Kette wechseln

Hallo,
wie macht ihr es, als Auskenner?
Habe ein Fahrrad mit Kettenschaltung, dessen Kette ich nicht ausreichend gepflegt habe. Das vermute ich (habe ihr kaum Aufmerksamkeit gewidmet, vorher hatte ich ein Fahrrad mit Nabenschaltung). Schaltung funktioniert zur Zeit garnicht. Die Kette ist sehr locker. Muss wohl ausgewechselt werden.

Nun meine Fragen (Schaltung wollte ich selbst einstellen, allein aus „Übungszwecken“ und des Geldes wegen).

Wieviel kostet der Kettenwechsel? Muss sie gewechselt werden, wenn sie locker (ausgeleiert) ist? Wieviel kostet eine neue Kette? Woran sieht man, ob die Zahnkränze und Kettenblätter etc. noch okay sind? Kann man die Kette auch selbst aufziehen (bzw. ist es günstiger, sich die Werkzeuge zu besorgen und es selbst zu machen)?

Danke, Gruß,
der Anwärter

Hallo

wie macht ihr es, als Auskenner?
Habe ein Fahrrad mit Kettenschaltung, dessen Kette ich nicht
ausreichend gepflegt habe. Das vermute ich (habe ihr kaum
Aufmerksamkeit gewidmet, vorher hatte ich ein Fahrrad mit
Nabenschaltung). Schaltung funktioniert zur Zeit garnicht. Die
Kette ist sehr locker. Muss wohl ausgewechselt werden.

Kann ich nicht sagen, müßte ich sehen.

Nun meine Fragen (Schaltung wollte ich selbst einstellen,
allein aus „Übungszwecken“ und des Geldes wegen).
Wieviel kostet der Kettenwechsel?

Werkstatttarif, dauert ein paar Minuten

Muss sie gewechselt werden, wenn sie locker (ausgeleiert) ist?

Die Kette bei Kettenschaltungen ist nie locker, da sie über den Kettenkäfig des Schaltwerks gespannt wird. Sollte sie dennoch locker sein, ist an Deinem Schaltwerk was defekt oder die Kette viel zu lang.

Wieviel kostet eine neue Kette?

Zwischen 8 und 100 Euro, je nach Modell

Woran sieht man, ob die Zahnkränze und Kettenblätter
etc. noch okay sind?

Dafür gibt es Verschleißmesslehren. Man kann auch Kettenglieder abzählen und sie dann mit dem Meterstab nachmessen, bei der Präzision die ein Meterstab hat würde ich aber damit nicht anfangen (leg 5 Meterstäbe nebeneinander, da ist keiner so lang wie der andere).

Kann man die Kette auch selbst aufziehen (bzw. ist es günstiger, :sich die Werkzeuge zu besorgen und es selbst zu machen)?

Hängt davon ab wie oft Du es selbst machen willst. Es gibt Nietendrücker für ein paar Euro beim Baumarkt in der Wühlkiste, die sind aber in der Regel neuwertiger Schrott. Für einen guten Nietendrücker wirst Du ca. 20 Euro investieren müssen, das kostet der Kettenwechsel beim Mechaniker nicht. Außerdem ist Kettenvernieten ein bisschen eine Übungssache.

Danke, Gruß,

Bitte

Horst

Dafür gibt es Verschleißmesslehren. Man kann auch Kettenglieder abzählen und sie dann mit dem Meterstab nachmessen, bei der Präzision die ein Meterstab hat würde ich aber damit nicht anfangen (leg 5 Meterstäbe nebeneinander, da ist keiner so lang wie der andere).

Hallo.
Andere Möglichkeit, obwohl ich denke bei der Strecke 25,4cm ist die Meterstabungenauigkeit unrelevant, nimm ein exaktes Lineal, am Besten Klarsicht, messe die Strecke 25,4mm von einem Punkt der Kette bis zum identischen nächsten, wenn die Kette sich auf 25,6mm gedehnt hat dann ist ein Wechsel dringed erforderlich.
Ist exakter als jede Verschleißlehre mache ich im Zweifelsfall genauso obwohl ich 3 verschiedene Meßlehren besitze.
Gruß
Gerald

Dafür gibt es Verschleißmesslehren. Man kann auch
Kettenglieder abzählen und sie dann mit dem Meterstab
nachmessen, bei der Präzision die ein Meterstab hat würde ich
aber damit nicht anfangen (leg 5 Meterstäbe nebeneinander, da
ist keiner so lang wie der andere).

nimm ein exaktes Lineal, am Besten Klarsicht, messe die Strecke :25,4mm von :einem Punkt der Kette bis zum identischen nächsten, wenn :die Kette sich auf 25,6mm gedehnt hat dann ist ein Wechsel dringed
erforderlich.

Mit dem Verschleiss von 0,1 mm pro Kettengelenk (verteilt sich auf Kettenniet und Lagerkragen) hast du recht. Aber ob man das mit Lineal messen kann? Das Ablesen dürfte schwierig werden. Je länger das zu messende Kettenteil ist, umso geringer dürften Ableseungenauigkeiten ins Gewicht fallen.

Beispiel 1:Verschleiss 0,1 mm proGelenk - Messstrecke 5 Kettenglieder (0,5 mm Längenzuwachs)
Beispiel 2: Messstrecke 50 Kettenglieder (5 mm Längenzuwachs)
Somit dürfte bei Bsp. 2 eine genauere Messung möglich sein, zumindest mit Metermass/Lineal. Am besten ist eine Kettenmesslehre z.B. Rohloff etc.

Grundsätzlich ist auch eine Kette mit 0,1 mm Verschleiss nicht defekt, sondern ab diesem Wert werden die Rizel und Kettenblätter stärker abgenutzt, da sich diese der längeren Kette anpassen müssen. Dies hat zur Folge dass nach Montage einer neuen Kette diese nicht mehr mit den Ritzeln übereinstimmt und bei Belastung (kräftig treten) überspringt(durchratscht. Dann ist ein neues Rizelpaket fällig. Die Versschleissgrenze von 0,1mm ist je nach Kette/Pflege/Belastung nach 2000 bis 3000 km erreicht. Spätestens nach der 3 Kette müssen auch die Ritzel getauscht werden. (meist früher wenn man einen Wechsel zu lange rauszögert).

Noch ein Tip: Es kommt oft vor, dass nach dem Kettenwechsel die Kette auf einem oder 2 Ritzeln durchrutscht (oft benutze Ritzel verschleissen schneller) dann kann man diese Gänge einige 100 km meiden, danach hat die neue Kette genug Anfangverschleiss um wieder mit den Ritzeln zu harmonieren.

Gilt für Kettenschaltungen, Nabenschaltungsantriebe halten länger.

Gruss Franz

Hallo.

Mit dem Verschleiss von 0,1 mm pro Kettengelenk (verteilt sich
auf Kettenniet und Lagerkragen) hast du recht. Aber ob man das
mit Lineal messen kann?

Mache ich fast täglich und klappt besser als mit dem immer vergleichsweise benutzten Rohloff Kaliber.

Je länger das zu messende Kettenteil ist, umso geringer
dürften Ableseungenauigkeiten ins Gewicht fallen.

Eben deshalb messe ich über 25,4CM da ist der Verschleiß von 2 Zehntel sehr schön sichtbar.

Gruß Gerald

Dafür gibt es Verschleißmesslehren. …

Mit dem Verschleiss von 0,1 mm pro Kettengelenk (verteilt sich
auf Kettenniet und Lagerkragen) hast du recht. Aber ob man das
mit Lineal messen kann? Das Ablesen dürfte schwierig werden.
Je länger das zu messende Kettenteil ist, umso geringer
dürften Ableseungenauigkeiten ins Gewicht fallen.

Beispiel 1:Verschleiss 0,1 mm proGelenk - Messstrecke 5
Kettenglieder (0,5 mm Längenzuwachs)
Beispiel 2: Messstrecke 50 Kettenglieder (5 mm Längenzuwachs)
Somit dürfte bei Bsp. 2 eine genauere Messung möglich sein,
zumindest mit Metermass/Lineal. Am besten ist eine
Kettenmesslehre z.B. Rohloff etc.

Grundsätzlich ist auch eine Kette mit 0,1 mm Verschleiss nicht
defekt, sondern ab diesem Wert werden die Rizel und
Kettenblätter stärker abgenutzt, da sich diese der längeren
Kette anpassen müssen. Dies hat zur Folge dass nach Montage
einer neuen Kette diese nicht mehr mit den Ritzeln
übereinstimmt und bei Belastung (kräftig treten)
überspringt(durchratscht. Dann ist ein neues Rizelpaket
fällig. Die Versschleissgrenze von 0,1mm ist je nach
Kette/Pflege/Belastung nach 2000 bis 3000 km erreicht.
Spätestens nach der 3 Kette müssen auch die Ritzel getauscht
werden. (meist früher wenn man einen Wechsel zu lange
rauszögert).

Noch ein Tip: Es kommt oft vor, dass nach dem Kettenwechsel
die Kette auf einem oder 2 Ritzeln durchrutscht (oft benutze
Ritzel verschleissen schneller) dann kann man diese Gänge
einige 100 km meiden, danach hat die neue Kette genug
Anfangverschleiss um wieder mit den Ritzeln zu harmonieren.

Gilt für Kettenschaltungen, Nabenschaltungsantriebe halten
länger.

Halo Franz,
du hast viel wahres geschrieben. Zusätzlich möchte ich noch Ergänzen:
Für 28,90 Euro gibt es die Cyclus Kettenverschleißmesslehre.
Diese besteht aus 2 beweglichen Teilen mit Scala.

Hier der Beschreibungstext aus dem Rose Katalog, Ausgabe 1 /2008-550:

Von GO bis STOP - Wann ist die Kette wirklich verschlissen?
Die Cy.-Ket.-lehre gibt die Antwort - und zwar exakt. Mit diesem Messgerät aus Edelstahl läßt sich der Kettenverschleiß über einen längeren Zeitraum beobachten. Die über 10 Stufen skalierte Anzeige verrät den momentanen Zustand, bei Stop sollte man die Kette wechseln.
Hinweis: Um Ritzel aus Titan oder Aluminium besonders lange fahren zu können, sollten Sie die Kette bereits im letzten Drittel der Anzeige wechseln.
Ende.

Gibt es für 11 und 7/8/9/10 fach

Ich/wir habe(n) ein einfacheres Gerät.
Gemessen wird immer an verschiedenen Stellen der Kette. Die Praxis bei „unseren“ Fahrstilen zeigte, das der Verschleiß an verschiedenen Stellen Unterschiedlich ist. Wir wechsel die Kette(n) frühzeitig.

Bei mehreren Rädern /Fahrerern hat sich gezeigt, das ein frühes Kettenwechsel die Lebensdauer der Ritzel / Kettenblätter verlängern kann.
Gruß Werner

Hallo,

danke für die Tipps.

Die Kette ist zu lang (in einem Kettenglied ist die „Öse“ ausgerissen, es liegt wohl daran), die beiden großen Kettenblätter und deren Zähne sind recht verbeult, die Ritzel sehen etwas besser aus.

Weiß jemand, wie teuer so etwas ist, mit Reperatur?

Die Schaltung kann ich ja erst mit einer neuen Kette etc. einstellen? Oder macht der Mechaniker das automatisch mit?

Gruß
Anwärter

noch etwas:

der Zug ist auch ganz locker- oder ist das normal, wenn ein bestimmter Gang geschaltet ist? (Schalten geht gerade net mehr).

Hallo,Anwärter

Die Kette ist zu lang (in einem Kettenglied ist die „Öse“
ausgerissen, es liegt wohl daran),

Wenn ein Kettenglied offen ist kann man das problemlos verschliessen, siehe Nietdrücker, und die Kette auf die richtige Länge kürzen. Falls die Kette eben nicht ohnehin verschlissen ist.

die beiden großen
Kettenblätter und deren Zähne sind recht verbeult, die Ritzel
sehen etwas besser aus.

Bei Kettenblättern sind Ausbuchtungen (Shimano und andere)an der Seite für besseres Schalten konstrukionsbedingt, ebenso die Steighilfen.

Verschlissenen Zähne erkennt man an der sogenannten „Haifischoptik“. die Zähne sind sehr spitz zugeschliffen und bohren sich gerne in Radlerbeine. :smile:

Weiß jemand, wie teuer so etwas ist, mit Reperatur?

Die Schaltung kann ich ja erst mit einer neuen Kette etc.
einstellen? Oder macht der Mechaniker das automatisch mit?

Generell kann man das wirklich nur sagen wenn man den Zustand des Rades kennt. Erfahrungsgemäss ist es bei deiner Schilderung eher so: Du bist gefahren bis gar nix mehr ging, also ist wohl mehr als die Kette nötig.

Hallo,Anwärter

Die Kette ist zu lang (in einem Kettenglied ist die „Öse“
ausgerissen, es liegt wohl daran),

Wenn ein Kettenglied offen ist kann man das problemlos verschliessen, siehe Nietdrücker, und die Kette auf die richtige Länge kürzen. Falls die Kette eben nicht ohnehin verschlissen ist.

die beiden großen
Kettenblätter und deren Zähne sind recht verbeult, die Ritzel
sehen etwas besser aus.

Bei Kettenblättern sind Ausbuchtungen (Shimano und andere)an der Seite für besseres Schalten konstrukionsbedingt, ebenso die Steighilfen.

Verschlissenen Zähne erkennt man an der sogenannten „Haifischoptik“. die Zähne sind sehr spitz zugeschliffen und bohren sich gerne in Radlerbeine. :smile:

Weiß jemand, wie teuer so etwas ist, mit Reperatur?

Die Schaltung kann ich ja erst mit einer neuen Kette etc.
einstellen? Oder macht der Mechaniker das automatisch mit?

Generell kann man das wirklich nur sagen wenn man den Zustand des Rades kennt. Erfahrungsgemäss ist es bei deiner Schilderung eher so: Du bist gefahren bis gar nix mehr ging, also ist wohl mehr als die Kette nötig.

Gruss

noch etwas:

der Zug ist auch ganz locker- oder ist das normal, wenn ein
bestimmter Gang geschaltet ist? (Schalten geht gerade net
mehr).

Bei Kettenschaltungen geht „Schalten“ prinzipiell nur wenn man in die Pedale tritt und die Kette läuft. Ohne Kurbelbewegung kann man zwar am Hebel schalten (in eine Richtung,—> kleines Ritzel, dann ist der Zug locker) denn das Schaltwerk kann sich nicht bewegen da es von der Kette in Position gehalten wird.

Gruss

Hallo.

Konstruktionsbedingt, ich glaube nicht… ich werde mal im Netz einen Fahrradhändler suchen und dort nach den Preisen sehen (Shimano).

VG
An.

Danke

Die Kette sollte nach 3000 km gewechselt werden. Einfacher Test: Wenn die Kette auf dem Kettenblatt liegt und man diese über 2 cm nach vorn ziehen kann, dann muss die Kette und das Kettenblatt erneuert werden. Diese Arbeit kann man mit einem Entnieter selber machen.