Von Bemme über Nieslbriem bis Renfdl daheeme gemütlich mid äm Schälchn Heeßn daheeme gemütlich mid äm Schälchn Heeßn, einer Leipziger Lerche und diesem Buch! Einfach bomforzionös!
Im Sächsischen Wörterbuch habe ich folgende Wörter gefunden:
Bemme, Bämme - (bestrichene) Brotscheibe
Ränftel - Anfangs- und Endstück des Brotes
Heeßn- Vielleicht „Haselnuss“?(meine Vermutung)
Das ist ein typisches Klischee. Niemand in Sachsen, auch in nicht im preuß. Zugewinnanteil, sagt das zu einem Kaffee. Zu keinem Anlass.
Ich kann mir nicht erklären, wie das in die Welt gekommen ist!
Es heißt überall „Eine Tasse Kaffee oder ein Kännchen Kaffee“.
Bemme und Ränftl, die Bauteile, aus denen Brote gemacht werden, existieren in der Umgangssprache leibhaftig.
Es Motschekiebchen = der Marienkäfer
Dr Diggnischl → der dicke Nischel - > der Dickkopf oder Dickschädel = ein unbeirrt dessen Richtigkeit auf seiner Meinung beharrender Mensch
Ich habe das in der Umgangsspreche noch niemals gehört! Weder in Ostsachsen, noch in Leipzig oder Dresden, Meißen, Chemnitz oder in den schlesischen, vogtländischen, erzgebirgischen oder fränkischen Gebieten unseres Vielvölkerstaates.
Gibt es das noch? Erinnert mich daran, dass sich vor über 40 Jahren meine Großmutter darüber örgerte. Aber heute gibt es doch Caramel macchiato und Espresso mit doppeltem Latte jeweils in Größe S, M, L und XL!
Das ist ausgestorben - ein Erfolg meines Freundes Peter S., der darauf immer erwiderte „Ach wissen Sie, aus diesen Kännchen kann ich ganz schlecht trinken!“
Hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Das stammt aber auch aus Zeiten, in denen die Tasse Kaffee 1,20 D-Mark kostete und das Kännchen 3,40 D-Mark, so dass sich die Rennerei nach draußen für eine Tasse nicht rechnete. Heute gibt es kaffeehaltige Getränke kaum noch unter vier Euro, so dass sich die Frage nicht mehr in dem Maße stellt.
Übrigens: aus Rom berichteten meine Eltern, dass der Preis dort mitunter davon abhängt, wo man sitzen möchte: draußen am teuersten, innen am Tisch etwas günstiger und ganz günstig am Tresen.
Ohja. Sogar in Triest widerfuhr es mir als Italienneuling, dass mich in einem Lokal am Hauptplatz 2 Espressi mit je einem Glas Wasser, draußen am Tisch bestellt und dortselbst dann serviert, knapp umgerechnet 40 DM kosteten.
Das liegt daran, dass die Leute in den Gastländern solche derartigen Diggnischln sind, die sich partout unseren Gepflogenheiten nicht anpassen wollen.
das ist in der spanischen Provinz heute noch verbreitet, dafür gibt es auch spezielle Vordrucke für Preisaushänge, die nach Theke, Gastraum und Terrasse differenzieren.
Bis in die 90er war das allgemein üblich, dann begannen sich Einheitspreise durchzusetzen.
Wenn ich aber meinen ersten klassischen cafe con leche nach dem Grenzübertritt in La Jonquera geniesse, dann kostete der im November '23 an der Theke 1,80€, im Gastraum 2,00€ und draußen 2,40€.
Wie anstrengend es doch schon ist, in z.B. der Tschechischen Republik den Überblick über die Dimensionen zu behalten, ist es erst mit den ungarischen Gulden ein kopfzerbrechendes Unterfangen, wenn der Kurs bei knapp 1:400 liegt.