Hallo Nick,
ich trainiere u.a. Stimme, Atem, Bewegung in Einheit…, singe selbst in diversen Gruppierungen und kann aus eigener Erfahrung berichten, es hilft zu üben.
Da wir alle mehr oder weniger konditioniert werden in unserem Leben, ist es an sich schon gut, das überhaupt zu erkennen und umso besser man „übt“ die unabhängige natürliche Atmung wieder (so, wie ein gesunder Säugling atmet, wenn es ihm gut geht).
Ich selbst bevorzuge das KiaiDo-Training und übe nahezu täglich Basisbewegungen mit Vollatem und sogenannten Richtungstönen (Vokalen). Auf diese Weise kann man unbewußt über drei Ebenen erlernte/erfahrene Blockaden lösen. Denn: oft ist es uns nicht bewußt, dass wir konditioniert, also nicht entspannt und voll, atmen. Es gehört eine gewisse Bewußtheit dazu, dies zu bemerken, auch dass ist erlernbar. Stellen Sie sich vor, Sie beobachten sich selbst auf der Bühne des Lebens in verschiedenen Situationen, so werden Sie herausfinden, in welchen Situationen Sie nicht gut atmen. Dies kann situationsabhängig sein, aber auch personenabhängig und eben meist unbewußt oder angewöhnt - und Gewohnheiten kann man wieder ändern. Wichtig ist: Nicht ärgern, wenn man eine Abhängigkeit -eine Konditionierung- entdeckt, sondern freuen, schließlich hat man etwas entdeckt, was sich verbessern läßt.
Als erste Regel trainiere ich mit allen Gruppen oder Personen immer Ausatmen, und zwar komplett. Wenn man komplett ausatmet und danach die Atemluft nur herein läßt, soviel wie auf natürlichem Weg möglich, atmet man garantiert schon voller ein als bei flachem Ausatem und die Atemfrequenz wird ruhiger und tiefer und beruhigt somit die Nerven und man hat definitiv mehr Sauerstoff zur Verfügung als bei unvollständigem Ausatmen. Es gilt: Ausatmen, Abgeben, Loslassen was man nicht mehr nutzen kann - die Pflanzen nutzen die Luft, die wir ausatmen und reichern sie wieder mit Sauerstoff an. Geben und Nehmen ohne schlechtes Gewissen - auch das beruhigt. Es gibt viele Übungen, in denen man zählen kann, soll… das habe ich nur am Anfang getan, als ich es nicht besser wußte und ein Gefühl für langes Atmen und mein Atmevolumen bekommen wollte… Gut aber ist zu wissen, dass z.B. Atemübungen der Sufis auch Dreiecksatem, Vierecksatem beinhalten.
Sehr kurz gesagt…
Dreiecksatem - Basis unten, Spitze oben geht so: Zuerst immer Ausatmen, Atempause, Einatmen, Ausatmen, Atempause… Das ist beruhigendes Atmen…
Dreiecksatem - Spitze unten geht so:
Zuerst ausatmen, Einatmen, Atempause/Luft entspannt halten, Ausatmen, Einatmen… Das ist energiespendendes Atmen…
Vierecksatem analog Pausen nach Aus- und Einatmen… ist ausgeleichendes Atmen.
Die Zeiten sind individuell steuerbar. Insgesamt trainiert man Atemvolumen und Bewußtheit…
Falls Sie mehr Informationen wünschen, stehe ich Ihnen gern dafür zur Verfügung.
Alles Gute für Sie,
Viola Rieck
Liebe/-r Experte/-in,
Sie haben auf wer-weiss-was angegeben, dass Sie sich zum Thema „Atmung“ auskennen.
Ich habe eine kurze Frage dazu: was ist der beste Weg, um sich „richtiges“ atmen anzutrainieren?
Ich habe z.B. festgestellt, dass ich weniger nervös bin wenn ich langsam einatme (z.B. 4 Sekunden) und dann doppelt so lange ausatme (8 Sekunden) und wende daher diese Technik vor wichtigen Terminen an. Noch besser wäre es natürlich wenn ich mein Gehirn automatisch dazu programmiert hätte, d.h. immer so
atmen würde so dass ich immer relaxed bin.
Aber: ist das möglich? Und wenn ja: wie?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!
Gruss, Nick