Ich glaube nicht, dass ich dich falsch verstehe, schließlich hast du dich klar und deutlich ausgedrückt. Aber du verstehst anscheinend deine Katze nicht. Nur weil es andere gibt, die mit so einer Situation klarkommen und immer lieb und brav sind (und ganz ehrlich, war die Situation da genauso?), heißt es nicht, dass nicht eine andere Katze in der gleichen Situation vollkommen durchdreht. Wobei ich immer noch der Meinung bin, dass du es mit deiner Katze da noch ganz gut getroffen hast. Die meisten Katzen, die ich kenne, sind durchaus lieb und ausgeglichen (auch nachts), aber wenn sie die meiste Zeit alleine in der Wohnung wären, sähe das schon ganz anders aus. Und ja, ich kenne auch Katzen, die alleine in der Wohnung gehalten werden. Aber außer den älteren Semestern ab 15 Jahren aufwärts, sind die aber nicht ausgeglichen und unkompliziert. Da gibt es solche die apathisch geworden sind, extrem anhänglich, aggressiv oder unsauber.
Und wenn du eine große Wohnung mit einer Kratzbaumlandschaft hast, was spricht dann bitte gegen eine zweite? Überleg doch mal, was soll das Katzentier denn alleine mit Spielzeug und einer Kratzbaumlandschaft anfangen? Ich kenne keine Katze, die sich damit alleine beschäftigen würde und wenn, dann nur für kurze Zeit. Ich weiß nicht, ob du den verlinkten Artikel gelesen hast, aber der ist wirklich sehr anschaulich. Ich denke, du solltest ihn dir nochmal zu Herzen nehmen und dir überlegen, ob du deiner Katze mit einem Spielgefährten nicht doch eine Freude machen willst. Wenn du zweimal am Tag mit deiner Katze spielst, solange sie Lust hast, ist das ja auch in Ordnung, aber es wird die Katze niemals auslasten. Überleg mal, wie viele Stunden der Tag hat und wie kurze Zeit deine Katze davon aktiv ist. Und mit spielen alleine ist es nicht getan. Wenn du mal die Gelegenheit hast auf zwei Katzen aufzupassen, nutze sie und beobachte einen Tag lang, wie sie sich verhalten. Die werden sicher noch ganz andere Dinge auf Lager haben als schlafen, fressen und mit Fellmäusen spielen
Dann wirst du vielleicht auch begreifen, was deiner Katze alles fehlt, was du ihr als Mensch bei aller Liebe niemals geben kannst.
Ich will dich im Übrigen keineswegs angreifen, auch wenn das hier vielleicht etwas emotional geschrieben ist. Aber ich habe vor einigen Jahren eine ganz ähnliche Anfrage hier gestellt und die gleichen Ratschläge bekommen, die mir auch nicht so ganz gepasst haben, vor allem nicht in meine damalige Lebenssituation. Aber wenn ich mir heute dieselbe Katze anschaue, wie sie aufgeblüht ist, dann tut es mir nur noch wahnsinnig Leid, was ich ihr damals zugemutet habe. Und ja, auch ich habe damals mehrmals täglich ausgiebig mit ihr gespielt, aber es hat ihr nicht gereicht. Niemand würde die Katze heute wiedererkennen und glaube mir, die hatte noch ganz andere Tricks auf Lager, mich zur Verzweiflung zu treiben und letztendlich zum Umdenken zu bewegen als deine! Warte aber mit der Anschaffung einer zweiten Katze lieber nicht zu lange, denn viele Katzen akzeptieren nach einiger Zeit keinen zweiten Gott mehr neben sich.
LG,
Liz