Katze rupft Bettdecken/-laken kaputt

Hallo und Guten Tag,

unsere Miez Lucy ist 5 Jahre alt, aus dem Süden und bei uns seit sie 1/2 Jahr alt ist als reine Wohnungskatze. Sie hat eine gleichaltrige Spielgefährtin, mit der sie sich gut versteht. Sie ist frisch TA-gecheckt, gesundheitlich ist also alles in Ordnung. Allerdings ist sie von jeher eine eher ängstliche Katze. Es gab keine Umstellungen in der letzten Zeit, alles läuft bei uns wie immer.

Im Moment komme ich aber ans Verzweifeln, denn Lucy hat es sich seit etwa 1 Monat angewöhnt, mit den Zähnen an den Bettlaken und Bettdecken zu rupfen, und zwar so, dass richtige Löcher enstehen. Und nicht nur eines, sondern wirklich Dutzende. Außerdem leckt sie sich den Unterbauch stellenweise kahl. Es sieht aus wie eine Zwangs- oder Übersprungshandlung.

Ich versuche mit einem ‚nein‘ das Rupfen zu unterbinden wenn ich es sehe und lobe sie dann, wenn sie damit aufhört. Außerdem bekommt sie zusätzliche Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten von mir für den Fall, dass sie sich nicht genug beachtet fühlt (aufgrund meiner Erkrankung). Sie ist eh sehr auf mich fixiert. Es hat sich durch das ‚nein‘ aber keine Besserung eingestellt, sondern das hat nur zur Folge, dass sie mich dann ängstlich anschaut und anscheinend nicht mehr weiß was sie machen soll.

Ich bin wirklich ratlos was ich tun kann - ich möchte ja die Ursache beheben, nicht (nur) das Symptom. Außerdem habe ich Angst, dass die nächste Steigerung dieses Rupfens eine (für beide Seiten noch unangenehmere) Pinkelei wäre. Falls jemand einen Rat hat, bin ich sehr dankbar dafür.

Liebe Grüße
Carolin

Hallo,

Ich versuche mit einem ‚nein‘ das Rupfen zu unterbinden wenn
ich es sehe und lobe sie dann, wenn sie damit aufhört.

ich fürchte, sie bezieht das Lob eher auf das Rupfen…
Einfach „Nein“ und nicht mehr.

Gruß, Niels

Hallo,

eine Übersprungshandlung würde ich erst mal nicht vermuten. Eine solche zeigt ein Tier nur in einer akuten Konfliktsituation, in der es etwas tun soll, was es nicht will. Die Katze kriegt einen Impuls - z.B. den Reiz, eine Spinne zu fangen, wird aber gerade gekrault und hängt nun zwischen den beiden Möglichkeiten Jagen oder Gekraultwerden fest. Dann kann es sein, dass sie plötzlich komische Geräusche macht oder sich räkelt. Das wäre eine klassische Übersprungsreaktion, die in diesem Fall die Jagdenergie abbaut.

Eine Zwangshandlung könnte schon eher sein. In diesem Fall könnte Langeweile dahinterstecken. Die Anwesenheit einer Zweitkatze muss nicht bedeuten, dass auch alle Bedürfnisse erfüllt sind.

Möglich wäre auch, dass die Katze das Verhalten beibehält, weil sie immer eine Reaktion von deiner Seite darauf erhält. Auch das ist ein prima Zeitvertreib :smile:. Der Umstand, dass du sie tadelst oder animierst, ist dabei nicht von Belang - Hauptsache Aufmerksamkeit.

Wenn das Problem in diese Richtung geht, könnte ein insgesamtes Zuviel an Zuwendung die Ursache sein. Ist die Katze gewöhnt, viel bespaßt zu werden, fordert sie ein, wenn dieser Service nachlässt.

Was tun? Ich würde mal versuchen, alte Bettwäsche auf dem Bett zu lassen und die Katze komplett zu ignorieren, wenn sie rupft. Kein Nein und Nixmmehr. Auch nicht hingucken :smile:. Und ebenso beim Belecken ihrer Beine. Es könnte sein, dass ihr das Spiel zu blöd wird, wenn ihr Bestreben darin besteht, deine Aufmerksamkeit zu kriegen und sie keinen Erfolg mehr hat.

Stattdessen solltest du sie dann mit Zuwendung beglücken, wenn sie sich gerade völlig wunschgemäß verhält und z.B. nur irgendwo entspannt rumliegt.

Schöne Grüße,
Jule

Um dem Kätzchen das rupfen zu vermiesen kann man auch sehr stark verdünnten Essig über die Laken sprühen. Die Konzentration kann dabei ruhig so gering sein das man selber keinen Essiggeruch wahrnimmt. Katzen können nämlich sehr gut riechen und nichts ist beleidigender für eine Katzennase als Essig :wink:

Die Wasserpistolen-Methode könnte der Katze auch so sehr missfallen, dass sie das Rupfen sein lässt. Einfach mit Wasser beschießen wenn sie rupft und danach ignorieren. (Katzenmütter spücken ihre Babys an wenn sie Dinge tun die Mama nicht will.)

Wegen der „kahlgeputzten“ Stellen würde ich mir aber auch Sorgen machen und auf jeden Fall beobachten - sollte sich das ganze verschlimmern empfehle ich ein Gespräch mit dem Tierdoktor oder einem Tierheilpraktiker.

viel Erfolg und liebe Grüße

Fedaykin

Die Wasserpistolen-Methode könnte der Katze auch so sehr
missfallen, dass sie das Rupfen sein lässt. Einfach mit Wasser
beschießen wenn sie rupft und danach ignorieren. (Katzenmütter
spücken ihre Babys an wenn sie Dinge tun die Mama nicht will.)

Es erschreckt mich immer wieder und macht mich auch sehr traurig, wenn ich lese, was so für Unwissen und Unwahrheiten, zum Nachteil von Tieren, so durch das www geistern…

Wasserpistole, was für eine Barberei, ebenso wie das Drücken des Kopfes in den eigenen Urin des Kätzchens…

Ich habe gerade einen Kater in Behandlung, der schon panisch wegläuft wenn seine Besitzerin nur mit einer Sprühflasche (für die Blumen) in der Nähe ist…und auch sie hat ihren Kater damit zu erziehen versuchst…

Eine Katzenmutter spuckt Ihre Kitten NIEMALS an, sie faucht sie höchstens an…

Gruß
„endlich frei“

Hallo,

Es erschreckt mich immer wieder und macht mich auch sehr traurig, wenn ich lese, was so für Unwissen und Unwahrheiten, zum Nachteil von Tieren, so durch das www geistern…

Mich auch.

Ich habe gerade einen Kater in Behandlung, der schon panisch wegläuft wenn seine Besitzerin nur mit einer Sprühflasche (für die Blumen) in der Nähe ist.

Das ist der Effekt, wenn man Strafen nicht richtig timed. Dann entstehen Fehlverknüpfungen, die unerwünscht sind. Das liegt aber nicht an der Wasserflasche, sondern am falschen Einsatz derselben.

Eine Katzenmutter spuckt Ihre Kitten NIEMALS an, sie faucht sie höchstens an…

Oder sie langt ihnen ein paar. Und einer erwachsenen Katze, die sich daneben benimmt erst recht. Heißt das nun im Umkehrschluss, dass die Maßnahme, dass Katzen sich mit krallenbewehrten Pfotenhieben verhauen und sich beißen, vom Menschen auf die gleiche Weise als Bestrafung verwendet werden soll?

Da erscheint mir die Sprühflasche doch deutlich angemessener.

Schöne Grüße,
Jule

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Hi Jule,

Heißt das nun im
Umkehrschluss, dass die Maßnahme, dass Katzen sich mit
krallenbewehrten Pfotenhieben verhauen und sich beißen, vom
Menschen auf die gleiche Weise als Bestrafung verwendet werden
soll?

Ein einfaches Anpusten mal mit mehr Druck mal mit weniger Druck reicht vollkommen aus und erzielt seine Wirkung.

Da erscheint mir die Sprühflasche doch deutlich angemessener.

Mir nicht, für mich ist das Tierquälerei…ebenso wie die Sprühhalsbänder für Hunde!!!

Gruß
„endlich frei“

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Hallo,

Ein einfaches Anpusten mal mit mehr Druck mal mit weniger Druck reicht vollkommen aus und erzielt seine Wirkung.

Es gibt eine Menge Katzen, die lachen sich bestenfalls tot darüber - auch hier im Forum übrigens. Da pusten die Besitzer sich oft schon seit Monaten vergebens einen ab. Was rätst du denen?

Mir nicht, für mich ist das Tierquälerei…ebenso wie die Sprühhalsbänder für Hunde!!!

Beides kann durchaus dazu werden - wenn falsch angewendet. Richtig verwendet, sind es hervorragende Erziehungshilfen ohne jeglichen „Qualfaktor“.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Jule,

Es gibt eine Menge Katzen, die lachen sich bestenfalls tot
darüber - auch hier im Forum übrigens. Da pusten die Besitzer
sich oft schon seit Monaten vergebens einen ab. Was rätst du
denen?

Jedenfalls nichts pauschales. Es kommt immer auf die jeweilige Situation und Gegebenheit an. Ich kenne die von Dir angesprochenen Fälle nicht. Die Frage ist auch immer WARUM macht ein Tier dies oder jenes? Arttypisches Verhalten, Langeweile, oder oder oder…

Ich denke, Du verstehst was ich meine…

Gruß

„endlich frei“

Richtig verwendet, sind es hervorragende Erziehungshilfen ohne
jeglichen „Qualfaktor“.

Das sehe ich aufgrund meiner Ausbildung und jahrzentelanger Erfahrung anders als Du :o).

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Hallo,

Ich kenne die von Dir angesprochenen Fälle nicht.

Dann nehmen wir doch diesen hier. Steht ein paar Freds weiter oben:
/t/mein-kater-ist-das-kleine-boese-was-kann-ich-tun/…

Gespannte Grüße von Jule

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Hallo,

ich muss Jule recht geben. Wir haben schon einige Katzen „erzogen“ und dabei auch immer die Blumenspritze verwendet. Keine unserer Katzen ist davon neurotisch o.ä. geworden.
Das Spritzen ist auch keine Bestrafung. Wer das so sieht liegt falsch und wendet es dann vermutlich auch falsch an. Das Spritzen dient dazu eine bestimmte Handlung mit einer unangenehmen Erfahrung zu verbinden: Tue ich x passiert y. Solche Erfahrungen gehören zum Leben einer Katze dazu. Seit Jahrmilliarden der Evolution ist das Bestandteil der Evolution in der Tierwelt.
Unser Kater ist mal durch das Dachfenster unbemerkt abends aufs Dach geklettert. Und während wir schliefen, fing es an zu regnen, das Dach wurde schlüpfrig und er musste die nacht jammernd auf dem Dach verbringen (Schlafzimmer lag auf der anderen Seite). Seither ist er nie wieder aufs Dach, aber neurotisch ist er dadurch nicht geworden.

Genauso ist es mit der Blumenspritze. Wenn ich sie für ihren eigentlichen Zweck einsetze, schauen sie aus respektvollem Abstand zu. Ich würde das als vermeiden einer unangenehmen Situation bezeichnen, ein völlig natürliches verhalten (passiert auch, wenn ich Staub sauge).

Wenn man natürlich meint, man müsse täglich einen viertel Liter Wasser über der Katze verspritzen, oder gar mit der Spritze hinterherlaufen um zu bestrafen, glaube ich gerne, dass das Tier dann neurotisch wird.

In diesem Sinne wäre wohl eher Aufklärung über den sinvollen Einsatz angebracht als diese Methode komplett abzulehnen.

Gruß, Niels

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Hi,

und wo steht in dem Fred, daß sie es schon versucht hätte mit dem Fauchen/Pusten???

Du hattest doch geschrieben,es würden sich einige Katzen tot lachen darüber…

Gruß endlich frei