Den Zusammenhang zwischen den
verschraenkten
Teilchen und anderen quantenmechanischen Phaenomenen (wie dem
Kernzerfall) sehe ich darin, dass die Experimente zur
Bellschen
Ungleichung nahelegen, dass die QM die Welt adaequat
beschreibt , dass
also nicht unser Unwissen (verborgene Parameter) Schuld daran
ist,
dass wir nur Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen koennen,
sondern
dass die Natur tatsaechlich im Grunde unbestimmt ist.
Dein Schluß ist falsch. Zum Einen geht nicht um verborgene Parameter generell, sondern um lokale verborgene Parameter … also Parameter die den verschränkten Teilchen (und es geht bei der Bellschen Ungleichung tatsächlich nur um verschränkte Teilchen) bei ihrer Entstehung mitgegeben werden.
Zum Zweiten bzw. genau daher, schließen die Experimente zur Ungleichung also lediglich Theorien aus, dauf solchen verborgenen lokalen Parametern beruhen. Es wird jedoch nichts über unser Unwissen ausgesagt … welches Riesig ist … denn die Quantentheorie beschreibt/erklärt gar nichts … sie ist lediglich schnöder mathematischer und daher natürlich auch stinklangweiliger Formalismus.
Dein Wikilink bemerkt dazu:
Man könnte auch das Prinzip der Lokalität aufgeben: Die Verletzung der Ungleichung kann durch eine auf nicht-lokale verborgene Variablen bauende Theorie erklärt werden, nach der Teilchen Informationen über ihre Zustände austauschen. Darauf basiert die Bohm-Interpretation. Eine solche Interpretation wird jedoch als unelegant angesehen, da alle Teilchen des Universums instantan mit allen anderen Teilchen die Informationen austauschen können müssten.
Auch kann ich nicht erkennen inwieweit Quantentheorie hier
etwas erklärt … das was Theorie und Experimente sagen ist
für meinen Geschmack bisher schlicht und einfach nicht
begreiflich.
Ob du etwas begreifst oder nicht, koennen wir nicht zum
Richter ueber
die Erklaerungskraft von physikalischen Theorien machen
.
Das ist wohl wahr, jedoch gibt es meines Wissens nach niemanden, der von sich behauptet begriffen zu haben was die Quantentheorie uns über die Welt eigentlich erzählen will.
Dazu ein kleiner Link, der die Unbegreiflichkeit dessen, was Quantentheorie über die Welt erzählt, veranschaulicht:
http://www.teilchen.at/news/30112001a930082801112001…
_Scheinbar weiß das eine Teilchen, was der Experimentator am anderen Teilchen misst, und verhält sich dementsprechend, obwohl es das nicht vorher ausgemacht haben konnte und auch nicht währenddessen kommunizieren konnte! Dabei könnte theoretisch das eine Teilchen hier bei uns auf der Erde sein, während das andere in einer weit entfernten Galaxis ist!
PhysikerInnen nennen es nach dem Österreicher Schrödinger Verschränkung (English: entanglement)! Kein Mensch, der in einer klassischen Welt lebt, kann so etwas „verstehen“, aber man kann es mittels der Quantentheorie berechnen, die bis jetzt noch keinen Widerspruch zu irgendeinem Experiment gebracht hat._
Woher aber das andere Teilchen weiß, dass es nicht mehr am
Doppelspalt interferieren darf, woher es also weiß, dass sein
Counterpart nicht mehr durch einen Doppelspalt sich quälen
muß, erklärt uns die Quantentheorie nicht.
Nein, das Warum erklaert sie nicht. Das tun physikalische
Theorien
aber grundsaetzlich nicht. Die Physik beschreibt die Welt, sie
erklaert sie nicht. Trotzdem kann man mit einem physikalischen
Gesetz
oft bestimmte Effekte erklaeren, das heisst aber nichts
anderes als
dass man eine logische Schlussfolgerung ziehen kann, sofern
man das
Gesetz als richtig voraussetzt, b.z.w. sofern man es
prinzipiell als
Erklaerungsgrundlage akzeptiert.
Ein Formalismus allein erklärt doch aber nichts, lieber Tychi … gerade Dir als Philosophen sollte doch aber an der Erklärung weit mehr liegen als am schnöden Formalismus … ansonsten wüden wir ja alle zu Computern degradiert … die zwar alles wunderbarst berechnen und simulieren können … aber dennoch überhaupt nichts begreifen.
Es die vornehmste Aufgabe der Physik die Welt zu erklären … auch wenn sie damit vielleicht in die seichten Gewäser der Philosophie abgleitet … Gott sei Dank jedoch, tummeln sich aber hier ja nur Philosophen im wissenschaftlichen Sinne.
Hierzu ein kurzer Wikilink:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kopenhagener_Interpreta…
_Physikalischen Theorien besitzen einen Formalismus und eine Interpretation. Der Formalismus ist dabei durch mathematische Symbolik realisiert und damit in gewissem Sinne streng objektiv. Er gibt der physikalischen Theorie eine Syntax und erlaubt es, Messgrößen vorherzusagen. Die eingeführten Symbole können nun im Rahmen einer Interpretation auf Objekte der realen Welt und auf Sinneserfahrungen abgebildet werden. Damit wird die Theorie mit einem Bedeutungsschema, einer Semantik versehen. Dieser Prozess ist subjektiv, aber dennoch notwendig, da nur über diesen Umweg ein Erkenntniszuwachs erfolgt _.