Kind im Kindergarten verprügelt meine Tochter

Hallo,

sei doch einfach mal ehrlich: Dir fällt auch nichts ein, wie man so eine Situation besser lösen kann, wenn Eltern und Erzieher schon versagt haben/gescheitert sind. Und aus der Situation des zum Glück persönlich nicht betroffenen Dritten gefällst Du Dir in der Position des Kämpfers für absolute Gewaltfreiheit. Ist ja auch so einfach, wenn man selbst nichts zur tatsächlichen Lösung beitragen muss.

Sorry, aber Blinde sollten nicht soviel von Farben sprechen.

Gruß vom Wiz, der bislang das Glück hatte, dass seine lieben Kleinen noch nie in Prügeleien verwickelt waren, und trotzdem hofft, dass sie sich im Falle des Falles angemessen zur Wehr setzen werden, wenn keine andere Möglichkeit besteht, aus der Situation heraus zu kommen

4 Like

Ich weiss nicht ob du ignorant bist oder aus anderen Gründen meine Antworten nicht verstehen willst.

Es ist durchaus zulässig eine Lösung eines Problems für unzulässig zu halten ohne eine andere Lösung zu haben. Zumal ich andere Lösungen genannt habe und das schon im Ausgangsposting.

Und glaubst du meine Tochter und die Kinder in ihrem Umfeld sind nicht täglich ähnlichen Situationen ausgesetzt? Ich glaube als Vater einer Tochter die immerhin in einem ähnlichen Alter und auch in einer KiTa ist, kann ich vielleicht ganz gut einschätzen, wie man sich verhalten kann. Ein Blinder der nicht von Farben sprechen sollte, bin ich sicher nicht.

Du hast es doch so schön geschrieben: Die Eltern und die Erzieher bekommen das Problem nicht in den Griff. Warum sollten von hier bessere Hinweise kommen?

Nur bei einem bin ich ziemlich sicher: Mit Gewalt löst du das Problem nicht.

1 Like

Zumal ich andere Lösungen genannt habe und das schon im Ausgangsposting.

Ich habe bei dir nur die Lösung ‚Kinderpsychologe‘ gefunden.
Jetzt haben aber weder die Mutter des gebissenen Kindes noch der Kindergarten die Möglichkeit, das betreffende Kind zu einem Kinderpsychologen zu schicken.

Und selbst wenn die Eltern des beißenden Kindes sich sofort um eine Behandlung durch einen Kinderpsychologen bemühen würden, so müssten sie bestimmt noch ein halbes Jahr auf einen Platz warten, und danach schlägt die Behandlung auch nicht sofort an.

Was würdest du also bis dahin vorschlagen? Sich weiter beißen lassen? Die Verantwortung anderen überlassen? In der Theorie verweilen?

Nur bei einem bin ich ziemlich sicher: Mit Gewalt löst du das Problem nicht.

Diejenige, die dem aggressiven Kind ihre Krallen und Beißer gezeigt hat, hat das Problem aber durch die Gewaltandrohung gelöst, und zwar anscheinend nicht nur das Problem ihres eigenen Kindes, sondern auch das Problem des Beißer-Kindes. Denn mit so einem beißenden Kind spielt doch niemand. Niemand lädt es ein.

7 Like

Guten Tag,

wie wärs mit Druck auf die Erzieherinnen auszuüben, dass die ihren Job machen sollen. Denn außer dem lapidaren Satz „die wissen auch nicht weiter“ habe ich im UP nichts gelesen, leichte Zweifel sind also angebracht, ob hier mehr als nur eine Bemerkung im Vorbeigehen versucht wurde.

MfG
GWS

Hallo,

Du meinst jetzt ernsthaft, dass die Geschichte mit dem Kinderpsychologen eine Lösung darstellt? Also Time-Out, die Szene wird Matrix-mäßig eingefroren und das beißende Kind daraus geholt, und erst einmal ein halbes Jahr unter Anwendung von Zwang und Gewalt Dritter (denn die eigenen Eltern sehen ja ganz offensichtlich keine Notwendigkeit für diesen Schritt, also muss man gegen deren Willen handeln, viel Spaß dabei, dies durch Jugendamt und Vormundschaftsgericht durch zu treiben, bis dahin ist die Kindergartenzeit vermutlich dann schon lange Geschichte) therapiert.

Sorry, aber hier geht es zunächst einmal primär um „verhindern, dass morgen das selbe passiert, wie es heute passiert ist“. Schön, wenn man die Eltern dann auch von grundsätzlicheren Ansätzen und langfristigeren Maßnahmen überzeugen kann. Aber hier muss jetzt und sofort eine Lösung her.

Und hör doch endlich mal mit diesem ständigen „Gewalt“ auf. Es gibt nun mal mehr Farben auf der Welt als s/w. Den bösen Blick aufzusetzen, und mal eine nachvollziehbare Konsequenz für künftiges Verhalten anzukündigen, kannst Du natürlich unter den juristischen Gewaltbegriff subsummieren. Darunter kannst Du aber auch gleich den Rest jeglichen erzieherischen Handelns packen, der über „ich möchte nicht, dass …“, hinausgeht. Also wehe Dir, wenn Du eine Freiheitsberaubung im Sinne von „Ab in dein Zimmer!“, … begehst.

Gruß vom Wiz

6 Like

Hallo

wie wärs mit Druck auf die Erzieherinnen auszuüben, dass die ihren Job machen sollen. Denn außer dem lapidaren Satz „die wissen auch nicht weiter“ habe ich im UP nichts gelesen, leichte Zweifel sind also angebracht, ob hier mehr als nur eine Bemerkung im Vorbeigehen versucht wurde.

Das stimmt, aber hier in diesem Ast wird ja über das Vorgehen der Sunny_frst (oder so ähnlich) diskutiert, also ob das diskutabel war.

Ich finde ihr Vorgehen besonders deswegen nicht abzulehnen, weil sie ja das von ihr bedrohte Kind nicht als Mensch abgelehnt hat und anscheinend auch keine Antipathie gegen es hegte, sondern es letzten Endes ja richtig gerne gemocht hatte. Das finde ich eine wichtige Voraussetzung dafür, um solche Methoden anzuwenden, und sonst funktionieren sie auch nicht.

Viele Grüße

3 Like

Hallo,

die Frage ist doch, wie alt ist das andere Kind ? In Zeiten, wo Kinder schon mit 8 Monaten in die Kita kommen und sich durchsetzen wollen/müßen ist das oft so, das sie das -aufgrund ihrer sprachlichen Eingeschränktheit- nur körperlich können.

Aber davon ab, auch unser Sohn hat eine Zeit im Kindergarten andere Kinder gebissen. Nicht oft, aber sicher 7,8 mal. Die Mütter waren sauer, ich war sauer, hab ordentlich mit ihm Geschimpft, mich bei den Müttern entschuldigt, ihn sich bei den Kindern entschuldigen lassen, etc. Und immer wurde mir von den Müttern unterstellt, ich würde nichts adäquates dagegen unternehmen.
Das stimmte nicht, wir haben darüber geredet, es hagelte dann beim wiederholten Mal auch Konsequenzen, Fakt war allerdings, das er das hier zuhause nicht gemacht hat. Nie. Er hat weder mich, seine Schwester noch andere Kinder gebissen. Nur im Kindergarten.
Wir hatten allerdings wirklich gute Erzieherinnen,die das schnell im Griff hatten, indem er dann einfach ferngehalten wurde. Spätestens als er dann am Kidnergeburtstag seines Freundes nicht teilnehmen durfte ( die haben dann einen speziellen Tisch ), hörte das auf.

Ich meine damit nur, sicher ist das für dich total frustrierend, aber nicht immer ist das Kind abgrundtief böse und die Mutter unfähig.
Ich an deiner stelle würde ganz klar das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen, was sie wann tun in solchen Situationen und ggf mich an die Leitung wenden . Ansonsten hilft vll der Gedanke, das deine Tochter mit 6 sicher bald in die schule geht und dann auf dieses Kind nicht mehr trifft.

lg

Brenna

Guten Tag,

wie wärs mit Druck auf die Erzieherinnen auszuüben, dass die
ihren Job machen sollen. Denn außer dem lapidaren Satz „die
wissen auch nicht weiter“ habe ich im UP nichts gelesen,
leichte Zweifel sind also angebracht, ob hier mehr als nur
eine Bemerkung im Vorbeigehen versucht wurde.

Hi,

das scheint unter Umständen ein schwieriges Unterfangen.

Ich habe mich kürzlich mit einer Grundschullehrerin unterhalten. Scheinbar gibt es Eltern, die ihren Kindern alles erlauben und dies auch von den Lehrern erwarten.

Von disziplinarischen Maßnahmen bis zum Zerreissen von Hinweisen/Verweisen vor den Augen des Lehrers ist wohl alles dabei.

Vielleicht ist das hier auch so?

Gruß
Tina

1 Like

Umgang mit Beißern
Hallo,

die Erzieherinnen, die bei uns ausgebildet werden, lernen für solche Situationen folgendes Vorgehen:

  1. Eine Erzieherin behält das Kind ständig im Blick.

  2. Gerät das Kind in einen Konflikt, kommt die Erzieherin dazu und spricht das Kind in diesem Sinne an: „Ich sehe, dass du grade sehr wütend bist. Kannst du Paul (dem anderen Kind) sagen, was du von ihm möchtest?“

  3. Das Kind wird sich in dieser Situation äußern und seine Forderung formulieren, z.B. „Er soll mir das Auto geben!“.

  4. Die Erzieherin unterstützt weiter: „Du möchtest das Auto von Paul haben. Dann frage ihn, ob er es dir gibt“.
    5.Das Kind fragt und erhält als Antwort entweder ein Ja oder ein Nein.
    6 Bei einem Ja beendet die Erzieherin die Situation: „Das war prima von dir, dass du gefragt hast. Und es ist prima von Paul, dass er dir das Auto gibt. Dafür kannst du ihm Danke sagen.“

  5. Das Kind sagt „Danke“, Paul sagt „Bitte“ und beide Kinder sind zufrieden.

  6. Bei einem Nein unterstützt die Erzieherin weiter: „Paul möchte das Auto gern behalten und noch ein bisschen damit spielen. Wollen wir zusammen für dich etwas anderes suchen? Du kannst Paul bitten, dass er dir das Auto gibt, wenn er nicht mehr damit spielen will.“

  7. Wenn das Kind darauf besteht, das Auto jetzt haben zu wollen, begleitet die Erzieherin weiter: „Jetzt hat es Paul. Du musst warten, bis das Auto wieder frei ist. Deswegen suchen wir zusammen jetzt etwas anderes für dich.“

  8. Hat das Kind schon gebissen oder gehauen, geht die Erzieherin sofort hin und trennt die Kinder, mit einem „Stop. Es wird nicht gebissen“. Sie ignoriert das Kind das gebissen hat und wendet sich dem verletzten Kind liebevoll zu, tröstet, bietet an, etwas zu spielen.

  9. Das beißende Kind wird nicht weiter beachtet und auch nicht weiter reglementiert. Es bekommt keinerlei Aufmerksamkeit für sein Verhalten.

  10. Es wird besonders sorgfältig darauf geachtet, das beißende Kind bei „Bravsein zu erwischen“ und eine Situation zu finden, in der es für angemessenes Verhalten gelobt wird.

Kinder in diesem Alter brauchen Unterstützung beim Einüben sozialer Verhaltensweisen. Sie beißen und hauen nicht aus Bösartigkeit, sondern aus eigener Not und Unwissenheit. Es gehört zu den erzieherischen Kompetenzen, damit angemessen umzugehen.

Indem das Kind erfährt, dass Beißen nicht toleriert wird und keine Aufmerksamkeit bringt, aber gleichzeitig Alternativen zur Konfliktlösung lernen kann, ist solches Verhalten gut in den Griff zu bekommen.

Verzichten muss man auf Zurechtweisung des Kindes vor den anderen. So schafft man Sündenböcke. Ein Unterbrechen der Handlung mit dem Hinweis, dass das Verhalten nicht toleriert wird („Stop! Es wird nicht gebissen!“) genügt völlig, um dem Kind die Unrichtigkeit seines Tun bewusst zu machen.

Vielleicht gibst du das mal an die Erzieherinnen weiter? :smile:

Schöne Grüße,
Jule

Verkehrte Welt…
Hallo,

Also: meine Tochter (6) beschwert sich seit längerem dass ein
Mädchen aus ihrem Kindergarten sie öfters zwickt, beißt und
kratzt.

Das kommt vor. Bei zwicken, beissen und kratzen würde ich aber nicht von verprügeln sprechen.

Ich habe mitbekommen dass die Kleine das auch bei anderen
Kindern macht.

Auch nicht schön.

Nach einem Gespräch mit der Mutter des Kindes, bekam ich nur
folgende Antwort: , ich hab es ihr schon wie oft gesagt, aber
sie hört einfach nicht auf…"

Was soll sie denn Deiner Meinung nach zu Dir sagen? „Sie ist in therapeutischer Behandlung und wir werden sie nächste Woche aus dem Kindergarten nehmen“?
Sie leugnet nicht das Problem und spielt es auch nicht herunter - also dürfen wir davon ausgehen, dass ihr das höchst unangenehm ist und sie auch nicht weiter weiss. Verständlich, oder?
Sie ist ja nicht dabei wenn es passiert, sondern die Erzieher.

Die Erzieherinnen im Kindergarten wissen auch nicht was sie
noch tun können.

Das würde mir allerdings arg zu denken geben - es ist nichts ungewöhnliches, dass Kindergartenkinder handgreiflich werden und Erzieher haben einfach zu wissen, wie man damit umgeht.
Das Kind hat einfach mal zu lernen, dass dieses Verhalten absolut unerwünscht ist und die Erzieher haben dafür zu sorgen, dass niemand verletzt wird - Kind nie alleine lassen, Aufmerksamkeit wird auf das verletzte Kind gerichtet, das handgreifliche Kind wird aus der Situation entfernt und dabei in eine möglichst unattraktive Stelle versetzt, wo es aber beaufsichtigt wird (aber nicht beschäftigt wird).
Das sind alles ganz normale Abläufe, die Erzieher drauf haben sollten - und zwar unaufgeregt, aber konsequent.
Nach der Versorgung des verletzten Kindes sollte auch ein Gespräch mit dem anderen Kind erfolgen.
Es gilt für die Erzieher auch festzustellen, in welchen Situationen diese Attacken passieren (durch Beobachtung): meistens ist es der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit oder das Kind wird durch das andere provoziert. Manchmal ist es aber auch ein ungezügeltes Temprament / Impulsivität. Das Kind sollte in dem Gespräch Raum haben sich zu erklären aber es sollte ihm auch unmissverständlich klar gemacht werden, dass es seinen Wunsch in anderer Form (Sprache) ausdrücken kann und dass es bei einer Wiederholung eben in die Ecke muss (oder Stuhl, Treppe, Garderobe was auch immer) - bis es sich beruhigt hat.

Meiner Tochter habe ich gesagt dass sie sich das nächste mal
doch bitte wehren soll damit das Mädchen merkt wie schmerzhaft
so etwas sein kann und sie dann vielleicht damit aufhört.

Das ist kein guter Vorschlag.
Sie soll zu den Erziehern gehen und um Hilfe bitten.

Leider traut sich meine Tochter nicht, aus Angst die
Erzieherinnen würden mit ihr schimpfen.

Womit sie recht hat. Kluges Mädchen.

Ich habe ihr erklärt dass man niemanden zuerst schlagen soll, sich jedoch wehren

darf. Sie nimmt dann zwar andere in Schutz aber wehrt sich
nicht.

Sie soll erstmal lernen Hilfe zu holen, wenn sie eine Situation nicht selber deeskalieren kann (was die meisten in dem Alter nicht können).

Gestern habe ich versucht mit der kleinen zu reden, die
einzige Reaktion darauf war sich ganz frech die Ohren
zuzuhalten.

Das geht gar nicht. In der Schule wäre das ein Grund für ein Hausverbot (für Dich!). Eltern haben unter keinen Umständen erzieherisch auf fremde Kinder im geschützten Raum einzuwirken - Du kannst mit den Erziehern sprechen und mit den Eltern - aber bitte nicht mit dem Kind!!

Habt ihr vielleicht auch solche Erfahrungen gemacht und könnt
mir ein paar Tipps geben?

Ja, ich habe meine Erfahrungen damit gemacht (aus beiden Perspektiven).
Wenn Du magst kann ich noch etwas dazu schreiben.

Viele Grüße

Hallo

Vielleicht gibst du das mal an die Erzieherinnen weiter? :smile:

Aber nicht vor anderen (z. B. Eltern)!

Das gilt nämlich auch für Erwachsene:

Verzichten muss man auf Zurechtweisung des Kindes vor den anderen.

Viele Grüße

2 Like

Hallo,

Und ob das Verhalten einer Mutter, die sich mal gegenüber
einem Kind, dem andere offensichtlich nicht genug Grenzen
setzen, tatsächlich eine Straftat darstellt, …

Ja, das ist wahrscheinlich unsinnig und in diese Diskussion will ich mich auch gar nicht einmischen.

Und ansonsten bin ich es einfach müde, mir immer wieder diese
ständige blödsinnige „wir sind alle so lieb und
gewaltfrei“-Litanei anzuhören. Gewalt im Sinne körperlicher
Auseinandersetzung gehört zur Natur des Menschen nun mal dazu,
und Kinder müssen erst lernen, bestmöglich ohne sie
auszukommen. Und zu diesem Lernen gehört nun mal auch die
Erfahrung, dass andere Kinder sich auch nicht alles bieten
lassen. Wenn solche Kinder aber fehlen, weil da zu viel
„ei-tei-tei, wir sind alle so gewaltfrei“ im kleinen
Wattepolster-Universum existiert, wird die Sache zum Problem,
weil dann die gegenseitige Regulation auf gleicher Altersebene
nicht mehr klappt. Und wenn Eltern dann begreifen, dass es
vielleicht doch nicht so schlau war, die lieben Kleinen schon
so perfekt konditioniert zu haben, dass sie sich im
altersgerechten Miteinander nicht mehr adäquat verhalten
können, dann ist dies mE nur positiv zu bewerten. Es geht ja
nicht darum, Kinder zu eigenem offensiven Gewaltverhalten
anzuleiten, sondern nur darum, sie wieder in die Lage zu
versetzen, sind angemessen zur Wehr setzen zu können. Denn in
der Kindergartengruppe mag es nur ein auffälliges Kind geben,
in Grundschule und dem immer größer werdenden Umfeld der
Kinder über die nächsten Jahre, werden solche Erlebnisse
allerdings häufiger, und können ganz übel ausgehen, wenn ein
Kind dann nicht in der Lage ist auf einer durchaus ganz
normalen und altersgerechten Ebene mitzuspielen.

Aber hier widersprichst du dir irgendwie selbst.
Einerseits sagst du nämlich, dass es eigene Erziehungsfehler sind, die aus dem eigenen (!) Kind ein armes Mäuschen machen, das sich nicht richtig zur Wehr setzen kann, verteidigst damit aber eine Erziehungsmaßnahme gegenüber einem anderen Kind.

Wenn ich einen Fehler gemacht habe in der Erziehung meines Kindes, kann ich wohl kaum berechtigt hergehen und andere Kinder dann das ausbaden lassen, indem ich mich wieder und wieder schützend vor meines werfe. Wenn (!) Gewalt zum Großwerden dazugehört, dann muss mein Kind das aushalten lernen. Kein anderes Kind muss dann Rücksicht nehmen.

Im Übrigen möchte ich aus Kindergarten-Praxis-Erfahrung heraus noch anmerken, dass sich unter den ach-so-traumatisierten Kindern durchaus auch kleine Früchtchen verstecken können, die ganz genau wissen, wie sie andere provozieren und triezen können.
Und wenn ein bestimmtes Kind erstmal seinen Ruf in der Gruppe weg hat, dann ist es unglaublich leicht für die Früchtchen, sich genau dies zu nutze zu machen. Und es gibt durchaus Kinder, die sich einen Spaß daraus machen, das konflikt-schwierige Kind wieder und wieder zu provozieren, um dann genüsslich dabei zuzusehen, wie die Erzieherinnen „den Schläger“ ausschimpfen und wegschicken und mit allerlei Maßnahmen bedenken. Während sie selbst getröstet und betütert werden.

Gewalt funktioniert nicht nur auf der körperlichen Ebene, auch bei Kindergarten-Kindern. Es gibt durchaus auch dort eine Form von psychischer Gewalt und Machtspielen unter den Kindern.
Es ist also viel zu einfach gedacht, das eigene arme Opfer-Kind vor dem „bösen Schläger“ schützen zu wollen. Man muss schon sehr genau in der Situation selbst schauen, ob das eigene Kind einen Beitrag dazu geleistet hat. (Jaja, natürlich würde das eigene Kind so etwas niemals tun. Das ist ja pädagogisch korrekt ohne Schläge aufgewachsen und kennt Gewalt noch nicht mal aus dem Fernsehen…)

Als Elternteil kann man niemals beurteilen, was im Kindergarten so abläuft, deshalb würde ich mich im direkten Konflikt zwischen Kindern auch raushalten. Insbesondere, wenn das gescholtene Kind keinen Konflikt mit meinem hat, sondern allgemein Schwierigkeiten in der Gruppe hat.
Man kann mit den Erziehern sprechen, das eigene Kind zu irgendetwas anleiten, das war’s aber auch. Fremde Kinder sind einfach nicht zu bedrohen. Das ist billig und im Regelfall eben auch zu einfach gedacht.

Viele Grüße,

larymin

2 Like

hallo.

Das ändert nichts daran, dass Erwachsene keine Kleinkinder zu
bedrohen haben, weil ihnen sonst nichts mehr einfällt. Nochmal
zur Erinnerung: 5 Jahre alt! Da sind viele Kinder kleine
Mistmaden. Ja. Aber das ändert doch nichts daran, dass
zumindest die Erwachsenen ein vernünftiges Verhalten an den
Tag zu legen haben.

sicher. in konkreten fall scheint eine vernünftige lösung aber weit entfernt zu sein.
und daß man eine solche „mistmade“ sich ungestört auf der schiene weiterentwickeln läßt, nach dem motto „irgendwann wird das kind schon verstehen“ halte ich für bedenklicher, als dem kind mit einer glaubhaften drohung deutlich zu machen, daß sein verhalten nicht nur unerwünscht ist, sondern durchaus konsequenzen haben kann, die ihm nicht gefallen werden.

die idee mit dem kinderpsychologen ist sicher eine gute, wird
aber praktisch in der breite nicht funktionieren.

Warum? Was der Kinderpsychologe liefert ist eine Bezugsperson,
die nicht die Eltern sind. Man kann den gegebenenfalls durch
jemand anderen ersetzen. In meiner Kindheit hat das mein Onkel
bravourös erledigt. Viele der Probleme die Kinder haben lassen
sich mit einer externen Bezugsperson hervorragend ergründen
und lösen. Man muss sich halt mal drauf einlassen.

bin ich ja dabei. ich meine nur, es ist illusorisch, jeden kindergarten oder jede gemeinde mit einem kinderpsychologen auszustatten.
und die bereitschaft der eltern, einen solchen in der nächstgelegenen stadt aufzusuchen (oder überhaupt die notwendigkeit dazu einzusehen) dürfte sich in grenzen halten.

Das ist meines Erachtens ein wenig zynisch. Natürlich werden
auch aus den meisten die täglich verprügelt wurden vernünftige
Menschen. Auch aus den meisten die heute in der Schule übel
gemobbt werden, werden keine Amokläufer. Aber das macht die
Sache doch nicht besser?

nein. wollte auch nicht sagen, daß eine solche drohung die beste lösung ist. aber die methode ist bewährt und effektiv.
und bevor sich in ermangelung optimaler möglichkeiten (z.b. fähige erzieherinnen) das unsoziale verhalten des kindes fortsetzt und im schlimmsten fall irreversibel „einbrennt“, finde ich es durchaus berechtigt, auf diese weise eine klare grenze zu ziehen.

gruß

michael

1 Like

Ich habe mich kürzlich mit einer Grundschullehrerin
unterhalten. Scheinbar gibt es Eltern, die ihren Kindern alles
erlauben und dies auch von den Lehrern erwarten.

Von disziplinarischen Maßnahmen bis zum Zerreissen von
Hinweisen/Verweisen vor den Augen des Lehrers ist wohl alles
dabei.

Vielleicht ist das hier auch so?

Das ist schon sehr viel in das UP hineininterpretiert. Aber selbst wenn: so schwierig das ist, auch das gehört zum Alltag von Erzieherinnen und damit müssen sie umgehen können. (Ich arbeite an einer Grundschule mit notorisch schwierigen Eltern, und weiß, dass das manchmal sehr arbeitsintensiv ist. Dennoch kann man weder als Erzieher im Kindergarten noch als Lehrerin da einfach die aufgeben. Man hat nämlich eine Verpflichtung, nicht nur gegenüber dem Kind, dass die Übergriffe erleidet, sondern auch gegenüber dem Kind, dass sie ausübt.)

MfG
GWS

Hallo,

Deine Mail liest sich wie ein (gutes) Lehrbuch. Ich denke, jeder hier kann Dir in allen Punkten zustimmen.

Nur am Ende wird es kritisch - im wahrsten Sinne des Wortes, denn was ist wenn die Erzieher nicht mit dieser Art der Informationsgabe / Hilfe umgehen können?
Druckt sie das so wie es ist aus und drückt ihr das (aus mit ein Paar netten Worten) in die Hand, dann könnte die Erzieherinnen sich darüber ärgern, dass sie das Thema quasi öffentlich im Internet diskutiert und ihre Kompetenzen in Frage stellt. Ich erinnere mich an einen Arzt, der regelmässig die Beherrschung verlor als ihm Patienten selbst recherchierte Informationen aus dem Internet vorlagen, wenn sie mit seiner Diagnose nicht so richtig zufrieden waren (O-Ton: Scheiss Netdoctor, wozu habe ich studiert…).

Das ist wirklich schwierig Kritik und Hilfe so anzubieten, dass es angenommen wird.

Es könnte helfen die Elternsprecher unterstützend hinzu zu ziehen (und sie vorher über die Erkenntnisse einzuweihen), die Kitaleitung ins Vertrauen zu ziehen oder in einen Kinderpsychologen investieren, der ein Gespräch begleitet.

Viele Grüße

2 Like

Hallo,

Du Hexe, Du :wink:

Nein mal im Ernst: das geht gar nicht!
Es mag sein, dass man ein entspanntes Verhältnis zu allen hat und auch selber so entspannt ist, dass man sich ein lustiges kleines Rollenspiel daraus machen kann - ich würde es aber niemanden raten nach zu machen.

Es ist vielleicht eine andere Liga, aber wer ein Kind schlägt, der hat auch gute Chancen, dass das Kind sich fügt. Eine körperliche Schädigung anzudrohen ist nicht nur moralisch grenzwertig, streng genommen (wenn ein Kläger da ist) ist es auch strafbar.

Es ist super, dass ihr euch nun gut versteht, aber damit muss man bei einer solchen Aktion nicht rechnen und bei dem geschilderten Fall der UP scheint das Verhältnis nicht so wohlwollend von allen Seiten zu sein.

Viele Grüße

2 Like

Ich habe mich kürzlich mit einer Grundschullehrerin
unterhalten. Scheinbar gibt es Eltern, die ihren Kindern alles
erlauben und dies auch von den Lehrern erwarten.

Von disziplinarischen Maßnahmen bis zum Zerreissen von
Hinweisen/Verweisen vor den Augen des Lehrers ist wohl alles
dabei.

Vielleicht ist das hier auch so?

Das ist schon sehr viel in das UP hineininterpretiert. Aber

Ich sage ja nicht, das es so ist, ich sage das es vielleicht sein könnte.

selbst wenn: so schwierig das ist, auch das gehört zum Alltag
von Erzieherinnen und damit müssen sie umgehen können. (Ich
arbeite an einer Grundschule mit notorisch schwierigen Eltern,
und weiß, dass das manchmal sehr arbeitsintensiv ist. Dennoch
kann man weder als Erzieher im Kindergarten noch als Lehrerin
da einfach die aufgeben. Man hat nämlich eine Verpflichtung,
nicht nur gegenüber dem Kind, dass die Übergriffe erleidet,
sondern auch gegenüber dem Kind, dass sie ausübt.)

Ich bin weder ein Elternteil noch Erzieher oder Lehrer. Aber nach Auskunft dieser Lehrerin (normale Grundschule) gibt es Eltern, die darauf pochen, das ihre Kinder alles dürfen.

Es scheint manchmal die Eltern wären das eigentliche Problem.

Ich habe auch mehrere Bekannte / Freunde, die in Einrichtungen mit Kindern aus schwierigem Umfeld arbeiten, auch die berichten das immer wieder, es scheint also kein Einzelfall zu sein.

Aber eigentlich ist das ja ot

Gruß
Tina

1 Like

Ich bin weder ein Elternteil noch Erzieher oder Lehrer. Aber
nach Auskunft dieser Lehrerin (normale Grundschule) gibt es
Eltern, die darauf pochen, das ihre Kinder alles dürfen.

Pochen kann man auf vieles. Wie die Lehrer/Erzieher damit umgehen, ist die Frage.

Es scheint manchmal die Eltern wären das eigentliche Problem.

Das stimmt schon. Aber dennoch verbringt das Kind die Zeit im Kindergarten/Schule und dort muss damit umgegangen werden.

Ich habe auch mehrere Bekannte / Freunde, die in Einrichtungen
mit Kindern aus schwierigem Umfeld arbeiten, auch die
berichten das immer wieder, es scheint also kein Einzelfall zu
sein.

S.o.

MfG
GWS

Hallo,

Du hast ja Recht. Die Kinder werden heute überbehütet.
Ich traue aber nicht jedem zu so ein „Spiel“ durchzuführen. Ich würde die Verantwortung für mich übernehmen, wenn ich es täte, aber ich würde niemanden raten es zu tun.

Viele Grüße

Hallo,

stimme Dir voll und ganz zu *.

Nur bräuchte man keine Gesetze, sondern ein moralisch geleitetes Handeln.
Ich kann durchaus dem kleinen Mistkäfer sagen, dass das was er da macht ganz scheisse ist, uncool und weh tut (im privaten Rahmen, nicht im Kindergarten) - aber drohen ist dämlich und ganz klar: unmoralisch.

Das hat nichts mit Kuschelpädagogik oder Heile-Welt-Spielen zu tun. Man hat sich gefälligst an Regeln zu halten und die gelten, dass man kleinen Kindern keine Angst einjagt (sorry, das gilt jetzt natürlich nicht für Dich).

Viele Grüße

1 Like