Kind/Baby im Fahrrad-Anhänger

Hallo,

ich möchte einen Kinderanhänger fürs Fahrrad kaufen. Der Hänger, den ich mir anschaffen werde, soll eine Federung haben.

Weiß jemand, ab welchem Alter man die Kinder darin befördern kann? Ist das schon für Babies zu empfehlen? Gibt es Modelle, die für eine Nutzung mit Babies besonders geeignet sind?

Gruß
St.

Guten Morgen,

guckst du hier: /t/fahrradanhaenger–6/4572360/2

Und da sind auch links zu Fahradläden mit Erklärung.

Haelge

Hallo,

für die Kinder sind die Dinger erstens ein Spaß und zweitens wohl auch recht sicher. Letzteres weiß ich aus eigener Erfahrung:

Ich hatte auch mal so ein Ding hinten dran und meinen Sohn drin. Dann bin ich leider mit einem Rad des Hängers am Brückengeländer hängen geblieben und augenblicklich stehen geblieben. Mein Sohn hat das gut überstanden, er hat sich bei der erzwungenen Bremsung nur auf die Zunge gebissen. Der Anhänger war total verzogen, mein Fahrrad auch. Am meisten Glück hatte ich selber, da ich bei der Bremsung über den Lenker gegangen bin und in ca. 7m höhe über der drunter liegenden Straße über dem Geländer hing. Ich hätte eigentlich tot sein müssen. Glück gehabt.

Ich werde mir nie wieder so ein Ding zulegen. Aber das soll Dich nicht abhalten.

Wo ist die Hilfe?
Hi,

Ich werde mir nie wieder so ein Ding zulegen. Aber das soll
Dich nicht abhalten.

Was soll die Schilderung Deines eigenen Unvermögens dem Ursprungsposter bringen?
Du hättest auch erzählen können, dass Du mit dem Aussenspiegel Deines Autos einer Fußgängerin die Hüfte zertrümmert hast weil Du so schlecht fährst und daher die Breite Deines Autos unterschätzt hast. Daraus hast Du die Lehre gezogen nicht mehr autozufahren. Das hilft Dir und dem Rest der Welt aber niemanden der sich ein Auto kaufen möchte.

Über Aufklärung freut sich
C.

5 Like

Hi,

wir haben so einen von Chariot, für die gibt es verschiedene Einsätze, auch welche für Babies. Unser Sohn findet das fahren noch halb lustig da drin, er ist jetzt 10 Monate. Ich denke aber, dass dies ganz anders aussieht wenn es endlich warm wird und man das Verdeck auf lassen kann.

Ich finde sie sicherer als Kindersitze, fällt man damit (aus welchem Grund auch immer) ist eine Verletzung fast sicher, mit Anhänger geht das meist glimpflicher ab.

Man kann diese Modelle auch als Kinderwagen benutzen, wenn man z.B. einkaufen geht mit Fahrrad und Anhänger. Die meisten haben Stauraum hinter dem Sitz.

Gruß
C.

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Was soll die Schilderung Deines eigenen Unvermögens dem
Ursprungsposter bringen?
Du hättest auch erzählen können, dass Du mit dem Aussenspiegel
Deines Autos einer Fußgängerin die Hüfte zertrümmert hast weil
Du so schlecht fährst und daher die Breite Deines Autos
unterschätzt hast. Daraus hast Du die Lehre gezogen nicht mehr
autozufahren. Das hilft Dir und dem Rest der Welt aber
niemanden der sich ein Auto kaufen möchte.

Brrrr!
Ich wollte damit erstens sagen, dass man manchmal die Ausmaße von so einem Teil unterschätzt. Deswegen sollte man gut aufpassen, wo man damit her fährt.
Zweitens wollte ich damit sagen, dass Unfälle damit, egal ob ich jetzt der Spacko vorm Herrn bin oder nicht (mein „eigenes Unvermögen“, as soll so eine destruktive Wortwahl???), gefährlich sein kann, je nach dem, wo man damit herfährt.

Wenn er mit dem Ding Ausflüge durch die Heide macht, dann soll er sich so ein Ding kaufen. Garantiert ungefährlich!
Den Essener Stadtverkehr damit aufsuchen gleicht einer Selbstverstümmelungsaktion. Da rate ich ab.

Hänger im Stadtverkehr
Hallo,
zuerst der Teil, den ich unterschreibe:

Ich wollte damit erstens sagen, dass man manchmal die Ausmaße
von so einem Teil unterschätzt. Deswegen sollte man gut
aufpassen, wo man damit her fährt.

Im Zweifel NICHT voll Karacho zwischen zwei Pollern durchfahren, sondern im Schrittempo. Der HÄnger läuft im Übrigen oft nicht mittig hinter dem Fahrrad her, das noch als Anmerkung dazu.

Zweitens wollte ich damit sagen, dass Unfälle damit, …
gefährlich sein kann, je nach dem, wo man damit herfährt.

Gefährlich meist für den Fahrer, das Kind ist im Hänger gut geschützt. Mein Mann hat es sogar geschafft, den Hänger an einer Bordsteinkante umzuschmeissen. Das (angeschnallte) Kind fand es so lustig, dass er gleich nochmal wollte. Mir wurde beim Zuschauen schon schlecht…
Und: Bei einem Sturz des Fahrers bleibt der Hänger stehn. Im Fahrrad-Forum hat Kuhmax einen Link mit Crashtests gepostet.

Wenn er mit dem Ding Ausflüge durch die Heide macht, dann soll
er sich so ein Ding kaufen. Garantiert ungefährlich!
Den Essener Stadtverkehr damit aufsuchen gleicht einer
Selbstverstümmelungsaktion.

Dem kann ich nicht zustimmen. Für das Kind ist der Hänger in beiden Fällen sicherer. Vom Fahrer, wegen der Breite und evtl. Straßenbahnschienen, ist mehr Umsicht gefordert.

Grüsse
kernig

Hallo Steffen,

endlich mal eine Frage, auf die ich sachkundig antworten kann. Ich habe gerade einen Beitrag für unseren örtlichen ADFC-Kreisverband recherchiert, in dem ich Mitglied bin. Dabei habe ich eine Reihe von Händlern interviewt. Ich kopiere hier einfach ein paar Textbausteine zusammen.

Grüße,

Matt

„Kleinkinder können in einem Anhänger transportiert werden, wenn sie selbständig und stabil sitzen können. Typischerweise ist die Wirbelsäule zwischen dem 12. und 18. Monat soweit, dass Kleinkinder kurze Strecken problemlos bewältigen können“, so Radhändler Franken. Aber auch schon vorher kann man Kleinkinder bedenkenlos in einem Fahrradanhänger befördern. Nämlich dann, wenn sich in den Transporter eine Babyschale einsetzen und angurten lässt. Dann können selbst Säuglinge ab dem Alter von zwei bis drei Monaten im Anhänger Platz nehmen. Selbstverständlich sollten Eltern die Reaktion ihres Sprösslings im Blick haben. Erfahrungsgemäß funktioniert der Transport im Anhänger aber sehr gut, denn das leichte Rütteln wirkt für viele Kinder einschläfernd und macht somit kurze Wegstrecken problemlos möglich.

Fühlt sich das Kind im Anhänger wohl, spricht aus Sicherheitsgründen nichts gegen einen Transport, wenn einige wichtige Punkte beim Kauf und der Nutzung des Anhängers berücksichtigt werden. In jedem Falle schneiden Anhänger beim Kindertransport in Tests deutlich sicherer ab als Kindersitze, die auf dem Lenker oder Gepäckträger montiert werden. Zu dieser Überzeugung kommt zumindest der ADFC-Bundesverband, der sich mit der Sicherheit von Kindertransportsystemen beschäftigt hat. Montierbare Kindersitze machen das Lenken des Fahrrads im Gegensatz zum Anhänger meist deutlich schwieriger und bei einem Unfall haben kleine Kinder mit noch schwach ausgeprägten Reflexen eine große Fallhöhe, die zu schweren Verletzungen führen kann. Gute Anhänger hingegen können sogar leichte Verkehrsunfälle mit Autos überstehen, ohne dass den angeschnallten Insassen etwas passiert. Zudem ist es ziemlich schwierig, einen Fahrradanhänger umkippen zu lassen. Verfügt der Anhänger über entsprechende Sicherheitsvorrichtungen ist es nicht einmal notwendig, dem Kind einen Helm aufzusetzen. Michael Franken weiß: „Zwar empfehlen viele Firmen zusätzlich den Helm, aber letztlich ist es in vielen Modellen gar nicht möglich, noch zusätzlich einen Helm zu tragen, weil die Kinder dann oben oder hinten anstoßen würden.“ Bei einem Unfall kommen die Kinder trotzdem meist weit besser davon als der ziehende Radfahrer, der bekanntlich nicht über eine Knautschzone verfügt. Außerdem scheinen die Kinderanhänger bei Auto- und Fahrradfahrern gleichermaßen zu einer größeren Rücksichtnahme zu führen. Unfälle unter Beteiligung von Fahrradzügen sind glücklicherweise äußerst selten und gehen in aller Regel glimpflich aus.

Gleichwohl gilt es schon beim Anhängerkauf eine Reihe von Dingen zu beachten, um den Transport für die kleinen Fahrgäste Kinder so sicher und angenehm zu gestalten. Michael Franken benennt vier zentrale Aspekte, die in jedem Falle berücksichtigt werden sollten: „Aus Sicherheitsgründen sollte sich der Anhänger nicht zu leicht zusammen falten lassen und über stabile Verbindungselemente verfügen, die auch über den Rädern vorhanden seien sollten. Daneben sollte im Auge behalten werden, dass Kleinkinder rasend schnell wachsen. Manche Modelle berücksichtigen das gar nicht und bieten später kaum noch Beinfreiheit“, so der Experte. Darüber hinaus sollten Anhänger in jedem Falle über ein gutes Gurtsystem verfügen, die ein mittiges Anschnallen des Kindes sicherstellen. Zudem hält Franken eine gute Federung für unerlässlich, insbesondere dann, wenn der Anhänger auch auf nicht asphaltierten Strecken zum Einsatz kommen soll. Studien der Universität Wuppertal haben kürzlich gezeigt, dass ungefederte Hänger erhebliche Belastungen der Wirbelsäule verursachen, die Kinder nicht ohne weiteres kompensieren können. Auf Radwegen und asphaltierten Strecken ist die Belastung erträglich. Wer aber täglich Kopfsteinpflaster oder Feldwege befährt, muss hier investieren.

Interessanterweise sind Kinderfahrradanhänger in der sehr regelungsfreudigen Straßenverkehrsordnung ein bislang weitgehend unbeschriebenes Blatt. Lediglich ein Rücklicht ist bei Dunkelheit vorgeschrieben. Darüber hinaus gibt es keine weiteren verbindlichen Regeln, theoretisch muss man die Kinder nicht einmal anschnallen, und auch die Warnfahne auf der linken Seite ist nicht Pflicht. Das hat dazu geführt, dass im Internet eine Reihe von Billigprodukten angeboten wird, die zum Teil ganz erhebliche Sicherheitsmängel aufweisen. Michael Franken ist sich sicher: „Ein anständiger Anhänger ist ab etwa 500 Euro zu haben.“ Für junge Eltern ist das natürlich ein Stange Geld, aber wenn man das Geld irgendwie aufbringen kann, ist ein Kauf und vor allem die Beratung beim Fachhändler eine gute Investition in die Sicherheit. Technisch nicht sonderlich begabte Radler sollten sich beispielsweise beim Kupplungssystem Rat einholen. So weiß Franken von Systemen zu berichten, bei denen die Deichsel in die Speichen des Hinterrads gezogen werden kann. Nach Möglichkeit sollte man dies natürlich vermeiden.

Gute Anhänger verfügen zudem über ein gutes Lüftungssystem und sind trotzdem wasserdicht, beides Eigenschaften, auf die man gerade im Münsterland achten sollte, wenn man in seinem Anhänger nicht gerade Fische transportieren möchte. Im Sommer ist die Lüftung deshalb sehr wichtig, weil der Anhänger auch bei strahlendem Sonnenschein geschlossen werden muss, da sonst Rollsplitt vom Hinterrad des ziehenden Fahrrads direkt ins Gesicht des kleinen Fahrgasts geschossen wird, was nicht bei allen Fahrgästen auf ungeteilte Zustimmung stößt.

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Hallo Matt,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Laut dem Artikel sind Babyschalen ab 2-3 Monaten empfehlenswert. Sind damit spezielle Schalen gemeint oder ein MaxiCosy, den man offensichtlich auch bei manchen Hängern einbauen kann?

Was ist mit den Baby-Hängematten, die z.B. für Chariot angeboten werden? Was ist da das Mindestalter? Sind diese Hängematten besser oder schlechter als Babyschalen? Ich vermute mal, daß eine Hängematte vielleicht noch zusätzliche Erschütterungen aufnehmen kann, was bei einer festen Schale eher schwierig sein dürfte.

Viele Grüße
Steffen

Aber auch schon vorher kann man
Kleinkinder bedenkenlos in einem Fahrradanhänger befördern.
Nämlich dann, wenn sich in den Transporter eine Babyschale
einsetzen und angurten lässt. Dann können selbst Säuglinge ab
dem Alter von zwei bis drei Monaten im Anhänger Platz nehmen.

Hallo Steffen,

gemeint sind tatsächlich die Babyschalen für das Auto. Manche Hänger haben ein spezielles Gurtsystem dafür vorgesehen. Andere Anbieter haben wohl auch eigene Schalen, aber hier kenne ich mich nicht gut genug aus, um Auskunft zu geben. Meine Tochter fährt einen Kidcar Comfort (rund 550 Euro). Hier ließ sich die Schale ganz bequem montieren, und sie hat sich nie beschwert. Unser Händler meinte, man könne sogar Neugeborene darin transportieren. Das haben wir dann aber doch nicht gemacht, da unsere Tochter immer erst mal leicht greinte, bevor sie richtig zu schreien begann. Das hätte man im Straßenverkehr nicht hören können und so haben wir vier Monate gewartet, bis wir das erste Mal mit dem Anhänger fuhren.

Auch die Baby-Hängematten von Chariot kenne ich leider nicht. Ich habe verschiedene Händler danach gefragt, welche Geräte Sie für die eigenen Kinder verwenden. Dabei standen Chariot, Burley und Kidcar durchweg hoch im Kurs. Die Chariots gelten wohl als etwas sportlicher. Von der Sicherheit nehmen Sie sich wohl nichts. Grundsätzlich sollte man darauf achten, Kopfsteinpflaster und nicht asphaltierte Straßen zu meiden. Das Geruckel dürfte kein Anhänger wirklich dauerhaft auffangen.

Unbedingt fragen solltest Du nach der Wasserdichte, wenn das Ding mal draußen stehen soll. Ich fahre meine Tochter jeden Tag in die Kita und da ist es ätzend, wenn Wasser eingedrungen ist. Kidcar-Hänger sind zwar offiziell wasserdicht, aber einen Münsterländer Regenguss halten sie dann doch nicht statt. Man kann aber extra Abdeckungen kaufen, da geht dann wirklich nichts durch.

Gruß,

Matt

Babyschalen für Fahrradhänger
Hallo!
Es gibt extra-Babyschalen : http://www.weber-technik.de/ unter Zubehör
Da wird auch ein Sitzverkleinerer angeboten, der den Transport von kleineren Babys ermöglicht. Der Vorteil dieser Schalen ist, dass man zwei Stück nebeneinander montieren kann, bzw. neben einer noch sitzen kann. Mir persönlich sind die zu „schmal“ für die ganz kleinen, sie bieten zu wenig seitlichen Halt.

Wir hatten so einen Weber-Richie (im Fahrrad-Forum habe ich schon öfter ein Loblied auf das Teil gesungen) und hatten eine Auto-Babyschale montiert. Im Ritchie gibt es stabile Halterungen für Zurr-Gurte. Klarer Vorteil hierbei: Der zusätzliche Seitliche Schutz durch die Schale selbst. Wir haben unseren Sohn recht früh damit transportiert, genau weiss ich den Zeitpunkt allerdings nicht mehr.

Grundsätzlich sollte man darauf achten,
Kopfsteinpflaster und nicht asphaltierte Straßen zu meiden.
Das Geruckel dürfte kein Anhänger wirklich dauerhaft
auffangen.

Dazu kann ich nur sagen: Auf Kopfsteinpflaster hat unser Sohn am seeligsten geschlummert. Der Richie hat allerdings auch eine gute Federung. Aber die Kinder reagieren da sicher unterschiedlich :smile:

Viele Grüsse
kernig