Hallo allerseits,
Dass in unserer bunten Republik die Akademiker-Abwanderung
(Mediziner nach GB, etc.) stattfindet,
Das stimmt. Die Ironie dabei ist, dass Mediziner in ein Land
mit StudiengebĂŒhren abwandern, da dort ihre finanzielle
Situation besser ist, ebenso das Arbeitsklima. Dass sich in
Deutschland fĂŒr Mediziner etwas Ă€ndern muss, steht auĂer
Frage.
Es dahingehend Ăberlegungen unserer tollen Regierung, fĂŒr Kassenpatientien den Arzt Light (4-6 Sem. Studium) zuzulassen. Hat mir vorgestern eine Ărztin erzĂ€hlt.
Zu den Ingenieuren: die sind Mangelware und Absolventen
bekommen angeblich nette EinstiegsgehÀlter geboten!? Hat
Airbus jetzt Polen und Ungarn rekrutiert? (ich weiĂ es nicht)
Also in WOB (VW-Stammwerk) werden viele Chinesen, Czechen und Mexikanischer beschĂ€ftigt - und die F&E wird auch woanders verstĂ€rkt angesiedelt (CZ z.B.). Mein Freund Martin hat ĂŒbrigens als Physik-Dr. 11 Monate nach einem Job gesucht.
Wenn ich heutzutage ein Studium anfangen wĂŒrde (mach ich nicht
mehr, denke ich), wĂŒrde ich das nur tun, wenn es auf eine
ruhige Verbeamtung (Lehrer) hinauslÀuft,
immer seltener, aber darum geht es ja nicht.
Ich wÀre heut aber dann doch gern Lehrer - mit denen habe ich nÀmlich tÀglich zu tun.
oder wenn ich den
Anspruch an mich hÀtte, zu den TOP 15% der Absolventen in
diesem Fach in der EU zu gehören - ansonsten studiere ich ganz
platt an der RealitÀt vorbei.
Genau das sehe ich als Problem. Man kann sich ruhig mal davon
lösen zu glauben, man mĂŒsse zu den Topleuten gehören. Einen
EU-Vergleich halte ich da fĂŒr schwierig, ich halte sogar einen
Vergleich deutscher Unis fĂŒr sehr schwierig.
Wozu vergleichen? Ich habe einige Bekannte und Verwandte, die als Dipl. oder Dr. (s.o.) schwierigkeiten haben, auf dem 1. Arbeitsmarkt FuĂ zu fassen. Da gibt es einen Dipl. Geologen, der von seinen Veranstaltungen bei der VHS mehr schlecht als recht lebt, Dipl. Soz.PĂ€d.-Taxifahrer, etc. Entweder der Beste sein, oder solch ein Schicksal erwarten. So erlebe ich die Situation in .de jedenfalls.
Es gibt etliche StudiengÀnge mit guten Aussichten auch wenn
man ânurâ mittelmĂ€Ăige Noten hat. Ich weiĂ nicht, ob du die
Checkliste des einen oder anderen Unternehmens kennst, was es
von Bewerbern erwartet. Das sind jede Menge andere Dinge als
Noten. AuĂerdem kann und will nicht jeder in Spitzenpositionen
und in den mittleren kann man ebenfalls gut leben. Die Wahl
des Studienfaches unterliegt der eigenen Verantwortung und
wenn man antizyklisch denkt und andere QualitÀten vorzuweisen
hat als Noten, kann man viel reiĂen.
Du hast da sicher recht, dass Noten nicht alles sind, aber gerade hier bei VW (ich arbeite fĂŒr eine 100%ige Tochter) schauen die platt auch auf die AbschlĂŒsse. Unsere PA bekommt z.B. so an die 100-200 Initiativ-Bewerbungen pro TagâŠ
Gerade im mittleren Management sind hier im Stammwerk grad wieder so an die 2000 Mann per Aufhebungsvertrag âins Rennen geschickt wordenâ. Um dort ohne Berufserfahrung unterzukommen, wird es fĂŒr jetzige (und zukĂŒnftige!) Absolventen mit mĂ€Ăigen Noten schwer werden.
Aber natĂŒrlich machen sich Auslandssemester, Zusatzqualifikationen, etc. bei der Jobsuche bezahlt.
So long
MainBrain