keine feste Regel
Hallo!
Als ich ihn das erste Mal hin
gegeben hab, hat er irgendwie gar nicht mitbekommen dass ich
gegangen bin, die anderen Kinder waren noch nicht da und er
hat sich gleich mit Spielzeug vergnügt.
Meine persönliche Meinung: Ich würde nie gehen, ohne mich explizit vom Kind zu verabschieden. Sonst verunsichert man das Kind, es weiß ja nie, ob die Mama nicht gleich wieder kommentarlos verschwindet. Das evtl. Abschiedsgebrüll muss man eben aushalten. Und das Kind kann lernen, dass die Mama weggeht, dass sie aber auch wieder kommt.
Dann beim nächsten Mal
hat er bitterlich geweint, ich wollte nicht gehen, aber die
Erzieherin dort meinte, dass das ganz normal wäre und er würde
sich sofort beruhigen wenn ich weg wäre (wenn er ein sicher
gebundenes Kind ist). Gut, das war auch so. Hab ein bisschen
gelauscht.
Naja, siehst Du, alles ist gut. Das Weinen wird übrigens weniger, wenn Du Sicherheit ausstrahlst, bei dem, was Du tust. Bist Du Dir nicht sicher (und möchtest nicht gern gehen) merkt das Kind, dass etwas nicht in Ordnung ist und wird erst recht weinen.
Hab dann mal mit unserer Sozialpädagogin gesprochen und sie
meinte dass er ein vorbildlich sicher gebundenes Kind ist 
und eigentlich schon reif für Fremdbetreuung. Sie meinte dass
er den Kontakt zu Gleichaltrigen braucht und dass eher ich
diejenige bin der es noch schwerfällt loszulassen.
So hört sich das für mich auch an.
Was meint ihr? Ich dachte immer bis 3 Jahre braucht das Kind
die Mutter?
Dafür gibt es doch keine feste Regel. Das ist ja außerdem auch abhängig von den Lebensumständen. Ich halte z.B. den Kontakt zu Gleichaltrigen auch für sehr wichtig und den nicht nur einmal pro Woche im „Kinderclub“ (wie das hier heißt).
Musst ihn ja nicht den ganzen Tag abgeben? Möchtest Du arbeiten gehen? Dann provitiert das Kind u. U. indirekt von einer zufriedeneren Mutter, die nicht mehr allein ums Kind kreist. Auch wenn Du alleinerziehend bist, hilft Dir die freie Zeit dabei, ein wenig Luft zu holen und Dich nachher wieder richtig auf Dein Kind zu freuen.
Im Kindergarten und in der Krippe hat mein Sohn Dinge gelernt, für die ich zu Hause weder Zeit noch Nerv (mit Pinsel und viiiieeel Farbe zu hantieren z.B.) noch Gelegenheit (töpfern z.B.) gehabt hätte. Er hat auch gelernt, zu einer Gruppe zu gehören, mitzumachen, sich anzuziehen, wenn sich alle anziehen etc. Und das mit 2 Jahren, am Anfang nur halbtags.
Nur weiss ich nicht mehr was jetzt besser ist und hab Angst
eine falsche Entscheidung zu treffen.
Ich hoffe, ich konnte Dir noch ein paar Argumente liefern. Entscheiden musst Du selbst. Und lass Dich nicht als Rabenmutter abstempeln. Ich habe die unterschiedlichsten Einstellungen zum Thema Kinderbetreuung unter 3 Jahren kennengelernt (in Ost- und Westdeutschland wird das sehr unterschiedlich gehandhabt), jede Partei vertritt ihre Meinung sehr rigoros. Je nach Umgebung ist es schwer, einen eigenen Standpunkt zu entwickeln und den eigenen Weg zu gehen.
Grüße
kernig