Ich gebe zu, das Spiel macht Spass mit Dir…
Mag jeder durchdiskutieren, bis er meint damit fertig zu sein …
Das ist ein quasi-religiöser Standpunkt, zumindest aber
ziemlich überheblich. Ich denke auch nicht, dass Wilber damit
zufrieden wäre, wenn man ihn als Roman liest oder sich nur an
der (vermeintlichen?) Klarheit seiner Sprache freut.
Naja, vielleicht gibt es aber noch ganz andere Gründe, Wilber gerne gelesen zu haben, die liegen für mich aber eindeutig nicht auf der dualen Ebene, es ist eher die Stille zwischen seinen Worten, die da sehr deutlich für mich zu spüren war.
Nee, da hast Du Recht, letztendlich ist eben auch
Dualität/Nondualität eine Dualität,
Eben.
drum schweig ich ja auch lieber und geniesse…
Also schweigst du, weil sich die Dualität letztlich doch nicht
überwinden lässt?
Nee, weil in der Stille eigentlich schon alles da ist, wie gesagt,oft sogar wesentlich klarer, als wenn sie von vielen klugen Worten zugepackt wurde.
Da setzt Du ja für einen klugen Philosophen ganz schön viele
ungeprüfte Prämissen ins Spiel.
Richtig, eben damit wir darüber diskutieren können.
Du behauptest was, stellst Konzepte auf, damit wir dann damit spielen können?
Denn ich
möchte begreifen, was in dir vorgeht, wenn du Wilber liest,
also letztlich an deiner Erkenntnis teilhaben. Wie ich sie für
mich werte, steht dann ja wieder auf einem anderen Blatt.
Nun, dann setzt Dich doch lieber bei mir auf den Balkon, lausche dem Bach und schweige…wenn Worte kommen, sag sie, und sieh, was passiert…an mehr kann ich Dich leider nicht teilhaben lassen.
Du bist herzlich eingeladen.
Und das Denken, das nur der Sicherheit dient, was für ein
armseliges Denken ist das, und welche Basis hat das?Keine, die
mich wirklich überzeugt.
Wieso denn „nur“? Wozu ist denn deiner Meinung nach das Denken
da? Das Denken ist dasjenige Erkenntnisinstrument, dass der
Mensch anstelle der bei Tieren als Fell, Zähne etc.
Sicherheitsmechanismen vorhandenen, beim Menschen aber
verblassten Fähigkeiten entwickelt hat. Mit Hilfe des Denkens
machen wir uns Kleidung, Feuer und die vielen kleinen anderen
Dinge, die die Tiere nicht brauchen, deren der Mensch als
Mängelwesen aber gleichwohl bedarf.
Nun in diesen Fällen ist das Denken an der richtigen Stelle.
Habe nie behauptet, Denken an und für sich sei armselig.
Darum bin ich hier eigentlich auch gelandet und habe sehr nützliche Informationen bekommen, z.B. wo man in München sein Auto gut parken kann…
Um der Sicherheit willen hat es Wilber wohl eher nicht
gemacht, so wie ich das verstehe.
Wie dann?
Darum ziehe ich es vor mich dem Leben zu beugen,
Das klingt nach „fressen und gefressen werden“ oder „was ich
heute nicht machen kann, mache ich eben morgen“ oder „ist doch
sowieso alles scheißegal, mach die Glotze an“ - und ich kann
mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das deine
Position ist.
Nee, ist es auch nicht (ausserdem habe ich keine Glotze), und ich habe auch nicht gesagt, dass ich mich nicht berühren lasse.
Ich würde eher in die Richtung gehen, in Frage zu stellen, ob dieses „ich“ wirklich existent ist.
Vielleicht könnte ich es so nennen, bemüht zu sein, in verschiedenen Situationen „angemessen“ zu agieren/reagieren.
ein Spiel, wie gesagt, mehr kann das nicht mehr sein.
Einwand: Es muss sogar mehr sein, denn gerade der religiöse
Impetus bei Wilber impliziert, dass es eben nicht bloß ein
Spiel sein kann.
Der Unterschied hier zwischen den Ebenen ist mit Sprache nicht wirklich herausarbeitbar.
Da sag ich mal mit Wilber, man muss es erlebt haben, um zu wissen, wovon man spricht.
Aber wer ist das schon, dieses Ego…
Tat twam asi … oder?
Ich antworte mit Schweigen.