Keine Coca Cola mehr!

Das Klima scheint sich bereits merk(e)lich geändert zu haben. Noch vor einiger Zeit hätten sich Großunternehmen gescheut wie der Teufel das Weihwasser, sich parteipolitisch einzumischen. Nun schließt sich Coca Cola einem Fake-Plakat an, auf dem offen gegen eine demokratische Partei Stimmung gemacht wird:

„Für eine besinnliche Zeit: Sag’ Nein zur AfD“ steht auf dem Plakat am Lützowplatz. Darunter: das Coca-Cola-Logo und der für Marketingaktionen des Konzerns typische Weihnachtsmann. Coca Cola stellte rasch klar, dass die Anti-AfD-Werbung nicht aus dem eigenen Haus stammt. […] Patrick Kammerer, Direktor für Unternehmenskommunikation, twitterte wohlwollend: „Nicht jedes Fake muss falsch sein.“

Nun, wenn das Unternehmen sich so klar gegen eine Partei positioniert, die einfach nur eine andere Politik verfolgt als der Mainstream, dann kann ich mich auch klar gegen dieses Unternehmen positionieren: Keine Coca Cola-Produkte mehr!

Und wenn jetzt AfD-Gegner die Einstellung des Unternehmens beklatschen, weil sie mangels politischer Sachargumente keine Chancen im demokratischen Wettbewerb mehr sehen, sondern sich - wie hier durch ein marktmächtiges und öffentlichkeitswirksames Unternehmen - die Einflussnahme durch höhere Kräfte wünschen, dann kann nur sagen: Ich halte euch nicht auf. Trinkt! (Erinnert mich an den politisch inkorrekten Witz, wo jemand in Hamburg einen Mann an der Elbe stehend das Wasser trinkend sieht. Er sagt zu dem Mann :no_mouth: :no_mouth: :no_mouth: .)

Zeit für Witze muss immer sein, aber die Situation ist ernst. Droht und ein neuer Faschismus oder sind wir nicht vielleicht schon mitten im neuen Faschismus, wenn wieder dazu aufgerufen wird, Menschen für kleines Geld zu denunzieren, damit ihre berufliche Zukunft nachhaltig zerstört werden kann?

Welche Mechanismen stecken dahinter, dass offensichtlich alle Schranken fallen? Lebten wir einst in Zeiten, in denen man Meinungsvielfalt hoch hielt, scheint es jetzt nur noch einseitige Stimmungsmache zu geben. Und alle machen mit - wenn eine selbsternannte Elite dazu aufruft, politisch Andersdenkende fertig zu machen, will kaum jemand nicht dabei sein, scheinbar jeder will zeigen, dass er auch auf der Seite der vermeintlichen Mehrheit steht.

Liege ich mit dem Vergleich mit dem Gaffer vor mir neulich richtig, der extra langsam wurde und zur Unfallsituation rüberstierte? Meiner Meinung nach tat er es auch, weil er glaubte, es beruhige ihn, dass es andere getroffen hat und er unversehrt am Unfall vorbeifahren konnte. Heutzutage ist es politisch ebenso leicht, sich Applaus von den Mächtigen abzuholen uns Selbstberuhigung zu erlangen, man muss einfach nur von einem Rechtsruck faseln und gegen die AfD sein. Welche psychologischen / soziologischen Verhaltensmuster und Theorien gibt es für dieses Verhalten?

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Ich finde es ausgesprochen lächerlich, dass du immer noch versuchst ein paar Alibi-Fragen zu stellen. Du wolltest dich halt ein bisserl auskotzen über den Tweet von Coca-Cola. Kann ich verstehen, auch wenn ich das natürlich sympatisch finde.

Du siehst in dem Tweet also nur ein Augenblicksversagen, keine generelle politische Entwicklung? Da melde ich Zweifel an. Der Typ, der getwittert hat, ist Leiter der Unternehmenskommunikation und sein zunächst auf dem privaten Account abgesetzter Tweet wurde von Coca Cola Deutschland retweetet. Ich glaube, es muss schon eine gewisse (negative) Entwicklung in einer Gesellschaft vonstatten gegangen sein, dass bei so einem Unternehmen so etwas geschieht.

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Die negative Entwicklung hat einen Namen: AfD.

Und es ist nicht sonderlich verwunderlich, dass sich ein internationaler und bewusst weltoffener Konzern gegen kleingeistige Nationaldeppen positioniert.

Abgesehen davon: Du solltest bei Gelegenheit nachschlagen, was man unter Kunst bzw. Humor versteht.

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nein, Rattenloch.

Sagt jedenfalls André Poggenburg.

Ich denke, die „Gesellschaft“ möchte gern vermeiden, dass sich sowas wie das dritte Reich wiederholt. Der Erfolg der NSDAP mit ihren Konsequenzen, ist auch darauf zurückzuführen, dass sich große Teile des Bürgertums haben vereinnahmen lassen und nicht entscheiden genug Widerstand geleistet haben. Diesen Fehler möchte man dieses Mal bei der AfD vermeiden.

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Darfst Du.
Auf Deine paar Euro im Jahr werden die verzichten können.
Dafür kaufen vielleicht 3 andere jetzt Coca-Cola, die es vorher nicht taten.
Merkst Du was?

weil sie mangels politischer Sachargumente keine Chancen im demokratischen Wettbewerb mehr sehen,

Oje, immer wieder diese Überheblichkeit.
Dein Totschlagargument soll wohl sachlich und überzeugend sein?

oder sind wir nicht vielleicht schon mitten im neuen Faschismus, wenn wieder dazu aufgerufen wird, Menschen für kleines Geld zu denunzieren, damit ihre berufliche Zukunft nachhaltig zerstört werden kann?

Schon vergessen?
Erst vor Kurzem war es die AfD, die Schüler zur Denunzierung ihrer Lehrer aufrief.
Soll ich Dir was von Doppelmoral erzählen?

scheint es jetzt nur noch einseitige Stimmungsmache zu geben.

Und das kritisiert ein AfD-Fanboy an Anderen?
Du solltest Deine Beobachtungsgabe prüfen.

Dein Post ist einfach nur lächerlich.

Und genau auf diese Entwicklungen zielte meine Ausgangsfrage. Denn so, wie jeder vernünftige Mensch trotz der damaligen Propaganda wissen konnte, wie falsch die Behauptungen speziell über die Juden waren und was bei einer Herrschaft der Nazis geschehen würde, genau so weiß man heute trotz der Vorgaben von oben, was die Masseneinwanderung für Konsequenzen haben wird und wozu Entmenschlichung und Pathologisierung politisch Andersdenkender führen kann.

Falsa demonstratio non nocet. Man kann nicht für alles Kunst vorschützen: Diese Sprache hätte man in den Achtzigerjahren „faschistoid“ genannt. Selbstverständlich wird hier satirisch übertrieben, ist alles unter dem „Kunst“-Vorbehalt formuliert. Aber das macht es nicht besser. Diese „Satire“, diese „Aktionskunst“ bestätigt die Logik der Ausgrenzung und Einschüchterung, gegen die sie sich angeblich richtet. Statt die Gegner der offenen Gesellschaft politisch zu stellen, werden sie pathologisiert, statt Demokratie als ständigen Konflikt zu begreifen, wird sie als Sektengesinnung inszeniert.


Im Übrigen beantworten eure Einwände nicht meine Fragen; ihr werdet sie auch nicht beantworten können, da ihr selbst offenbar zu denjenigen gehört, die dieses Verhalten repräsentieren.

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Apropos Ratten…

Das Problem ist, dass Androhungen von Gewalt immer nur von der AfD kommen. Der interne Tenor der AfD ist völlig klar, wenn die AfD erstmal an der Macht ist, wird der politische Gegner um die Ecke gebracht. Die einen sagen das direkt, die anderen sind da vorsichtiger, aber Fakt ist, dass solche Äusserungen von verschiedenen Personen gemacht wurden.

Viel problematischer ist, dass weite Teile der Anhängerschaft der AfD, Gewalt als Lösung absolut akzeptabel und wünschenswert findet. Wenn schon nicht die gewalttätigen radikalen Strömungen innerhalb der AfD (die vermutlich keine Minderheit sind), sollte einem doch letzteres Sorgen bereiten.

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Immerhin ist die gute Frau wohl kein Schlappschwanz.

Die AfD und ihre Anhängerschaft eint der Umstand, dass ihrer Meinung nach die Masseneinwanderung fatale Konsequenzen haben wird. Deine Darstellung, man wolle grundlos einfach die Demokratie abschaffen und eine Gewaltherrschaft errichten, ist realitätsfern. Der Anteil der Leute im AfD-Umfeld, die Gewalt als vorherrschendes Mittel der politischen Auseinandersetzung sehen, dürfte ungleich niedriger sein als wenn man den der Antifa und ähnlicher Gruppen im Umfeld linker politischer Strömungen betrachtet.

Abgesehen davon hilft deine Relativierung nicht weiter. Man kann doch nicht illegitime Mittel dadurch rechtfertigen, dass man irgendwelche Gründe für seine eigene Paranoia vorträgt. Das ist so, wie wenn man gegen die Argumentation des Impfgegners angehen müsste, der es als erwiesen ansieht, dass die Pharmaindustrie mit den Impfungen bloß alle Menschen psychisch beeinflussen möchte.

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Die NSDAP mit der AfD zu vergleichen ist einfach nur lächerlich. Gleiches würdest du doch auch bei einem Vergleich Linke - SED machen, oder?

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Der Wunsch, die Demokratie abzuschaffen, wird nicht dadurch besser, dass die Alternativdeppen sich einbilden, einen Grund dafür zu haben.

Whataboutism much?

Abgesehen von der Tatsache, dass in den Jahren seit der Wiedervereinigung nahezu alle in Deutschland aus politischen Motiven getöteten Menschen auf das Konto von Rechtsextremen gehen, gibt es keine Partei, die im Bundestag und anderswo die Antifa repräsentiert und versucht, die Demokratie von innen auszuhöhlen.

Das ist genau das, was gewisse Migrations-Monothematiker tun.

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Warum?

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Hab ich hier doch gar nicht gemacht.

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ja wir sind mitten drin. Schon vergessen, dass die AfD, bzw. Stefan Räpple MdL damit angefangen hat, Lehrer zu denunzieren?

Beide Aktionen halte ich für falsch, ja auch die Aktion der Soko-Chemnitz. Ein Internetpranger löst das Problem nicht

Da brauchts kein Verhaltensmuster oder Theorien: Die AfD und die von deren Vorsitzenden verfolgte Politik ist Angstmacherei, Fremdenhass und Verherrlichung / Verleugnung der Naziverbrechen

Doch. Du unterstellst, die AfD werde die gleiche Entwicklung nehmen, wie die NSDAP.

Man kann also deiner Meinung nach nicht auf dem parlamentarisch-demokratischen Weg einen Politikwechsel hin zu sicheren Grenzen und stärkerer Remigration erreichen? Dann hältst du entweder sehr wenig von unserer Demokratie oder du bist dir zu sicher, dass die Demokratiefeinde schon erfolgreich Teile unserer Freiheit abgeschafft haben.

Und werden Denunziationsportale und die damit verbundene Tendenz zur Selbstjustiz deiner Meinung nach besser, weil sich einige Leute einreden und mit aus dem Zusammenhang gerissenen Einzelaussagen belegen zu können glauben, dass alle AfD-Anhänger eine Gewaltherrschaft errichten wollen? Da ist ja selbst die Alpenprawda weiter als du (siehe SZ-Links oben).

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Weil es eben lächerlich und unbegründet ist.

[Beitrag editiert vom www Team]

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