Kann ich Vertrauen zu meiner Bank haben?

Ich habe etwas geerbt und meine Bank hat mich schnell überredet, das Geld anzulegen. Ich fühle mich im Nachhinein überrumpelt, weil Freunde mich warnen vor Verlust.
Ich legte Geld an in PrivatFonds: Kontrolliert
-UniFavorit: Aktion
-FairWorlddFonds und
-Unilmmo: Wohnen ZBI
-Laufzeit 5 Jahre.

Habe ich richtig gehandelt? Wenn nicht, was kann ich tun, um an mein Geld wiederzukommen?

Liebe Grüße
Christel

Hi,

Zu den speziellen fonds kann ich nichts sagen, nur prinzipiell: das klassische Tagesgeldkonto ist Verlust. Wenn du 1% bekommst und durch Inflation 3% verlierst, ist es kein grosser Unterschied zur geldsocke. Insofern bist du mit dem/einem fond sicher nicht schlechter. Nur ist das Geld eben fest angelegt, du solltest/musst die 5 Jahre abwarten.
Mehr weiss Christian.

Die Franzi

Hallo,

Auch wenn die Antwort sehr pauschal klingt, so muss man doch sagen: NEIN.

Zu einer Bank sollte man nicht mehr Vertrauen haben, als zum Backwarenfachverkäufer, zur Autoverkäuferin, der Fernsehverkäuferin, dem Verkäufer im Reisebüro oder zum Schuhverkäufer. Sie alle wollen nur eins: Dein Geld. Sie geben Dir dafür eine Leistung. Und das Versprechen, dass ihre Leistung Dir einen Mehrwert gegenüber der Leistung eines anderen Anbieters bringt.

Banken verkaufen: sie verkaufen die Hoffnung auf mehr Geld und Wohlstand. Nicht selten verdienen sie an den Geschäften mit dem Kunden mehr als der Kunde selbst.

Man sollte das stets im Hinterkopf haben, wenn man mit einem so genannten Bank- oder Anlageberater spricht. Der berät nicht, er verkauft - ähnlich wie der Mediamarkt das im Angebot hat, wovon er besonders viel eingekauft hat und was weg muss, verkauft der so genannte Anlageberater das, was er gerade am Lager hat. Gerne auch das, wofür er derzeit besonders viel Provision bekommt. Nicht selten arbeiten Banken und Mediamarkt sogar nach dem selben Prinzip - das, was weg muss, wird besonders gut provisioniert. Der Verkäufer ist also nicht unbedingt bestrebt, Dir das zu verkaufen, was am ehesten Deinen Wünschen entspricht, sondern seinen, bzw. denen seines Arbeitgebers.

Und ähnlich, wie man beim Autokauf oder bei der Investition in einen neuen Fernseher Angebote sowohl auf ihren Preis als auch auf ihren Nutzen vergleicht, sollte man auch die Angebote von Banken vergleichen.

Und eine ganz wichtige Regel von Warren Buffet, einem der reichsten Menschen der Welt: investiere nur in Dinge, die Du wirklich verstanden hast.

Grüße
Pierre

P.S.: ich bin mir bewusst, dass mein Beitrag in Bezug auf die konkrete Investition nicht hilfreich ist. Ich wollte aber die Eingangsfrage so gut und deutlich wie möglich beantworten.

P.P.S.: unter Finanzen.net kann man sich zu allen drei Fonds die sachlichen Zahlen ansehen. Ich bin leider zu ungeübt in diesen Dingen, als dass ich mir ein Urteil erlauben möchte. Ich persönlich hätte allerdings, aus dem Bauch heraus, in den dritten nicht „investiert“. Er wäre mir noch zu jung. Zudem würde ich bei der derzeitigen politischen Unsicherheit (siehe Mietendeckel des Berliner Senats) nicht in einen Immobilienfond investieren.

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Hallo,

Wenn du dich das schon fragst, offenbar nicht.

Die Fonds sind viel zu teuer und mit dem Ausgabeaufschlag bist du jetzt schon einen Teil deines Geldes los. Aber keine Sorge, der nächste Urlaub deines „Beraters“ ist wenigstens gesichert.

Gruß,
Steve

Hi,

Was sollen denn die Tips mit „zu teuer“, „selber informieren“ und so?
Ich als durchaus gebildeter Mensch traue mir nicht zu, selbst den für mich besten find aus dem gesamten Angebot auszusuchen. Ich verstehe viel zu wenig, habe viel zu wenig Vorkenntnisse und nicht die Zeit, das neben meinem vollzeitjob zu ändern. Daher muss och jemandem vertrauen, der sich damit auskennt. Und dafür und für alle im Zusammenhang mit der Pflege des Portfolios anfallenden arbeiten darf mein Finanzberater etwas dran verdienen, und auch die beteiligten Banken usw. Und für mich ist es völlig ok, dass die meisten der genannten mehr verdienen als ich. Dafür tragen die auch größere Risiken als ich. Und umgekehrt wird mir mein finsnzberater keinen absoluten blödsinn empfehlen - wenn er das täte, hätte er aus der Quelle nämlich auch kein Einkommen mehr, wenn der bzw die Fonds zusammenbrechen. Mir sind meine Anlagen erklärt worden, aber ich kann mir das nicht merken. In dem Moment klang es mir sinnig (inkl. Der Tatsache, dass nicht alles Geld in einen fond ging, wie bei der up). Ich darf immer anrufen und fragen, u d ich soll nicht vorzeitig verkaufen, weil eben erstmal die Anschaffungskosten (oder wie das heisst) vom Vermögen abgehen. Das einzige, womit ich meinen Finanzberater etwas unglücklich gemacht habe, ist, dass ich unbedingt einf möglichst sichere Anlage wollte. Mir ist geringes ausfallrisiko wesentlich wichtiger als möglichst höher Ertrag. Aber Fonds und Co. haben eben im Gegensatz zum Bankkonto ein susfallrisiko. Wobei ein Bankkonto auch ein ausfallrisiko hat, aber das Fass machen ich jetzt nicht wieder auf.

Die Franzi

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Das wird man in ein paar Jahren wissen.

Auf jeden Fall wissen wir jetzt, dass du bei einer Volks-/Raiffeisenbank bist. Dass der Verkäufer dort ausschließlich Produkte von Uni Investment verkaufte, ist schon recht eindeutig zu seinen Gunsten geschehen.

Der UniFavorit:Aktien sieht ordentlich aus, der FairWorld ist was für dein Gewissen und der UniImmo ist in den Zeiten eines Mietmarktes im Wandel doch eher mit Fragezeichen zu sehen.

Du hast nun auf jeden Fall die Ausgabeaufschläge bezahlt, also verkaufe jetzt bloß nicht sofort!
Ich wünsche dir Glück. Etwas Risiko gehört zu jeder Anlage, die mehr Rendite liefern soll als ein Festgeldkonto.

Hallo,

dann hast Du entweder etwas Ahnung und dein Berater weiß das, oder Du lebst in einem kleinen Ort, in dem Mund-zu-Mund-Propaganda noch vor den übelsten Finanzberatern schützt.

Es gibt durchaus Berater, die so tolle Anlagen wie geschlossene Schiffsfonds empfehlen und schönreden - wie sollten die sonst verkauft werden?

Gruß,
Paran

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Hallo,

Du trägst bei Anlagen das Risiko Totalverlust - was
könnten Bank und Berater verlieren?

Gruß,
Paran

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Hallo,

da liegt meist schon der Hase im Pfeffer.
Nie (Bank-)angebote schnell entscheiden. Man kann sich immer die Papiere mit nach Hause nehmen, im Internet recherchieren und sich in Ruhe entscheiden. Je schneller / drängender jemand etwas verkaufen will, desto vorsichtiger und langsamer sollte man entscheiden.

Bei Finanznet kannst Du z.B. sehen, welche An- und Verkaufgebühren anfallen, wie die Rendite und die Kursentwicklung in den letzten Jahren war und einiges mehr. Dafür braucht man kaum Vorkenntnisse, die paar Begriffe, die man ev. nicht versteht gibts auf Wikipedia.

Gruß,
Paran

Hallo,

das bleibt abzuwarten. Fonds können auch im Wert sinken, während die Rendite gern für die Verwaltung draufgeht.

Gruß,
Paran

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Hi,

Banken und Berater haben einen Ruf zu verlieren, und Banken können tatsächlich pleite gehen, wissen wir seit 11 Jahren. Und das Geld, was wir auf dem Konto der Bank haben, liegt da ja nicht Cash rum, sondern ist investiert.
Aber an der Stelle war ich von anlageempfehlungen weg und off topic.

Die Franzi

Hi,
Meine Ahnung besteht daraus, dass ich schnell verstehe, logisch denken kann und Menschenkenntnis. Von Finanzen habe ich null Ahnung (mein Finanzberater ist da entschieden anderer Meinung). Ich kann halt rechnen, verstehe das Grundprinzip des Zinseszins und weiss, dass nicht der Verkäufer mir mein Geld geklaut hat, wenn ich meine chinesische Vase zerdeppert habe/der goldpreis fällt/tulpenzwiebeln aus der Mode kommen (war der Grund für einen der/den ersten Börsencrash der Welt). Und meine Menschenkenntnis sagt mir, dass ich meinem Berater vertrauen kann, weil er mir Argumente bietet, Dinge erklärt und möchte, dass ich verstehe, was ich tue. Er bequatscht mich nicht. Und er akzeptiert ein Nein.

Die Franzi

Und dennoch empfahl er dir ausschließlich Fonds eines „verbundenen“ Investmenthauses?
Es gehört vermutlich zur Direktive an die Berater jeder Bank, zumindest vorzugsweise „eigene“ Produkte zu verkaufen.
Aber empfahl er auch Fonds von Fidelity, UBS, …? Wenn er Fremdprodukte komplett ausgeklammert hat, dann ist dein Vertrauen unberechtigt.

Hi,

Woher meinst du zu wissen, was mir mein Berater empfohlen hat, für wen er arbeitet etc?

Die Franzi

Wenn jemand gleich alle drei Fonds vom selben Anbieter kauft und dieser Anbieter Teil der genossenschaftlichen Finanzgruppe ist, so ist es sehr wahrscheinlich, dass die Empfehlungen dazu von einem Verkäufer einer genossenschaftlichen Bank ausgesprochen wurden.

Ebenso ist es wahrscheinlich, dass man bei einer Vielzahl an Empfehlungen verschiedenster Anbieter, die man neutral prüft, zumindest auch einen Fond eines anderen Anbieters gekauft hätte. Ich vermute daher (ich weiß es keinesfalls), dass dir wohl eine Vielzahl Produkte dieses einen Anbieters empfohlen wurden und - wenn überhaupt - nur wenige von anderen Investmentfirmen.

Nun, ich habe mich frech aus dem Fenster gelehnt, als ich einfach mal schrieb, das zu wissen.
Na, Pech gehabt. Ich habe halt daneben gelegen.

Aber nun sag mal, wie stark lag ich denn daneben?
Zu welcher Bankengruppe gehört denn deine Bank?
Von insgesamt wieviel vorgestellten Fonds waren wieviele von anderen Anbietern als Union Investment?

Hallo,

warum muss er ein „Nein“ akzeptieren, wenn Du ihm voll vertraust?

Gruß,
Paran

Ich wurde auch mal von meiner Bank überredet, und zwar zu einem Riestervertrag.
Der Vertrag ist bestimmt nicht der beste seiner Art, aber ich sehe das so: Ohne die Überredungskünste der Bank hätte ich wahrscheinlich gar nicht so einen Vertrag abgeschlossen, also nicht die staatlichen Zuschüsse erhalten.

Und ich denke, in ein paar Jahren wirst du mit deinen Fonds besser stehen als wenn du das Geld einfach nur rumliegen lässt.

Hi,

Wenn ich um ein Angebot für iegendwas bitte, er mir ein Angebot macht und ich dann Nein sage? Die schlussendliche Entscheidung ist doch meine.

Die Franzi

Besser so denke ich, als das Geld unsinnig ausgegeben zu haben. Einiges habe ich schon in teure Dinge investiert, was nicht nötig war.

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Genau, und deswegen bemühen sich Banken - genauso wie Bäcker, Friseure, Reisebüros und Restaurants - eine möglichst schlechte Dienstleistung zu erbringen, weil es auf lange Sicht viel besser ist, einen Kunden einmal richtig abzukochen, anstatt eine langfristige Geschäftsbedingung einzugehen, von der beide Seiten profitieren.

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