Keine Rotationbewegung nach Radiusfraktur

Hallo,
ich hatte vor 10 Tagen eine Op (Osteosynthese mit palmarer Platte) nach distaler Radiusfraktur extraarticulär einfach (AO23A2). Da das ganze übungsstabil ist, habe ich seit dem Eingriff mit Finger- und Handgelenksbewegungen angefangen. Mir ist es aber völlig unmöglich, eine Drehbewegung der Hand /des Unterarm auszuführen. Ellenbogenseitig habe ich dabei keine Beschwerden, aber im handgelenksnahen Bereich scheint die Rotation der Elle um die Speiche überhaupt nicht zu funktionieren, es ist alles völlig steif. Am schlimmsten ist es, wenn ich versuche, die Handinnenfläche nach oben zeigen zu lassen, da geht garnichts. Außerdem ist mein Daumen taub. Ist das normal?

Ich habe jetzt Physiotherapie verordnet bekommmen.

Über eine kurze Antwort würde ich mich freuen.
Vielen Dank schon einmal vorab.

Hallo,

10 Tage nach OP kann das alles noch sein.
Physio ist gut.
Taubheit wohl vorübergende Folge des Zugs auf den Nerven.
Aber:
Ihre Fragen gehören nicht hierher sondern sollten dem Operateur gestellt werden.

Sehr geehrter Herr Dr. Köhnke,

danke für die schnelle Antwort.

In der Klinik hat erst am zweiten Tag nach der Op ein Arzt vorbeigeschaut, der hatte mich aber nicht operiert. Auch ein Röntgenbild des operierten Bereichs gabs erst auf Anfrage. Die Betreuung ließ also zu wünschen übrig. Ich bin halt kein Privatpatient und damit nur eine Nummer im völlig überlasteten Gesundheitssystem. Das ist doch heute völlig normal und man kann eigentlich niemandem einen Vorwurf machen, denn ich denke, dass trotzdem alle Beteiligten Ihr Bestes geben.

Aber natürlich möchte ich auch gerne meine Hand wieder vollständig nutzen können und bin deshalb dankbar, auf diesem Weg Informationen beziehen zu können.

Hallo,

das ist normal und wird sich innerhalb der nächsten 6 Wochen unter der Beübung wieder geben.

MfG

F.S.

Sehr geehrter Herr Syré,

danke für die schnelle Antwort. Das gibt mir Hoffnung.

Hallo,

nach A2 Fraktur des Radius kann direkt postoperativ schmerzbedingt eine Bewegungseinschränkung auftreten, die sich aber rasch bessern sollte.
Eine Blockade der Umwendbewegung ist verdächtig auf eine Läsion des DRUG (distales Radioulnargelenk). Das muss ausgeschlossen werden. Liegt ein CT vor?
Eine Taubheit sollte nach der palmaren Verplattung überhaupt nicht auftreten. Durch beiseite halten des Nerven bei Einbringen der Platte kann aber auch mal eine vorübergehende Taubheit auftreten, die sich innerhalb weniger Tage, spätestens Wochen erhelbich verbessern sollte. ist denn die Fingerbeere betroffen - oder der Daumenballen?
Im Zweifelsfall sollte eine zweite Meinung bei einem Handchirurgen bzw. Plastischen Chirurgen mit Zusatzbezeichnung Handchirurgie eingeholt werden.

viele Grüße
jörn

Hallo,

zunächst ganz kurz - du erhälst keine medizinische Beratung!
Es ist üblich, dass Umwendbewegungen erst nach dem Abschwellen wieder möglich sind.
Auch vorübergehende Taubheitsgefühle sind oft normal, sollten bei der operierenden Einrichtung nochmal vorgestellt werden.

Gute Besserung

Damit habe ich keine Erfahrungen. MfgG

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Ein CT wurde nicht gemacht. Gegen Ende der OP habe ich gefragt, ob denn mit den Bändern, Sehnen und der Kapsel alles o.K. ist und habe die (etwas lapidare?) Antwort bekommen: „Ja, und mit den Nerven auch.“

In den ersten 2 Tagen war eine starke Schwellung zu beobachen, die über das sonst übliche Maß hinausging (Entlassungsbericht Klinik). Ist mit Anwendung vieler Kühlkompressen zuhause dann aber rasch abgeklungen.

Mir hat von Anfang an der Gelenkkopf der Elle wehgetan, habe es aber auf den festsitzenden „Halbgips“ geschoben. Jetzt, da ich ihn nicht mehr so häufig trage, ist der Schmerz noch immer da, ebenso Rötung und Schwellung.

Die Taubheit des Daumens ist auf die der Hand abgewandten Seite inklusive Fingerbeere beschränkt. Auch ein Teil des Handballens ist taub.

Na ja, wie auch immer, ich denke, ich warte noch ein paar Tage und 2 Physios ab und werde dann eine Entscheidung treffen, ob ich die Sache einem weiteren Chirurgen vorstelle.

NOCHMALS VIELEN DANK!

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde tatsächlich erst noch ein paar Tage und die Physiotherapie abwarten und schauen, ob Besserung eintritt.

Trotzdem Danke für die Antwort.

Es ist kaum möglich eine Ferndiagnose ohne tatsächliche Bildgebung und eigene Untersuchung abzugeben, aber Folgendes sollten Sie bedenken:

  1. Sollte tatsächlich eine Korrektur der Osteosynthese notwendig sein, sollte dies meist sehr früh erfolgen, da nach beginnender knöcherner Konsolidierung kaum noch eine physiologische Reposition möglich ist.
    Zur Beurteilung des Repositionsergebnisses benötigt der Arzt ein aktuelles Röntgen und ggf. CT.

  2. Eine Taubheit am Daumen, die durch eine Verletzung des N. medianus entstanden ist, verlangt zwingend die Beurteilung durch einen erfahrenen und kritischen Arzt. Manchmal lohnt es sich zu warten, in anderen Fällen sollte eher früh revidiert werden.
    Wie es bei Ihnen bestellt ist, lässt sich aus Ihren Beschreibungen nicht ableiten, da hierfür eine sorgfältige Untersuchung erforderlich ist.

Ich selbst habe die Nervensprechstunde einer plastisch- und handchirurgischen Klinik an einer süddeutschen Universität geleitet und kann Ihnen nur raten, im Zweifelsfall eine zweite qualifizierte Meinung einzuholen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und eine baldige Genesung!

Ihre Nachricht hat mich wieder etwas unruhig werden lassen. Wahrscheinlich werde ich am Montag, sofern keine Besserung eingetreten ist, weitere Schritte unternehmen.

Als Patient bin ich im Moment hin- und hergerissen. Auf der einen Seite möchte ich mich einfach dem medizinischen Sachverstand der Operateure überlassen. Auf der anderen Seite glaube ich schon, dass der Zustand der Hand/ des Arms so nicht in Ordnung ist.

Da ich vor ein paar Jahren eine Tibiakopfimpressionsfraktur hatte, die eine ähnliche Problematik mit sich bringt (anfängliche Bewegungseinschränkungen, Physio …), kann ich ungefähr einschätzen, wie der Heilungsverlauf ablaufen sollte. Auch damals gab es zunächst Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Aber das hier am Arm hat eine andere Qualität. Es geht einfach überhaupt nicht.

Das eine Diagnose auf diesem Wege nicht möglich ist, versteht sich von selbst. Aber gerade darum noch einmal vielen Dank für die erneut ausführlichen Erläuterungen.

Nein, ist es nicht, ohne Rö-Bild kann man nichts sagen, was sagt der Operateur? Bin Kein Unfallchirurg. Besser den Operateur fragen. Gruss C.K

Nein, das ist überhaupt nicht normal. ALLE Implantate, die den distalen Radius winkelstabil versorgen, sind übungsstabil. Typisch ist, dass die Handumwendbewegung postoperativ fast sofort weitgehend uneingeschränkt ist und Beugung und Streckung im Handgelenk noch freigeübt werden muß.
Bei Dir scheint es genau anders zu sein.
Ursachen:
1.: Verblockung des Distalen Radioulnargelenkes (DRUG). Hier ist es denkbar, dass eine Schraube in der distalen Ulna gelandet ist. Erscheint mir aber ziemlich absurd.
2.: Absichtliche DRUG-Verblockung. Wird für 6 Wochen bei Verletzungen dieses Gelenkes durchgeführt.
3.: Du bist empfindlich. Nimm es mir nicht übel, ich kenne Dich nicht und führe hier dies der Vollständigkeit halber nur auf.
Lösung: CT des Handgelenkes

Grüsse und gute Besserung von

Rainer

Vielen Dank für die Antwort.
An den Operateur ist nicht ranzukommen. War am Freitag noch einmal in der Klinik, hatte aber nur Kontakt zu einem Arzt aus der Notaufnahme. Der zeigte sich schockiert darüber, dass ich versuche, ohne Castlonguette die Rotation auszuführen und meinte, diese Bewegung dürfe ich noch garnicht ausführen. Auf meine Bemerkung, dass mein weiterbehandelnder Orthopäde und Physiotherapeut da anderer Meinung sind, meinte er nur, ich wäre schließlich am Radius operiert worden und da wäre das normal mit der Bewegungseinschränkung. Da die postoperative Schwellung aber fast verschwunden ist und Fingerbewegungen inklusive Faustschluss super funktionieren, kann schwellungsbedingt keine so große Blockade mehr bestehen. Ich arbeite bei der Rotation auch nicht gegen einen Schmerz, sondern eher gegen einen Druck an Elle und Speiche an. Ich warte jetzt einfach nochmal 2 Physios und 3 weitere Tage ab und werde mich dann wieder vorstellen. Nochmals danke für die Antwort.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Punkt 2 (absichtliche DRUG-Verblockung) scheidet aus, denn dass! hätte mir nun wirklich jemand nach der OP sagen müssen, oder? Ich weiß ja bis heute nicht einmal, wer mich operiert hat!

War am Freitag noch einmal in der Klinik und bin in der Notaufnahme bei einem Arzt gelandet, der wiederum nichts mit Hand-OP zu tun hat. Der zeigte sich nur schockiert ob der Tatsache, dass ich versuche, die Rotation auszuführen und meinte, das dürfe ich noch garnicht. Als ich ihm von der gegenteiligen Meinung meines Orthopäden und Physiotherapeuten berichtete, sagte er, ich sei schließlich am Radius operiert und müsse einfach Geduld haben. Noch ein Röntgen (o.B.), dass war es. Kein CT, kein MRT.

Punkt 3 = Überempfindlichkeit scheidet -denke ich- auch aus, nachdem ich meine/n Fingerbeweglichkeit/Faustschluss nach Rückgang der Schwellung sehr gut wiederhergestellt habe. Bei der Rotation ist es aber kein Arbeiten gegen Schmerzen, sondern gegen einen Widerstand, der sich durch einen (nicht unbedingt schmerzhaften) Druck in Elle und Speiche bemerkbar macht.

Ich werde jetzt noch einmal ein paar Tage verstreichen lassen und dann wieder in der Klinik vorstellig werden. Schade nur, dass man so seine Zeit verplempert und am Ende vielleicht nochmal operiert werden muss.

Vielen Dank noch einmal für die Antwort.

Leider lässt sich das ohne Untersuchung nicht beantworten.
Alles Gute, Michael

Vielen Dank für die Antwort.

wie sieht’s denn mittlerweile mit der Bewegung aus? ich hatte am 21.3. einen Autounfall-Airbag Explosion am Handgelenk. distale Radiusfraktur-2 Op’s- 2fach verplattet. Sicher ein komplizierterer Bruch als deiner. 6Wochen Ruhigstellung durch Gips-Schiene. nach 3 EAPs (6Wochen ähnlich REHA) kann ich die Rotation selbst heute noch nicht ‚wie früher‘. Ich kann nur beim besten Willen
nicht vorstellen,dass das überhaupt so kurz nach OP möglich sein soll. die Sehen,Muskeln,Bänder werden bei der Op ziemlich strapaziert.
Ich habe auch ein ‚Dämpfer-Gefühl‘. als würden sich die beiden Knochen nicht drehen wollen. ABER: das ist nur das Gefühl. denn-jeden Tag geht etwas mehr. minimal-aber es funktioniert. und wenn das durch irgendwelche falsch gesetzten Schrauben-behindert wär-ging gar nix. wenn Radius und Ulna-verbunden wären-wärs nen steifer Arm :wink: