Kein Mehl weit und breit - wie backe ich das nächste Brot?

Hallo,

ich backe nicht nur in Krisenzeiten sondern seit Jahren mein Brot selbst. Nun bekomme ich in den hiesigen Supermärkten kein Mehl mehr (habe nicht gehamstert) und selbst im Internet sind Biomehle zu halbwegs vernünftigen Preisen nicht vorrätig.
Habe schon überlegt, ob ich nicht das Hühnerfutterweizen (davon gibts hier genug) nutzen kann, aber Roggen hätte ich schon auch gern. Und ich habe keine Kornmühle - sollte ich langsam mal über die Anschaffung nachdenken?
Ohne Mehl komme ich nicht weit und das Supermarktbrot mag ich schon lange nicht mehr.
Was macht Ihr denn, sofern ihr selbst backt?

Gruß,
Paran

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Mal bei REWE oder EDEKA in der Bioabteilung schauen oder auch in den Drogeriemärkten (dm, Rossmann). Es gibt auch viele Getreidemühlen, die einen „Fabrikverkauf“ anbieten, von denen man als Endkunde nicht unbedingt etwas weiß.

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Hi paranoide

Wie wäre es damit? https://veggie-einhorn.de/brot-ohne-mehl/

Gruß h.

Hallo,

REWE, EDEKA und DM gibts hier nicht, aber bei Rossmann kann ich mal schauen. Allerdings würde es mich angesichts des Mehlmangels vor Ort sehr wundern, wenn der kleine Rossmann verschont worden wäre.
Im Internet habe ich schon etliche Angebote von Mühlen durchsucht. Entweder sind die Preise heftig oder die Artikel ausverkauft.
Trotzdem Danke für den Tipp.

Gruß,
Paran

Hallo,

Brot ohne Mehl ist nicht meins.

Gruß,
Paran

:roll_eyes: sorry… mein Handy hatte Autokorrektur drin und ich hatte die AutoKorrektur nicht mehr Korrektur gelesen… tut mir leid :confused:

Ach ja … bei uns gibt’s Mehl direkt in den Mühlen und den landwirtschaftlichen Raiffeisenmärkten halt in Großpackungen was für echte Selbst-Bäcker aber ja kein Problem ist :sunglasses:

Hallo,

wie groß sind die Großpackungen? 5Kg wären O.K., aber 2 x 10 (Weizen und Roggen) verbrauche ich nicht in einem Jahr.

Gruß,
Paran

Bei meiner kleinen Stammmühle ist die Staffelung 1, 2.5 und 5 kg.
Größere Gebinde sind auf Wunsch möglich.
Das gilt für Korn, Schrot und Dunst der verschiedenen Sorten. Raffiniert in den bekannten Abstufungen oder Vollkorn.

Ja, manchmal hat das Landleben auch seine Vorteile.

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Mit Kichererbsen- Mehl kann man auch backen. Über die Anschaffung einer Mühle denke ich auch schon länger nach (für Hafermehl bzw. Senf)

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Servus,

wenn ich Roggenmehl bräuchte, ginge ich schlicht in den nächsten REWE und käufte mir welches.

Für unser Brot brauche ich alle vierzehn Tage ein paar Kilo Roggen, Weizen, Gerste, Leinmehl und Dinkelkleie. Die kaufe ich mir bei einer Mühle, die im Versand hübsche Gebinde in Haushaltsgrößen 5 und 10 kg anbietet, so dass man sich keine 25 Kilo-Säcke mit den entsprechenden Mehlmottenkulturen in die Bude stellen muss, und die vor allem auch die weniger teuren konventionell erzeugten Getreide an Endverbraucher in 10 kg und ohne den ganzen Plastikverpackungskruscht liefert (die Papiersäcke sind übrigens genau die, in denen die angeblichen „Unverpackt“-Läden ihre Ware auch bekommen - honi soit qui mal y pense).

Bei dieser Mühle bestelle ich regelmäßig, bevor die Sachen zur Neige gehen. Vor Ostern habe ich dort bestellt und gesehen, dass es ganz zweckmäßig ist, wenn man bei so wichtigen Sachen einen kleinen Puffervorrat im Haus hat, weil die Lieferzeiten dort wegen 2/3 der Belegschaft in häuslicher Quarantäne derzeit (und ganz ohne Kriegspropaganda und angeblichen „keinen Krümeln in ganz Deutschland“) auf drei bis vier Wochen verlängert sind.

Wenn ich nicht sowieso auch im Haushalt schroten und mahlen würde, hätte ich keinerlei Schmerzen damit, ein Brot aus Roggenmehl pur zu backen. Man muss dazu halt wissen, dass Teig aus Roggenmehl pur anders funktioniert als solcher aus oder mit Weizenmehl, er muss immer mit einem gesäuerten Vorteig gemacht werden, weil Roggenteig kein Protein- sondern ein Stärkegerüst aufbaut und im nicht ausreichend sauren Milieu dieses Stärkegerüst durch die Amylase aus dem Roggen sofort wieder abgebaut wird.

Wegen der aktuellen Kriegspropaganda zu aller-allerletzt. Wie viele Zentner Brot man da backen muss, bis so ein Teil sich rentabel einsetzen lässt, lässt sich leicht ausrechnen, und die enormen Preissteigerungen bei Getreide und Ölsaaten seit etwa November 2021 betreffen mit zunehmender Dauer der hohen Preise auch die langfristigen Kontrakte im Handel, so dass für das kommende 3/4 Jahr kein deutlicher Unterschied zwischen der Preisentwicklung für Mehl und für ganze Körner zu beobachten sein wird. Knapp ist weder das eine noch das andere, aber man muss eben dafür bezahlen.

Das einzige, was dafür spricht, ist, dass man mit so einem Dings eben Vollkornmehl und -schrot machen kann, das nicht bloß so heißt, während bei dem, was im Handel als Vollkornmehl vertrieben wird, die Keimlinge abgetrennt sind, damit das Mehl nicht schnell ranzig wird.

Schöne Grüße

MM

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Man sollte dazu aber erwähnen, dass sich damit kein Brot im klassischen Sinn backen lässt. Genauso wenig wie mit dem reichlich verfügbaren Mais-, Reis- und Tapiokamehl, die gegenüber Kichererbsenmehl den Vorteil haben, dass der Eigengeschmack weniger akzentuiert ist, der gut zu Papadam passt, aber nicht so besonders gut zu einem richtigen Wasserwecken oder einer Brezge.

Schöne Grüße

MM

Ja nun - es hat nicht jeder einen August Schuler ums Eck zu sitzen!

An dieser Stelle ein bisselchen Reklame dafür, dass es manchmal ganz nützlich ist, wenn man zweimal überlegt, bevor man alles ganz neu und modern und sowieso anders macht - die Mönchmühle liegt in Ravensburg in der Innenstadt direkt am Flappach - beachte das Genus! - und arbeitet dort wie die letzten einigen hundert Jahre mit Wasserkraft (heute nur noch unterstützend), hat allerdings kein Rad mehr, sondern eine viel effizientere Kaplan-Turbine:

https://www.moenchmuehle.com/

Das klingt wie die Beschreibung meiner Voggenbergmühle im Welzheimer Wald.

Abgesehen vom 405er Weizenmehl ist hier zum Glück alles andere relativ problemlos zumindest in etwas teureren Ausstattungen und Qualitäten im Supermarkt zu bekommen. Ich hatte zudem das Glück, dass just vor der dann wieder eingetretenen Hamsterei einige dieser sonst recht hochpreisigen Mehle einer bestimmten Mühle hier im Supermarkt recht billig bzgl. offizieller Haltbarkeit rausgehauen wurden. Da habe ich dann bzgl. Weizenvollkorn und Roggen tatsächlich etwas Vorrat angelegt, der mich noch die ein oder andere Woche versorgt.

Ich kann Dir nur empfehlen, den Kreis der abzuklappernden Läden etwas größer zu fassen, oder Dir ein Paket von Leuten schicken zu lassen, die eine etwas bessere Versorgungslage vor Ort haben.

BTW: Letzte Woche im Urlaub in Dänemark in einer Gegend, in der man eher wenige deutsche Kennzeichen sieht (genauer gesagt exakt 2 in einer Woche), gab es 405er Weizenmehl und Raps- sowie Sonnenblumenöl im ganz normalen Umfang und ohne Schildchen mit dem Hinweis auf Rationierungen. Es scheint also tatsächlich ausschließlich am Egoismus und der Dummheit einiger unserer Landsleute zu liegen, dass das Zeug bei uns mal wieder knapp ist. Und nein, ich habe da keine Kisten aus dem Laden geschleppt um sie hier zu Wucherpreisen an Mann und Frau zu bringen, sondern nur den Verbrauch der Urlaubswoche wieder ersetzt.

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Wobei aktuell natürlich eine gute Gelegenheit ist, einfach auch mal andere Dinge auszuprobieren und etwas mehr Abwechslung auf den Tisch zu bringen. Also warum nicht mal Papadam mit dazu passenden Dingen? Wir haben uns z.B. vor einiger Zeit mal (unabhängig von Mangelszenarien) eine Tortilla-Presse angeschafft und haben seit dem immer einen gewissen Vorrat an vorgekochtem Maismehl (auch aktuell problemlos online zu bekommen) im Haus. Das Ding ist mindestens alle zwei bis drei Wochen im Einsatz und sorgt für eine „brotfreie“ Mahlzeit.

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und ganz maßgeblich auch - wie Christian schon erläutert hat - an der Billigheimerei im deutschen Lebensmittelhandel, die so gut wie keine Pufferlager vorsieht und in der Kontrakte, in denen die Abnahmemengen nach Kalenderwochen und nicht nach Monaten festgelegt werden, eher die Regel als die Ausnahme sind.

In Frankreich oder Italien ließe sich so eine Situation wie aktuell mit mehr oder weniger ausführlichen telefonischen Wortwolken relativ zügig klären; wenn hierzulande dann vom Importeur oder vom Silobetreiber oder von der Mühle kommt „Ja, das können wir schon machen, aber es kostet eben!“ und dann der Anfragende meint „Ach nein, kosten darf das nichts - sonst legen wir ja noch Geld dazu!“, passiert eben nichts.

Dann noch die entsprechenden propagandistischen Schreckensszenarien an der Öffentlichkeit verbreitet, und aus dem „Nehm ich mal noch eine Packung mit, wer weiß wann das gleich schon wieder teurer wird!“, das die ganze Geschichte ausgelöst hat und für sich alleine nicht länger als ein- zwei Wochenlieferungen gebraucht hätte, werden regelrechte Hamsterwellen.

Das nächste wird dann die Bildzeitung sein, die rumtrötet, man möge doch endlich die für Katastrophen- und Kriegsfälle eingelagerten Weizen- und Hafervorräte freigeben, weil in Sachsen-Anhalt bereits die ersten Schulkinder gesehen wurden, die unterzuckert vom Stuhl kippten: Dann werden dann bei Michels die Kinderzimmer geräumt und mit Mehl vollgestopft, dass es gleich ein halbes Jahr lang mühselig wird, welches mal eben im Laden zu holen…

Schöne Grüße

MM

Meine heutigen stichpunktartigen Beobachtungen zum Thema ergaben:

Rewe:
Bei Öl und Mehl sieht man kleine Bereiche leerer Regalflächen (wie es sie in Deutschland ja sonst nicht gibt), aber

  • Öl: nicht nur alle möglichen Oliven-, auch Sonnenblumenöl von einer billigen Marke in größeren Mengen vorhanden
  • Mehl: Weizenmehl vorhanden, allerdings nur noch zwei Päckchen, Dinkelmehl reichlich

Aldi:

  • tatsächlich kein Sonnenblumenöl, aber Olivenöl und Rapsöl vorhanden (außerdem natürlich Margarine, Kokosöl)
  • Weizenmehl in rauen Mengen auf einer Palette

Fazit: Hier in Hamburg haben die Hamster-Käufer noch nicht geschafft, das System zum Zusammenbrechen zu bringen!

Burger King Pommes schmecken eh besser :sunglasses:

Hm, eindeutiger Weise stimmt da ja einiges nicht, was da im Artikel steht. „seit Wochen ausverkauft“ ist Unsinn. Es sei denn, mein geheimer Sicherheitsapparat legt immer, wenn ich einen Supermarkt betrete, schnell Öl und Mehl in die Regale, um mich zu täuschen…

Es ist umgekehrt - es sind seit dem Beginn des Alarm-Geschreys zwei Dienstagslieferungen mit den gewohnten Mengen in die Regale geräumt worden. Beleg dafür, dass die deutsche Billigheimerei im Lebensmittelhandel zwar keine ungeplanten Schwankungen der Nachfrage erträgt, aber im Rahmen der kontrahierten Mengen „just in time“ funkioniert wie ein Uhrwerk.

Schöne Grüße

MM

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