Kennt ihr seriöse Online-Quellen zum Thema Paleo-Diät?

ein Freund erzählte mir kürzlich von der Paleo-Diät. Abnehmen ist jetzt nicht meine Priorität, da ich kein Übergewicht habe. aber diese Diät soll ja auch zu einem deutlich besseren allgemeinen Wohlbefinden beitragen.
ich würde das gerne mal ausprobieren und will mich jetzt ins Thema einlesen. kennt ihr frei zugängliche, kostenlose, aber seriöse Quellen im Internet?

besten Danke schon vorab!

Servus,

die Begriffe „Paleo-Diät“ und „seriös“ schließen sich gegenseitig aus.

Schöne Grüße

MM

Ich empfehle dir die Lektüre von Christian Schmidts großartiger Kolumne zu diesem Thema:

http://www.klopfers-web.de/kol131.php

Mahlzeit,

kennt ihr frei zugängliche, kostenlose, aber
seriöse Quellen im Internet?

sagen wir mal so:
Seriöse Quellen würden von solch einem Unsinn abraten.

Gandalf

Autorenname = Warnhinweis
Servus,

jetzt sag bloß, das Zeugs kommt von Franz Konz mit den „ganz legalen Steuertricks“! Wenn „de mortuis nil nisi bene“ nicht gälte, könnte man über diesen ehrenwerten Herrn dieses und jenes erzählen…

Schöne Grüße

MM

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Der von mir verlinkte Artikel, nimmt sich des Themas schon angemessen objektiv an, denke ich :smiley:

Hallo Leute,

bitte keinen Streit anfangen :smiley: dass das wissenschaftlich umstritten ist, habe ich mir schon halb gedacht (weil das wahrscheinlich bei jeder Diät so ist). mir ging es auch erstmal darum herauszufinden welche Lebensmittel das beinhaltet bzw. ausschließt.

hab mittlerweile die Seite von Paleo360 gefunden. ich denke die Infos reichen für den Anfang. eine Meinung dazu bilde ich mir ohnehin erst wenn ich es ausprobiert habe. und sterben wird man daran schon nicht :wink:

Danke an Zerschmetterling, ich werde mir die Lektüre mal zu Gemüte führen!

@die Kritiker im Thread: habt ihr eigene Erfahrungen gemacht, die euch zu der kritischen Meinung bringen?

Servus,

erlaube die Gegenfrage: Ist eigene Erfahrung als Astronaut notwendig, um die Hohlwelt-„Theorie“ zu kritisieren?

Schöne Grüße

MM

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Mahlzeit,

Grundkenntisse der Physiologie reichen vollständig aus.

Gandalf

3 Like

Hallo,

wenn ich richtig informiert bin, geht die Paleo-Diät davon aus, dass unser Verdauungssystem humangenetisch in den letzten 10.000 Jahren keine wesentlichen Anpassungsfortschritte gemacht hat.

Andererseits ist bekannt, dass Menschen nordeuropäischen Ursprungs auch als Erwachsene Laktose vertragen - eine genetische Anpassung der Verdauung, die deutlich jünger als 10.000 Jahre ist. Allerdings nicht unbedingt humangenetisch.
Wer Laktose verträgt, ist an Milch und Milchprodukte evolutionär angepasst.

Ich habe den Eindruck, die Paleo-Diät-Verfechter unterschätzen einerseits die Geschwindigkeit der Evolution des Menschen und reduzieren fälschlicherweise den Verdauungsvorgang auf menschliche Gene - da spielen auch Unmengen Bakterien mit, sehr wesentlich. Und die sind im Anpassen enorm schnell. Man siehe nur MRSA.

Halte die These, dass eine Ernährung wie zur Jäger- und Sammlerzeit unserem heutigen Verdauungstrakt zuträglicher ist, für sehr zweifelhaft - wie ich Diäten überhaupt für zweifelhaft halte.
Meist sagt einem der Appetit, was man gerade braucht - nur die Mengen muss man schon mal per Willenskraft einschränken.

Selbst zubereitet ist ein Essen immer besser an den Appetit anpassbar, als fertig gekauft. Einiges selbst angebaut macht es noch leckerer (ich kenne Tomatensorten, baue sie auch an - dagegen ist selbst beste Marktware nur bedauernswert).

Gruß und guten Appetit, Paran

Hallo,

hier ist eine seriöse Quelle: http://www.zeit.de/2015/05/palaeo-diaet-steinzeit-er…

Ansonsten, wenn du schon eine Diät machen möchtest, empfehle ich dir die 30-Tage-Challenge aus dem Buch „Vegan for fit“ von Attila Hildmann. Ich habe sie gemacht und will keine Wunder versprechen und ein Allheilmittel ist es sicher auch nicht. Doch zumindest meiner Verdauung ging es währenddessen so gut wie nie, und ich habe viele gesunde und leckere Produkte und Zubereitungsarten für mich entdeckt, die mir früher nicht geläufig waren, die ich aber seitdem regelmäßig einsetze. Die dort „propagierte“ Ernährungsweise ist vegan (nein, ich war vorher weder Veganerin noch absolute Vegetarierin, und bin es jetzt hinterher auch nicht), was erstmal nach Verzicht klingt. Aber die Rezepte sind so gut, dass man keinen Verzicht spürt. Außerdem ist die Ernährung kohlenhydratarm. Abends gibt es nahezu gar keine Kohlenhydrate, morgens recht viele, aber keine „leeren“ (wie aus Nudeln o.Ä.), sondern immer welche, die einen gesundheitlichen „Zusatznutzen“ enthalten. Es gibt viel Eiweiß und ja, auch viel Fett, der ja bekanntlich Geschmacksträger ist. Erst war ich skeptisch, ob ich es durchhalte, aber da es ja nur eine zeitlich begrenzte Challenge ist, habe ich es auch als Herausforderung gesehen, es weitgehend durchgehalten und nicht bereut.

Aber keine Diät wird ein Allheilmittel sein, das plötzlich dein gesamtes Leben auf eine höhere Wohlbefindenstufe stellt. Ausgewogene Ernährung, ausreichend Sport und unter Umständen Entspannungstechniken wären als Kombination ein guter Anfang.

Grüße
Anja

ein Freund erzählte mir kürzlich von der Paleo-Diät. Abnehmen
ist jetzt nicht meine Priorität, da ich kein Übergewicht habe.
aber diese Diät soll ja auch zu einem deutlich besseren
allgemeinen Wohlbefinden beitragen.

Was von Verfechtern jeder Diät, und sei sie noch so eindeutig, behauptet wird.

ich würde das gerne mal ausprobieren und will mich jetzt ins
Thema einlesen. kennt ihr frei zugängliche, kostenlose, aber
seriöse Quellen im Internet?

Seriöse Informationen zu unseriösen Themen zu finden ist an sich schon schwierig genug, aber auch noch kostenlos? Das wird eng…

Hallo,

Andererseits ist bekannt, dass Menschen nordeuropäischen
Ursprungs auch als Erwachsene Laktose vertragen - eine
genetische Anpassung der Verdauung, die deutlich jünger als
10.000 Jahre ist.

kleine Korrektur: Menschen vorderorientalischen Ursprungs. Es waren die Leutchen, die den Ackerbau aus dem Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds nach Europa brachten, die auch die Fähigkeit, Milch unbeschadet zu verdauen, in sich trugen.

Halte die These, dass eine Ernährung wie zur Jäger- und
Sammlerzeit unserem heutigen Verdauungstrakt zuträglicher ist,
für sehr zweifelhaft

Tatsächlich fehlen uns die dafür notwendigen Darmmikroben: http://www.spektrum.de/news/uns-fehlen-die-richtigen…

Beste Grüße

=^…^=

ich bin ja selbst auch der Meinung, dass eine ausgewogene Ernährung der Schlüssel zum Erfolg ist. aber wer ernährt sich schon ausgewogen, der sich nicht mit solchen Themen beschäftigt?
wenn eine 30-tägige Paleo-Diät einfach nur dazu führt, dass man dadurch in Zukunft Gerichte mit weniger Fertigzeug, weniger Zucker und weniger Teigwaren in sein Repertoire aufnimmt, dann wäre das ja schon ein Erfolg.
dann vielleicht hinten dran noch nen vegetarischen Monat, für mehr Gerichte ohne Fleisch.

ich denke man sollte sich weniger Gedanken um den wissenschaftlichen Hintergrund als um die Erweiterung des eigenen (Ernährungs-)Horizontes machen. denkt ihr nicht auch?

Hallo,

aber wer ernährt sich schon ausgewogen, der sich nicht mit solchen Themen
beschäftigt?

Es spricht ja überhaupt nichts dagegen, sich damit zu beschäftigen. Aber wenn, dann richtig, statt irgendwelchen Heilsversprechen nachzulaufen.

wenn eine 30-tägige Paleo-Diät einfach nur dazu führt, dass
man dadurch in Zukunft Gerichte mit weniger Fertigzeug,
weniger Zucker und weniger Teigwaren in sein Repertoire
aufnimmt, dann wäre das ja schon ein Erfolg.

Das kann man auch ganz ohne Dogmen haben, zumal der gesundheitliche Nutzen der Paläo-Diät wirklich fraglich ist. So mache ich das:

  1. Ich habe mir einige ansprechende Kochbücher gekauft bzw. schenken lassen. Wärmstens empfehlen kann ich da Bücher von Yotam Ottolenghi und das Buch „Deutschland vegetarisch“ (nicht nur die Rezepte sind sehr gut, sondern es ist praktischerweise auch noch nach Jahreszeit gegliedert), sowie diverse Bücher mit Rezepten anderer Länder (libanesisch, indisch, italienisch, asiatisch… was dir halt so schmeckt). Für Basics ist die goldene GU-Bücherreihe gut geeignet. Außerdem habe ich ein Abonnement für eine alle 2 Monate erscheinende vegetarische Zeitschrift („Köstlich vegetarisch“), die alltagstaugliche und saisonale Rezepte enthält.

  2. Einmal in der Woche setze ich mich hin, nehme die aktuelle und evtl. vorige Ausgabe der Zeitschrift sowie 1-2 Bücher in die Hand, blättere durch und schreibe mir die Rezepte heraus, die mich ansprechen. Dabei achte ich darauf, dass es z.B. nicht 7x Nudeln sind, sondern dass die Zutaten abwechslungsreich bleiben.

  3. Daraus erstelle ich eine Einkaufsliste für die ganze Woche und erledige damit meinen Wocheneinkauf. Da die Zutaten ja schon alle im Kühlschrank liegen und für jeden Tag ein bestimmtes Gericht eingeplant ist (wenn du alleine lebst, werden viele Rezepte auch für mehrere Tage reichen), muss ich ein „keine Ahnung, was ich heute kochen soll“ nicht mit spontanen Fastfood-Anfällen kontern. Für den Fall, dass es mal schnell gehen muss, friere ich zwischendurch immer mal wieder Gerichte ein oder mache Pesto und Brotaufstrich auf Vorrat, sodass ich immer mein eigenes „Fastfood“ in der TK, im Kühlschrank oder in der Vorratskammer habe.

dann vielleicht hinten dran noch nen vegetarischen Monat, für
mehr Gerichte ohne Fleisch.

Es macht nicht viel Sinn, einen Monat lang viel Fleisch zu essen und im nächsten Monat wiederum gar keins. Davon wirst du auch nicht gesünder. Wie wäre es mit 1-2x pro Woche (mageres) Fleisch, 1x Fisch, und ansonsten leckere warme und kalte Gerichte mit Linsen und anderen Hülsenfrüchten, Couscous, Bulgur, Quinoa, Vollkornreis, Vollkornnudeln, Kartoffeln usw. mit viel leckerem traditionellem und auch mal exotischerem Gemüse, spannenden selbstgemachten Gewürzmischungen und frischen Kräutern? Auch Suppen gehen schnell und einfach: Tomatensuppe, Erbsensuppe, Kartoffelsuppe, Eintopf, asiatische Suppen usw. Wenn man will, gibt es schier unendlich viele Möglichkeiten für eine undogmatische, leckere und gesunde Ernährung.

ich denke man sollte sich weniger Gedanken um den
wissenschaftlichen Hintergrund als um die Erweiterung des
eigenen (Ernährungs-)Horizontes machen. denkt ihr nicht auch?

Ich wüsste nicht, was die Paläo-Diät neues am Ernährungshorizont bietet. Wie gesagt, beschäftige dich mal mit veganer Ernährung, wenn du neue Lebensmittel und Zubereitungsweisen kennenlernen möchtest, die auch noch gesund sind. Eine Buchempfehlung habe ich dir ja schon gegeben.

Grüße
Anja

Moin,

jetzt sag bloß, das Zeugs kommt von Franz Konz mit den „ganz
legalen Steuertricks“!

Ne,ne, der ist ja Urköstler, die essen nur vegan, ungekocht und außer kleingeschnibbelt auch nicht sonderlich verarbeitet.
Der Konz ist mittlerweile verstorben, hat aber eine Nachfolgerin,Brigitte Rondholz, gefunden, die diese Ernährungsform ziemlich vehement vertritt.

CU

Axel

Hallo,

wenn eine 30-tägige Paleo-Diät einfach nur dazu führt, dass
man dadurch in Zukunft Gerichte mit weniger Fertigzeug,
weniger Zucker und weniger Teigwaren in sein Repertoire
aufnimmt, dann wäre das ja schon ein Erfolg.

Ich habe es jetzt so verstanden dass behauptet wird: Wenn wir uns wie in der Steinzeit ernähren, tauchen bestimmte „Zivilisationskrankheiten“ nicht auf.

Dann wird aber mal ein Monat nicht reichen.

Und ausserdem: Ist bei der ganzen Diät auch berücksichtigt, dass die „Steinzeit-Leute“ zu bestimmten Zeiten mit Sicherheit großen Hunger geschoben haben? Nicht nur mal einen Tag sondern möglicherweise jeden Winter? Nicht umsonst wurde die Welt seinerzeit nur in „essbar“ und „nicht essbar“ unterschieden…

Gruß
Jörg Zabel

Servus,

Ne,ne, der ist ja Urköstler

neugierhalber: Was ist der Unterschied zwischen Paläo-Kost, Steinzeiternährung und Urkost? Von der Wortbedeutung her sind die drei identisch.

Schöne Grüße

MM

Servus,

bis zu Beginn des Ackerbaus in der Jungsteinzeit kann von „weniger Fleisch“ oder gar „vegetarischen Monaten“ keine Rede sein. Da wurden die Rentiere usw. ohne Pita oder Weck dazu verspeist.

Schöne grüße

MM

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