Kifft der Schröder?

Hallo Leute,
die Frage gehört zwar ins Medizinbrett, aber wer hat Schröder gestern in der Elefantenrunde gesehen? War der bekifft oder hat der Librium oder ihrgendwelchen Speed eingeworfen? Wer den jetzt noch für voll nimmt ist selber schuld. Wie in der Regierungszeit und im Wahlkrampf hat er alle Tatsachen nach seinem Gusto verdreht. Münte fängt ja jetzt an CDU und CSU als 2 Parteien zu zählen, nur um Sieger zu sein. Oportunisten und Machtpolitiker wie sie im Buche stehen. Da lob ich mir Joschka. Wenn es nicht so ernst für Deutschland wär müßte man nur noch lachen. Mich erinnert das an Monty Pyton in Die Ritter der Kokosnuss, wo der Ritter alles abgehauen bekommt und immer noch nicht aufgibt.
Ich finde das Verhalten der SPD Abstoßend und lächerlich.

Gruß
Gerhard (ich lass mich noch umtaufen)

Münte fängt ja jetzt an CDU und CSU als
2 Parteien zu zählen, nur um Sieger zu sein.

Es SIND zwei Parteien und das kann sie jetzt tatsächlich die Mehrheit kosten.

Wollt ihr den totalen Schröder ?
Ich habe meinen Frieden gefunden. Ein größeres Armutszeugnis kann sich das deutsche Volk kaum ausstellen. Jetzt erliege ich endlich nicht mehr der naiven Hoffnung, dass die Deutschen mal die Augen aufmachen.
Deutschland habe ich abgeschrieben und schlafe jetzt ruhiger.
Mittelfristig verlässt man halt dieses Land.

Gruß

Richard

Münte fängt ja jetzt an CDU und CSU als
2 Parteien zu zählen, nur um Sieger zu sein.

Es SIND zwei Parteien und das kann sie jetzt tatsächlich die
Mehrheit kosten.

Wieso denn das? Erstens. Und zweitens: Sie HAT keine Mehrheit.

Messalina

Münte fängt ja jetzt an CDU und CSU als
2 Parteien zu zählen, nur um Sieger zu sein.

Es SIND zwei Parteien und das kann sie jetzt tatsächlich die
Mehrheit kosten.

Wieso denn das?

Wieso was? Wieso es zwei Parteien sind? Das ist eben so. Wenn es nicht so wäre, hätten sie nicht zwei verschiedene Namen. Oder wieso sie das die Mehrheit kosten könnte? Wenn CDU und CSU in einer gemeinsamen Wahhliste angetreten wären, dann würden ihre Stimmen gemeinsam zählen. Sie sind aber - rein rechtlich - als unabhängige Parteien angetreten und deshalb sind auch ihre Stimmen einzeln zu zählen und keine von beiden Parteien hat die Mehrheit.

Und zweitens: Sie HAT keine Mehrheit.

Aber sicher haben CDU und CSU zusammen eine Mehrheit - und zwar die einfache Mehrheit. Da sie aber nicht zusammen zur Wahl angetreten sind, liegt die einfache Mehrheit (und damit auch der Auftrag zur Regierungsbildung) bei der SPD. Wenn die SPD bei dieser Argumentation bleibt, dann wird die Angelegenheit vor dem Verfassungsgericht landen.

Aber sicher haben CDU und CSU zusammen eine Mehrheit - und
zwar die einfache Mehrheit. Da sie aber nicht zusammen zur
Wahl angetreten sind, liegt die einfache Mehrheit (und damit
auch der Auftrag zur Regierungsbildung) bei der SPD. Wenn die
SPD bei dieser Argumentation bleibt, dann wird die
Angelegenheit vor dem Verfassungsgericht landen.

Zur Regierungsbildung gibt es keine verfassungsrechtlichen Vorgaben. Da wird nichts vor dem Bundesverfassungsgericht landen.

CDU und CSU waren schon immer 2 Parteien. Nur wenn die SPD meint, sie könnte die Unionsparteien bei Koalitionsverhandlungen auseinander dividieren, dann wird sie sich täuschen.

Und ich habe ja bekanntermaßen noch nie viel von Schröder gehalten, aber nach dem Sonntag und diesen Montag empfinde ich tiefe Verachtung für diesen Mann.

Münte fängt ja jetzt an CDU und CSU als
2 Parteien zu zählen, nur um Sieger zu sein.

Es SIND zwei Parteien und das kann sie jetzt tatsächlich die
Mehrheit kosten.

Wieso denn das?

Wieso was? Wieso es zwei Parteien sind? Das ist eben so. Wenn
es nicht so wäre, hätten sie nicht zwei verschiedene Namen.
Oder wieso sie das die Mehrheit kosten könnte? Wenn CDU und
CSU in einer gemeinsamen Wahhliste angetreten wären, dann
würden ihre Stimmen gemeinsam zählen. Sie sind aber - rein
rechtlich - als unabhängige Parteien angetreten und deshalb
sind auch ihre Stimmen einzeln zu zählen und keine von beiden
Parteien hat die Mehrheit.

CDU/CSU leiten ihren Anspruch jedoch aus der Tatsache ab, dass sie die stärkste Fraktion im Bundestag sind. Und da sie eine Fraktionsgemeinschaft bilden, sind sie die nun mal.

Und zweitens: Sie HAT keine Mehrheit.

Aber sicher haben CDU und CSU zusammen eine Mehrheit - und
zwar die einfache Mehrheit.

Keine einfache, sondern eine relative Mehrheit.

Da sie aber nicht zusammen zur
Wahl angetreten sind, liegt die einfache Mehrheit (und damit
auch der Auftrag zur Regierungsbildung) bei der SPD. Wenn die
SPD bei dieser Argumentation bleibt, dann wird die
Angelegenheit vor dem Verfassungsgericht landen.

Wo steht geschrieben, dass sich aus einer relativen Mehrheit im Bundestag ein Auftrag zur Regierungsbildung ableitet?

Messalina

Aber sicher haben CDU und CSU zusammen eine Mehrheit - und
zwar die einfache Mehrheit. Da sie aber nicht zusammen zur
Wahl angetreten sind, liegt die einfache Mehrheit (und damit
auch der Auftrag zur Regierungsbildung) bei der SPD. Wenn die
SPD bei dieser Argumentation bleibt, dann wird die
Angelegenheit vor dem Verfassungsgericht landen.

Zur Regierungsbildung gibt es keine verfassungsrechtlichen
Vorgaben.

Richtig, der Kanzler wird vom Bundestag gewählt und schlägt dann die Minister vor. Damit ist Schröders Anspruch aber um so mehr gerechtfertigt. Wenn es nämlich zur Abstimmung kommt, wird die PDS sich sicher nicht für Merkel entscheiden. Schröder hat unter den jetzigen Verhältnissen also objektiv die größten Chancen zum Kanzler gewählt zu werden.

CDU und CSU waren schon immer 2 Parteien.

Und genau aus diesem Grunde hat jetzt keine von beiden die einfache Mehrheit. Momentan sieht das Wahlergebnis so aus:

SPD: 34,3 %
CDU: 27,8 %
CSU: 7,4 %
GRÜNE: 8,1 %
FDP: 9,8 %
Die Linke.: 8,7 %
Sonstigen: 3,8 %

Da besteht doch nicht der geringste Zweifel, welche Liste die einfache Mehrheit hat und der Anspruch Schröders auf das Kanzleramt ist angesichts dieser Verhältnisse wesentlich angemessener als der von Merkel.

Nur wenn die SPD
meint, sie könnte die Unionsparteien bei
Koalitionsverhandlungen auseinander dividieren, dann wird sie
sich täuschen.

Darum geht es doch gar nicht. Es geht hier um den Anspruch auf das Kanzleramt. CDU/CSU leiten aus ihrer gemeinsamen einfachen Mehrheit das Vorrecht ab, den Kanzler zu stellen. Das wird von der Öffentlichkeit als selbstverständlich hingenommen. Die SPD bestreitet dies mit dem Hinweis darauf, daß sie diese einfache Mehrheit gar nicht haben, weil sie keine gemeinsame Wahlliste haben und deshalb wird so getan, als wäre Schröder auf irgend einem Drogentrip. Das ist doch absurd.

Und ich habe ja bekanntermaßen noch nie viel von Schröder
gehalten, aber nach dem Sonntag und diesen Montag empfinde ich
tiefe Verachtung für diesen Mann.

Wenn Du ebenso tiefe Verachtung für Merkel empfindest, ist das OK.

Hallo,

es scheint da irgendeine Kanzlerdroge zu geben. Ich erinnere mich an vergleichbare Aktionen der Birne, z. B. in der Frage der Parteispendenaffaire oder wenn er Probleme ausgesessen hat…

Hi,

Es SIND zwei Parteien und das kann sie jetzt tatsächlich die
Mehrheit kosten.

Wieso denn das?

Man kann darüber streiten. Die CSU ist nur in Bayern, aber sonst nirgends vertreten, die CDU genau umgekehrt. Man hat daraus bisher abgeleitet daß die sozusagen als „Einheit“ auftreten und zu betrachten sind. Diese Lesart wurde heute Nachmittag im TV auch von einem Politikwissenschaftler so gesehen.

Allerdings darf man dann auch fragen: Warum laufen sie in allen Diskussionssendungen der letzten Zeit mit 2 Vertretern auf? Warum sitzt da immer ein CDU- und und CSU-Vertreter? Da hat man sich ja auch immer als unabhängige 2 Parteien definiert.

Gruß,

MecFleih

CDU/CSU leiten ihren Anspruch jedoch aus der Tatsache ab, dass
sie die stärkste Fraktion im Bundestag sind.

Es sind etliche Fraktionen unter SPD-Beteiligung möglich, die stärker wären. Diese Argumentation führt also zu nichts.

Und zweitens: Sie HAT keine Mehrheit.

Aber sicher haben CDU und CSU zusammen eine Mehrheit - und
zwar die einfache Mehrheit.

Keine einfache, sondern eine relative Mehrheit.

Wo siehst Du da den Unterschied?

Wo steht geschrieben, dass sich aus einer relativen Mehrheit
im Bundestag ein Auftrag zur Regierungsbildung ableitet?

Das wurde von CDU/CSU nach der Wahl so dargestellt (siehe Merkels Äußerung nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen) und tatsächlich steht der Liste mit der einfachen Mehrheit traditionell das Recht auf die Eröffnung der Koalitionsverhandlungen zu. Erst wenn sie keine regierungsfähige Mehrheit zuszande bekommt, sind die anderen an der Reihe. Schröder hat diesen Anspruch bereits gestern in Frage gestellt (und das zurecht) und selbst Anspruch auf das Kanzleramt erhoben. Daraufhin wird ihm hier und anderswo unterstellt, „seine Sinne nicht ganz beisammen“ oder gekifft zu haben (und das zu Unrecht). Müntefering hat daraufhin klar gestellt, daß der CDU auch das traditionelle Vorrecht zur Eröffnung der Koalitionsverhandlungen nicht zusteht, weil sie nicht die einfache Mehrheit hat.

Und nicht zu vergessen Stoiber bei der letzten Bundestagswahl: „Wir haben die Wahl gewonnen!“

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

Schröder hat unter den jetzigen Verhältnissen also objektiv
die größten Chancen zum Kanzler gewählt zu werden.

Ja,aber nur mit den Stimmen der Ach-so-verhassten Abtrünnigen SED…äh PDS… äh Linksparteiler.

CDU und CSU waren schon immer 2 Parteien.

Ja -aber offenbar ist noch nicht bis zu jedermann vorgedrungen,daß weder die CDU in Bayern,noch die CSU in den übrigen Bundesländern angetreten ist,sondern beide Parteien eine GEMEINSAME Fraktion bilden und EINE Kanzlerkandidatin aufgestellt haben.

Da besteht doch nicht der geringste Zweifel, welche Liste die
einfache Mehrheit hat und der Anspruch Schröders auf das
Kanzleramt ist angesichts dieser Verhältnisse wesentlich
angemessener als der von Merkel.

Völlig falsch.
Verrate doch mal bitte, warum dann z.B. `94 nicht die SPD die Regierung übernommen hat,wo die Verhältnisse bekanntermaßen nicht viel anders waren?

Es geht hier um den Anspruch auf
das Kanzleramt. CDU/CSU leiten aus ihrer gemeinsamen einfachen
Mehrheit das Vorrecht ab, den Kanzler zu stellen. Das wird von
der Öffentlichkeit als selbstverständlich hingenommen. Die SPD
bestreitet dies mit dem Hinweis darauf, daß sie diese einfache
Mehrheit gar nicht haben, weil sie keine gemeinsame Wahlliste
haben und deshalb wird so getan, als wäre Schröder auf irgend
einem Drogentrip. Das ist doch absurd.

Absurd ist,wie Schröder jetzt mit wirklich allen Mitteln versucht an seinem Sessel kleben zu bleiben.
Das ist nicht nur stillos und lächerlich,sondern mittlerweile richtig widerlich.
Armselig wer nicht mal verlieren kann - und sowas will Kanzler werden/bleiben…

Und ich habe ja bekanntermaßen noch nie viel von Schröder
gehalten, aber nach dem Sonntag und diesen Montag empfinde ich
tiefe Verachtung für diesen Mann.

Da schließe ich mich an.
Ango

Hi,

CDU und CSU waren schon immer 2 Parteien.

Ja -aber offenbar ist noch nicht bis zu jedermann
vorgedrungen,daß weder die CDU in Bayern,noch die CSU in den
übrigen Bundesländern angetreten ist,sondern beide Parteien
eine GEMEINSAME Fraktion bilden und EINE Kanzlerkandidatin
aufgestellt haben.

Das ist aber völlig unwichtig. Jede Partei kann Kanzlerkandidaten aufstellen oder es lassen, und wenn man es will stellt man eine gemeinsame Kandidatin auf. Deswegen ist und bleiben CDU und CSU trotzdem 2 Parteien.

Da besteht doch nicht der geringste Zweifel, welche Liste die
einfache Mehrheit hat und der Anspruch Schröders auf das
Kanzleramt ist angesichts dieser Verhältnisse wesentlich
angemessener als der von Merkel.

Völlig falsch.
Verrate doch mal bitte, warum dann z.B. `94 nicht die SPD die
Regierung übernommen hat,wo die Verhältnisse bekanntermaßen
nicht viel anders waren?

Das ist eine überflüssige Diskussion. Wer eine regierungsfähige Mehrheit zusammenbringt kann aus seiner Mitte einen Kanzler wählen. Ende.
Es tut nichts zur Sache wieviele oder wie große die Parteien sind, die sich zusammenfinden. Wer eine Mehrheit zusammenbringt, regiert. Ende Gelände.

Absurd ist,wie Schröder jetzt mit wirklich allen Mitteln
versucht an seinem Sessel kleben zu bleiben.
Das ist nicht nur stillos und lächerlich,sondern mittlerweile
richtig widerlich.
Armselig wer nicht mal verlieren kann - und sowas will Kanzler
werden/bleiben…

Womöglich geht es ihm gar nicht darum Kanzler bleiben zu wollen - auch wenn Du und andere das momentan als einzige Möglichkeit unterstellen. Er kann z. B. auch, indem er erstmal nicht den Platz räumt, den Preis der SPD in einer möglichen großen Koalition hochtreiben. Solange er sagt daß er nicht geht muß die CDU mehr bieten wenn sie doch noch eine große Koalition mit einer Kanzlerin Merkel herbeiführen will.

Es kann auch sein daß er mit dieser Aktion seinen eigenen Abgang sozusagen aufwerten will. Er ist nicht hochkant abgewählt worden, wie das lange erwartet wurde, sondern er entscheidet womöglich früher oder später daß er selber geht. Je später er den Hut nimmt um so länger hat er sozusagen sein Amt halten können.

Eine andere Variante ist auch noch: Merkel sitzt in der CDU angeblich nicht sooooo fest im Boot weil Wulff, Koch, Stoiber, Müller ihr gerne in den Rücken fallen (wollen). Sollte sie in der eigenen Partei kippen wäre auf die Schnelle keine Alternative mehr zu ihm vorhanden - er würde (erstmal) Kanzler bleiben weil niemand sonst es auf die Schnelle machen kann.

Und ich habe ja bekanntermaßen noch nie viel von Schröder
gehalten, aber nach dem Sonntag und diesen Montag empfinde ich
tiefe Verachtung für diesen Mann.

Da schließe ich mich an.

s.o. Es gäbe Gründe warum er sich so verhält. Wobei sein Auftritt in der Elefantenrunde wirklich „daneben“ war. Eine wesentlich bessere Taktik - oder zumindest eine Alternative - wäre gewesen wenn er jetzt nicht das arrogante Arschloch gegeben hätte, sondern weiterhin in der Öffentlichkeit als der staatsmännische Politiker aufgetreten wäre. Seine persönlichen Werte waren immer sehr gut, die große Mehrheit der Leute hat ihn immer als die beste Persönlichkeit für den Kanzlerjob gesehen.
Er hätte - seit gestern Abend natürlich nicht mehr - weiterhin im Land auf Wahlkampf und „Stimmenfang“ gehen können um sich im Volk noch stärker als geeigneter und gewünschter Kanzlerkandidat anzudienen. Die Bürger könnten ihm jetzt zwar nicht mehr konkret helfen, aber er hätte sich in eine Position bringen können daß man an ihm als Persönlichkeit nicht mehr - oder nur ganz schwer - vorbei gekommen wäre. Das hat er gestern Abend natürlich verspielt.

Gruß,

MecFleih

CDU/CSU leiten ihren Anspruch jedoch aus der Tatsache ab, dass
sie die stärkste Fraktion im Bundestag sind.

Es sind etliche Fraktionen unter SPD-Beteiligung möglich, die
stärker wären. Diese Argumentation führt also zu nichts.

Nein, das sind Koalitionen. CDU/CSU bilden eine Fraktionsgemeinschaft.

Und zweitens: Sie HAT keine Mehrheit.

Aber sicher haben CDU und CSU zusammen eine Mehrheit - und
zwar die einfache Mehrheit.

Keine einfache, sondern eine relative Mehrheit.

Wo siehst Du da den Unterschied?

Siehe hier:

http://www.parlament.ch/homepage/sv-services-dummy/s…

Wo steht geschrieben, dass sich aus einer relativen Mehrheit
im Bundestag ein Auftrag zur Regierungsbildung ableitet?

Das wurde von CDU/CSU nach der Wahl so dargestellt (siehe
Merkels Äußerung nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen)
und tatsächlich steht der Liste mit der einfachen Mehrheit
traditionell das Recht auf die Eröffnung der
Koalitionsverhandlungen zu. Erst wenn sie keine
regierungsfähige Mehrheit zuszande bekommt, sind die anderen
an der Reihe.

Ist das wirklich so - dass da ein Übereinkommen besteht, wer zuerst Verhandlungen aufnehmen darf? Das bezweifle ich.

Schröder hat diesen Anspruch bereits gestern in
Frage gestellt (und das zurecht) und selbst Anspruch auf das
Kanzleramt erhoben. Daraufhin wird ihm hier und anderswo
unterstellt, „seine Sinne nicht ganz beisammen“ oder gekifft
zu haben (und das zu Unrecht).

Ich fand sowieso, Guido Westerwelle wirkte wesentlich bekiffter.

Müntefering hat daraufhin klar
gestellt, daß der CDU auch das traditionelle Vorrecht zur
Eröffnung der Koalitionsverhandlungen nicht zusteht, weil sie
nicht die einfache Mehrheit hat.

Ich glaube nicht an dieses traditionelle Vorrecht. Frau Merkel hat eben versucht, sich mal schnell zur Kanzlerin auszurufen, um eine große Koalition zu forcieren.

Messalina

Hi,

Schröder hat unter den jetzigen Verhältnissen also objektiv
die größten Chancen zum Kanzler gewählt zu werden.

Ja,aber nur mit den Stimmen der Ach-so-verhassten Abtrünnigen
SED…äh PDS… äh Linksparteiler.

Was spielt das für eine Rolle?

CDU und CSU waren schon immer 2 Parteien.

Ja -aber offenbar ist noch nicht bis zu jedermann
vorgedrungen,daß weder die CDU in Bayern,noch die CSU in den
übrigen Bundesländern angetreten ist,sondern beide Parteien
eine GEMEINSAME Fraktion bilden und EINE Kanzlerkandidatin
aufgestellt haben.

Es spielt keine Rolle, ob CDU und CSU eine Fraktion im Bundestag bilden oder einen Kanzlerkanditaten aufstellen. Entscheidens ist einzig und allein, ob sie eine Wahlliste bilden und das ist nicht der Fall.

Verrate doch mal bitte, warum dann z.B. `94 nicht die SPD die
Regierung übernommen hat,wo die Verhältnisse bekanntermaßen
nicht viel anders waren?

Weil sie keine regierungsfähige Mehrheit hatten.

Absurd ist,wie Schröder jetzt mit wirklich allen Mitteln
versucht an seinem Sessel kleben zu bleiben.

Absurd ist lediglich, wie SPD und CDU/CSU sich einbilden, den nächsten Kanzler beszimmen zu können. Daß Schröder Kanzler bleiben will und Merkel Kanzlerin werden will, ist dagegen vollkommen normal. Wenn das nicht so wäre, müßten sie sich fragen lassen, warum sie als Kanzlerkanditaten angetreten sind.

Und ich habe ja bekanntermaßen noch nie viel von Schröder
gehalten, aber nach dem Sonntag und diesen Montag empfinde ich
tiefe Verachtung für diesen Mann.

Da schließe ich mich an.

Dann gilt auch für Dich: Solange Du für Merkel dieselbe „tiefe Verachtung“ empfindest, ist das in Ordnung.

Wer eine
regierungsfähige Mehrheit zusammenbringt kann aus seiner Mitte
einen Kanzler wählen. Ende.

Das ist falsch. Der Kanzler wird vom gesamten Bundestag gewählt und nicht nur von der Regierungskoalition. Deshalb ist mir Schleierhaft, wie die CDU/CSU eine Mehrheit für Merkel zustande bringen will. Schröder ist in der jetzigen Situation der einzige, der eine Chance hat, zum Kanzler gewählt zu werden. Deshalb ist sein Anspruch auf dieses Amt viel eher gerechtfertigt, als der von Merkel.

Hier der entsprechende Grundgesetzartikel:

_Artikel 63
[Wahl und Ernennung des Bundeskanzlers]

(1) Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten vom Bundestage ohne Aussprache gewählt.

(2) Gewählt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich vereinigt. Der Gewählte ist vom Bundespräsidenten zu ernennen.

(3) Wird der Vorgeschlagene nicht gewählt, so kann der Bundestag binnen vierzehn Tagen nach dem Wahlgange mit mehr als der Hälfte seiner Mitglieder einen Bundeskanzler wählen.

(4) Kommt eine Wahl innerhalb dieser Frist nicht zustande, so findet unverzüglich ein neuer Wahlgang statt, in dem gewählt ist, wer die meisten Stimmen erhält. Vereinigt der Gewählte die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich, so muß der Bundespräsident ihn binnen sieben Tagen nach der Wahl ernennen. Erreicht der Gewählte diese Mehrheit nicht, so hat der Bundespräsident binnen sieben Tagen entweder ihn zu ernennen oder den Bundestag aufzulösen._

Danach sind momentan weder SPD noch CDU/CSU in der Position, den Kanzler bestimmen zu können und jede Äußerung dieser Art (von welcher Seite auch immer) gegenstandslos. Sie können bestenfalls einen Kanditaten vorschlagen und hoffen, daß er gewählt wird. Schröder dürfte sich dabei natürlich die größten Hoffnungen machen.

Es tut nichts zur Sache wieviele oder wie große die Parteien
sind, die sich zusammenfinden. Wer eine Mehrheit
zusammenbringt, regiert. Ende Gelände.

Das sind zwei paar Stiefel. Nicht jede potentielle regierungsfähige Mehrheit hat auch die Chance, den Kanzler zu stellen. Wenn es beispielsweise wirklich zu einer schwarz-gelb-grünen Koalition kommen sollte, wäre noch lange nicht sicher, daß auch alle Grünen Merkel zur Kanzlerin wählen. Und selbst wenn die eine regierungsfähige Koalition den Kanzler stellt, muß dieser noch lange nicht vom größeren Koalitionspartner gestellt werden. In einer großen Koalition hätte Schröder beispielsweise viel größere Chancen auf eine Mehrheit im Bundestag. Daran kann CDU/CSU nichts ändern - auch wenn sie jetzt so tun, als ob Merkel schon zur Kanzlerin gewählt wurde.

Eine andere Variante ist auch noch: Merkel sitzt in der CDU
angeblich nicht sooooo fest im Boot weil Wulff, Koch, Stoiber,
Müller ihr gerne in den Rücken fallen (wollen). Sollte sie in
der eigenen Partei kippen wäre auf die Schnelle keine
Alternative mehr zu ihm vorhanden - er würde (erstmal) Kanzler
bleiben weil niemand sonst es auf die Schnelle machen kann.

Vor allem hätte er bei Neuwahlen die größeren Chancen. Es gibt für ihn momentan überhaupt keinen einfach Grund aufzugenen, auch wenn seine politischen genger das gern hätten. Schröder hat eine echte Chance auf die Kanzlerschaft und er wäre ein Idiot, wenn er nicht wenigstens den Versuch unternehmen würde, diese Chance zu nutzen. Außerdem darf man nicht vergessen, daß er diese Entschedung nicht allein trägt. Seine Partei steht jetzt ganz klar hinter ihm.

Eine
wesentlich bessere Taktik - oder zumindest eine Alternative -
wäre gewesen wenn er jetzt nicht das arrogante Arschloch
gegeben hätte, sondern weiterhin in der Öffentlichkeit als der
staatsmännische Politiker aufgetreten wäre.

Ich kann die Aufregung darüber nicht nachvollziehen. Schröder hat nicht mehr und nicht weniger getan, als Merkel. Er beansprucht die Kanzlerschaft und dies tut er zumindest mit demselben Recht. Wenn man sich den jetzigen Bundestag ansieht, dann ist seine Einschäzung, daß Merkels Chancen, Kanzlerin zu werden, verschwindend klein sind, doch vollkommen realistisch. Und wenn er seine Kanzlerschaft als Bedingung für eine große Koalition setzt, dann ist das sein gutes Recht. Die CDU muß darauf ja nicht eingehen, wenn sie der Meinung ist, ohne SPD eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden. Meiner Meinung nach resultiert die ganze Aufregung allein aus der Tradition, daß die stärkste Fraktion den Kanzler stellt. Das ist aber bei den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen unrealistisch und Schröder einziger Fehler besteht darin, dies erkannt und ausgesprochen zun haben.

Ist das wirklich so - dass da ein Übereinkommen besteht, wer
zuerst Verhandlungen aufnehmen darf? Das bezweifle ich.

Soweit ich weiß, ist das nicht im Gesetz verankert, aber es wurde bisher immer so gehandhabt. Das war auch gemeint, als Merkel von einem „klaren Auftrag zur Regierungsbildung“ sprach.

Ich fand sowieso, Guido Westerwelle wirkte wesentlich
bekiffter.

Zumindest hatten sie beide zu viel Endorphin im Hirn, was an ihren Wahlergebnissen liegen und Schöders Äußerungen erklären dürfte.

Frau Merkel
hat eben versucht, sich mal schnell zur Kanzlerin auszurufen,
um eine große Koalition zu forcieren.

Und Schröder hat ihr diesen Zahn ohne Narkose gezogen.

Es gab hier schon einige Hinweise auf
einen möglichen Drogenkonsum von G. Schröder.
Es ist so, dass manche glücklichen Erlebnisse
im Leben ungemeine Hormonstösse auslösen.
Das ist aber eher selten.
Manche vermissen dass, weil es nicht oft genug kommt,
so nehmen sie Drogen, damit es öfter kommt.
Die Symptome mögen ähnlich sein,
aber dass man nun die Möglichkeit aufführt,
dass er Drogen nehme, dass ist eine
ungeheuerliche Unterstellung, wenn man sonst nichts
weiter als die Syptome anführen kann,
auch wenn Friedmann dabei war.

Wer eine
regierungsfähige Mehrheit zusammenbringt kann aus seiner Mitte
einen Kanzler wählen. Ende.

Das ist falsch. Der Kanzler wird vom gesamten Bundestag
gewählt und nicht nur von der Regierungskoalition.

Ja, in der Theorie. In der Praxis sieht’s aber regelmäßig so aus daß nur die Abgeordneten aus der Regierungskoalition die Mehrheit zusammenbringen um den Kanzler zu wählen - auch wenn diese Wahl offiziell vom ganzen Parlament durchgeführt wurde.
Es gab zwar das Heide-Simonis-Gegenbeispiel, aber das ist ja eher die Ausnahme als denn die Regel.

Deshalb ist
mir Schleierhaft, wie die CDU/CSU eine Mehrheit für Merkel
zustande bringen will. Schröder ist in der jetzigen Situation
der einzige, der eine Chance hat, zum Kanzler gewählt zu
werden. Deshalb ist sein Anspruch auf dieses Amt viel eher
gerechtfertigt, als der von Merkel.

Schröder müßte darauf hoffen daß Abgeordnete der Linkspartei ihn ebenfalls wählen würden - was wohl so sein würde. Genauso könnte Merkel aber hoffen daß sie auch von Grünen oder Mitgliedern der Linkspartei mitgetragen wird. Das erscheint weniger wahrscheinlich, aber es wäre ebenso möglich.

Nur wäre das sehr kurzfristig gedacht weil man ja auch später regelmäßig Mehrheiten zusammenbringen muß, und das dürfte auf die Dauer nicht gut funktionieren wenn man bei jeder Entscheidung darauf hoffen müßte daß Abgeordnete des gegnerischen Lagers die Vorhaben mittragen.

Das sind zwei paar Stiefel. Nicht jede potentielle
regierungsfähige Mehrheit hat auch die Chance, den Kanzler zu
stellen. Wenn es beispielsweise wirklich zu einer
schwarz-gelb-grünen Koalition kommen sollte, wäre noch lange
nicht sicher, daß auch alle Grünen Merkel zur Kanzlerin
wählen.

Absolut sicher wäre es nicht - siehe Heide Simonis. Aber man darf wohl normalerweise davon ausgehen daß eine solche Wahl nur dann stattfindet wenn man davon ausgehen kann daß sie auch erfolgreich verlaufen wird. Sonst würde man sich wohl kaum einer solchen Wahl stellen.

Ich kann die Aufregung darüber nicht nachvollziehen. Schröder
hat nicht mehr und nicht weniger getan, als Merkel. Er
beansprucht die Kanzlerschaft und dies tut er zumindest mit
demselben Recht. Wenn man sich den jetzigen Bundestag ansieht,
dann ist seine Einschäzung, daß Merkels Chancen, Kanzlerin zu
werden, verschwindend klein sind, doch vollkommen realistisch.
Und wenn er seine Kanzlerschaft als Bedingung für eine große
Koalition setzt, dann ist das sein gutes Recht. Die CDU muß
darauf ja nicht eingehen, wenn sie der Meinung ist, ohne SPD
eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden. Meiner Meinung nach
resultiert die ganze Aufregung allein aus der Tradition, daß
die stärkste Fraktion den Kanzler stellt. Das ist aber bei den
derzeitigen Mehrheitsverhältnissen unrealistisch und Schröder
einziger Fehler besteht darin, dies erkannt und ausgesprochen
zun haben.

Nee, man pikiert sich vor allem über die Art seines Auftretens in der gestrigen Elefantenrunde… Er hat ja nicht nur seine Meinung gesagt, sondern sich ziemlich heftig mit den Moderatoren angelegt und ein ziemlich arrogantes Verhalten an den Tag gelegt.