Katzenfänger

Hallo Forum,

alle Paar Jahre kommt bei uns in der Gegend das Gerücht auf, dass Katzenfänger unterwegs sind die freilaufende Hauskatzen fangen, für Tierversuche verkaufen oder wegen des Fells töten.

Auffällig ist für mich, dass nie jemand wegen eines solchen Delikts festgenommen wird.

Gibt es die Katzenfänger wirklich oder handelt es sich hierbei um einen modernen Mythos?

Hallöchen,

ich selber habe sowas auch schon mal gehört, aber denke eher das dass ein Mythos ist.

In Griechenland weiß ich, das es sowas ähnliches gibt. Die haben dort eine Vielzahl an Hunden und Katzen die Herrenlos sind. Da gibt es irgendwie einen Tag im Jahr, wo man seine Tiere drinnen behalten soll und der Rest wird dann eliminiert, um das mal sanft auszudrücken.

Aber ob es sowas auch in Deutschland gibt, kann ich mir nicht vorstellen. Oder?

Hallo Charlie,

alle Paar Jahre kommt bei uns in der Gegend das Gerücht auf,
dass Katzenfänger unterwegs sind die freilaufende Hauskatzen
fangen, für Tierversuche verkaufen oder wegen des Fells töten.

Auffällig ist für mich, dass nie jemand wegen eines solchen
Delikts festgenommen wird.

Katzen für Tierversuche oder wegen des Fells zu fangen, würde sich nicht lohnen.
Für Tierversuche ist meist das genaue Alter der Tiere nötig, Haltungsbedingungen, Futter etc. sind standardisiert, auch werden bestimmte Rassen und Zuchtlinien verwendet. Freilaufende Katzen zu fangen, wäre nicht nur heikel bzgl. „erwischt werden“, sondern auch zu teuer (… man muss ja erstmal rumfahren und die Katzen einfangen) und würde nicht die gewünschten Ergebnisse liefern.
Katzen werden in manchen Ländern noch zu Fell verarbeitet, aber: Da Katzen relativ leicht zu züchten sind und meist eine einheitliche Fellstruktur erwünscht ist, wäre es schlichtweg nicht rentabel, hierzulande Katzenfänger umherzuschicken. Das geht viel einfacher mit ein paar Käfigen in den Ländern, in denen Katzenfelle verarbeitet werden.

Die meisten verschwundenen Katzen dürften
a) länger auf Pirsch sein,
b) überfahren worden sein,
c) irgendwo versehentlich eingesperrt worden sein (z.B. in eine Garage oder einen Keller gelaufen, Raum wurde dann verschlossen).

Dass jedoch hin und wieder „Tierhasser“ ihr Unwesen treiben, die Katzen wegfangen und quälen/töten, kann durchaus der Fall sein.
Ebenso gibt es Leute, die freilaufende Katzen einfangen, nachsehen ob sie kastriert sind, ggf. kastrieren lassen und wieder frei lassen.

Viele Grüße,
Nina

Teils, teils
Guten Tag,

kein Labor würde Tiere aus unkontrollierter Aufzucht auch nur zum Testen von Giften ankaufen.

Auf der anderen Seite gibt es genügend Katzenhasser … in mancher Gegend Europas isst man sie mit Thymian (http://de.wikipedia.org/wiki/Katzenfleisch).

Du weisst doch: „Es kann der Friedlichste nicht in Ruhe l(i)eben, wenn es dem bösen Nachtbarn nicht gefällt.“

Gruß

Stefan

Hallo,

guck mal hier … http://www.pro-felice.de/

Und heute bekam ich wieder eine Mail von Tasso :
das die
Tierversuche in Hessen dramatisch gestiegen
sind

Ich bin sicher die Labore brauchen die Tiere auch…

Alles Gute
Margit

Hallo Margit,

guck mal hier … http://www.pro-felice.de/

Und heute bekam ich wieder eine Mail von Tasso :
das die
Tierversuche in Hessen dramatisch gestiegen
sind

Ich bin sicher die Labore brauchen die Tiere auch…

neben 1. der Tatsache, dass Labore keine Tiere unbekannter Herkunft „verwenden“ würden:
Katzen zu fangen, würde sich auch finanziell einfach nicht lohnen (Auto, Katzenfänger, Käfige im Auto…) - da wäre es immer noch einfacher, sich im lokalen Anzeigenblättchen, auf Bauernhöfen o.ä. umzusehen. Katzen werden so oft verschenkt, oft wirklich verschenkt, ohne Schutzgebühr, ohne Kontrolle der Haltungsbedingungen (auch die ließen sich faken) o.ä.

Viele Grüße,
Nina

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Ich weiß von unserem Tierheim def.das ein roter Kastenwagen mit Loch im Boden durch die Gegend fuhr, mit Lockstoffen die Katzen ins Auto lockte. Ist allerdings ein paar Jahre her.
Also muss es Abnehmer dafür geben.

Außerdem hört man von Opfertieren von div. Sekten, ob das stimmt weiß ich nicht.
Wo verschwinden sonst diese Massen an Katzen ? Alles Autounfälle die nicht gefunden werden ?

Grüße
Margit

Hallo Margit,

Ich weiß von unserem Tierheim def.das ein roter Kastenwagen
mit Loch im Boden durch die Gegend fuhr, mit Lockstoffen die
Katzen ins Auto lockte. Ist allerdings ein paar Jahre her.
Also muss es Abnehmer dafür geben.

die „Abnehmer“ können die Leute selbst sein. Sprich: Fangen die Tiere selber ein, quälen und töten sie (nicht für Versuche, sondern weil sie Spaß am Töten haben und Katzen hassen). Auch solche Leute gibt’s, leider.
Fürs Labor macht’s eben keinen Sinn.
Wurde der Kastenwagen sichergestellt?

Außerdem hört man von Opfertieren von div. Sekten, ob das
stimmt weiß ich nicht.

Ja, da wird gerne von Satanisten gesprochen, die so ihre schwarzen Messen feiern.
Nun, angenommen, das stimmt und käme oft vor, so lautet das weitere Gerücht doch, es seien stets schwarze Katzen. Einfach nur auf Verdacht Katzen anlocken und fangen, da dürfte die Ausbeute an schwarzen Exemplaren gering sein. So jemand wäre einfacher dran, sich eine Katze aus der „Geschenkt“-Rubrik zu holen.
Wie gesagt, „angenommen, das stimmt“. Soll heißen: Du kannst bei weitem nicht jede Person, die schwarz gekleidet ist, vielleicht ein Stachelhalsband oder ein umgedrehtes Kreuz trägt und sich blass schminkt, in die Ecke „Satanist“ stecken. Sind oft Gothics, von denen sind sogar überproportional viele Vegetarier, Veganer, Tierschützer…
Und selbst wenn es sich um Satanisten handelt - die sind längst nicht alle Tierquäler.

Wo verschwinden sonst diese Massen an Katzen ? Alles
Autounfälle die nicht gefunden werden ?

  • Die angesprochenen Autounfälle; viele Fahrer halten nicht an, oder halten an und werfen die Tierleiche ins Gebüsch, damit es ja keine „Scherereien“ gibt. Bei warmem Wetter verwest eine Tierleiche rasch, und wenn nur noch die Fellfarbe grob erkennbar ist, wird’s mit der Identifikation auch schwierig (sofern nicht alle angewidert den Kopf abwenden)
  • andere Unfälle (in Maschinen, Müllautos etc. geraten)
  • sich verlaufen (gerade nach Umzügen)
  • von anderen Tieren getötet
  • auf einem größeren Streifzug gestorben
  • von Jägern erschossen
  • Rassekatzen oder besonders interessant aussehende Katzen werden durchaus auch gestohlen; gerade diese Tiere werden aber selten unbeaufsichtigt rausgelassen
  • neuen Besitzer gefunden (viele Leute, die scheinbar herrenlose Katzen füttern, füttern in Wirklichkeit ein Tier mit sehr großem Revier, und dann bleibt’s mitunter beim Anfütterer)
  • Katze wurde ausgesetzt, ins Tierheim gebracht, heimlich getötet etc.; um sich gegenüber dem Rest der Familie, nachfragenden Nachbarn o.ä. zu rechtfertigen, wird gesagt, das Tier sei weggelaufen
  • etc.

Die Anzahl der verschwundenen Katzen übersteigt übrigens die Anzahl der für Tierversuche „verwendeten“/getöteten Katzen enorm.
Hier http://www.welt-der-katzen.de/schutz/tierschutz/tier… werden z.B. rund 1000 Versuchskatzen pro Jahr angegeben. Laut verschiedenster Internetseiten werden jedoch pro Jahre einige 100.000 Katzen (es wird ca. 300.000 - 600.000 angegeben) vermisst.

Viele Grüße,
Nina

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Hallo!

Abgesehen von den ganzen stichhaltigen Argumenten, die schon unten ausführlichst angebracht wurden, war für mich auch schon immer klar, dass das mit den bundesweit agierenden Tierfängern nicht stimmen kann, da noch nie jemand gefasst wurde und sich auch noch nie jemand selbst geoutet hat. Zu jedem anderen Scheiß gibt es doch sonst auch die Leutchen, die mit schwarzem Balken über den Augen im Fernsehen „auspacken“.

Für mich ganz klar ein Mythos.

Gruß
Jacqueline

Danke Dir…
ich lass mich gerne belehren…werde mich mal etwas internsiver mit dem Thema beschäftigen, interessiert mich, auch wenn ich keine Freigänger habe ( nur gesicherter Auslauf).

Grüße
Margit

Hallo,

für einen Mythos halte ich das nicht.

In der Siedlung, in der ich wohne, sind vor ein paar Jahren ganz plötzlich innerhalb weniger Tage mehrere Katzen verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Das ist wohl kaum ein Zufall.

Dass die die verschwundenen Katzen alle im Labor landen oder aufgrund ihres Fells gefangen werden, glaube ich allerdings nicht.

Vor einigen Jahren ist einem Ehepaar hier in der Nachbarschaft ein Hund gestohlen worden. Die Diebe haben das Tier geschlachtet und gegessen. Die Polizei hat in dem Fall ermittelt, konnte den Tätern aber nichts nachweisen, so dass auch niemand verhaftet wurde. Ich kann mir vorstellen, dass es vielen verschwundenen Katzen ebenfalls so ergeht, wie dem Hund.

Gruß
Jeanine

Hallo,

das mit den Labors und Fellhandel halte ich auch eher für unwahrscheinlich (gab mal so eine Theorie in Verbindung mit Schuhsammlungen). Viel wahrscheinlicher ist sowas:
http://www.katzenschutzverein-karlsruhe.de/tierquael…

Gruß, Niels

Hallo Charlie,

als meine eine Katze vor vier Jahren spurlos verschwunden ist, habe ich mich natürlich u.a. auch mit dem Tierheim in Verbindung gesetzt, da war „Katzenfänger“ noch kein Thema.

Monate später fand ich in einem regionalen Anzeigenblatt eine private Annonce, dass Katzenbesitzer gesucht wurden, die ihre Vierbeiner vermissen. Parallel sah ich hier im Ort (wirklich kleines Dorf

Hallo auch,

ich kenne auch einen Fall wo mehrere Katzen in der Nachbarschaft zeitnah verschwunden sind…

…der Grund wurde allerdings auch ausgemacht, eine „freundlicher“ Nachbar der keine Katzen mehr in seinem Salatbeet haben wollte, und daher Rattengift in großen Mengen in Katzenfutter versteckt hat. Sterbende Katzen suchen sich ein sicheres Versteck und werden schon deshalb oft nicht gefunden. Aufgekommen ist es als ein großer Hund in der Nachbarschaft ebenfalls daran zu Grunde zu gehen drohte, nur konnte man bei dem nachvollziehen wann er wo was erwisch haben konnte.

Auf dem Land geraten die lieben Tierchen auch gerne mal in die großen Erntemaschienen (nicht nur Katzen auch Wildtiere vom Hasen bis zum Reh Kitz) daher häufen sich diese Unfälle auch gerade zur Erntezeit, im Winter fallen die ja nicht an. (*schief* der Tag an dem Bumerang nicht wieder nach hause kam, wenigstens hatte der Bauer den Anstand bei uns Bescheid zu geben, die meisten werden das nicht tun)

Ich denke es gibt so viele Arten auf die Katzen verschwinden können, vom Unfall bis hin zum Anfüttern, da brauchen wir uns keine zusätzlichen Katzenfänger mehr ausdenken.

LG Schnarchi

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Tierversuche sicher nicht
Bei Tierversuchen muss die herkunft jedes einzelnen Tieres nachgewiesen werden. Es dürfen nur Tiere verwendet werden die „nur speziel zu diesem Zweck“ gezüchtet wurden und der Züchter braucht eine spezielle Zulassung dafür. In Deutschland gibt es nur ein paar wenige Firmen die das machen, und die lassen sich das richtig gut bezahlen.
Das heist jeder Forscher, der mit Tieren arbeitet bekommt mindestens einmal im Jahr besuch vom Amt und die wollen alle Tiere sehen mit allen Papieren aus denen hervorgeht wann und wo die Tiere gekauft wurden und wiefiel Tiere verwendet wurden, für welchen Versuch und und und
Das gild übrigens nicht nur für Katzen sondern für fast alle Versuchstiere, sogar für Mäuse und wenn es nur kleine Probleme bei den Papieren gibt, gibt es richtig Ärger.
Deshalb werden gefangene Katzen sicher nicht in Deutschland bei Versuchen verwendet, im Ausland ist das evtl anders, aber die werden sicher nicht extra so weit fahren um sich Katzen zu holen.

Hallo,

Gibt es die Katzenfänger wirklich oder handelt es sich hierbei
um einen modernen Mythos?

Eher ein Mythos. Gerade die von Margit erwähnte Sache mit dem Auto mit Loch im Boden und Lockstoffen ist aus einer Kettenmail. Hier habe ich eine solche Mail mal gepostet und auch kommentiert:

/t/unsere-katze-wurde-von-ausserirdischen-entfuehrt/…

Ich habe zu dem Thema hier im Forum schonmal was geschrieben und zitiere mich frech selbst:

"Emails mit diesen teilweise schon ziemlich paranoiden Konstrukten geistern seit Jahren schon durch die Tierschutzverteiler. Da wird von organisierten Banden gesprochen, von speziell präparierten Transportern mit Klapptür im Wagenboden, von Sexuallockstoffen, denen Katzen - auch kastrierte - nicht widerstehen können und von Chemikalien, die den Katzen als Spray über die Netzhaut des Auges verabreicht werden, wovon sie sofort betäubt sind. Und oft sind in der Gegend Altkleidersammlungen im Gange …

Immer sind es komische Lieferwagen ohne besondere Kennzeichen. Immer sieht das ganze irgendwie „osteuropäisch“ aus. Und nie merkt sich einer dieser tollen Zeugen das Kennzeichen. Und nie wird jemand erwischt - es gibt Statements vom deutschen Tierschutzbund und von der Polizei, dass obwohl man den Hinweisen nachgeht, noch niemals irgendwelche professionellen Katzenfänger dingfest gemacht wurden - aber was wissen die schon?

Das ganze erinnert an einen schlechten Agentenfilm und wäre komisch, wenn die Ursache (nämlich die verschwundenen Katzen) nicht so traurig wäre. So spinnt sich der traurige Ex-Katzenbesitzer einen Krimi zusammen, anstatt der Tatsache ins Auge sehen zu müssen, dass Minka überfahren im Graben liegt, Schnucki einem Rottweiler zu nah kam, Pussy vom Jäger abgeknallt wurde, Mietzi das Opfer eines Tierquälers wurde und Muschi im nächsten Ort ein besseres Zuhause gefunden hat.

Spezielle Autos, teure Pheromone und Betäubungsmittel, ganztags (oder nachts) tätige professionelle Katzenfänger … was würde dieser Aufwand kosten? Wieviel willst man denn mit gefangenen Hauskatzen verdienen?

Katzen werden als Versuchstiere nur relativ selten benutzt, vielleicht ein paar 100 oder paar 1000 im Jahr in D. Kaufpreis für ein Versuchstier ist einige 100 EUR, aber nur dann, wenn das Tier speziell für den Versuch gezüchtet wurde (weil das so im Gesetz steht und auch überprüft wird) und unter kontrollierter Umgebung aufgewachsen ist. Wie will man denn ein Medikament testen an einem Tier, von dem man nichts weiß, das alle möglichen Krankheiten haben könnte, vielleicht schon geimpft ist …

Bleibt die Verwertung der Felle. Auch hier: für ein Katzenfell bekommt man bei Herstellern von Rheumadecken und Pelzmode vielleicht ein paar EUR. Allerdings müsste man das Fell selbst abziehen und gerben, oder jemand anderen dafür bezahlen … so schwindet der mögliche Gewinn. Aufwändige Jagd in deutschen Kleinstädten lohnt sich nicht. Katzenfelle werden in großen Mengen einfach aus Fernost (z.B. sicher auch Vietnam) eingekauft, für wenig Geld.

Und warum kommt jemand gerade aus „Osteuropa“ oder „Vietnam“, wo es von streunenden Katzen nur so wimmelt, mit einer James-Bond-Ausrüstung nach D um hier nächtelang durch die Straßen zu cruisen und Hauskatzen anzulocken? Wenn sie zuhause in Rumänien nur die Tötungsstationen der Tierfänger ausräumen, oder auf der Straße die Viecher einfach einsammeln müssten. Warum eine Mafia beschäftigen, wenn man einfach ein paar unkastrierte Katzen in einer Scheune einsperren, gelegentlich Futter und Wasser nachfüllen und so hunderte Katzen in wenigen Wochen selbst erzeugen kann.

Die Kurzfassung: Viele Freigänger kommen um. Gelegentlich in einer Gegend mehrere in kurzen Abständen. So ist die Statistik, so ist das Katzenleben. Es gibt keine Verschwörung. Das schlimmste daran ist, so finde ich, dass es einige ernstzunehmende Tierschutzvereine gibt, die diesem Quatsch aufgesessen sind und jetzt viel Zeit, Energie und Geld darauf verschwenden. Das ist für mich der eigentliche Skandal."

Gruß,

Myriam