Kann jemand die Eintragung im Geburtsregister Danzig lesen

Hallo,
bei diesem Ahnen muss sich etwas besonders zugetragen haben.
Am 27.5.1827 wurde Eduard Robert (Fuchs ??) Seidler geboren.
Offenbar hat , wenn ich richtig lese, ein Unteroffizier Eduard Andreas Fuchs die Frau Maria Elisabeth Seidler -eine Näherin aus dem Vorstädtischen Graben 393 in Danzig- geschwängert. Offenbar gab es kein Happy End. Die Kirche klechste mit verschiedenen Schriften unleserlich herum. Künftig hatte der Ahne den Nachnamen der Mutter - Seidler - weitergeführt.

Was ist ansonsten zu lesen?
Steht irgendwo, wo Fuchs herkommt und wann geboren?
Was bedeutet dieses Kürzel links, dass wie ein zusammengezogenes NB. aussieht?
Auch in den Spalten ganz links ist nichts zu entziffern.

Ich kann aus dem Microfiche keine bessere Kopie präsentieren.
Könnt Ihr das entziffern?

Beste Grüße
rakete

Unter dem Namen „Eduard Robert“ in der ersten Spalte steht aber
geb. d. fünfzehnten Mai 6 Uhr
Darunter dann „(Fuchs)

In der zweiten Spalte:
Eduard Andreas Fuchs
Darunter lese ich
hat. 18te Jan. 1884

Gruß

Das ist ein Taufregister.

Nein. Am 27. 05.erfolgte der Korrektur-Eintrag.

linke Hauptspalte:
Eduard Robert
geb. d. fünfzehnten Mai 6 Uhr
abends
(Fuchs)
…daß er frei um

mittlere Hauptspalte:
der Unteroffizier in der
3 …
Eduard Andreas Fuchs
hat 79 … Jan./88 M
als nichtehel. Vater dieses
Kindes … selbst gegeben und wird
Zahlhaft …

Bitte Ergänzung/Korrektur.

Gruß

Da bin ich mir jetzt nicht mehr sicher.

Am 27. Mai war auf jeden Fall die Taufe.
Siehe Überschrift des Eintrags:

Sonntag, E… , den siebenundzwanzigsten Mai

@metapher wie heißt der Tag mit dem E bitte?

Das ist der Sonntag Exaudi, der 6. Sonntag nach Ostern.

Gruß

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Da muß vorne ein großes „D“ hin.

Das Wort nach der „3“ heißt
Langfuhr (auch wenn der Halbkreis über dem „u“ fehlt!).

Langfuhr ist /war ein Danziger Vorort und Kasernen-Standort

Diese Lesart von @metapher könnte eher hinkommen als meine weiter oben,
müßte aber der 19. Jan. sein und ein anderes Jahr (vielleicht 1834?).

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Alimentenregelung* erst ca. 60 Jahre nach der Geburt erfolgte.
(*) um die ging es in dem Nachtrags-Eintrag, da bin ich mir sicher.

Passend zu diesem 19. Jan. wäre dann der 27. in der schmalen Spalte oben links.
Da lese ich
27
Eintr.gg. Jan.
1834 bzl…

Gruß

Notabene klickmich

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Natürlich! Tippfehler von mir, sorry :frowning:

Halte ich auch für sinnvoll. „1884“ wäre sinnentleert.

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Das steht nirgends, aber vielleicht das „Gegenteil“.

Doch, ein bißchen.
Ich vermute, daß dort ein Hinweis auf einen weiteren Eintrag gegeben ist.
Suche im Sterberegister von 1848 nach der lfd. Nr. 87, vielleicht wirst Du da fündig.
Das wär so meine Idee.

Gruß

Du meinst die linke Spalte? Da steht m E. 1840 und da drunter ein Krickel.
In der linken Spalte ganz links
54 - 27
Eintragung von
1832 bzl.
Wgf.(?) 27 März
…1840…

Oder???
Gruss
Rakete

Kann man die Berufe der Paten erkennen? Bei der Frau steht Ehefrau. Bei den Männern könnte jeweils das gleiche stehen. Vorn steht ein Buchstabe, der an ein Ypsilon aussieht.
Gruss
Rakete

Hinter „Koch, Eduard“ steht „Stuhlmacher, … No. 355
hat sich selbst als unehelichen Vater angegeben.“

Bitte ein Bild mit der „Paten“-Spalte.

Das ist der Vater vom weiteren Täufling Selma Friderike. :wink:

Wie kann denn der Eintrag insgesamt gedeutet werden? Offensichtlich hat Marie einen Eintrag vornehmen lassen, wo jedoch der Vater offenbar ungenannt war. Das erkennt man an den unterschiedlichen Schriften der Kirchenbediensteten. Metapher schrieb, dass beim Kind darunter ebenfalls sich jemand als Vater geoutet hatte. Vermutlich war das bei Fuchs nicht so. Deshalb der Nachtrag.
Wurde dann Beginn und Ablauf der Alimenteschuld mitdokumentiert, nachdem der Vater nachgetragen wurde? Wie kann man das alles deuten?
Lieben Dank
Gruss
Rakete

Ja, die Frau ist von Beruf Ehefrau.

Die Männer sind von Beruf auch Ehefrau? :wink:

Das ist ein „S“ !!! (wie bei Sonntag)
2) Ferdinand Kampke ist - deutlich lesbar - von Beruf Schneider.

  1. Friedrich Ferdinand Schmidt könnte auch Schneider sein, allerdings ist nur die vordere Hälfte lesbar, könnte also auch Schreiner dastehen.

Beide „Schneider“ ist natürlich naheliegend, weil die Kindsmutter Näherin war.

Edit: Doofe Software, verhaut mir das Format!

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Ich melde mich dazu heute abend.

Das S hatte ich mir inzwischen auch schon zusammen gereimt, da die Glyphe auch beim identifizierten Sonntag zu lesen war. Aber daraus Schneider zu lesen ist für mich schon Hexerei. Wenn ich mich recht erinnere waren viele Kirchenbücher kaputt durch den Krieg, so dass ich froh war, dass die Mormonen das hier verfilmt hatten.

:slightly_smiling_face::+1:
Gruss
Rakete

Ich reime mir aus dem Gelesenen folgendes zusammen:

Es gibt drei zeitlich nacheinander erfolgte Eintrage.

1827
Der ursprüngliche Eintrag am Tag der Taufe am 27. Mai mit den Daten des Kindes, der Mutter und der Paten. Das Kind hieß immer Seidler und nie anders.
Die Vater-Spalte blieb leer bis auf die 3 Wörter ganz unten
"An Dei … "
Verflixt, ich kann es nicht lesen und habe auch keine Idee, was da stehen könnte.

1834
Das Datum 19. Juni ist in der mittl. Spalte genannt, 3. Ziffer der Jahreszahl verkrakelt, aber links in der schmalen Spalte ist 1834 ziemlich deutlich lesbar.
Demnach hat nach 7 Jahren Streit* der Kindsvater endlich die Vaterschaft anerkannt und Alimente gezahlt.
(*) ob vor einem Zivilgericht oder ob der Regimentskommandeur da mitgewirkt hat - schließlich ging es um sowas wie „Preuß. Offiziers-Ehre“ -, kann man dem Eintrag nicht entnehmen.

Aber die Preuß. Armee hatte in Familienangelegenheiten ein Wörtchen mitzureden, z.B. brauchten Offiziere eine Heiratserlaubnis durch den Regimentskommandeur, die versagt wurde, wenn die Braut nicht standesgemäß oder ihre Mitgift nicht hoch genug war.

(Kleiner Exkurs zu einem bekannten Fall: die Eltern von Alt-Bundeskanzler Adenauer. Die Mitgift war nicht hoch genug, aber Adenauer senior wollte unbedingt „diese oder keine“ und verließ die Armee. Das war so um 1870 herum.).

Zu den Alimenten des Herrn Fuchs: Da steht zwischen „Kindes“ und „selbst gegeben“ irgendwas. Könnte „131“ heißen. Falls ja, welche Währung?

Wer den 1834er-Eintrag veranlaßt haben könnte, weiß ich nicht. Ob das „von Amts wegen“ erfolgt ist oder die Kindsmutter das erwirken konnte, müßte ein Kirchenrechtler beantworten.

1848 (Du liest 1840)
Da muß es ein Ereignis gegeben haben, das den amtierenden Pfarrer veranlaßt hat, einen weiteren Nachtrag im Taufregister von 1827 vorzunehmen.
Ich denke, erst an dieser Stelle wurde das „Fuchs in Klammern“ hinzugefügt, um den Bezug zu einem Register 1848 (oder 1840) herzustellen. Dieses Register ist unterhalb dieser Jahreszahl 184x genannt, ich kann die 2 oder 3 Zeichen aber nicht lesen.

Wie oben schon geschrieben, tippe ich auf das Sterberegister und die Zahl über der 184xer-Jahreszahl lese ich als 87 ( = lfd. Nr.).

Wenn Du doch Zugriff auf die Mormonen-Datenbank hast, kann es doch nicht so schwer sein, da mal nachzugucken, oder?

Alles was ich hierzu geschrieben habe, ist meine Meinung. Ich höre mir gerne Deine oder die anderer an. Tut Euch keinen Zwang an. :wink:

Gruß