Hallo Michael! Ich will Dir einige Punkte zu diesem Thema
aufstellen die zwar nach dem heutigen Zeitgeist als völlig
völlig unmodern gelten, die aber nach meiner Kenntnis und
Le-benserfahrung die völlige und reine Wahrheit sind:
- Der Sündenfall bei Adam und Eva bestand darin, daß sie Sex
hatten, bevor sie gesegnet waren. Was war die Folge? Es wurde
in Kain eine Seele aus „finsteren Gefilden“ eingezeugt, die
sich dadurch auszeichnete, daß sie den gesegneten Abel
ermordete. Kain bereitete sich dadurch ein sehr, sehr schweres
Los. (näheres kann ich Dir mitteilen)
Wenn Du wirklich daran glaubst muß gott ja ein ziemlich unausstehlicher Griesgram sein: „Hm, ich geb denen mal was, was so richtig Spass macht, aber sie müssen mich vorher um Erlaubnis fragen. Und wehe, sie halten sich nicht daran, dann werden sie mit ungehorsamen Bälgern bestraft.“ Wenn Gott sowieso über alles Bescheid weiß, wieso hat er die beiden nicht mal diskret beiseite genommen um ihnen das alles zu erklären? Naja, geht ja vielen Vätern so: Äääh…ja, also… das ist so…äh… weisst du was? frag doch einfach deine Mutter.
- Der Mensch hat eine völlige Willensfreiheit von Gott
erhalten und kann von ihm aus frei tun was er will. Er kann
freiwillig Gottes Gebote befolgen, was das Beste ist, oder den
eigenen Begierden folgen. Er muß dann allerdings auch
auslöffeln, was er sich eingebrockt hat.
Was ist denn so schlimm daran, wenn man ein glückliches befriedigendes Leben auslöffeln muß. Ich glaube eher, daß Gott all die verklemmten Würdenträger der Kirche beiseitenehmen würde und ihnen sagt: „Also Jungs, irgendwie habt ihr die Spielregeln nicht so ganz kapiert, was?“
- Was hat Gott mit dem Geschlechtsverkehr vor: Er hat ihn
eingerichtet, damit die Menschheit sich fortpflanzen kann.
Damit von dieser Möglichkeit überhaupt Gebrauch gemacht wird,
hat Gott den Akt mit einem wohltuenden Gefühl ausgestattet.
Wieso bleibt dann das wohltuende Gefühl, wenn man verhütet?
Wer aber den Akt nur des wohltuenden Gefühls wegen verrichtet,
sündigt vor Gott, und ruft für sein Leben Nachteile hervor,
die früher oder später eintreten. So basieren viele
Krankheiten des Leibes auf dieser Sünde
Diesen Satz finde ich extrem menschenverachtend. Außerdem sollte das bild eines Gottes, der nur daran interessiert ist, seiner Schöpfung ein reinzuwürgen mittlerweile überholt sein.
- Soll ein neuer Mensch entstehen, dann sind die edelsten
Stoffe des Menschen erforderlich. Diese Stoffe werden beim
Geschlechtsverkehr frei.
Edelste Stoffe? Hm, so hab ich das noch nie gesehen *schmunzel*
- Hat die Frau empfangen, dann soll der Mann keinen
Geschlechtsverkehr bis nach der Geburt des Kindes mehr
ausüben, weil dies der Frucht im Mutterleib schaden würde.
Vom medizinischen Gesichtspunkt her ganz einfach falsch.
- Wie soll nun der Mensch handeln?
Wenn zwei Herzen, ein Mann und eine Frau, unter Beachtung der
Nächstenliebe, der Seelen nach zueinander passen und in Liebe
zueinander entflammt sind, dann sollen sie die Ehe eingehen
und der Ordnung halber diese Ehe vor Zeugen schließen.
Damit kann ich mich einigermaßen anfreunden. Bei einer sexuellen Beziehung sollte eine enge Partnerschaft bestehen. Das muß aber nicht unbedingt Ehe bedeuten. Andererseits, wann wird eine Ehe geschlossen? Mit dem Stempel des Standesbeamten? Einverständnis eines Priesters? Persönliche Erlaubnis durch Gott („Ich versuch’ schon seit Tagen anzurufen, Schatz, aber es ist immer besetzt. Wir müssen doch noch ein bißchen abwarten.“)? Oder vielleicht wird eine „Ehe“ schon dann geschlossen, wenn zwei Partner (das Wort sei hier ganz bewußt gewählt) darin übereinstimmen, daß sie ihr gesamtes Leben miteinander verbringen möchten. Das bürokratische Tamtam dient dann nur dazu dies offiziell bekannt zu machen.
Die Ehe
wird geschlossen auf Lebenszeit!
Ist ja wunderschön, wenn’s funktioniert, aber der Mensch kann sich nunmal irren. Und dann sollte er diesen Irrtum mit dem geringstmöglichen Schaden auch wieder beheben können.
Vor dem Geschlechtsakt sollen
sie Gott in aller Liebe bitten, daß er die Zeugung segnen
möge. Sie sollen hinsichtlich dieses Aktes nur so viel tun,
als zur Zeugung einer Frucht nötig ist.
Der Geschlechtsakt ist etwas ganz intimes zwischen zwei Menschen. Gott sollte sich da wirklich raushalten. Und was ist eigentlich, wenn’s mit der Zeugung nicht klappt? Muß man sich dann schuldig fühlen? Kann man Sex rückgängig machen? Aufgeben oder weiterprobieren? Wenn’s dann wieder und wieder nicht klappt kommt man ja langsam in Teufels Küche (Haha, ein Wortspielchen - ich wette, Du nimmst das ernst).
- Gott, unser himmlischer Vater, der im Fleisch Jesus die
Erde betreten hat, ist die Liebe. Er will unser bestes. Wenn
auch wir unser bestes wollen, dann sollten wir den Rat Gottes
auf allen Gebieten des Lebens beachten.
Was unser bestes (und damit Gottes Wille) ist, müssen wir aber leider selbst beurteilen. Und einen Rat von Freunden kann man entweder beachten oder ausschlagen - Hinterher ist man dann meistens klüger. echte Freunde halten auch immer zu einem, egal ob man ihren Rat nun befolgt, oder nicht.
Gruß Helmut Betsch
Helmut, es tut mir leid wenn ich mit meinem Posting deine Gefühle verletze, aber ich denke, daß Liebe und auch Glaube auf vielfältige Art und Weise interpretiert werden können. Wieso sollte man sich nicht diejenige Interpretation heraussuchen, die das Leben am angenehmsten macht?
Gruß
Tomcat