Hallo Guenter,
dass in DE einige verrückt spielen, wenn der israelische
Präsident in DE weilt, lassen wir das.
Genau darum geht es leider in diesem Medienhype, der der Nachfrage aus der Bevoelkerung mit dem Angebot der Medien bedient, wo Journalisten auch nur Menschen sind und hierzulande eben meistens Deutsche. Selbst wenn Journalisten hierzulande einen Rabbiner interviewen zu seiner religioesen Arbeit in den Gemeinden kommt es mit Sicherheit auch zur Frage: "Aber wie können sie nur in diesem Land leben …?
Und aus meiner Sicht spielst Du auch verueckt, nachdem was Du weiter unten schreibst. Du laesst es selbst nicht.
Über manche
westdeutsche Politiker weiss man in Israel wahrscheinlich
innerhalb der Regierung mehr als das deutsche Volk jemals
wissen darf.
Ich finde gut, dass Katzav klar und deutlich den Deutschen
erklärt, dass die Juden den Deutschen nie verzeihen werden. Er
sprach aus, was Scharon praktiziert. Mit einem Unterschied. Er
bestritt das Land des Tätervolkes. Den wer den Deutschen nicht
verzeihen kann, für den sind die Deutschen ein Tätervolk, ob
heute 80, 40 oder Embryos. Wer nicht verzeihen will - im
Gegensatz zu Vergessen, denn das will niemand -
der will mit dem Land und seinem Volk weder Verständigung ,
vor allem aber keine Freundschaft. Der benötigt das andere
Land um den eigenen Zweck zu erfüllen.
Ja und das ist Unsinn, eine Fehlinterpretation von Dir aufgrund der Deinigen „Verruecktheit“ - das in Deutschland einige Leute verrueckt spielen, war Deine Aussage. Katzaw sprach nicht vom „Tätervolk“ und dass „die Juden“ „den Deutschen“ nie verzeihen. Er sagte:
"… „Für die Schoah kann es weder Vergeben noch Verzeihen geben. … Ich, der Präsident des Staates Israel, stehe hier heute im Namen des jüdischen Volkes und beweine die Ermordung meines Volkes und sage: Nie wieder! …“
Verzeihen koennen nur Opfer, um Vergebung bitten koennen nur Taeter. Aktive Taeter, ob am Schreibtisch, massgebliche Planer, Befehlsgeber oder Ausfuehrende beim industriellen Massenmord war ausserdem auch nur ein kleiner Teil der Deutschen, wennschon auch der Anteil der ideologisch Verblendeten und Wegseher viel groesser.
Taeter und Opfer aber sind entweder seit der Tat tot oder mittlerweile aufgrund des Lebensalters fast alle gestorben.
Nimm zur Kenntniss: Katzaw redete davon, dass die Shoa als solche unverzeihlich ist, er sagt damit nicht, dass „die Juden“ „den Deutschen“ nie verzeihen werden. Sonst haette er etwas gesagt wie: Wwir, die Juden, wir, der Staat Israel, wird den Deutschen und dem deutschen Staat nie verzeihen" und das hat er nicht. Und komme bitte nicht mit einer Floskel a la er haette Generationenschuld nur politisch korrekter formuliert. Es gibt keine Generationschuld, Taeter und Opfer Taeter koennen nur als Einzelpersonen um Vergebung bitten, bereuen oder verzeihen und das weiss auch und nicht nur Katzaw.
Aufgrund der Schwere, der Einmaligkeit dieses industriellen Massenmordes an Volksgruppen und politisch Verfolgten durch ein Staatswesen allerdings gibt es nicht nur direkte Taeter und Opfer, sondern bis heute Familien und Menschen, die aufwuchsen ohne Eltern und Grosseltern und all den anderen Verwandtschaftsgraden und bei vielen Traumata bis dato und auf der anderen Seite erst ein jahrzehnte langes Schweigen, dann „Nestbeschmutzer“, die 68-Bewegung und so etwas wie „deutsche Spaetopfer“ a la Martin Hohmann und seine Spielkameradin auf der Gegenseite Frau Edith Rosh. Wie Du selbst schon sagtest: Einige spielen verrueckt und ein halbes Land muesste heute noch auf die Couch. Du spielst mit.
Ich habe heute gar keine Nachrichten gehoert oder gesehen zum Katzawbesuch. Das obige Zitat suchte ich mir erst raus, um Dir antworten zu koennen. Dir empfehle ich bei einem aehnlichen naechsten „Event“ des deutschen Geschichtsmasochismus vier Tage vorher und nachher keine Medien zu konsumieren, nimm Dir ein schoenes Buch in Deier Freizeit und alles wird besser, ob auf einer Couch, im Sessel oder auf einer Gartenbank.
Wuerde mir auch gut tun, solche Threads wie diesen hier gar nicht erst zu lesen. Haette mir jetzt eine viertelstunde Zeit erspart. Insofern bin ich Dein Mitspieler. Du sagtest schon oefters, es „sein zu lassen“ Dich bei diesem Thema aufzuregen. Ich sprach eben nur im Konjunktiv, dass ich mein Mitspiel sein lassen koennte fuer meine Zeit.
Die Rede von Katzav hat mir gezeigt, dass zwischen DE und Israel :nichts, aber auch gar nichts besteht, was verbindet.
achja, da faellt mir jetzt noch nachtraeglich zu diesem satz ein, post scriptum: im gemeinderaum der synagoge in essen haengt eine israelische flagge neben einer deutschen flagge, denk mal drueber nach,
viele gruesse, peter