Keller feucht, Nässe von außen, od. Kondenswasser?

Hallo zusammen,

ich habe mich schon durch verschiedene Artikel gelesen, aber noch nicht die passende Antwort gefunden.
Also stelle ich meine Frage mal in den Raum.

Vor 2 Jahren habe ich ein Haus gekauft. BJ. 1936 mit jüngerem Anbau (1986). Das Haus ist komplett ausgebaut, auch der Keller, welcher das Problem darstellt.
Bei der Besichtigung sah alles toll aus. Nach dem Einzug stellte ich ganz schnell fest, dass es im Keller des älteren Hausteils ungesund riecht und Dinge, die auf dem Boden lagen, feucht wurden.
Also habe ich zunächst einmal den Boden geöffnet.
Der sah folgendermaßen aus:

Ursprünglich befand sich dort ein Kohlenkeller. Lose Ziegel auf den Sand gelegt.
Darüber wurde scheinbar irgendwelcher Beton breitgescharrt. Keine ebene Masse sondern nur so’n Kleckerzeug.
Darauf wurde eine dünne Schicht Dachpappe gelegt, die völlig weggegammelt war. Es wurde ein Holzunterbau gemacht, Styropor auf die Dachpappe gelegt, OSB-Platten aufgeschraubt und ein Teppich darauf gelegt.

Das Styropor war feucht, das Holz angeschimmelt.

Nachdem ich DAS gesehen hatte, habe ich auch die Wände „geöffnet“.
Ähnliches Bild.
Nackte Mauer (Ziegel, 38er Wandstärke), teilweise abbröckelner Putz dran, noch schwarz vom Kohlenstaub. Darauf eine Holzkonstruktion, jede Menge Styropor, darüber OSB-Platten und zum Schluß Rigips-Platten und Tapete.

Auch hier war das Styropor auf der Rückseite nass, dass Holz angeschimmelt. Nur hinter einer Wand war es trocken. Das war eine Innenwand, an der der alte Schornstein (abgetragen bis ins OG) steht. Da lag das Styropor nicht direkt an, denn der Schornstein wurde nicht verkleidet, sondern es wurde einfach nur über die gesamte Wandlänge eine Platte geschraubt in oben erwähnter Konstruktion. Hinter dieser einen Wand war quasi eine Luftzirkulation möglich.

Aus dem Keller wurde nun alles entfernt, so dass nun nur noch die nackte Mauer steht und dieser komische Fussboden.

Feucht ist es aber natürlich immer noch.
Mein Hygrometer zeigt 98 % Luftfeuchtigkeit an.

Die Frage die ich nun stellen möchte:

Wo kommt die Feuchtigkeit in den Wänden/in der Luft her??

Ist es möglich, dass durch die jahrelang bestehende Nässe hinter dem Styropor das Wasser in die Wand eingezogen ist und eine Trocknung helfen würde?

Oder muss das Wasser zwingend von außen eingedrungen sein?

Grundwasser drückt hier NICHT von unten. Von Nachbarn habe ich noch keine derartigen Probleme gehört. Die einzige Außenwand, die frei zugänglich ist, hat eine „Elefantenhaut“ in der Erde davor.

Der Raum, den ich gerade beschrieben habe, besitzt 2 Fenster neuerer Bauart. Vor allem um diese herum bildet sich Schwitzwasser. An einer Wand läuft auch von innen Schwitzwasser herunter.

Im Keller des neueren Hausteils sind mir komischerweise noch keine Feuchtigkeitsprobleme aufgefallen. Weiß aber auch nicht, ob dort die gleiche Unterkonstruktion vorhanden ist. Auf jeden Fall ist der Rest des Kellers gefliest.

Falls hier jemand Rat weiß, bedanke ich mich schonmal im Vorfeld!

Die Frage die ich nun stellen möchte:
Wo kommt die Feuchtigkeit in den Wänden/in der
Luft her??

Hallo Fenja1980.

Die Feuchtigkeit in Deinen Kellerräumen stammt aus der Feuchte im Erdreich, die kapillar aufgesogen, die Mauersteine durchnässt. Der feuchte Boden ohne wirksame Abdichtung, erhöht noch zusätzlich die Luftfeuchte. Diese Feuchte kann auf die verkleideten Wandflächen kondensieren.

So wie Du den Kellerausbau beschrieben hast, ist eine weitere Durchfeuchtung absehbar. Wände und Böden müssen in der Fläche dicht sein und die Anschlüsse Wand/Boden ebenso, sonst gibt es keine Chance auf trockene Keller.

Es werden Horzizontalsperren am Wandfuss benötigt (ringsum) und eine dichte Bodenfläche. Auf einen Wand-/Bodenaufbau mit Hohlräume (Verkleidung) würde ich verichten. Stattdessen die Wände mit einem WTA Sanierputz beschichten. Der wirkt etwas feuchtregulierend und salztoleranter als andere Putze.

Freundliche Grüße aus Hilzingen
Stefan Hüsges

Hallo Herr Hüsges,

vielen Dank für die schnelle Antwort!

Können Sie bestimmte Produkte für eine Horizontalsperre empfehlen?

Und was nimmt man am besten für den Boden? Estrich und überfliesen?
Ich dachte an eine Fussbodenheizung, denn der Raum soll Wohnraum werden. Macht das Sinn?

Eine Wandverkleidung wollte ich sowieso nicht wieder anbringen. eine geputzte Wand hat mehr Charme als eine akkurate Rigipswand.

Ich bin total verwirrt, was sich der Vorbesitzer meines Hauses bei dem Kellerausbau gedacht hat.

Bis auf den Raum, der oben beschrieben ist, ist der komplette Kellerboden gefliest. Warum dieser eine Raum nicht??

Muss man in den anderen Räumen nochmal ran, oder kann man die Fliesen als dicht betrachten?

MfG
Fenja

Kommentar zwischen den Zeilen!!!

Hallo Herr Hüsges,

vielen Dank für die schnelle Antwort!

//Gerne

Können Sie bestimmte Produkte für eine Horizontalsperre
empfehlen?

// Es kommt weniger auf ein bestimmtes Produkt an,
als auf die Tatsache das diese Arbeit von einer Fachfirma für Mauerwerksinjektionen ausgeführt wird.

Und was nimmt man am besten für den Boden? Estrich und
überfliesen?
Ich dachte an eine Fussbodenheizung, denn der Raum sollWohnraum werden. Macht das Sinn?

Ohnen das Sie einen Fachmann vor Ort hinzuziehen macht das gar keinen Sinn. Ihr Vorhaben erfordert sehr hohen Sachverstand. Einerseits muss der Keller dicht werden. Andererseits muss der Raum der ENEV2009 genügen, wenn es ein Wohnraum werden soll.(Dämmung/Lüftungsanlage ist erforderlich usw.)Bei einer Fussbodenheizung stellt sich die Frage wie tief sie ausschachten müssen.

Eine Wandverkleidung wollte ich sowieso nicht wieder
anbringen. eine geputzte Wand hat mehr Charme als eine
akkurate Rigipswand.

//Ok, aber ohne Dämmung geht es nicht. Taupunkttemperatur wird unterschritten!!

Ich bin total verwirrt, was sich der Vorbesitzer meines Hauses bei dem Kellerausbau gedacht hat.

// Kann ich verstehen, kommt aber sehr oft vor.

Bis auf den Raum, der oben beschrieben ist, ist der komplette
Kellerboden gefliest. Warum dieser eine Raum nicht??

Muss man in den anderen Räumen nochmal ran, oder kann man die
Fliesen als dicht betrachten?

// Das kann man nur vor Ort entscheiden, aber ohne Not würde ich da jetzt erstmal nicht rangehen.

MfG
Fenja

// Zusammenfassung: Es geht nicht ohne Fachleute vor Ort.Im feuchten Keller einen nutzbaren Raum zu schaffen, das ist eine der schwierigsten bauchtechnischen Situationen. Dringende Empfehlung: Wenden Sie sich an einen Energieberater/Architekt bevor Sie dort weitermachen.

mfg
Stefan Hüsges

Keller feucht, Nässe von außen, od. Kondenswasser?
Hallo Fenja,

Nach deinen Schilderungen kann man noch nicht wirklich sagen wo das Wasser herkommt, Klar ist, dass der Innenausbau wohl nicht sehr Fachgerecht durchgeführt wurde und dass das auf den Wänden angebrachte Styropor möglicherweise Kondenswasser gehalten hat.

Ich halte es daher für wahrscheinlich dass der Keller eher durch Kondensfeuchte als durch Außenfeuchte nass geworden ist.

Es ist natürlich auch denkbar dass Feucuhtigkeit von Aussen eintritt. Um dass letztgültig herauszufinden müsstest du die Wand von einem Fachmann untersuchen lassen. Durchgeführt werden solche Untersuchungen von Bautrocknungsfirmen oder Sanierungsfirmen z.B. Isotec, oder Rainbow International.

Du kannst die Raumluft relativ schnell trocknen und z.B. die Probleme des Schwitzwassers in den Griff bekommen. Allerdings würde die Trocknung sehr lange dauern bzw. könnte diese nie einen dauerhaften Erfolg erzielen wenn Wasser von Außßen eindringt.

Wenn du mit Kondensfeuchte zu kämpfen hast empfiehlt es sich den Raum zu Trocknen, da der Raum onehin entkernt ist so wie ich Dich verstehe kannst du eine einfache Trocknung mit Kondenstrocknern aufstellen. Hinweise zum Trocknen im Winter findest du unter http://www.luftentfeuchter-tipps.de.

Bei weiteren Fragen kannst Du dich gerne auch Hier an mich wenden.

Grüße

fipsi

Vielen Dank Fipsi,

an den Fachmann hatte ich natürlich auch schon gedacht.
Aber ich habe auch schon gehört, dass sich viele schwarze Schafe auf dem Gebiet tummeln und da eine Kellertrockenlegung eine kostenintensive Sache ist, wollte ich erstmal ein paar Meinungen einholen.

Die beiden Firmen, die Du vorgeschlagen hast, hab ich mir angeschaut. Sind leider ziemlich weit weg von mir.

Kann jemand eine Bautrocknungsfirma in Berlin/Brandenburg empfehlen?

Hallo Fenja,

Deine Beschreibung läßt auf kappillar von außen eindringende und von unten aufsteigende Feuchte scließen. das heißt, dass die natürlich vorhandene Erdfeuchte durch die Außenwand und durch den Kellerboden durch die Kappillaren im Baustoff eindringt bzw. aufsteigt und dadurch zu einer hohen Luftfeuchtigkeit führt die wiederum an kühlen Oberflächen kondensiert und damit zu zusätzlicher Feuchte führt. Hier hilft nur lüften, lüften und nochmals lüften. Immer dann , wenn die Luft außen schön kalt und damit trocken ist. Die Luftfeuchtigkeit sollte innen nicht über 60% betragen.
Viel Erfolg und alles Gute von der Ostseeküste

Hannes

Fenja,
Aus Deinem Schreiben lese ich, daß nur eine Mauer nach außen Erdkontakt hat. Ist das richtig? In diese Mauer würde ich eine Kernbohrung machen lassen, dann kann man den Durchfeuchtungsgrad der Mauer feststellen. Mit Sicherheit hat man damals diese Mauer von außen nicht wärmeisoliert, d. h. sie ist kalt und innen konnte sich im Lauf der Jahre viel Kondenswasser niederschlagen. Mit dem Boden ist es ebenso.
Und das Kondenswasser kam durch die Fenster!
Eine Faustregel: wenn der Temperatur Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur 10° C oder mehr ausmacht, dann muss man mit Tauwasser rechnen. Es kommt auf die Wassermenge darauf an, die gerade in der Luft ist. (Rel. Feuchte)
Ist der Bohrkern außen trocken, hast Du Glück. Dann kam die Feuchtigkeit von innen (Luft) und Du kannst mit einem Raumtrockner Wände und Boden wieder ziemlich trocknen aber der muss dann schon 1 Jahr ununterbrochen laufen und die Fenster müssen geschlossen bleiben und dicht sein! Wände und Boden müssen offen sein.
Ist der Bohrkern von außen her auch nass, dann kommt Wasser von außen rein! Dann muss von außen isoliert- und von innen getrocknet werden.
Im Winter und bei Temperaturen um 0° C ist die Luft trocken und Du kannst, aber nur kurz, durchlüften, im Sommer besser nicht.
Hermann

Hallo Hermann,

danke für Deine Antwort!

Nein, es ist nicht nur eine Mauer, die nach Außen Erdkontakt hat.
Es ist lediglich eine Mauer frei zugänglich.
Auf der einen Seite des Hauses ist bis an die Hauswand ran gepflastert, auf der anderen Hausseite ist die Garage rangebaut. Nachträglich.
Die 4. Wand ist eine Innenwand.

Und richtig, die Mauer ist nicht wärmeisoliert. Da klebt nur so ne dicke Schwarze „Matte“ dran.

Mit dem Bohrkern, das ist eine gute Idee!!

Warum darf man im Winter nur kurz durchlüften?
Weswegen man das im Sommer nicht tun sollte, leuchtet mir inzwischen ein. (Temperaturunterschied - Kondenswasser)

Du schreibst gar nichts von horizontalen Wandsperren. Hältst Du sowas nicht für notwendig?

Danke, Fenja

Hallo Fenja,
mit kurz lüften meinte ich einen kurzen Zeitraum den man nicht vergisst! Es sollte nicht sein, daß ein Fenster vergessen wird und tagelang offen bleibt. Im Winter ist der Wassergehalt der Luft bei etwa 4 g pro qm Luft während er im Sommer zeitweise weit über 10 g liegen kann.
Über die horizontale Wandsperre findest Du im Internet interessante Meinungen. Damit habe ich aber keine Erfahrungen denn ich lebe auf einer Schotterebene. An Deiner Stelle würde ich Kerne von der 3 Außenwänden bohren lassen und dann entscheiden. Sind die Kerne außen trocken, dann kannst Du von Glück reden. Wie sieht es denn im Parterre aus? Wenn da noch keine feuchten Wände sind, dann tippe ich auf Kondenswasser (in Keller).
Wie ist das Erdreich rund ums Haus: durchlässig oder speichernd?
Hermann

Hallo Hermann,

Parterre ist bei mir alles in Ordnung. Nix feucht. Auch im neueren Teil (80er Jahre) des Hauses sehe ich im Keller keine Feuchtigkeitsprobleme.
Das ist ja ein wesentlicher Fakt, der mich stutzig macht, dass die Nässe von außen kommen soll.
Aber da weiß ich ja auch nicht, wie es hinter der Wandverkleidung aussieht. Kann da nur sagen, dass in den Räumen des neueren Kellers normale Luftfeuchtigkeit herrscht und nix müffelt.
Außen isoliert ist da übrigens auch nicht.

Der Boden rings um das Haus ist mehr Sandboden als richtige Erde. Also durchlässig.

Ich habe übrigens auch die Vermutung, dass der Keller irgendwann mal voll Wasser stand. Das Haus steht an einem leichten Hang, weiter oben am Hang ist Feld, neben mir steht hangaufwärts auch nur noch ein Haus. Wenn es hier richtig, richtig dolle regnet, (was ich noch nicht erlebt habe) dann kann der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen und durch das Gefälle entstehen hier wohl regelrechte Sturzbäche.
Laut Berichten der Nachbarn, ist das wohl 2 x passiert, allerdings muss das schon länger als 10 jahre her sein. Und es muss passiert sein, bevor der Keller hier mit dieser elenden Rigips/Styroporverkleidung verschandelt wurde.

Ich weiß nicht, ob es eine Rolle spielt, dass hier vermutlich mal Wasser drin stand. Wollte es nur erwähnt haben.

Gruß, Fenja

Hallo Fenja,
es klingt hoffnungsvoll, was Du da schreibst. Kannst Du noch im Bauamt Deiner Gemeinde mit mindestens einer fachkundigen Person sprechen und Deine Erkenntnisse erzählen. (Achte darauf, daß es kein Bauträger! ist der Aufträge braucht) Wenn sich von daher keine Bedenken ergeben, besorge Dir ein Raum Trocknungsgerät (300…400 €, elektrische Leistung ca. 300…350 W), mach die Fenster zu und lass es laufen.
Am Anfang wird die Luftfeuchtigkeit nicht messbar zurückgehen, es fließt ja dauernd Wasser aus den Wänden und Boden nach und ich würde mich auf eine Trocknungszeit bis ½ Jahr einstellen (je nach Keller größe).
Schönen Gruß
Hermann

Hallo Hermann,

danke mal wieder für Deine Antwort!
Eine Frage hätte ich jetzt noch.
Mal angenommen, es handelt sich nur um Kondenswasser… Kriegt man den Raum auch mit Heizen, Lüften, Heizen, Lüften usw. trocken?
So ein Kondenstrockner kostet ja doch Unmengen Strom…

Danke und Gruß,
Fenja

Hallo Fenja,
jetzt ist der Bastler gefragt. Hol Dir aus dem Internet eine Tabelle: Wassergehalt der Luft in Abhängigkeit von der Lufttemperatur.
Nehmen wir ein Außenlufttemperatur von 4°+ an, findest Du 6,4 g Wasser pro m3 Luft und bei einer relativen Feuchtigkeit von 60% wären das dann nur 3,8 g Wasser pro m3 Luft.
Wenn Du nun Deine Kellerluft auf 16° C aufheizen konntest, dann kann diese Luft maximal 13,7 g Wasser pro m3 enthalten. Jetzt musst Du aber messen wie viel Dein Hygrometer (wenn er einigermaßen genau ist) anzeigt und ausrechnen wie viel Wasser tatsächlich in der Kellerluft ist. Anhand der Lüfterdaten kannst Du die Menge der durchgeschleusten Luft berechnen und die Differenz der beiden relativen Wassermengen (Zuluft – Abluft) sagt Dir dann wie viel Wasser Du rausgeblasen hast.
Die Luft aufheizen kostet viel Energie denn da setzt Du gleich Kilowatts ein, während ein Kompressorgerät mit 300 – 400 W zufrieden ist und in 24 h 5 – 8 Liter Wasser rausziehen kann. Natürlich kommt es auf die Geräteleistung an.
Durchlüften:
Nachts hat die kühlere Außenluft den niedrigsten Wassergehalt, dann ist es am günstigsten den Keller zu durchlüften. Dazu muss die Kellerluft aber wesentlich wärmer sein und dieses Aufwärmen kostet Geld.
Die kalte, trockenere Luft, die in den Keller eingeführt wird, muss zum Boden geführt werden. Also ein dickes (Aluminium Falt-) Rohr, außen mit Lüfter dran. Die Abluft muss möglichst weit weg und oben, von der Decke abgezogen werden. Oben befindet sich ja die wärmere Luft, die auch mehr Feuchtigkeit tragen kann. Dein Keller ist wohl einräumig?
Eine Zeitschaltuhr und 2 Gerätelüfter (ca. 30 Watt) die so 3 – 4 Stunden in der Nacht (wenn die Luft am trockensten ist) laufen, tun dann einen guten Dienst aber es dauert lang.

Wäre es denn möglich, einmalig eine Woche lang einen Raumtrockner auszuleihen (Bau- Installationsfirma) und messen wie viel Wasser er rausbringt und was er an Strom kostet.
Wenn er in 24 h ca. 10 L Wasser rausbringt, ist das ein gutes Ergebnis. Vieleicht ist ein Mischbetrieb am günstigsten: 1 Monat lang Kompressor Trockner und ab da Durchlüftung. Ein guter Bastler muss Dir beistehen.
Gruß
Hermann

Hallo Fenja,
ich war letzte Woche auf der Heim + Handwerk Messe in München und habe mir da von 2 Firmen die Horizontalsperren anbieten, einiges erzählen lassen. Ich schicke Dir einen kleinen Kommentar und die Adressen für den Fall daß Du Dich dafür interessierst. Zu wissen was andere noch haben kann ja nicht schaden.
Zur Zeit werden kostenlose Beratungen angeboten. Lass Dir doch Prospekte schicken, es ist interessant.
Gruß
Hermann
1 Dez. 2011, H+H in München.

Besuch bei 2 Firmen die Horizontalsperren vorführten.

Mauerentsalzung nach dem galvanischen Prinzip.
Die Fa. Matrolan geht davon aus, daß Material, dem man die Salze entzogen hat, kein Wasser mehr leitet.
Die Methode ist angeblich von der TU München geprüft.

Es werden in den Mauern Elektroden angebracht und über ein Steuergerät Strom angelegt und die im Mauermaterial vorhandenen Salze an Anoden im Erdreich gebunden. D. h. sie kriechen nach dem galvanischen Prinzip an die Anode die im Außenbereich liegt. Da die Mauern dann salzfrei sind, kann kein Wasser mehr nachkriechen.
Diese Methode dürfte auch für von der Seite eindringende Feuchtigkeit wirkungsvoll sein da es ja von außen her wirkt.

Es wurde behauptet, daß ein Ziegelstein kein destilliertes (salzfreies) Wasser aufsaugt, da dieses Wasser keine Salze mitbringt! Den Versuch müsste man machen.
(Ich bin nicht sicher ob deionisiertes Wasser vom Baumarkt den gleichen Effekt hervorbringt, also für den Versuch echtes dest. Wasser von der Apotheke verwenden).

Nicht vergessen: wer sich beraten lässt sollte sich auch Referenzen geben lassen.
Die Anschrift ist:

Matrolan Vertriebs GmbH.
Oberwiesen 16
D-88682 Salem
Tel.- 07553 918822.0
Fax.- 07553 918022.9

www.matrolan.de
[email protected] (Service Büros in allen Bundesländern)

----------ooo---------

Die Fa. Veinal wendet das Durchtränkungs Prinzip an. Dabei werden die feuchten Wände in bodennähe angebohrt (etwa D 15 mm) etwas schräg nach unten und in diese Bohrungen Flaschen mit einem langen Schnabel reingesteckt, aus denen dann die abdichtende Flüssigkeit in das zu versiegelnde Mauerwerk kriecht. Das Mauerwerk muss nicht vorbehandelt werden.
Der Durchfeuchtungsgrad spielt angeblich keine Rolle (mündliche Aussage). Vorsicht: Durchfeuchtungsgrad ist keine DIN gerechte Angabe, besser wäre die Angabe in Gewichtsprozent der Mauermasse.

Ein Vorführungs Stein (Gasbeton) lag in Wasser und, herausgenommen tropfte er ab und war leicht und trocken.
Die Fa. Veinal bietet z. Zt. an: kostenlos anrufen unter 0800 834 6250

E-Mail: [email protected]
www.veinal.de

Auch hier gilt: wer sich beraten lässt sollte sich auch Referenzen geben lassen.

Wow Hermann,

vielen Dank für die Mühe!
Ich muss sagen, die erste Methode hört sich ein wenig unglaublich an… Aber wer weiß, vielleicht funktioniert das ja tatsächlich.
Ich werde mir die beiden Firmen auf jeden Fall anschauen!

Jetzt steht erstmal so ein großer Heizer mit ner Gaspulle im Keller. Mal schauen, ob der irgendwas bewirkt.

Viele Grüße, Fenja

Hallo Hermann,

ich wollte mal den neuesten Stand zu meinem Keller geben. Es ist ja schon etwas Zeit vergangen.
Also der Gasheizer hat gar nichts gebracht. Der hat den Raum kaum warm bekommen.

Ich habe inzwischen die Heizung voll aufgedreht. Immerhin schafft die es, den Raum auf 16° aufzuwärmen.
1-2 mal am Tag lüfte ich kurz. Fenster ganz auf.
Seit einer Woche läuft auch ein Kondenstrockner die Hälfte des Tages.
Eine Besserung kann ich noch überhaupt nicht feststellen.

Fakt ist, die Feuchtigkeit kommt NICHT von außen. Man sieht ganz deutlich, dass die Luft an der Innenseite der Wände, also im Raum, an der kalten Wand kondensiert. Das Wasser läuft zum Teil richtig die Wand runter. (Natürlich keine Sturzbäche) Die Fenster beschlagen sehr, sehr doll.

Nun die Fragen: Bin ich mit meinen Maßnahmen auf dem richtigen Weg?

Soll ich die Heizung anmachen, oder besser auslassen??

Mal angenommen, ich kriege den Raum irgendwann richtig trocken, wie verhindere ich, dass sich erneut Kondenswasser an Wänden und Fenster niederschlägt?

Ist das jetzt nur so schlimm, weil Wände und Boden voller Feuchtigkeit sind??

Danke für Deine Hilfe! Viele Grüße, Fenja.

Hallo Fenja,
ist Dein Kondenstrockner ein Kompressorgerät? Wenn ja, dann lass ihn durchlaufen, lass die Fenster zu, den Raum verschlossen und kontrolliere wieviel Wasser er täglich rausbringt.

Wenn er 24 Stunden durchläuft, dann sollten so 7 L Wasser rauskommen. Das ist dann Wasser das über die Luft aus Boden, Wände und Decke kommt.
Heizen brauchst Du dabei nicht.

Wenn er insgesamt 150 L Wasser rausgebracht hat und immer noch der selbe Zustand herrscht und wenn Du so sicher bist, daß das Wasser nicht von draußen (Luft) kommt, dann gibt es nur noch einen Weg: die Wände und der Boden.
Ich würde dann doch eine Kernbohrung (ein faustdickes Loch) in eine Außenwand bohren lassen, dann kannst Du feststellen ob die Wand von außen her durchfeuchtet wird und ob außen eine Wärmeisolierung angebracht ist. (Wahrscheinlich nicht)

Wenn von außen die Feuchtigkeit kommt, dann hilft nur noch aufgraben und isolieren. Leider.
Der vorherige Besitzer hatte wohl auch dieses Problem weshalb er anfing, Isolierschichten aufzubringen. Aber er hatte keinen Raumtrockner, der hätte ihm vielleicht viel erspart. Diesen Versuch würde ich an Deiner Stelle noch machen und auch die Kernbohrung.
Gruß
Hermann

Hallo Fenja, heute zum zweiten Mal aber nur zur Info:
hab ich Dir das schon geschickt oder nur jemand anders?
Eine Wiederholung kann ja nicht schaden also kommt hier meine Erfahrung von der Heim + Handwerk in München im Dezember 11.
2 Firmen stellten ihre Sanierungsmethoden vor: die eine dichtet die Wände mit einer Flüssigkeit ab, die andere entzieht ihnen Salze die das Wasser anziehen. Beide Methoden sind interessant aber man muss sich schon genau informieren und eine gewisse Menge Skepsis mirbringen.
Hier der Bericht:

1 Dez. 2011, H+H in München.

Besuch bei 2 Firmen die Horizontalsperren vorführten.

Mauerentsalzung nach dem galvanischen Prinzip.
Die Fa. Matrolan geht davon aus, daß Material, dem man die Salze entzogen hat, kein Wasser mehr leitet.
Die Methode ist angeblich von der TU München geprüft.

Es werden in den Mauern Elektroden angebracht und über ein Steuergerät Strom angelegt und die im Mauermaterial vorhandenen Salze an Anoden im Erdreich gebunden. D. h. sie kriechen nach dem galvanischen Prinzip an die Anode die im Außenbereich liegt. Da die Mauern dann salzfrei sind, kann kein Wasser mehr nachkriechen.
Diese Methode dürfte auch für von der Seite eindringende Feuchtigkeit wirkungsvoll sein da es ja von außen her wirkt.

Es wurde behauptet, daß ein Ziegelstein kein destilliertes (salzfreies) Wasser aufsaugt, da dieses Wasser keine Salze mitbringt! Den Versuch müsste man machen.
(Ich bin nicht sicher ob deionisiertes Wasser vom Baumarkt den gleichen Effekt hervorbringt, also für den Versuch echtes dest. Wasser von der Apotheke verwenden).

Nicht vergessen: wer sich beraten lässt sollte sich auch Referenzen geben lassen.
Die Anschrift ist:

Matrolan Vertriebs GmbH.
Oberwiesen 16
D-88682 Salem
Tel.- 07553 918822.0
Fax.- 07553 918022.9

www.matrolan.de

[email protected] (Service Büros in allen Bundesländern)

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Die Fa. Veinal wendet das Durchtränkungs Prinzip an. Dabei werden die feuchten Wände in bodennähe angebohrt (etwa D 15 mm) etwas schräg nach unten und in diese Bohrungen Flaschen mit einem langen Schnabel reingesteckt, aus denen dann die abdichtende Flüssigkeit in das zu versiegelnde Mauerwerk kriecht. Das Mauerwerk muss nicht vorbehandelt werden.
Der Durchfeuchtungsgrad spielt angeblich keine Rolle (mündliche Aussage). Vorsicht: Durchfeuchtungsgrad ist keine DIN gerechte Angabe, besser wäre die Angabe in Gewichtsprozent der Mauermasse.

Ein Vorführungs Stein (Gasbeton) lag in Wasser und, herausgenommen tropfte er ab und war leicht und trocken.
Die Fa. Veinal bietet z. Zt. an: kostenlos anrufen unter 0800 834 6250

E-Mail: [email protected]
www.veinal.de

Auch hier gilt: wer sich beraten lässt sollte sich auch Referenzen geben lassen.

Hallo Fenja,
am 21.2.2012 hab ich Dir den Bericht vom Messebesuch zum zweitenmal geschickt. Irgendwie etwas übereilig. Eigentlich wollte ich Dir ein anderes Schreiben zeigen, das Du Dir runterladen kannst.

http://www.baumarkt.de/nxs/858///baumarkt/schablone1…

Diese Info ist etwas lang aber lehrreich.

Schönen Gruß
Hermann