Hallo Rolf,
In der Thora werden keine „Werte vermittelt“; sie ist
weltanschaulich neutraler Ethikunterricht.
also dies mußt Du erst mal erläutern, da kann ich Dir nicht folgen.
Dann hast Du die Reihenfolge umgekehrt: „…welche auch bei
Jesus ausgesprochen werden“ tut so, als habe Jesus zufällig
das gleiche bgelehrt wie die Thora. Nun bezieht sich Jesus
ausdrücklich auf die Thora, weil er als frommer Jude im
Gehorsam gegen sie aufgewachsen ist.
Natürlich hat sich Jesus nicht vor seine Zuhörer hingestellt und gesagt: „Die Tora ist für die Katz ich sage euch nun wo’s lang geht“
Er hat an das angeknüpft, worin seine Zuhörer involviert waren
Doch darin sollten wir uns wohl einig sein:
Die „Bergpredigt“ ist nur ein Teil seiner Botschaftsvermittlung.
Die Bergpredigt ist kein Bericht über eine Veranstaltung mit einer
Grundsatzrede sondern eine Zusammenstellung verschiedenen Aussagen
von Jesus.
Die „Zusammenstellung“ so wie sie ist, ist von Matthäus auf eine
bestimmte „Zielgruppe“ zugeschnitten.
Lukas kennt in seiner „Bergpredigt“ die Aussagen nach Matt.5.17-19
nicht.
Matt 5.17-19 ist auf keinen Fall zu verstehen als eine Übernahme der hunderten von Gesetzen der Tora.Es ist zu verstehen in dem Sinne wo
Jesuszum Ausdruck bringt (wo anders),daß in dem „einen Gebot“ das ganze Gesetz enthalten ist.
Interessant ist dabei auch Kap.5.20
Die überlieferten (oder von Matthäus benutzten) Redewendungen
„Es wurde Euch gesagt… Ihr habt gehört …ICH aber sage euch…“
zeigen deutlich die Abgrenzung zum „Gesetz“ der Überlieferung.
Es ist eine taktisch gutes Vorgehen um die Zuhörer, welche sich
dem „Gesetz“ verpflichtet fühlten nicht zu provozieren.
Das hat dann Jesus an anderen Stellen ausreichend getan.
Und selbstverständlich verkündet er seine Interpretation der
Thora
Nein, er hat etwas Neues gebracht, ein neues Verständnis was
„Gesetz“ ist, sonst wäre seine Botschaft für die Katz.
Und er hat ein neues Verständnis davon gebracht, was zum „Heil“ führt.
lies einfach mal die Bergpredigt in Matthäus 5 - 7.
Das empfehle ich Dir auch und lies genau, nicht nur die „Worte“.
Es ist Unsinn sich einzelne Zitate aus dem NT herauszupicken
und seine Argumentation daran aufzuhängen.Die Botschaft insgesamt
muß hier eingebracht
Was den allerersten Teil Deines Satzes angeht, bin ich
einverstanden.
Aber es muss hier keineswegs die „Botschaft insgesamt“
eingebracht werden.
Doch,das muß.(das Verständnis der Botschaft)
Die „Bergpredigt“ zu selektieren und oder sich einzelne Aussagen
aus dem Ganzen der Botschaft zu entnehmen und zu forcieren
führt einfach in die Irre.
Im Rest Deiner Antwort referierst Du nur Paulus in der
altgewohnten - und missverstandenen - Weise und machst so
ungewollt deutlich, wie Recht ich hatte mit meinem Einwurf,
dass Paulus mit seiner Rede vom Gesetz meist falsch verstanden
wird.
Ich weiß hier nicht was Du meinst und wo hier Paulus mißverstanden
wurde und was „altgewohnt“ besagt.
Richtig ist, daß ich mich da nur zu kurz geäußert habe und den
Beitragsteil deshalb besser weggelassen hätte.
Gruß VIKTOR