, wir haben ja schon gesehen wo das hinbringt, das wäre das schrecklichste was ich mir vorstellen kann. Und es würde nie Friedlich werden und eine Bevormundung im Namen einer Illusion nein Danke.
Mit freundlichen Grüßen
Hicham Bekouri

163,9 Millionen
Hallo Mirko,

der Einfluss der Christen ist leider sehr gering.
Dennoch haben kath. Christen in Deutschland 2005 allein für Misereor 163,9 Mio € gespendet. Dazu kommt noch Adveniat, Renovabis usw.
Erst am Wochenende war bei uns eine Aktion für Aidsprävention in Ostafrika.
Klar ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber totzdem wichtig und nicht zu vernachlässigen.
Wie ich als Christ direkten Einfluss auf Terror nehmen kann weiss ich auch nicht. Bestenfalls kann ich versuchen die Ursachen für Terror durch finanzielle Mittel zu reduzieren. Leider aber nur mit mäßigem Erfolg.
Ich bleibe dabei, ohne Christen (nicht die, die es nur der Lohnsteuerkarte her sind) wäre die Welt noch schlechter dran.

Gruß, Joe

Hallo Mirko,

Jesus hat kein materielles, sondern ein geistiges Reich in den Herzen der Menschen gegründet. (Joh. 18,36)

Jeder Mensch der Jesus liebt, in dem er die 10 + 2 Gebote hält, der gehört zu diesem Reich. Aber dieses Reich ist unsichtbar. Sichtbar sind nur die guten Folgen, welche die Jesus-Liebhaber um sich verbreiten.

Da der Mensch die völlige Willensfreiheit besitzt, kann er sich freiwillig für den breiten Weg der Welt oder den schmalen, dornigen Weg des Geistes entscheiden. Die Verlockungen der Welt sind gewaltig und es gehört deshalb viel Selbstverleugnung dazu, diesen Weg zu beschreiten.

Denn es ist leicht, Jesu Worte in den Mund zu nehmen, als Jesu Worte tatsächlich zu befolgen!!! (Matth. 7/24)

Meine Antwort auf die obige Frage lautet demnach: Solange der Mensch die Willensfreiheit besitzt, wird es keine christliche Welt geben!

Ich vermute aber, dass wir uns durch die Misshandlung der Natur, z. B. durch das Abholzen der Wälder, ein Chaos heraufbeschwören, das einen großen Teil der Menschheit vernichtet. Die danach klüger gewordene Menschheit wird dann wohl eher den geistigen Weg beschreiten.

> Könnte die Christenheit mehr bewirken?
Wie will der Mensch wahrlich gutes tun, solange er nicht eingeht in die Ordnung Gottes? Wenn er aber eingeht, da kann viel Gutes daraus entstehen!

Herzliche Grüße
Helmut

Das kann doch jetzt bitte nicht dein Ernst sein, alles Schlechte darauf zu schieben das man Gottes weg nicht geht. Aber ja nur der der Gutes tut ist ein Guter gläubiger.

Wo und in welcher art hat die Religion Respekt vor der natur geschweige denn vor den Tieren. Nun ich würde sagen das wenn dieses passiert was du geschildert hast, vielleicht die Menschen von ihren hohen Ross runter kommen und nicht mehr denken das sie von irgendeinem Gott das Supergeschöpf sind.
Mit freundlichen Grüßen
Hicham Bekouri

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Hallo Mike

Finde es eine sehr gute Frage in unserer Zeit.
Die Christen haben in den letzten Jahrzehnten hier grösstenteils kläglich versagt! Sie sid nicht Licht und salz wie sie es sein sollten. Haben sich aus vielen Bereichen der Gesellschaft und der irdischen Welt zurückgezogen u.a. Sozialwesen, Schulwesen, Gesundheitswesen. Alles Bereiche die frühere Christen aufgabaut haben und Bereiche wo wir heute Riesenprobleme haben.
Christen könnten und sollten mehr bewirken. Die Welt muss transformiert werden, damit sie nicht vor die hunde geht (Sozialprpobleme unbewältigbar, Gewalt in Schule und gesellschaft, Abzockertum, Terror, etc)
Wie dies möglich wäre, kannst du hier anhören: http://www.ibrnet.ch/MainFrameD/start.htm
Einfach die Vorträge der verschiedenen Transformen anhören

Gruss
beat

Hi Hicham,
gerne würde ich dir einen Stern geben, denn Du hast das eigentliche Problem gut erfasst und die Sache auf den Punkt gebracht - aber ich darf noch nicht, weil ich noch zu neu bin.

Es DARF keine christliche Welt geben, auch keine jüdische, buddhistische, islamische oder sonst eine Welt, die unter dem Diktat einer Religion steht. Böll war sicher ein guter Mensch, aber er war Deutscher, Katholik und hatte einen recht engen kulturellen Horizont - das sieht man in seinem Zitat.
Eine religiös definierte Welt zu fordern, ist borniert, arrogant, intolerant - und wie gefährlich das ist, zeigt uns die Geschichte bis in die Aktualität.
Jessas (Entschuldigung ;-»), hab ich mich aufgeregt…

gargas

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Das kann doch jetzt bitte nicht dein Ernst sein, alles
Schlechte darauf zu schieben das man Gottes weg nicht geht.
Aber ja nur der der Gutes tut ist ein Guter gläubiger.

Wo und in welcher art hat die Religion Respekt vor der natur
geschweige denn vor den Tieren. Nun ich würde sagen das wenn
dieses passiert was du geschildert hast, vielleicht die
Menschen von ihren hohen Ross runter kommen und nicht mehr
denken das sie von irgendeinem Gott das Supergeschöpf sind.
Mit freundlichen Grüßen
Hicham Bekouri

Hast du überhaupt versucht den Text zu verstehen auf den du Antwortest?
Deine Einlassung hat damit jedenfalls nur am Rande zu tun, bzw. argumentiert gegen dinge die gar nicht gesagt wurden.

Nicht nur Christen tuen gutes, aber Christen sollten nur Gutes tun.
Das dem offensichtlich nicht so ist müssen sich die Christen vorhalten (lassen).

Gruß Werner

Ich stimme dir in vielem zu, aber deine Verdammung von Menschen die in einer Welt die faktisch voller Gewalt ist sich diesen Tatsachen stellen finde ich ziemlich selbstgefällig.

Extrempazifismus ist eine schöne Theorie.
Ich fände es auch schöner wenn es kein Militär gäbe. Der Vorwurf Soldaten ließen sich zu Mördern ausbilden wird duch widerholung auch nicht richtiger. Mord ist ein genau beschriebener Tatbestand. Das wozu deutsche Soldaten ausgebildet werden ist genau so wenig Mord, wie das was Polizisten unter Umständen im Dienst tun müssen. Und wenn einem deiner lieben Gewalt widerfährt wirst du dir vielleicht auch wünschen es wäre jemand da der das verhindert.

Pfarrer die Militärseelsorge betreiben als (Mit)Ursache für die Gewalt in der Welt zu brandmarken ist schon dreist.
Seelsorge steht jedem zu auch dem Soldaten. Dabei kommt es dem Seelsorger nicht zu sich zum Richter aufzuschwingen, damit würde er jede Basis für sein tun zerstören.

Es ist schön ein paar Sündenböcke benennen zu können, aber tatsächlich sind nicht die Soldaten Schuld am Krieg, sondern unsere Selbstzufriedenheit, Trägheit und Mutlosigkeit.
Die (18 ?) deutschen Soldaten die in Afganistan bislang gestorben sind, sind Opfer einer langfristigen verfehlten Welt- und Machtpolitik.

Gruß Werner

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Hi Gernot,

Wenn ich Dich generell richtig verstanden habe ist das Streben nach Macht der Punkt an dem es immer wieder scheitert?

Hallo,

ja sicher ist es das Streben nach Macht und Einfluß. Wobei Macht ja auch dabei finanzielle Macht sein kann oder Macht über Rohstoffvorkommen.
Die Religion an sich ist doch dabei meist nur ein Vorwand. Schau Dir doch all die oftmals tiefgläubigen einfachen menschen an auf der Welt - die sind meist trotz aller Armut wahnsinnig gastfreundlich und in der Regel auch tolerant gegenüber anderen Meinungen. Die können in der regel ohne Probleme mit Andersgläubigen als Nachbarn leben - es gibt viele Beweise dafür.
Das Problem ist nur, daß genau diese menschen sich von irgendwelchen Strippenziehern auch schnell verführen lassen - und dann wird es gefährlich. Aber genau diese Leute haben in aller Regel ganz handfeste Interessen - die brauchen die Religion doch nur, um die Masse für ihre Zwecke zu mobilisieren.

Gernot Geyer

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Hallo,

nun vergkeiche mal bitte hier nicht Äpfel mit Birnen. Polizei und Armee sind sehr unterschioedliche Dinge - nicht umsonst steht ja auch die strikte Trennung im Grundgesetz.

Ein Soldat aber wird an der Waffe ausgebildet - und eine Waffe ist ein Mordinstrument. Sie wurde entwickelt, um andere Menschen möglichst effektiv zu töten - und genau dazu wird ein Soldat ausgebildet.
Es steht in der Bibel nichts von gerechtem oder ungerechten Töten - da steht ganz einfach „DU sollst nicht töten“ Ohne Einschränkung - und einfacher und eindeutiger geht es gar nicht. Das ist so eindeutig - da ist gar kein Platz für irgendwelche juristischen Spitzfindigkeiten.
Und genau das ist gut so - denn letztlich hat noch jeder Mörder und jeder Agressor irgend eine höhere Begründung für sein Tun gefunden, alle Kriege sind im Namen irgendwelcher ehrenvollen Ziele geführt worden. Ixh denke mal, Gott wußte da sehr gut um die versuchung und um die Verführbarkeit der Menschen, wenn er das so formulierte.

Mal abgesehen davon, daß ich es nun wirklich für Nonsens halte, wenn ein Staat, der praktisch nur von Verbündeten umgeben ist, sich eine Armee hält - die Isländer z.B. kommen echt ganz gut ohne solchen Blödsinn aus.
Natürlich ist es eine Zumutung, zu fordern, auf Gegenwehr zu verzichten. Es erfordert eine ganze Menge Gottvertrauen, dies zu tun.
Aber genau dadurch wird das Ganze eindeutig für alle Zeiten, genau damit wird alles moralisch für jeden klar. weil dann auch der Angreifer sich mit der Tatsache auseinandersetzen muß, daß es dann nun wirklich keinen Grund mehr für sein Handeln gibt.

Ansonsten argumentierst Du da recht eigenwillig. Denn immerhin ist ja die Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen allgemein akzeptiert -also wird stillschweigend durchaus anerkannt, daß es auch einen berechtigten totalpazifistischen Standpunkt gibt.
Im Übrigen: Was wäre denn gewesen, wenn die Kirchen im 2. Weltkrieg keine Seelsorger gestellt hätten und den Krieg für ungerecht erklärt hätten? Wenn das nicht nur einzekne Pastoren gewesen wären, die da Zuvilcourage bewiesen, sondern die ganze organisation an sich?
ich denke ma, das hätte viele deutsche Soldaten wenigstens nachdenklich gemacht. Und sicher wären dann einige Grausamkeiten und kriegdverbrechen so nicht passiert - weil sich dann doch das gewissen vieler treuer befehlsempfänger doch gemeldet hätte irgendwann.

Aber dann ergibt sich trotzdem ja wieder das alte Problem: Auch der treueste verteidiger tötet, wenn er schießt. Und damit handelt er gegen Gottes Gebot. Das läßt aus der Sicht eines Christen eigentlich nur die Schlußfolgerung zu, daß demzufolge schießen nie eine Lösung sein kann. Und daß es irgendwo einen anderen weg geben muß, da ja Gott bekanntlich die Menschen auch nicht in Stich läßt.

Gernot Geyer

Hallo,

wieder jemand, der am liebsten einen neuen Gottesstaat schaffen will.
In dem Fall eben ein christlicher.
Mich grusselt es bei solchem „gutgemeinten“ Gedanken.
Gruß Uwi

Finde es eine sehr gute Frage in unserer Zeit.
Die Christen haben in den letzten Jahrzehnten hier
grösstenteils kläglich versagt! Sie sid nicht Licht und salz
wie sie es sein sollten. Haben sich aus vielen Bereichen der
Gesellschaft und der irdischen Welt zurückgezogen u.a.
Sozialwesen, Schulwesen, Gesundheitswesen. Alles Bereiche die
frühere Christen aufgabaut haben und Bereiche wo wir heute
Riesenprobleme haben.
Christen könnten und sollten mehr bewirken. Die Welt muss
transformiert werden, damit sie nicht vor die hunde geht
(Sozialprpobleme unbewältigbar, Gewalt in Schule und
gesellschaft, Abzockertum, Terror, etc)
Wie dies möglich wäre, kannst du hier anhören:
http://www.ibrnet.ch/MainFrameD/start.htm
Einfach die Vorträge der verschiedenen Transformen anhören

Gruss
beat

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Hallo

Wie bitte? Was soll grusselig sein? Wie kommst du auf Gottesstaat?
Entweder hast Du vom Link nicht einen einzigen Vortrag angehört, oder dann hast Du nichts verstanden, was ich mir aber kaum vorstellen kann.

Gruss
beat

wieder jemand, der am liebsten einen neuen Gottesstaat
schaffen will.
In dem Fall eben ein christlicher.
Mich grusselt es bei solchem „gutgemeinten“ Gedanken.
Gruß Uwi

Finde es eine sehr gute Frage in unserer Zeit.
Die Christen haben in den letzten Jahrzehnten hier
grösstenteils kläglich versagt! Sie sid nicht Licht und salz
wie sie es sein sollten. Haben sich aus vielen Bereichen der
Gesellschaft und der irdischen Welt zurückgezogen u.a.
Sozialwesen, Schulwesen, Gesundheitswesen. Alles Bereiche die
frühere Christen aufgabaut haben und Bereiche wo wir heute
Riesenprobleme haben.
Christen könnten und sollten mehr bewirken. Die Welt muss
transformiert werden, damit sie nicht vor die hunde geht
(Sozialprpobleme unbewältigbar, Gewalt in Schule und
gesellschaft, Abzockertum, Terror, etc)
Wie dies möglich wäre, kannst du hier anhören:
http://www.ibrnet.ch/MainFrameD/start.htm
Einfach die Vorträge der verschiedenen Transformen anhören

Gruss
beat

Hallo,
dann schau doch bitte genau hin was ich sage.

Das wozu deutsche Soldaten ausgebildet werden ist genau so wenig Mord, wie das was Polizisten unter Umständen im Dienst tun müssen.

Ich habe nicht gesagt Soldaten und Polizisten sind das gleiche. Du ignorierst aber anscheinend einige zarte Parallelen.
Das sagst Du dazu:

Ein Soldat aber wird an der Waffe ausgebildet - und eine Waffe
ist ein Mordinstrument.

Die Pistolen der Polizei enthalten also nur Wasser? Oder willst du uns sagen die Polizei sei an ihren Waffen nicht ausgebildet?
(Die haben übrigens auch Maschinenpistolen und Präzisionsgewehre und der BGS hatte bis vor ca. 10 Jahren völkerrechtlich „Kombattandenstatus“)

Wenn man mir so bleidigenden und unter umständen Ehrverletzenden Attributen wie Mörder hantiert ist m. E. ein hohes Maß an sorgfalt notwendig, darum geht es sehr wohl darum was genau unter Mord zu verstehen ist.
Auch in der Bibel wäre dann etwas mehr Genauigkeit angebracht. Es heißt dort eben nicht „Du sollst nicht töten!“, sondern ganz in deinem Sinne „nicht morden“.

Ich finde auch, dass es stark ist auf Gegenwehr zu verzichten, aber als Forderung an Andere aus den Tiefen des eigenen Sofas heraus halte ich es für fragwürdig. Deine Phantasie wie die Wehrlosigkeit eines Landes den Angreifer zum umdenken bringen könnte mag in bestimmten Situationen vielleicht sogar wahr werden. (-Es hat die Nazis allerdings einen Scheiß interessiert, dass Luxemburg sich nicht wehren konnte.)

Das Dritte Reich darf man gerne nutzen um Lehren zu ziehen. Deinen kritischen Überlegungen zum Verhalten der Kirchen will ich nicht widersprechen, obwohl ich mir über die von dir vermuteten Folgen nicht so sicher bin.
Wenn du aber die Situation der Bundeswehr mit dem Zweiten Weltkrieg vergleichen willst, dann vergleichst du wirklich Äpfel und Birnen.
Du sprachst von Militärseelsorge heute und ich denke die Soldaten haben heute ein Recht darauf Seelsorge gerade auch in ihrer ethisch besonders herausfordernden Situation zu erfahren.

Gruß
Werner

Auch hallo!

Ich denke deine Frage ist sehr berechtigt und heute aktueller denn je. Allerdings gebe ich dir in einem Punkt nicht Recht und zwar in dem warum 800 Millionen Christen die Welt so wenig verändern können.

Es gibt viele engagierte Christen die sich generell für andere Menschen einsetzen. Denen der andere Mensch nicht gleichgültig ist. Ich denke da an die Caritas zum Beispiel oder auch an Sammlungen verschiedener Kirchen für Afrika etc. Hier finde ich hat sich die Welt der Hungernden doch um einiges gebessert oder etwa nicht.

Für Gewalt gibt es zum Beispiel der Weißen Ring oder die Frauenhäuser. Auch hier sind ganz bestimmt engagierte Christen am Werk, die das Leid des Einzelnen lindern. Es gibt sogar sehr engagierte Priester ich kenne da einen persönlich, der sich sehr für seine Schäfchen eingesetzt.

Um die Welt jedoch zu verbessern reicht das große Engagement einzelner Christen einfach nicht aus. Das Problem von uns Christen ist, dass wir nicht verhindern können, das Atombomben gebaut werden, das Selbstmordattentäter Gebäude in die Luft sprengen, da hilft leider der Barmherzigkeitsrosenkranz zu beten auch nicht.

Wir können für den Frieden beten, wir können schauen, dass wir selber in Frieden leben nur wenn da jemand ist der pardo mit dir nicht in Frieden leben will dann wird die Sache einseitig und die Lösung sag ich einmal unmöglich.

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.
(Goethe)

Wir Christen können nur versuchen jeden einzelnen Tag unseres Lebens so gut wie möglich für andere da sein, die Not erkennen und soweit es uns möglich ist helfen, aber wir können nicht zaubern.

Wir können nicht verhindern, dass sich die Leute gegenseitig abstechen, da Einbruchsdiebstähle getätigt werden, dass Raser unschuldige Menschen umbringen. Wir können für diese Menschen leider nur beten und hoffen dass Gott unsere Gebete erhört. Im Einzelnen können wir solche Wunder nicht vollbringen so sehr wir uns das auch manchmal wünschen.

Dafür sind wir als Menschen einfach zu „klein“. Ich bin mir aber sicher, wenn jeder wenigstens ein bißchen versucht, dem Einzelnen so gut er kann zu helfen, wird die Welt vielleicht ein kleinwenig lebenswerter.

Gruss

Petra

PS: Danke für dein Posting. Finde ich echt toll.

Hallo an alle,

Heinrich Böll hat einmal die Frage gestellt: „Ich frage mich
vieles, vor allem das eine: Wie ist es möglich, daß 800
Millionen Christen diese Welt so wenig zu verändern vermögen,
eine Welt des Terrors, der Unterdrückung, der Angst? … Eine
christliche Welt müßte eine Welt ohne Angst sein, und unsere
Welt ist nicht christlich, solange die Angst nicht geringer
wird, sondern wächst; nicht die Angst vor dem Tode, sondern
die Angst vor dem Leben und den Menschen, vor den Mächten und
Umständen, Angst vor Hunger und der Folter, Angst vor dem
Krieg…“

Ist diese Frage nicht aktueller denn je? Diese Frage finde ich
berechtigt. Könnte die Christenheit mehr bewirken?

Was ist eure Meinung dazu?

Gruß Mirko

Hallo!

Ich möchte nur auf den einen Satz meine Meinung kundtun:

Meine Antwort auf die obige Frage lautet demnach: Solange der

Mensch die Willensfreiheit besitzt, wird es keine christliche
Welt geben!

Hier möchte ich als Christ widersprechen. Die Willensfreiheit meint nicht, dass ich meinen Mitmenschen Gemeinheiten antun soll. Gott gab deshalb die Willensfreiheit um uns auch Verantwortung gegenüber uns selbst und dem Anderen zu geben. Wenn wir die Willensfreiheit missbrauchen um uns zu bereichern oder unsere Macht über den Mitmenschen auszuspielen, wenn er gerade schwach ist, dann sollten wir uns darüber ernsthaft Gedanken machen, welche Konsequenzen dies für uns einmal haben wird.

Gruss

Petra H.

Hallo Mirko,

Jesus hat kein materielles, sondern ein geistiges Reich in den
Herzen der Menschen gegründet. (Joh. 18,36)

Jeder Mensch der Jesus liebt, in dem er die 10 + 2 Gebote
hält, der gehört zu diesem Reich. Aber dieses Reich ist
unsichtbar. Sichtbar sind nur die guten Folgen, welche die
Jesus-Liebhaber um sich verbreiten.

Da der Mensch die völlige Willensfreiheit besitzt, kann er
sich freiwillig für den breiten Weg der Welt oder den
schmalen, dornigen Weg des Geistes entscheiden. Die
Verlockungen der Welt sind gewaltig und es gehört deshalb viel
Selbstverleugnung dazu, diesen Weg zu beschreiten.

Denn es ist leicht, Jesu Worte in den Mund zu nehmen, als Jesu
Worte tatsächlich zu befolgen!!! (Matth. 7/24)

Meine Antwort auf die obige Frage lautet demnach: Solange der
Mensch die Willensfreiheit besitzt, wird es keine christliche
Welt geben!

Ich vermute aber, dass wir uns durch die Misshandlung der
Natur, z. B. durch das Abholzen der Wälder, ein Chaos
heraufbeschwören, das einen großen Teil der Menschheit
vernichtet. Die danach klüger gewordene Menschheit wird dann
wohl eher den geistigen Weg beschreiten.

> Könnte die Christenheit mehr bewirken?
Wie will der Mensch wahrlich gutes tun, solange er nicht
eingeht in die Ordnung Gottes? Wenn er aber eingeht, da kann
viel Gutes daraus entstehen!

Herzliche Grüße
Helmut

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