Katze mit Todeswunsch?

Hi all,
ich habe für 2 Wochen eine Katze zur Pflege bekommen.
Schon etwas älter und super „angepasst“. Sprich: die darf (laut Frauchen) nach 2 Tagen über die Balkontür raus und rein, ist stubenrein und allgemein sehr pflegeleicht.

Soweit so gut.

Gestern kam mein, unter mir im selben Haus lebender. Vermieter mit seinem ca 40kg-Boxer nach Hause und begegneten im Treppenhaus der Katze.

Der Hund schaute nur etwas verwirrt und die Katze sprang fauchend in seine Richtung als der Vermieter seinen angeleinten Hund wegzog, ging die irre Katze tatsächlich hinterher und sprang dem Hund Krallenschwingend auf den Rücken.

Selbst das übelste Gebell des Hundes hat die Katze null irritiert und sie hat noch mindestens ne halbe Stunde vor der geschlossenen Tür gewartet und sich angehört wie der Hund versucht hat zu ihr rauszukommen.

Sah aus als würde sie ihn zur 2. Runde erwarten…

Jetzt ist meine Sorge, daß sich die beiden mal ohne Leine und Herrchen begegnen, da ja beide den Garten „nutzen“.
Ich habe mir da anfangs keine Gedanken gemacht, weil ich davon ausging daß sich die Katze schon schnell genug auf einen der zahlreichen Bäume flüchten würde…

Nur sieht’s für mich so aus als würde DIESE Katze im Falle des Falles eher einen Kamikaze-Angriff starten als sich zu retten.

Da ca. 40 Kilo Boxer wohl in seinem ureigensten Revier keine aufmüpfige Katze dulden werden überlege ich das Viech für 2 Wochen zur Hauskatze umzuschulen…Nur brauch ich dann ein Katzenklo und die Katze kennt so ein Teil nicht mal…

Help! Kann eine Katze einfach so auf Katzenklo „umgestellt“ werden und was für Folgen hätte es evtl. für das Wohlbefinden des Tigers, bzw. meinen Hausrat wenn sie das erste Mal in ihrem Leben nicht jederzeit raus kann?

Merci schonmal
Gruß
Nick

Hi!

Lass sie einfach. Nach der ersten direkten Begegnung sind die Grenzen abgesteckt, der Hund wird sich dann von ihr fernhalten.

fg
MT

Hi,

Lass sie einfach. Nach der ersten direkten Begegnung sind die Grenzen abgesteckt, der Hund wird sich dann von ihr fernhalten.

Meinst Du die bereits stattgefundene Begegnung? Weil ohne Herrchen hätte der Hund dieses Treffen offensichtlich gerne noch „ausgeweitet“…Er hat noch ne Stunde später an der Tür gekratzt und wollte raus,

Oder meinst Du die nächste Begegnung? Würdest Du da echt auf die Katze als „Sieger“ setzen?

Gruß
Nick

Hallo,
Ich würde da auch auf die Katze wetten :smile:
An sich ist es kein großes Problem eine Katze auf ein Katzenklo zu gewöhnen, in deinem Fall aber vielleicht gar nicht nötig.
Wenn du sie nur so kurz hast, würde ich mit dem Vermieter reden und ihn bitten seinen Hund die Zeit nicht ohne Aufsicht in den Garten zu lassen. Besonders im Interesse des Hundes.
Gruss…lux

Oder meinst Du die nächste Begegnung? Würdest Du da echt auf
die Katze als „Sieger“ setzen?

Die meine ich. Und ja, würde ich. Ein Hund alleine schafft es so gut wie gar nicht, eine gesunde Katze zu besiegen. Wir reden ja nicht von einer degenerierten Wohnungskatze.

Sollte es für die Katze eng werden, wird sie flüchten. Die Kamikazekatze gibts nur hier im Forum.

fg
MT

Hi,

Wenn du sie nur so kurz hast, würde ich mit dem Vermieter reden und ihn bitten seinen Hund die Zeit nicht ohne Aufsicht in den Garten zu lassen. Besonders im Interesse des Hundes.

Wird schwierig, da der Hund tagsüber alleine ist und jederzeit in den Garten kann…

Gruß
Nick

Die Kamikazekatze gibts nur hier im Forum.

Nene, die gibt es schon auch leibhaftig im echten Leben!

=^…^=

Ein Hund alleine schafft es
so gut wie gar nicht, eine gesunde Katze zu besiegen. Wir
reden ja nicht von einer degenerierten Wohnungskatze.

Sag das mal meinem Hund. Der braucht für eine ausgewachsene gesunde freilebende Katze ca. 5 Sekunden, dann ist sie hin. Das sind keine Vermutungen, das sind erlebte Erfahrungen. Und mein Hund wiegt keine 40 kg, er wiegt nur 13 kg, davon das meiste Muskeln und Zähne.

Iru

4 Like

Sag das mal meinem Hund. Der braucht für eine ausgewachsene
gesunde freilebende Katze ca. 5 Sekunden,

Hallo!
Ich gebe hierfür ein Sternchen, nicht weil ich es schön finde, dass Hunde Katzen killen (ganz allgemein: ich war in letzter Zeit leider oft mit meinen Katzen beim TA und erlebe immer wieder, wie wenige Hunde grundlegende Begriffe wie „Aus!“, „Sitz!“, „Platz!“ kennen und wie selbstgefällig die Besitzer dulden, dass ihr nicht sichtbar kranker Vierbeiner die im Kasten eingesperrte, verletzte, hilflose Katze in Angst und Schrecken versetzt), sondern weil mal Schluss sein muss mit dem Märchen von der siegreichen Katze. David hat Goliath - feige - aus der Ferne erledigt, wenn der ihn zu packen gekriegt hätte, wäre die Sache anders ausgegangen :wink:.

Es mag solche Fälle geben, in denen selbstbewusste Katze auf eher schüchternen Hund trifft, aber zu 99% muss Katze ihr Heil in der Flucht suchen und wenn das nicht klappt - gute Nacht. Am tödlichsten sind die kleineren Hunde, die mal für die Jagd auf Füchse, Marder etc. gezüchtet wurden. Die kommen - fast - überallhin, wo Katze durch- oder sich verkriechen will, da muss es schon ein Baum sein. Und Schmerzen spüren die Hunderl nicht, wenn der Jagdtrieb regiert. So ein alberner Schmitzer mit Krallen über die Nase hält einen Terrier nicht auf.

Lieber Begegnungen vermeiden.

Gruß,
Eva
P.S. @ Irubis: Ich hoffe sehr, ihr betreibt das nicht als Freizeitsport? Ganz abgesehen davon, dass es scheußlich ist, gehören zu manchen Katzen auch Menschen, Kinder womöglich, und denen blutet dann das Herz. Ich spreche aus Erfahrung.

Hallo Eva,

P.S. @ Irubis: Ich hoffe sehr, ihr betreibt das nicht als
Freizeitsport? Ganz abgesehen davon, dass es scheußlich ist,
gehören zu manchen Katzen auch Menschen, Kinder womöglich, und
denen blutet dann das Herz. Ich spreche aus Erfahrung.

nein, ein Freizeitsport ist das wirklich nicht, ich bedaure es, wenn wieder einmal ein Katze „dran glauben“ musste. Ich hätte auch gerne eine, aber es geht derzeit nicht. Wie du schreibst, einem Terrier ist ein Schmiss auf der Nase ziemlich egal, ich wäre deswegen - auch als temporärer Katzenhalter - vorsichtig bei Katzen-Hundebegegnungen.

Am tödlichsten sind die kleineren Hunde, die mal für die Jagd auf Füchse, Marder etc. gezüchtet wurden. Die kommen - fast - überallhin, wo Katze durch- oder sich verkriechen will, da muss es schon ein Baum sein

mein Rüde ist Jagdhund (XXL-Parson Russel), Jäger und Kämpfer mit Leib und Seele, selbst auf Bäume klettert er. Ich habe ihn schon aus 5 m Höhe aus Bäumen rausgeholt (wenn er nicht schon vorher runtergefallen ist). Leider ist er jetzt schwer krank (Krebs) und nur noch ein Schatten seiner selbst. Aber solange er noch Lebensfreude hat, wollen wir ihn nicht gehen lassen.

Gruss

Iru

Oh ja,

das kann ich bestätigen. Unser Mikesch (ein roter Kater) war in unserem Viertel verschrien dafür, dass er Hunde stellte und anging. Einmal kam uns eine unbekannte Frau mit Rottweiler aus dem Wald entgegen und meinte nur, passen sie auf ihre Hunde auf, da hinter den Büschen hockt ein roter Kater und greift Hunde an.

Nur einmal, als gleich 3 Schäferhundgroße Hunde gleichzeitig kamen war Mikesch plötzlich im Garten und die Hunde davor.

Wir hatten damals selber schon einen Hund und Mikesch ist oft mit uns spazieren gegangen. Einmal kam ein Golden. Mikesch setzt sich mal brav auf den Hintern, Hund total verwirrt warum Kater nicht abhaut, zieht sich diskret zurück. Wir sind weitergelaufen Hundie noch mal mit Anlauf hinter uns her. Fragt nicht wie Mikesch abging. Der Hund ging heulend zu Herrchen.

Aber: Mikesch hat die Angriffe immer nur gegen einen einzelnen Hund gesucht, und er war immer auf der freien Wiese. Ich denke der konnte ganz gut abschätzen wann es besser ist mal unterm Zaun durchzugehen oder auf den Baum zu klettern.

Mikesch ist 17 Jahre alt geworden, ab ca. dem 14 Lebensjahr hat er mit dem Hundekampf aufgehört. Er starb einfach an Altersschwäche und hatte nie einen einzigen Kratzer. Aber ich sag ehrlich, mir war immer Angst und Bange wenn ich mal wieder gehört habe, wo er gesichtet wurde und mit wem er sich angelegt hat…

Grüße Ute

sondern weil mal Schluss sein muss mit
dem Märchen von der siegreichen Katze.

Ich finde es nicht sehr nett, daß du mich hier indirekt als Märchenonkel hinstellst.

Es mag solche Fälle geben, in denen selbstbewusste Katze auf
eher schüchternen Hund trifft, aber zu 99% muss Katze ihr Heil
in der Flucht suchen und wenn das nicht klappt - gute Nacht.

Das ist nicht unrichtig, was du sagst, aber auch nicht ganz richtig.
Vielleicht reden wir auch etwas aneinander vorbei.

In der Regel attackiert der Hund die Katze, Katze setzt ihre Krallen ein, was den Hund auch schon mal eine blutige Nase oder ein Aug kosten kann. In den meisten Fällen hat der Hund dann genug und trollt sich.

Sollte sich der Hund allerdings in lebensverneinender Weise doch wieder auf die Katze stüzen, wird diese früher oder später gekonnt einen Abgang machen. Ich hab noch nie gesehen, dass ein Hund alleine es geschafft hat, eine Katze zu zerreissen.
Und ich hab einiges gesehen, bin mit Hund und Katz am Bauernhof aufgewachsen, der Onkel der dort auch wohnte ist professioneller Hundetrainer(in Staatsdiensten, zuständig für die Anschaffung und Ausbildung der Hunde des. österr. Zollwesens, also ein wirklicher Profi), der andere Onkel hatte immer einen Jagdhund( meist Dachsbracken) und im Sommer kamen dann unsere geliebten deutscghen Nachbarn zur Sommerfrische auch teilweise mit ihrem Vierbeiner angereist.

Du kannst dir vorstellen, dass es da mit den mindestens 4 freilaufenden Hofkatzen öfter mal Berührungen gegeben hat.

fg
MT

Hi again,
danke für die Antworten.

Habe mit dem Vermieter einen Deal gemacht.

Ich mach meine Luken tagsüber zu und er dafür nachts. Nach ner Woche können wir ja mal wechseln damit auch die Katze ein bisserl Tageslicht sieht.

Gruß
Nick

Ich hab noch nie gesehen, dass ein Hund alleine es geschafft hat, eine Katze zu zerreissen.

Macht er auch nicht, in der Regel wird die die Katze geschüttelt, bis das Genick bricht. Aber auch kräftige Bisse reichen aus. Ich habe das schon häufig erlebt.

Iru

Ich finde es nicht sehr nett, daß du mich hier indirekt als
Märchenonkel hinstellst.

Hallo!
Das war nicht meine Absicht, ich habe, als ich das Posting schrieb, an keine bestimmte Person gedacht. Mir begegnet die Geschichte nur immer wieder, und oft - nicht immer und nicht alle, meine besten Freunde sind Hundebesitzer *g* - befreien Hundebesitzer sich damit pauschal von jeglicher Pflicht zur Rücksichtnahme oder Vorsicht.

Mir als Katzenbesitzer, also der potentiell gefährdeten Partei, stinkt das verständlicherweise. Ich liebe meine Katzen; erleben zu müssen, dass ein Hund an ihnen sein Mütchen kühlt - ich weiß nicht, was ich täte …

Gruß,
Eva

Ich habe das schon häufig erlebt.

Ich leider auch. Zwar nicht häufig, aber ich habs gesehen. Die Katze ist gar nicht dazu gekommen, die Krallen auszufahren, und an Abgang war erst recht nicht zu denken.

Früher wurde so in den neuen Bundesländern bei Hundeprüfungen die sog Raubwildschärfe geprüft. Der Hund durfte max 5 Sekunden benötigen.
Die meisten Katzen hatten keine Chance.

Ich mach meine Luken tagsüber zu und er dafür nachts.

Dann brauchst Du aber doch ein Katzenklo wenn die Katze den ganzen Tag in der Wohnung bleibt!

@ Clematis & Irubis ot

Ich leider auch. Zwar nicht häufig, aber ich habs gesehen. Die
Katze ist gar nicht dazu gekommen, die Krallen auszufahren,
und an Abgang war erst recht nicht zu denken.

Früher wurde so in den neuen Bundesländern bei Hundeprüfungen
die sog Raubwildschärfe geprüft. Der Hund durfte max 5
Sekunden benötigen.
Die meisten Katzen hatten keine Chance.

„Tiere sind Brüder, sie sind keine Untergebenen, sie sind andere Völker, die mit uns im Netz des Lebens und der Zeit gefangen sind.“ Henry Beston http://en.wikipedia.org/wiki/Henry_Beston

Hallo!
Ich muss mich jetzt echt zurückhalten: Wo gibt es denn so was? Wer duldet das oder schreibt es sogar vor? Doch, ich kann mich erinnern, dass ich so etwas schon einmal gehört habe, aber ich habe es verdrängt. Und Raubwild? Was für Raubwild haben wir denn in deutschen Landen? Meint ihr Füchse, Marder und so Kleinkram? Was "rauben die denn, diese Schadfüchse und Schadmarder, das uns tangieren könnte? Dass man Hunde an Katzen „scharf machen“ muss, um sie dann auf diese anderen armen Viecher loszulassen? Und sich daran zu ergötzen?

Wenn ein Hund draußen wildert, wird er erschossen. Verstehe ich das richtig - nur deshalb, weil die Tiere, die er dann angeht, diejenigen sind, die Mensch gern selbst im Rahmen des edlen Waidwerks abschießen möchte, i>piffpaff, und nicht etwa, weil man die Haserln und die Bambis vor frei schweifenden Hunden schützen will? Demgegenüber sind Katzen scheinbar Lebewesen zweiter Klasse, die man beruhigt totbeißen oder -schütteln lassen kann, hoppala, die man einfach zum Training abmurksen lassen kann? Was soll’s, wenn die sich nicht wehren kann, das blöde Vieh, muss sie eben dran glauben?

Bestätigt sich mein Verdacht, den ich schon lange hege, dass die meisten Hundemenschen, selbst wenn sie selber „auch“ Katzen haben, diese als weniger wichtig, weniger schützenswert, eben als weniger betrachten? Neulich beim TA junge Frau mit - unerzogenem - Boxer: „Früher hatte ich auch Katzen, aber nur, weil ich für einen Hund keine Zeit gehabt hätte. Eigentlich mochte ich immer lieber Hunde.“ Wir haben auch einmal eine Katze aufgenommen, weil die Leute plötzlich entdeckten, dass sie lieber einen Hund haben wollten. Dann fliegt die Katze eben raus.

Irubis, wenn Dir die Katzen leid tun, wie kann es denn immer wieder vorkommen, dass Dein Hund eine zu packen gekriegt hat?

Sorry, wenn ich mich ereifere, aber ich wäre sonst geplatzt. Wenn ich jetzt ein Hund wäre, würde der Postbote sich nicht zum Haus trauen :smile:

Gruß,
Eva

2 Like

Hallo Eva,

Irubis, wenn Dir die Katzen leid tun, wie kann es denn immer wieder vorkommen, dass Dein Hund eine zu packen gekriegt hat?

meine Hunde werden nicht gezielt auf Katzen eingesetzt, im Gegenteil. Es sind aber Jagdhunde und deshalb haben sie auch einen ziemlichen Jagdtrieb. Mein eingezäunter Garten ist sehr groß (ca. 14.000 m2)und es gibt/gab genügend halbwilde Katzen, die dort die Singvögel reduzierten. Eine Katze, die unseren Garten durchquert, begibt sich in Lebensgefahr. Mittlerweile hat es sich in Katzenkreisen rumgesprochen, dass es dort gefährlich ist, aber es gibt offensichtlich immer noch einige, die suizidös veranlagt sind oder aber das Risiko lieben.
Dass ich aber meine Hunde aus Rücksicht auf die Katzen auf meinem eigenen Grundstück an die Leine nehme oder einsperre, wäre dann doch zuviel verlangt.

Wenn ein Hund draußen wildert, wird er erschossen.

Ja, das wird er. Das gleiche geschieht aber auch mit Katzen, die sich ganz gerne als Schädlinge etablieren - auch wenn sie nicht die Tiere angreifen, die der

Mensch gern selbst im Rahmen des edlen Waidwerks abschießen möchte, iagt;piffpaff.

Es wird gerne von Katzenbesitzern ausgeblendet, dass die Katze ein Raubtier ist und jagen will. Und sie sind ganz entsetzt, wenn sie erfahren müssen, der „liebe und nette Schmusekatzer“ ganze Siebenschläferpopulationen ausgerottet hat (kein Beispiel, sondern selbst erlebte Realität) Die Katze geht übrigens immer noch ihrem blutigen Hobby nach und ich hoffe, dass sie irgendwann einmal einen stärkeren Gegener findet.
Ich mag auch Katzen, aber ich bin mir als jahrzehntelanger Katzenhalter auch bewusst, dass sie ganz schöne Schädlinge sein können.

So, und nun komme wieder runter und zerplatze nicht. :smile:

Gruss

Iru

1 Like

Hallo Eva,

Was für Raubwild haben wir denn in deutschen Landen? Meint ihr Füchse, Marder und so Kleinkram? Was "rauben die denn, diese Schadfüchse und Schadmarder, das uns tangieren könnte?

das kommt darauf an, wovon man sich tangieren lässt. Füchse z.B. sind durchaus an Kaninchen, Hasen, sogar jungen Rehkitzen interessiert - zudem sind sie potentielle Überträger von Tollwut und Fuchsbandwurm.

Wenn ein Hund draußen wildert, wird er erschossen. Verstehe ich das richtig - nur deshalb, weil die Tiere, die er dann angeht, diejenigen sind, die Mensch gern selbst im Rahmen des edlen Waidwerks abschießen möchte, i>piffpaff, und nicht etwa, weil man die Haserln und die Bambis vor frei schweifenden Hunden schützen will?

Der Reihenfolge nach:

  • wildernde Hunde dürfen rein rechtlich gesehen geschossen werden, ja. Dennoch habe ich persönlich bisher keinen Jäger kennengelernt, der sofort bedenkenlos einen Hund erschießt. Bedenke, dass Jäger oft auf die Hilfe von Hunden angewiesen sind (etwa beim Stöbern, Vorstehen, Apportieren, Nachsuchen) und sich Hunden idR sehr nahe fühlen. Meines Wissens ist dem Hund, der Hundehaltung und -erziehung sogar ein ganzer Teil der Jägerprüfung gewidmet. Der „hartnäckigste“ mir bekannte Fall war übrigens ein Hund, der wiederholt beim Hetzen von Wild angetroffen wurde. Der Besitzer wurde ausfindig gemacht und mehrfach ermahnt - seitdem führt er den Hund im Wald an der Leine. Es mag sicherlich auch anders gesinnte Jäger geben, dennoch lohnt es sich bestimmt auch hier, nicht alle über einen Kamm zu scheren.
  • Aufgabe eines Jägers ist nicht, den Wald von Wildtieren zu befreien, sondern die Hege der Wildtierpopulation. In Deutschland ist der Abschuss von Tieren reglementiert und orientiert sich jährlich neu an der tatsächlich vorhandenen Anzahl der Tiere. So begründet sich, weshalb Deutschland nach wie vor eines der wildreichsten Länder Europas ist - im Gegensatz zu D besteht meines Wissens nach in den meisten Ländern eben keine Jagdeinschränkung.
  • Gerade weil der Jäger Wild hegt und nicht nur abknallt, ist er auch darauf bedacht, mit Verstand einzelne Tiere aus der Population zu nehmen, wenn sie z.B. sehr schwach erscheinen. Ein Hund wird das hetzen, was vorhanden ist, und selbst wenn er ein starkes Reh nicht reißen kann, sind die Kräfte von Wildtieren gerade im Winter einfach begrenzt - den zweiten oder dritten Hund an diesem Tag wird es womöglich nicht überleben.
  • Noch mehr nebenbei: das „edle Waidwerk“ verpflichtet den Jäger auch, das Wild aus eigener Tasche zu füttern, für Suhleplätze zu sorgen, für Wildschaden aufzukommen, den z.B. Sauen im benachbarten Maisfeld oder Weinberg anrichten, was schnell in die Tausende gehen kann, um nur ein paar Dinge zu nennen.

So berechtigt vielleicht manche Kritik am Jägertum sein mag, oft sind viele Vorurteile im Umlauf, die die objektive Sicht etwas verstellen.

Gruß,
Anna

3 Like