Keine Angst vor Fremden?

Heut morgen hab ich was erlebt, das haett mich
fast umgehauen:

Zwei junge Mädels (10 Jahre??) sammeln
für die Kirchengemeinde vor dem Supermarkt.

Ich meinte, gerne könnten sie den Euro aus
dem Einkaufswagen haben, wenn sie nachher
noch da wären. Eine von beiden wollte
alleine (!!) zum Einkaufswagenabstellplatz
(im Parkhaus, unübersichtliche, dunkle Ecke)
mitkommen.

Ist eine solche Kindererziehung nicht schon
grob fahrlässig?

Ich hab noch so Sachen wie „Keine Süssigkeiten
von Fremden“, „Bleib weg vom Auto“, … gelernt.

Gruss, Marco

Ist eine solche Kindererziehung nicht schon
grob fahrlässig?
Ich hab noch so Sachen wie „Keine Süssigkeiten
von Fremden“, „Bleib weg vom Auto“, … gelernt.

Genau das ist der Krebsschaden. Diese Ratschläge mit den Süßigkeiten taugen nur wenig.

Würde man danach gehen, wo der SICHERSTE Ort wäre … dann wären Tiefgaragen, Büsche und Parkanlagen eindeutig als sichere Ort zu empfehlen. Dort passiert sogut wie nie etwas …

Eine Erziehung zu einem Selbstbewusten Kind, dass eindeutitg Wünsche formulieren und diese begründen kann ist wesentlich besser geschützt. Es sollte gelernt haben, einem Erwachsenen auch „richtig“ zu wiedersprechen - also das Erwachsene nicht immer ehrlich sind und auch Unrecht haben können. Ein solches Kind ist um ein zigfaches besserer geschützt, als das Kind mit den Ratschlägen „Süßigkeiten, dunklen Ecken und schwarzer Mann“.

Chris

Der dunkle Park und andere Geschichten
Hi,

Würde man danach gehen, wo der SICHERSTE Ort wäre … dann
wären Tiefgaragen, Büsche und Parkanlagen eindeutig als
sichere Ort zu empfehlen. Dort passiert sogut wie nie etwas

Ähnlich auch die Geschichte vom „dunklen Park“, durch den einige nicht gehen wollen. In so einem Park ist es dunkel, kalt und meist feucht und es dauert Stunden bis da überhaupt mal jemand vorbeikommt. Als Verbrecher könnte ich mir wahrlich bessere Orte vorstellen, um auf jemanden zu lauern. Zwar mag dort der eine oder andere Überfall stattgefunden haben, aber dann, weil man (frau) bis dorthin verfolgt wurde. Das dort jemand „lauert“ wage ich stark zu bezweifeln.

Grüße,

Anwar

Hi,

Ähnlich auch die Geschichte vom „dunklen Park“, durch den
einige nicht gehen wollen. In so einem Park ist es dunkel,
kalt und meist feucht und es dauert Stunden bis da überhaupt
mal jemand vorbeikommt. Als Verbrecher könnte ich mir wahrlich
bessere Orte vorstellen, um auf jemanden zu lauern. Zwar mag
dort der eine oder andere Überfall stattgefunden haben, aber
dann, weil man (frau) bis dorthin verfolgt wurde. Das dort
jemand „lauert“ wage ich stark zu bezweifeln.

doch, kommt vor.
Weil die Chance, dass noch jemand weiteres vorbeikommt, wirklich sehr gering ist. Ich weiß nicht, woher die Annahme kommt, dass die genannten Gebiete (Tiefgarage, Park etc) nicht gefährlich sein sollten. Sie sind es und es sollte weiterhin davor gewarnt werden. Hat schon seinen Sinn, dass Frauenparkplätze nahe dem Ausgang und gut einsehbar platziert werden.

Und es ist doch völlig belanglos, ob der Täter schon vor Ort ist oder dem Opfer folgt - das ändert nichts am Ergebnis oder am Tatort.

Gruß
Cess

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Hallo,

mal so als Info:

Täter sind so gut wie immer (also über 3/4) dem Opfer bekannt - meist aus dem engsten Umkreis. Häufigster Ort einer Vergewaltigung ist die Wohnung des Opfers. (> 50% laut Studie des BKA)
Also wenn es danach ginge - geh nicht Nachhause! (Nicht ernst gemeint)
Taten in Parkanlagen, Tiefgaragen etc. machen knapp 10 % nur aus. Bei Kindesmissbrauch noch weniger.

Die ganze Problematik ist inzwischen recht gut erforscht (Straftaten Mann -> Frau / Kind). Wirklicher sinnvoll ist ein sicheres Auftreten bzw. frühzeitiges Erkennen eine sich anbahnenden Tat.
Und im Ernstfall auch eine beherzte Gegenwehr - damit meine ich vorallem auch rhetorisch.
Viele Frauen denken, wenn sie sich wehren, werden sie mehr verletzt. Fakt ist, dass eine Gewaltzunahme kaum festzustellen war - jedoch stellten verschiedene Studien Abbruchzahlen von > 80% fest.

Leider dulden die meisten Frauen im Moment der Bedrohung jegliche Handlungen. Im Gegensatz zur Volksmeinung, hält das Opfer meist still und hat einfach nur ne Scheissangst … nix mit Gegenwehr.

Chris

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Hi,

sollte weiterhin davor gewarnt werden. Hat schon seinen Sinn,
dass Frauenparkplätze nahe dem Ausgang und gut einsehbar
platziert werden.

der Sinn liegt in im wesentlichen in der Psychologie der Frauen und in der Marktrelevanz. Nicht so sehr in Verbrechensstatistiken.

Liebe Grüße,

Max

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Hi,

mal so als Info:

danke, aber darüber weiß ich Bescheid.

Täter sind so gut wie immer (also über 3/4) dem Opfer bekannt

  • meist aus dem engsten Umkreis. Häufigster Ort einer
    Vergewaltigung ist die Wohnung des Opfers. (> 50% laut
    Studie des BKA)

Das ist demjenigen, der nicht im engsten Umkreis Opfer wird, erstmal herzlich egal. Und den Täter interessiert die Statistik auch nicht.

Taten in Parkanlagen, Tiefgaragen etc. machen knapp 10 % nur
aus. Bei Kindesmissbrauch noch weniger.

Ja, aber es gibt sie und es passiert.

Die ganze Problematik ist inzwischen recht gut erforscht
(Straftaten Mann -> Frau / Kind). Wirklicher sinnvoll ist
ein sicheres Auftreten bzw. frühzeitiges Erkennen eine sich
anbahnenden Tat.

Kann man besonders gut im dunklen Park, wenn dir jemand von hinten aus dem Gebüsch an die Gurgel geht.

Und im Ernstfall auch eine beherzte Gegenwehr - damit meine
ich vorallem auch rhetorisch.

Wie sieht das denn genau aus? Rede ich, bis dem Täter Blut aus dem Ohr läuft? Im Ernst, was genau meinst du?
„Ne du, lass uns doch erstmal drüber reden, eigentlich willst du das doch gar nicht“?!

Viele Frauen denken, wenn sie sich wehren, werden sie mehr
verletzt.

Das ist auch so, besonders wenn der Täter eine Waffe bei sich hat.

Fakt ist, dass eine Gewaltzunahme kaum festzustellen
war - jedoch stellten verschiedene Studien Abbruchzahlen von
> 80% fest.

Entschuldige, aber in dem Fall muss ich den unbeliebten aber hier passenden Spruch bringen: Erzähl mir das nochmal, wenn du die Erfahrung selbst gemacht hast. Ich will sehen, wer sich wehrt, ob Mann oder Frau, wenn er z.B. ein Messer am Hals hat mit den Worten „Ich bring dich um, wenn du dich wehrst“.

Leider dulden die meisten Frauen im Moment der Bedrohung
jegliche Handlungen.

Genau, wie ich einem Handtaschenräuber lieber mein Geld gebe als unsinnigerweise versuche, das zu verteidigen - und mich dafür auf dem Friedhof wiederfinde. Das kannst du doch nicht wirklich ernst meinen, oder? Irgendwie - und entschuldige, wenn ich jetzt falsch interpretiere - hört sich das für mich verdammt nach: „Selber schuld, hättest dich ja wehren können“ an …

Im Gegensatz zur Volksmeinung, hält das
Opfer meist still und hat einfach nur ne Scheissangst … nix
mit Gegenwehr.

Komisch, kann ich auch gar nicht nachvollziehen - wer Ironie findet, darf sie behalten.

Gruß
Cess

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Hallo Cess,

mal vorweg: Ist absolut nicht meine Absicht, mit dem Thema irgendwie nen Witz zu machen. Ist mir echt ernst.
Vielleicht liegen ja Missverständisse vor. Les bitte mal alles. Auch ganz unten.

danke, aber darüber weiß ich Bescheid.

Klang nicht so …

Täter sind so gut wie immer (also über 3/4) dem Opfer bekannt

  • meist aus dem engsten Umkreis. Häufigster Ort einer
    Vergewaltigung ist die Wohnung des Opfers. (> 50% laut
    Studie des BKA)

Das ist demjenigen, der nicht im engsten Umkreis Opfer
wird, erstmal herzlich egal. Und den Täter interessiert die
Statistik auch nicht.

… und anscheinden auch alle anderen nicht. Vor lauter Panikmache vor dem „schwarzen“ Mann, wird für die Fälle, wo Frau wirklich was für sich tun könnte zur Vorbeugung nur wirres Zeug empfohlen.

Taten in Parkanlagen, Tiefgaragen etc. machen knapp 10 % nur
aus. Bei Kindesmissbrauch noch weniger.

Ja, aber es gibt sie und es passiert.

Ja. Und Du wirst Sie nicht verhindern können. Es wird _IMMER_ einen Moment geben, wo Du alleine bist.
Aber Du kannst es verhindern, wenn Du ganz klar zum Ausdruck bringst: Mit mir nicht.
Mann hat Sexualstraftäter getestet, auf wen sie „abfahren“. Uninteressant war die Attraktivität des Opfers. Also es ist echt egal, ob alt oder jung ob schön, ob häßlich, ob lange oder kurze Haare. Gerade bei Fremdtätern zählt ob Frau Selbstbewustsein ausstrahlt oder nicht.

Die ganze Problematik ist inzwischen recht gut erforscht
(Straftaten Mann -> Frau / Kind). Wirklicher sinnvoll ist
ein sicheres Auftreten bzw. frühzeitiges Erkennen eine sich
anbahnenden Tat.

Kann man besonders gut im dunklen Park, wenn dir jemand von
hinten aus dem Gebüsch an die Gurgel geht.

Ja sicher. Aber die 50 Fälle bei 80 Millionen Deutschen sind - sorry - egal.
Was ist mit 100fach anderen Fällen - davon will keiner was wissen. Nicht mal die Frauen selbst.

Und im Ernstfall auch eine beherzte Gegenwehr - damit meine
ich vorallem auch rhetorisch.

Wie sieht das denn genau aus? Rede ich, bis dem Täter Blut aus
dem Ohr läuft? Im Ernst, was genau meinst du?

In den meisten Fällen bahnt sich das an. So gut wie jeder Täter testet, wie weit er gehen kann.
Da Du fragst wie sowas aussieht:

  • Keine Rechtfertigung, WARUM man mit dem typen nix anfangen will. Schon gar keine Entschuldigung wie „Ich hab nen Freund“ blabla.

„Ne du, lass uns doch erstmal drüber reden, eigentlich willst
du das doch gar nicht“?!

Ja. So in dieser Art gehts los … wie gesagt - Du kennst den Täter mehr oder weniger und würdest ihm das nicht zutrauen …

Viele Frauen denken, wenn sie sich wehren, werden sie mehr
verletzt.

Das ist auch so, besonders wenn der Täter eine Waffe bei sich
hat.

Hat er selten und selbst wenn, setzt er sie so gut wie nie ein. Die Chance VOR der Tat mit der Waffe verletzt oder getötet ztu werden ist zigfach geringer, als NACH der Tat.
Warum wohl - vor der Tat kann der Täter noch flüchten, wenn Du doch kein Opfer bist … Sexualstraftäter sind Gelegenheitstäter mit „variablen“ Plan und festgelegten Vorgehensfantasien. Erfüllen die sich nicht, würd so gut wie immer geflüchtet.

Fakt ist, dass eine Gewaltzunahme kaum festzustellen
war - jedoch stellten verschiedene Studien Abbruchzahlen von
> 80% fest.

Entschuldige, aber in dem Fall muss ich den unbeliebten aber
hier passenden Spruch bringen: Erzähl mir das nochmal, wenn du
die Erfahrung selbst gemacht hast. Ich will sehen, wer sich
wehrt, ob Mann oder Frau, wenn er z.B. ein Messer am Hals hat
mit den Worten „Ich bring dich um, wenn du dich wehrst“.

Ebend. Auch sollt man nicht vergessen, dass männliche Exemplare mehr auf die Waage bringen als weibliche. Wer da keinen Schiss hat …
Aber Gegenwehr, selbst wenn sie unmöglich scheint - ist bei dieser Gewaltform zu empfehlen - im Gegensatz bei Raub oder häußlicher Gewalt z.B.

Leider dulden die meisten Frauen im Moment der Bedrohung
jegliche Handlungen.

Genau, wie ich einem Handtaschenräuber lieber mein Geld gebe
als unsinnigerweise versuche, das zu verteidigen - und mich
dafür auf dem Friedhof wiederfinde. Das kannst du doch nicht
wirklich ernst meinen, oder? Irgendwie - und entschuldige,
wenn ich jetzt falsch interpretiere - hört sich das für mich
verdammt nach: „Selber schuld, hättest dich ja wehren können“
an …

Hallo? Das sind 2 unterschiedliche Gewaltformen. Andere Täter und Opferverhalten usw. usw.
Du hast mich außerdem falsch verstanden: Die Frau ist nicht schuld. Die alleinige Schuld trägt der Täter und unsere Gesellschaft. Entsprechnende Aufklärung könnte soviele Opfer verhindern …

Im Gegensatz zur Volksmeinung, hält das
Opfer meist still und hat einfach nur ne Scheissangst … nix
mit Gegenwehr.

Komisch, kann ich auch gar nicht nachvollziehen - wer Ironie
findet, darf sie behalten.

  • no comment -

Ich arbeite seit Jahren ehrenamtlich in dieser Richtung und kenne viele Opfer. Mich kotzt es einfach an, dass Frauen wie Männer so wenig wissen und wissen wollen - dabei könnte man wirklich einiges verhindern …

Chris

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Hi,

danke, aber darüber weiß ich Bescheid.

Klang nicht so …

ich halte nicht viel von Statistiken. Ich setz da auf Erfahrung.

… und anscheinden auch alle anderen nicht. Vor lauter
Panikmache vor dem „schwarzen“ Mann, wird für die Fälle, wo
Frau wirklich was für sich tun könnte zur Vorbeugung nur
wirres Zeug empfohlen.

Ja, wie zum Beispiel du es tust - wehren, auch wenn man eine Waffe an der Gurgel hat? Kann ich einfach nicht nachvollziehen - nur weil die Statistik sagt, dass er zu 80% nicht zustechen wird? Also bitte …

Ja. Und Du wirst Sie nicht verhindern können. Es wird _IMMER_
einen Moment geben, wo Du alleine bist.

Richtig - ich kann es aber auch unterlassen, eine solche Situation heraufzubeschwören - indem ich z.B. dunkle Parks meide.

Aber Du kannst es verhindern, wenn Du ganz klar zum Ausdruck
bringst: Mit mir nicht.

Nein, du kannst es eben nicht verhindern. Das ist genau der Punkt. Wenn da einer rumläuft der unbedingt jemandem was antun will und es ist „nur“ eine Frau unterwegs, die gerade nur so vor Selbstbewusstsein strotzt, dann ist das egal - die wird überfallen/vergewaltigt/zusammen geschlagen/was auch immer. Das Selbstbewusstsein kann doch sogar anstacheln, nach dem Motto, „der zeig ichs erst recht“.

Gerade bei Fremdtätern zählt ob Frau
Selbstbewustsein ausstrahlt oder nicht.

Siehe oben - das kann auch eher anstacheln. Unnahbare Frauen, starke Frauen, dass sind doch die, denen man den „Willen“ brechen möchte.

Kann man besonders gut im dunklen Park, wenn dir jemand von
hinten aus dem Gebüsch an die Gurgel geht.

Ja sicher. Aber die 50 Fälle bei 80 Millionen Deutschen sind -
sorry - egal.

Ahja.

Was ist mit 100fach anderen Fällen - davon will keiner was
wissen. Nicht mal die Frauen selbst.

Wie gesagt - wenn ich das Messer am Hals hab, dann versuch ich mich nicht an die letzte Statistik zu erinnern, ob die grad besagte, dass ich eine 50% oder 80% Chance hätte, wenn ich mich jetzt wehre.

„Ne du, lass uns doch erstmal drüber reden, eigentlich willst
du das doch gar nicht“?!

Ja. So in dieser Art gehts los … wie gesagt - Du kennst den
Täter mehr oder weniger und würdest ihm das nicht zutrauen …

Du redest jetzt wieder von bekannten Tätern - ich sprach von der Situation z.B. im Park.

Hat er selten und selbst wenn, setzt er sie so gut wie nie
ein.

Und wieder: siehe oben - woher nehme ich genau dann das Wissen, ob oder ob er sie nicht einsetzt?

Die Chance VOR der Tat mit der Waffe verletzt oder
getötet ztu werden ist zigfach geringer, als NACH der Tat.

Wenn ich mich wehre erhöhe ich diese Chance aber wieder.

Ebend. Auch sollt man nicht vergessen, dass männliche
Exemplare mehr auf die Waage bringen als weibliche. Wer da
keinen Schiss hat …
Aber Gegenwehr, selbst wenn sie unmöglich scheint - ist bei
dieser Gewaltform zu empfehlen - im Gegensatz bei Raub oder
häußlicher Gewalt z.B.

Und wieder - wer das Ganze aus Statistiken kennt sollte nicht für die reden, die in so eine Situation kommen und vor der Entscheidung stehen, was sie tun sollen. „Zu empfehlen“ - man kann da nichts empfehlen!

Du hast mich außerdem falsch verstanden: Die Frau ist nicht
schuld. Die alleinige Schuld trägt der Täter und unsere
Gesellschaft. Entsprechnende Aufklärung könnte soviele Opfer
verhindern …

Das mag auf häusliche Übergriffe zutreffen, auch darauf, wie Kinder aufgeklärt werden, dass sie „Nein“-Sagen lernen - aber auf den Fall, auf den ich mich beziehe, im Park, in entlegenen Gegenden etc., da hilft imho auch Aufklärung nichts, und wehren schon mal gar nicht.

Ich arbeite seit Jahren ehrenamtlich in dieser Richtung und
kenne viele Opfer. Mich kotzt es einfach an, dass Frauen wie
Männer so wenig wissen und wissen wollen - dabei könnte man
wirklich einiges verhindern …

s.o.

LG,
Cess

Statistik von Überfällen
Hallo,

Würde man danach gehen, wo der SICHERSTE Ort wäre … dann
wären Tiefgaragen, Büsche und Parkanlagen eindeutig als
sichere Ort zu empfehlen. Dort passiert sogut wie nie etwas

Du vergisst, die Verbrechenswahrscheinlichkeit zu der Zeit in beziehung zu setzen, die das (potenzielle) Opfer selbst an diesen Orten verbringt. Ich rechne so:

In der Wohnung verbringt man ca. die Hälfte des Tages. Hier finden 50% der Überfälle statt (wie jemand weiter unten schreibt). D.h. die Wahrscheinlichkeit eines Überfalls in der Wohnung entspricht etwa der Zeit, die sich das Opfer dort aufhält.

In dunklen Parks oder Tiefgaragen dagegen verbringt man wahrscheinlich (schätze ich jetzt ma) höchstens 0.1% der Zeit. Wenn die Überfallsrate hier 10% beträgt, dann ist sie im Vergleich zur Wohnung um den Faktor 100 grösser!

Viele Grüsse, Peter

Hallo Ihr,

ich hoffe,ich mische mich nicht unberechtigt in die Diskussion ein, aber meine Ansicht dazu würde ich doch gerne äußern, denn da ich regelmäßig als „Angreifer“ an Kursen zur Frauen-SV teilnehme, meine ich, durchaus Einblick in den in Rede stehenden Bereich zu haben.

Nach meinem Dafürhalten stellt XChris die Zusammenhänge gewalttätiger Übergriffe mit sexuellem Charakter auf Frauen absolut zutreffend dar und belegt dies durch fundierte Information aus statistischen Erhebungen; ich glaube also absolut, daß er sich mit der Thematik intensiv beschäftigt hat. Ich kenne verschiedenste Erhebungen und Statistiken, zu Täter-Opfer-Beziehung, Täterprofil, Abbruchverhalten des Täters usw. und kann daher bestätigen daß diese alle in diesem Sinne konform gehen. Ebenso kenne ich aber auch die Verhaltensweisen, die hier als Ratschläge zur Gegenwehr angesprochen wurden und diese entsprechen genau dem, was kompetente Fachleute (insb. auch die der Polizei) in SV-Kursen vermitteln.

MfG
CLEANER

Hallo,

Weil die Chance, dass noch jemand weiteres vorbeikommt,
wirklich sehr gering ist. Ich weiß nicht, woher die Annahme
kommt, dass die genannten Gebiete (Tiefgarage, Park etc)
nicht gefährlich sein sollten. Sie sind es und es
sollte weiterhin davor gewarnt werden. Hat schon seinen Sinn,
dass Frauenparkplätze nahe dem Ausgang und gut einsehbar
platziert werden.

Du argumentierst mir hier viel zu emotional. Nüchtern betrachtet kann man feststellen, dass z.B. die meisten Kinder „von der Straße weg“ entführt werden. Und nicht in dunklen Parks oder Tiefgaragen.

Und es ist doch völlig belanglos, ob der Täter schon vor Ort
ist oder dem Opfer folgt - das ändert nichts am Ergebnis oder
am Tatort.

Es ändert folgendes: Wenn ich von irgendwo, wo mir keiner folgt/folgen kann in einen dunklen Park gehe, reduziert dies die Wahrscheinlichkeit, dass ich jemandem begegne, der mich dann verfolgen kann, bis ich alleine bin. Habe ich hingegen sowieso die Vermutung mir könnte jemand folgen, DANN sollte ich den Park meiden.
Alles eine Frage der Logik. Und Statistiken sagen etwas aus, auch wenn man natürlich nicht 100% darauf vertrauen kann, dass einem dann nichts passiert. Ist ja auch logisch: Wenn z.B. 80% der Täter bei Gegenwehr ablassen, dann tun es ja 20% nicht!

Grüße,

Anwar

Hallo,

der Sinn liegt in im wesentlichen in der Psychologie der
Frauen und in der Marktrelevanz. Nicht so sehr in
Verbrechensstatistiken.

Böse Zungen könnten sogar behaupten, dass die „Auszeichnung“ solcher besonderen Orte die Täter geradezu einladen könnte…

Grüße,

Anwar

Um es noch deutlicher zu machen:
Hallo,

(Interessante Sache, die Wahrscheinlichkeitsrechnung)

Wenn alle Orte gleich gefährlich wären, dann würde die Zahl der Verbrechen einfach proportional sein zu der Zeit, die sich jemand an einem Ort aufhält. (Kein Ort würde dann vom Verbrechen bevorzugt.)
Dies trifft vielleicht ungefähr für die Herzinfarktwahrscheinlichkeit zu (wohl auch nicht genau, aber nur mal als Beispiel). Natürlich bekommt man einen Herzinfarkt vor allem dort, wo man sich am meisten aufhält, also wohl zuhause oder am Arbeitsplatz. Im Park, den man in 5 Minuten durchquert dagegen kommt dies wohl eher selten vor.

Wenn jetzt Verbrechen aber vergleichsweise stark (10%) an Orten vorkommen, wo sich die Leute fast nie aufhalten (Park bei Nacht), dann ist die Gefahr dort tatsächlich deutlich erhöht. Und instinktiv würde kein Mensch die Nacht jetzt im Park verbringen anstatt zuhause im Bett, in der vemeintlichen Annahme, dass das Risiko dann bei 10% stehen bleibt. Wenn ich Zeit, die ich irgendwo verbringe verdopple, dann verdopple ich auch das Risiko für mich an diesem Ort. [Ok, in gewissen mathematischen Grenzen, da es einen Sättigungswert geben wird.]

Mit vielen Grüssen, Peter

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@all
Hi an alle,

interessant ist es aber doch, dass sich bisher außer mir nur Männer und die nur zu Statistiken geäußert haben (wenn ich das richtig beobachtet habe).
Ich glaube, auf der Grundlage bringt das einfach nichts - alle Statistiken und guten Ratschläge bringen nichts, wenn man in eine Situation gerät, in der das eigene Leben bedroht ist und man sich „richtig“ entscheiden muss. Das scheint nur niemand zu begreifen - jeder meint, irgendwelche Tipps parat zu haben. In Wirklichkeit ist es aber doch so, dass man völlig anders reagiert (und das muss nicht das Schlechteste sein), wenn man tatsächlich in einer solchen Situation ist.
Man(n) kann da einfach nichts Richtiges raten.

Gruß
Cess

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Hallo Cess,

selbstverständlich ist es zutreffend daß es nicht „das alleingültige Patentrezept“ gibt und selbstverständlich ist es ebenfalls richtig, daß man in der Situation befindlich, anderen Einflüßen ausgesetzt ist, als man sie beispielsweise in einem Training oder einem Kurs vorfindet. Gleichwohl kann eine entsprechende Vorbereitung auf Ausnahmesituationen beispielsweise den Schreckmoment verkürzen und so z.B. einen zeitichen Vorteil verschaffen, oder eine besonnene Handlung ermöglichen. Dies stellen verschiedene Kursleiterinnen immer wieder gleichlautend dar. Übrigens werden die SV-Kurse, an denen ich als „Angreifer“ teilnehme, ganz überwiegend von Frauen geleitet und diese sind selbst polizeilich tätig oder von dieser ausgebildet und bekommen so ein Bild über erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Verhaltensweisen aus erster Hand. Mein eigenen Erfahrungswerte sind die, daß ich einige Frauen kenne, die aussagen, daß sie weniger „angemacht“ werden, seit sie bewußt versuchen, sich resoluter zu verhalten.
Ich will die Problematik keineswegs „kleinreden“, aber ich möchte der Vorstellung widersprechen, daß man prinzipiell immer hilflos ausgeliefert sein muß.

MfG
CLEANER

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Hi Peter,

ich wollte eigentlich zum Ausdruck bringen, dass die Ort keine Rolle spielt. Sondern Täter und Opferverhalten.
Es kann jeder Frau überall passieren. Aber Frau kann sich schützen. Nicht durch besondere Kampftechniken, Waffen … oder andere Kleidung. Dies alles spielt nur eine untergeordnete Rolle. Also auch dieser dumme Rat mit dem „zieh den Minirock nicht an“ ist nicht hilfreich.
Sondern detailiertes Wissen um Täter und deren Vorgehen … macht Sinn. Ist aber das falsche Board.

Chris

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Du argumentierst mir hier viel zu emotional.
betrachtet kann man feststellen, dass z.B. die meisten Kinder
„von der Straße weg“ entführt werden. Und nicht in dunklen
Parks oder Tiefgaragen.

Nein - auch das ist falsch. Die meisten Kinder kennen den Täter. Ist nehmlich so gut wie immer der eigene Vater, oft auch Onkel, Bruder oder Opa. Die Fremdtäterzahl sind noch wesentlich geringer als bei erwachsenen Frauen.

Es ändert folgendes: Wenn ich von irgendwo, wo mir keiner
folgt/folgen kann in einen dunklen Park gehe, reduziert dies
die Wahrscheinlichkeit, dass ich jemandem begegne, der mich
dann verfolgen kann, bis ich alleine bin. Habe ich hingegen
sowieso die Vermutung mir könnte jemand folgen, DANN sollte
ich den Park meiden.
Alles eine Frage der Logik. Und Statistiken sagen etwas aus,
auch wenn man natürlich nicht 100% darauf vertrauen kann, dass
einem dann nichts passiert. Ist ja auch logisch: Wenn z.B. 80%
der Täter bei Gegenwehr ablassen, dann tun es ja 20% nicht!

Da sag ich mal nix zu. So einfach ist es nicht.

Chris

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Hallo Chess,

ich werd hierzu sicherlich nicht mehr viel öffentlich schreiben. Wenn Du Bock hast, kannste detailiertes Infos zugesendet bekommen. Eventuell auch ICQ Nr. [email protected]

ich halte nicht viel von Statistiken. Ich setz da auf
Erfahrung.

Gesicherte Erkenntisse gewinnt man aber nur durch wissenschaftliche Methoden. Statisik ist da grundlegend.
Aber vorerst egal. Ich hab noch Menge gesehen und aus erste Quelle gehört. Das war selten nicht belastend.

Ja, wie zum Beispiel du es tust - wehren, auch wenn man eine
Waffe an der Gurgel hat? Kann ich einfach nicht nachvollziehen

  • nur weil die Statistik sagt, dass er zu 80% nicht zustechen
    wird? Also bitte …

Du gehst bei wehren immer von körperlicher Gegenwehr aus. Das hab ich auch - aber nicht nur gemeint.
Gibt Vorgehensweisen auch in so ner Scheisssituation, seine Chancen entscheidend zu verbessern.

Ja. Und Du wirst Sie nicht verhindern können. Es wird _IMMER_
einen Moment geben, wo Du alleine bist.

Richtig - ich kann es aber auch unterlassen, eine solche
Situation heraufzubeschwören - indem ich z.B. dunkle Parks
meide.

NEIN. Nicht das WO ist wichtig, sondern das WIE. Wie Du durch den Park gehst z.B. und weh Du reagierst, wenn Du merkst, dass etwas nicht stimmt. Da Du gleich fragen wirst: Ja ich kenne Leute die damit erfolgreich waren.

Aber Du kannst es verhindern, wenn Du ganz klar zum Ausdruck
bringst: Mit mir nicht.

Nein, du kannst es eben nicht verhindern. Das ist genau
der Punkt. Wenn da einer rumläuft der unbedingt jemandem was
antun will und es ist „nur“ eine Frau unterwegs, die gerade
nur so vor Selbstbewusstsein strotzt, dann ist das egal - die
wird überfallen/vergewaltigt/zusammen geschlagen/was auch
immer. Das Selbstbewusstsein kann doch sogar anstacheln, nach
dem Motto, „der zeig ichs erst recht“.

Sexualstrafttäter strotzen so gut wie nie vor Selbstbewustsein.
Typen die dich „nur“ zusammenschlagen wollen, haben nen ganz anderes Täterprofil.

Gerade bei Fremdtätern zählt ob Frau
Selbstbewustsein ausstrahlt oder nicht.

Siehe oben - das kann auch eher anstacheln. Unnahbare Frauen,
starke Frauen, dass sind doch die, denen man den „Willen“
brechen möchte.

Das Gewalt und Macht bei einer Vergealtigung eine hohe Rolle spielt ist dir bekannt. Jedoch funktioniert die Auswahl nach meinem Wissen anders …

Was ist mit 100fach anderen Fällen - davon will keiner was
wissen. Nicht mal die Frauen selbst.

Wie gesagt - wenn ich das Messer am Hals hab, dann versuch ich
mich nicht an die letzte Statistik zu erinnern, ob die grad
besagte, dass ich eine 50% oder 80% Chance hätte, wenn ich
mich jetzt wehre.

Wenn Du weißt, dass der Täter Dich - wenn Du Dich JETZT wehrst mit hoher wahrscheinlichkeit NICHT töten wird, jedoch wenn Du wartest und er die Tat begangen hat und durch DNS Anaylse usw. fürchten muß erkannt zu werden dich dann sehr wahrscheinlich töten würd - ist das Wissen mehr als wertvoll.
(Wobei Tötungsdelikte ich nicht meinte - das oft ein Mord nach der Vergewaltigung folgt!)

„Ne du, lass uns doch erstmal drüber reden, eigentlich willst
du das doch gar nicht“?!

Ja. So in dieser Art gehts los … wie gesagt - Du kennst den
Täter mehr oder weniger und würdest ihm das nicht zutrauen …

Du redest jetzt wieder von bekannten Tätern - ich sprach von
der Situation z.B. im Park.

Okay.
Der Täter hat ne feste Erwartung und tut dies alles geplant. Man muß nicht immer schreihen und schlagen … aber das zu erklären geht hier schlecht.

Und wieder: siehe oben - woher nehme ich genau dann das
Wissen, ob oder ob er sie nicht einsetzt?

Er wird sie dir zeigen und dir seine Macht demonstrieren.

Die Chance VOR der Tat mit der Waffe verletzt oder
getötet ztu werden ist zigfach geringer, als NACH der Tat.

Wenn ich mich wehre erhöhe ich diese Chance aber wieder.

Nein. Wenn Du Dich wehrst ist die Chance UNVERLETZT davon zu kommen WESENTLICH höher. Selbst wenn er eine Waffe hat. Das gilt für Sexualstraftäter und nicht für andere Gewaltverbrecher. Ich würde nie jemanden zur Gegenwehr bei eineem bewaffneten Brieftaschenraub raten …

Und wieder - wer das Ganze aus Statistiken kennt sollte nicht
für die reden, die in so eine Situation kommen und vor der
Entscheidung stehen, was sie tun sollen. „Zu empfehlen“ - man
kann da nichts empfehlen!

Ich kenne „das“ nicht nur aus Statisiken.
Man kann sehr viel an Vorbeugung tun.

Das mag auf häusliche Übergriffe zutreffen, auch darauf, wie
Kinder aufgeklärt werden, dass sie „Nein“-Sagen lernen - aber
auf den Fall, auf den ich mich beziehe, im Park, in entlegenen
Gegenden etc., da hilft imho auch Aufklärung nichts, und
wehren schon mal gar nicht.

Das ist falsch. Wirklich.

Chris

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Und noch ein bischen deutlicher …
Die allermeisten Autounfälle
passieren auf der Strasse. Ganz
selten auf dem Gehweg.

Wenn man nun das Fahren auf Gehwegen
vorschreiben wuerde, wuerde sich
die Zahl der Unfaelle auf der Strasse
zwar verringern, die Anzahl der
Unfaelle insgesamt wuerde vermutlich
steigen :smile:

Gruss, Marco