Hallo Christian.
Wenn Du hier mitlesen würdest, wüßtest Du, daß ich nicht
einseitig pro-palästinensisch eingestellt bin. Nur weil ich
den Finger immer wieder gerne in bestimmte Wunden lege, heißt
das nicht, daß ich die Aktionen der Palästinenser gut finde
und jeden Standpunkts Israels schlecht.
Ich lese mit und weiss, dass Du keine einseitig pauschale Verteidigung palaestinensischer Punkte des Konfliktes propagierst.
Wo ich bei Dir eine Einseitigkeit ausmache, ist folgendes:
Du billigst den Tod unschuldiger Kinder durch fundamentalistische Mordbanden in diesem Konflikt im Rahmen einer Verteidigung des Landes. Aber das Recht Israels in einem de facto Krieg bewusste Einzelliquidierungen namhafter Anfuehrer Israel Rechtsstaatlichkeit sprichst Du mit Verweis auf dann fehlende Rechtsstaatlichkeit sprichst Du ab. Das halte ich fuer Deine Einseitigkeit hier konkret. Nicht mehr, nicht weniger.
Das wiederum ermöglicht es mir, bei bestimmten Dingen anders
zu differenzieren, als z.B. Du. Es hat jeder das Recht auf
eine eigene Meinung. Deine aber, was dieses spezielle Thema
angeht, halte ich für gefährlich und moralisch abgrundtief
falsch.
Welche denn? Das Recht Israels in einem de facto Krieg bewusste Einzelliquidierungen namhafter Anfuehrer durchzufuehren? Was ist dann Deine Meinung, im Rahmen von Landesverteidigung den Tod von unschuldigen Kindern billigend in Kauf zu nehmen? Kinder zu toeten, wie auch immer es geschieht, ist billigend bei Dir, aber namhafte Kombatanten des Gegners auszuschalten nicht? Wenn Du da nur nicht eine gefaehrlichere und moralisch abgrundtiefere Meinung hast als Du sie bei mir ausmachen willst.
Du schriebst einmal:
_"…Damit meine ich, daß es rechtens ist, sich gegen einen Angreifer auch mit Gewalt zu wehren (nicht zuletzt Israel sprach oft genug von Krieg). Was dieser Schlenker auf „meine“ Kinder soll, weiß ich nicht. Wenn Du wissen willst, ob mir das Schiksal der Kinder des Gegners egal ist, wenn ich versuche mein Land, mein Leben zu verteidigen, ist die Antwort: Ja!
…
Was ich mit „egal“ im vorherigen Artikel meinte, heißt so viel wie „billigend in Kauf nehmen“. In etwa so billigend, wie heute ein 13jähriges palästinensisches Mädchen nahe der „Grenze“ von israelischen Soldaten erschossen wurde. Ich unterstelle keine Absicht, aber das ist für mich „billigend in Kauf nehmen“. Sie war halt dummerweise am falschen Ort zur falschen Zeit."_
Ich aktzeptiere die Toetung von namhaften Anfuehrern der Gegner in einem kriegerischen Konflikt auch ohne die Rechtsstaatlichkeit des jeweiligen Staates anzuzweiflen. Nun erklaere mir einmal, was Du „gutmenschlicheres“ schreibst um mich in eine unmoralischere Ecke zu stellen. Bin gespannt.
Aber:
Wenn die widerrechtliche und menschenunwuerdige Besatzungspolitik und Siedlungspolitik Israels in Gaza und Westbank kritisiert wird gehe ich mit, dass eben dieses dann doch nicht einem demokratischen, die Menschenrechte wuerdigenden Rechtsstaat entspricht.
viele Gruesse, Peter

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