Kiefergelenk - Knacken-Schmerzen-Beule

Was kann das sein? Muss ich damit wirklich zum Arzt oder kann
das auch von alleine verschwinden?

Servus Flo,

was möglicherweise ‚von alleine‘ wieder verschwindet, ist die Akut-Symptomatik (Schmerzen beim Öffnen etc.) Das lässt sich auch mit feuchtwarmen Umschlägen, sinnvollen physiotherapeutischen Maßnahmen und ein paar Tetrazepam-Tabletten vom Hausarzt hinkriegen. Was bleibt ist eine mögliche Diskusverlagerung. Dazu zunächst ein Link zu jemandem, der sich erfolgreich und engagiert um alle möglichen Schmerzustände kümmert, auf die ein Zahnarzt treffen kann:

http://www.zahnfilm.de/af/index.php?option=com_conte…

Die vielen schönen Möglichkeiten der Einnahmenoptimierung lehnt er brüsk ab. Einer der Peers der Wissenschaft von den Kiefergelenkerkrankungen ist nach Jahrzehnten zu der Empfehlung gekommen: „No pain - no treatment“.

/t/kierfer-hakt-aus/4838573

Das liegt uA daran, dass die Behandlung chronischer Abweichungen vom Normalen bei jedem Gelenk mit exakter Wissenschaft wenig zu tun hat - oder gibt es hier jemanden, der gerne ein zweites Mal zu Orthopäden geht?

Und: ist das nun ein Fall für den Zahnarzt oder soll ich zum
Hausarzt?

Du kannst beim Zahnarzt ‚unter die Räuber‘ fallen. Das kann dann so gehen:

  • instrumentelle-, möglichst EDV-gestütze Funktionsanalyse
  • aufwändige 3D-Darstellungen des Schädels, CT’s, vielleicht MRT’s
  • explorative Eingliederung von Aufbissbehelfen nach gelenkbezüglicher Vermessung
  • subtrakttive (möglicherweise auch additive-) Korrekturen am Aufbißbehelf
  • nach Sicherung der atraumatischen Unterkieferposition rekonstruktive Maßnahmen an Zähnen und vorhandenem Zahnersatz

Wenn Du Glück hast, triffst Du auf einen geduldigen und gelassenen Zahnarzt, der es zunächst mit Mittelchen wie oben beschrieben versucht, der eine/n PhysiotherapeutIn kennt, die weiß, wie ein Kiefergelenk aussieht, und der (zusammen mit Dir) abwarten kann. Der auch die Zeit hat, mit Dir über möglichen Stress-, über Bewegungsarmut und/oder Fitness-Studio-Stress zu sprechen.

Dann brauchst Du es beim Hausarzt nicht zu versuchen, der in der Nachmittagsvorlesung ‚Zahnmedizin für Allgemeinmediziner‘ immer so selig weggeduselt ist. SCNR Ihr lieben KollegInnen vom Medizinbrett :wink:)

Achso, hatte schonnmal gegooglet, da stand überall, dass das
mit Weisheitszähnen zusammenhängen kann, was ich aber bei mir
ausschließe

Da hast Du ja nochmal richtig Glück, da fallen ja therapeutische Alternativen weg :wink:

Im Ernst - die drei Weisheitszähne/Jahr, die in Mitteleuropa eine nachweisbare Wirkung auf irgendein Gelenk haben, sind dieses Jahr alle schon gezogen worden. Bei diesen Eingriffen mag es etliche traumatisierte Kiefergelenke gegeben haben.

Gruß

Kai Müller