Was sagt er dazu?
Hallo!
*räusper* also ich durfte am 1. Schultag meinen Sohn noch zum Schulbus bringen (so 300-500m, „Wohnstraße“ ohne Bürgersteig). Am 2. Schultag hatte er sich mit einem Freund aus der Nachbarschaft verabredet und ich durfte nicht mehr mit *schnief*
Als ich nach 2 Wochen Schule zufällig mal morgens am Bus war und miterleben musste, wie sich eine Mutter unter Tränen von ihrem Kind verabschiedete (andere sagten mir, das Theater könne man jeden Tag erleben - wenn man es möchte, wurde mir so richtig klar, dass der Begleitservice nicht dem Wunsch des Kindes, sondern häufig dem Bedürfnis der Mutter dient…
Natürlich ist das sehr vom Wohnort und der Wohngegend abhängig. Auch davon, ob er allein unterwegs ist oder mit Freunden.
Ich finde das, was Du beschreibst für zumutbar, sogar ein wenig zu vorsichtig - darf er jetzt noch nicht die 100m zum Spielplatz gehen? Ist schon ein paar Jahre her, ich glaube aber, wir haben das so gehandhabt, dass mehrere Kinder gemeinsam zum Spielplatz durften (in der Nähe der Bushaltestelle). Mit der Weisung, auf keinen Fall einen allein dort zu lassen…
Hm, das führte hier zu lebhaften Diskussionen, wie gefährlich
das wäre.
Meine Frage an dieser Stelle wäre immer die selbe: Ganz konkret: Was soll passieren und wie wahrscheinlich ist das? (Zur Antwort dürfen keine Explosiv-Fernsehberichte herangezogen werden
)
Klar, je nach Wohnort kann ich das ja
verstehen, unsere vorherige Wohnung lag an einer
vielbefahrenen Hauptstrasse, da wäre ich auch vorsichtig.
Hier sind Erziehung und Gewöhnung wichtig: Wenn die Kinder es gewöhnt sind, sich mit Eltern auf der Straße zu bewegen und hier quasi täglich vom Vorbild lernen können, dann werden sie sich auch später allein sicher dort bewegen.
Wenn das Kind nie zu Fuss mit den Eltern irgendwo hingelaufen ist, ist es natürlich riskanter, es allein losziehen zu lassen.
Ebenso sollte der Umgang mit Fremden klaren Regelungen unterliegen und auch immer mal wieder drauf hingewiesen werden, dass man von fremden Leuten z.B. nichts annimmt und sich nicht in die Nähe von z.B. geöffneten Fahrzeugtüren von Fremden begibt. Gesunder Abstand ist da angesagt.
Wie seht ihr das ? Wie handhabt Ihr das ? Wie alt waren Eure
Kinder beim ersten mal alleine draussen, und wieviel macht ihr
zu Fuss, Fahrrad etc? Laufen Eure Kinder zur Schule, Verein,
etc?
Mein Sohn ist nun 12. Er läuft zum Schulbus (ich habe ihn vollgepflastert mit Reflektoren, weil es hier keine Fusswege gibt und die Leute alle verpennt und ohne die Scheiben freizukratzen im Auto zur Arbeit starten. so wird er wenigstens gesehen. Und ich zeige ihm beim Autofahren immer wieder Fussgänger, die man besonders gut oder schlecht sieht, damit er diese Perspektive einschätzen kann.
Auch stehe ich auf dem Standpunkt, dass Kinder nicht beim 1. Regentropfen ertrinken und mache den Schlechtwettertaxidienst nicht mit, sondern habe eine Regehülle für den Schulrucksack gekauft.
Seit er in die weiterführende Schule geht, fährt er in der Stadt auch mal allein Bus, zunehmend auch „neue“ Strecken, z.B. kommt er manchmal an unseren Arbeitsplatz und wir fahren gemeinsam heim.
In der Grundschulzeit hat sich sein Radius mehr und mehr erweitert, zuerst zu Fuss, später mit dem Rad. Teilweise hatten wir Abmachungen (bei weiten Entfernungen oder abends), dass er kurz anruft, wenn er am Ziel angekommen ist.
Ich hätte das gar nicht verhindern können, selbst wenn ich es gewollt hätte. Klar ist er manchmal zu bequem und möchte gefahren werden statt mit dem Rad zu starten - das entscheide ich von Fall zu Fall. Wir wohnen auf dem Dorf - dort gibt es nicht so viele Kinder, die Wege sind weit und hügelig und die Bundesstraße muss gequert werden (die Ampel ist leider nicht immer an). Auch die Sportvereine sind entweder zu weit weg oder durch einen happigen Berg von uns getrennt und die Trainingszeiten so spät, dass kaum Zeit ist, ihn da mit dem Fahrrad loszuschicken. Im Sommer manchmal oder in die Stadt mit dem Bus - aber das erst in den letzten 3-4 Jahren, nicht mit 6.
Mein Sohn musste auch immer Bescheid sagen, wenn er zu Freunden mit nach Hause mitgegangen ist. Es kam natürlich auch mal vor, dass ich mir Sorgen gemacht habe und einige Such-Telefonate führen musste, mit entsprechend unangenehmen Folgen für ihn 
Das ist jetzt ein wenig zusammenhanglos und chaotisch, ich hoffe meine Schilderungen ergeben trotzdem ein „rundes“ Bild.
Grüße
kernig
*die selbst ziemlich „vogelfrei“ auf dem Dorf groß geworden ist*