Kind schleckt (alles) vieles ab

Hallo Experten und Erziehungserfahrene,

meine Frau und ich sind am verzweifeln! Unsere große Tochter (7 Jahre)
hat immer wieder phasenweise die Angewohnheit ihre Hände, (beidseitig), Finger und Regale, Wände usw. abzuschlecken.

Die Hände werden großflächig vorne und hinten abgeschleckt. Wir wollen und können dieses Verhalten nicht tolerieren, da wir nicht wissen, was die Hände oder Finger zuvor angefaßt haben.

Wir haben es Verstädnis versucht und auch bisher ohne Strafen auzusprechen, da dies oft kontraproduktiv ist.
Heute war es wieder besonders auffällig, sie bekommt in der Regel immer einen Warnschuß (verbal) und beim zweiten Mal werden wir dann deutlicher (kein Eis im Freibad beispielsweise).

Die Phasen treten immer zusammen mit einer Veränderung ihres Selbstbewußtsein, und einem allgeinem Durcheinander ihres Verhaltens auf (vielleicht/wahrscheinlich) hängt dies mit dem Wachstum zusammen?

Wir wissen uns jetzt aber bald nicht mehr zu helfen und sind uns unsicher wie wir mit der Situation umgehen sollen.

Wir sind für jeden Rat dankbar.

Gruß und schöne Pfingsten
Achim

Was sagt sie denn dazu? Gibt sie Gründe an?

Hallo Achim,

meine Frau und ich sind am verzweifeln! Unsere große Tochter

Seit wann ist denn eure große Tochter, die große Tochter?

Wir wollen und können dieses Verhalten nicht tolerieren, da
wir nicht wissen, was die Hände oder Finger zuvor angefaßt
haben.

Bist du sicher, dass dieses Nicht-wissen der Grund ist? Bei den Wänden und Regalen wisst ihr doch auch nicht wer die schon alles mit welchen (dreckigen, verkeimten) Händen angefasst hat. Ich würde das bei einem siebenjährigen Kind auch nicht tolerieren. Allerdings nicht aus hygienischen Gründen, da wird viel zu viel Gezeck drum gemacht, sondern einfach weil es ein unmögliches Verhalten ist.

Wir haben es Verstädnis versucht und auch bisher ohne Strafen
auzusprechen, da dies oft kontraproduktiv ist.

Da stimme ich dir zu, mit der Einschränkung, bzw. Erweiterung, dass es immer kontraproduktiv ist.

Aber:

und beim zweiten Mal
werden wir dann deutlicher (kein Eis im Freibad
beispielsweise).

Das fällt bei dir nicht unter „Strafe“, wie nennst du sowas?

Könntest du das hier

Die Phasen treten immer zusammen mit einer Veränderung ihres
Selbstbewußtsein, und einem allgeinem Durcheinander ihres
Verhaltens auf

bitte ein bisschen mit Leben füllen (genauer beschreiben?) Ich will hier über mögliche Gründe und Ursachen nicht wild ins Blaue fabulieren. Und ohne über die etwas zu wissen, oder zumindest von einer Ahnung darüber angeweht worden zu seien, ist es sinnlos sich über möglichst günstige Umgehensweisen Gedanken zu machen. Das Zíel ist ja, deiner Tochter zu ermöglichen dieses Verhalten aufzugeben.

Wir wissen uns jetzt aber bald nicht mehr zu helfen und sind
uns unsicher wie wir mit der Situation umgehen sollen.

Da ist um Rat fragen (egal ob hier oder bei Dr. Sommer) doch schonmal eine gute Idee.

Ich hoffe ich kriege es so formuliert, dass es dich weder kränkt noch vergnatzt.
Mir fällt an deinem Artikel eine ziemlich deutliche Distanziertheit auf.
„die Hände werden […]abgeschleckt“
„sie bekommt […]“
Phasen treten auf
Selbstbewusstsein und Verhalten ändern sich
Du schreibst über deine Tochter, nicht von ihr. Ich bekomme überhaupt kein Bild von ihr.

Ich will das nicht werten, bin aber sicher, dass es für euch gut wäre, wenn du dir darüber im Klaren wärest, dass du z.B. ein intellektuell ausgerichteter und gesteuerter Mensch bist. Oder auch einfach -noch ein Beispiel- jemand, der Distanz braucht. Oder, oder oder.

Seit wann macht deine Tochter das denn?
Wie hat sie reagiert, als ihr gesagt/gezeigt habt, wie ihr das findet?
Was macht sie, wenn sie schleckt, ihr seht es, sagt daraufhin etwas, was tut sie dann? Macht sie weiter, hört sie sofort auf, hört sie auf und geht weg, außer Sichtweite? Was sagt sie, warum sie das tut, ihr habt doch sicher gefragt? Was sagt sie warum sie das tut, obwohl sie weiß, dass ihr das nicht wollt, es scheußlich findet? Macht sie es auch in der Schule? Wenn sie mit Kindern, die sie schätzt und mag, zusammen ist? Wie ist ihr Stand in Kindergruppen?

Soviel erstmal, ich hoffe du merkst, dass ich frage um fundiert zu antworten, nicht weil ich dir irgendwas will.

Gruß von Renate

Hallo Renate,

Seit wann ist denn eure große Tochter, die
große Tochter?

Schon immer :=) Nein im Ernst die kleine Schwester ist 5 einhalb.

Bist du sicher, dass dieses Nicht-wissen der Grund ist? Bei
den Wänden und Regalen wisst ihr doch auch nicht wer die schon
alles mit welchen (dreckigen, verkeimten) Händen angefasst
hat. Ich würde das bei einem siebenjährigen Kind auch nicht
tolerieren. Allerdings nicht aus hygienischen Gründen, da wird
viel zu viel Gezeck drum gemacht, sondern einfach weil es ein
unmögliches Verhalten ist.

Wir versuchen das schon zweigleisig zuvermitteln. Erstens wie du
beschrieben hast, das es nicht nur um die Hygiene geht, sondern es eben auch vom Verhalten nicht in Ordnung ist.

Da stimme ich dir zu, mit der Einschränkung, bzw. Erweiterung,
dass es immer kontraproduktiv ist.

Aber:

und beim zweiten Mal
werden wir dann deutlicher (kein Eis im Freibad
beispielsweise).

Das fällt bei dir nicht unter „Strafe“, wie nennst du sowas?

Das war mir klar, das dieser Einwand kommt:=), aber bei diesem ::Beispiel steht die „Strafe“ in direktem Zusammenhang mit dem
Verhalten.
Es wäre an dieser Stelle sinnlos meiner Meinung nach das Fernsehen
einzuschränken, das meinte ich im ersten Satz mit „Strafen“.

Könntest du das hier

Die Phasen treten immer zusammen mit einer Veränderung ihres
Selbstbewußtsein, und einem allgeinem Durcheinander ihres
Verhaltens auf

bitte ein bisschen mit Leben füllen (genauer beschreiben?) Ich
will hier über mögliche Gründe und Ursachen nicht wild ins
Blaue fabulieren. Und ohne über die etwas zu wissen, oder
zumindest von einer Ahnung darüber angeweht worden zu seien,
ist es sinnlos sich über möglichst günstige Umgehensweisen
Gedanken zu machen. Das Zíel ist ja, deiner Tochter zu
ermöglichen dieses Verhalten aufzugeben.

Meine Tochter hat normalerweise einen guten Schlaf, läßt sich durch Sticheleien ihrer Schwester nicht aus der Ruhe bringen, ißt normal und ist ansonsten ein sehr ausgeglichener Mensch. Sie ist introvertiert und so wie ich mehr vom Kopf gesteuert als vom Bauch, im Gegensatz zu ihrer Schwester.
Wenn diese „Phasen“ auftreten, dann schläft sie schlecht und auch nicht so lange wie sonst, was sich dann auf den weiteren Tagesverlauf nicht gerade postiv auswirkt. Sie ist weinerlich und läßt ab und zu eine Mahlzeit komplett ausfallen.

Da ist um Rat fragen (egal ob hier oder bei Dr. Sommer) doch
schonmal eine gute Idee.

Ich hoffe ich kriege es so formuliert, dass es dich weder
kränkt noch vergnatzt.
Mir fällt an deinem Artikel eine ziemlich deutliche
Distanziertheit auf.
„die Hände werden […]abgeschleckt“
„sie bekommt […]“
Phasen treten auf
Selbstbewusstsein und Verhalten ändern sich
Du schreibst über deine Tochter, nicht von ihr. Ich bekomme
überhaupt kein Bild von ihr.

Sie kommt da eindeutig nach mir, introvertiert und sie sucht lange nicht den Körperkontakt bei mir oder meiner Frau wie ihre Schwester. In vielen Dingen kommt sie auch als erstes zu mir, wenn ich da bin. Ansonsten ist sie sportlich, zurückhaltend, in der Schule bei den meisten Kindern beliebt.

Ich will das nicht werten, bin aber sicher, dass es für euch
gut wäre, wenn du dir darüber im Klaren wärest, dass du z.B.
ein intellektuell ausgerichteter und gesteuerter Mensch bist.
Oder auch einfach -noch ein Beispiel- jemand, der Distanz
braucht. Oder, oder oder.

Das ist richtig und dieses Verhalten stellen wir bei ihr auch fest, wenn sie ihre Ruhe will, geht sie einfach in ihr Zimmer und hört CD.

Seit wann macht deine Tochter das denn?

Seit ungefähr 3-4 Wochen, wobei sie da nicht von Anfang an ihre Hände abschleckt, das hat sich erst wieder die letzten Tage verschärft.

Wie hat sie reagiert, als ihr gesagt/gezeigt habt, wie ihr das
findet?

Gar nicht, sie hört sich das an und gut ist.

Was macht sie, wenn sie schleckt, ihr seht es, sagt daraufhin
etwas, was tut sie dann? Macht sie weiter, hört sie sofort
auf, hört sie auf und geht weg, außer Sichtweite?

Sie hört auf der Stelle auf, fühlt sich ertappt, sie weiß das sie etwas gemacht hat, was wir nicht wollen. Gestern beispielsweise ist sie im Garten extra einen „Umweg“ gegangen, damit sie nicht direkt auf die Terasse mußte und hat dabei Ihre Finger abgeschleckt. Leider (für sie) stand meine Frau in der Wohung und hat das zufällig beobachtet.

Was sagt

sie, warum sie das tut, ihr habt doch sicher gefragt? Was sagt
sie warum sie das tut, obwohl sie weiß, dass ihr das nicht
wollt, es scheußlich findet?

Nichts, sie kann sich nicht erklären und sagt auch immer das sie kein Problem hat.

Macht sie es auch in der Schule?

Wissen wir nicht.

Wenn sie mit Kindern, die sie schätzt und mag, zusammen ist?

Haben wir noch nicht beobachten können. Ihre kleine Schwester hat aber gestern etwas beochbachtet was darauf hindeutet, daß sie auch in ihrem Beisein geschleckt hat. In diesem Fall aber nicht die Finger, sondern das Mittel mit den Seifenblasen mal probiert!

Wie ist ihr Stand in Kindergruppen?

Sie hat sich schon immer von Anfang an an größeren Kindern orientiert, an kleineren oder gleichaltrigen Kinder hatte sie kaum interesse. Wir haben darauf zurückgeführt, da sie relativ schnell flüssig sprechen konnte, das die jüngeren Kinder

a) Sie nicht verstanden hat und
b) Sie nicht verstanden hat, wenn ein Kind vor ihr steht und einfach nur schreit. So ein Verhalten hat sie immer stark irritiert.

Wenn Sie kann gibt sie aber schon den Ton und möchte entscheiden wie, was gemacht wird ist aber kompromiß bereit.

Soviel erstmal, ich hoffe du merkst, dass ich frage um
fundiert zu antworten, nicht weil ich dir irgendwas will.

Ist kein Problem, wir sind dankbar für jeden Tipp.

Gruß von Renate

Gruß Achim

Was sagt sie denn dazu? Gibt sie Gründe an?

Hallo Pat,

gar nichts, sie fühlt sich ertappt, stellt das Verhalten dann auch gleich ein. Erklären kann sie es auch nicht.

Gruß
Achim

Hallo Achim,

zunächst einmal: sei doch so lieb und klöpple Zitate und eigenen Text so zusammen, wie es die anderen Leutchen hier auch tun - so, wie Du es derzeit handhabst, fördert es nicht gerade die Lesbarkeit… ;o)

und beim zweiten Mal
werden wir dann deutlicher (kein Eis im Freibad
beispielsweise).

Das fällt bei dir nicht unter „Strafe“, wie nennst du sowas?

Das war mir klar, das dieser Einwand kommt:=), aber bei diesem
Beispiel steht die „Strafe“ in direktem Zusammenhang mit dem
Verhalten.

Wo siehst Du da den direkten Zusammmenhang? Eis ist doch schließlich etwas, das sie abschlecken darf, oder? Ein direkter Zusammenhang zu einem Eisverbot bestünde dann, wenn sie dazu neigen würde, dies bei Eis eben nicht zu tun, sondern selbiges in der Landschaft herumzuschmoddern.

Es wäre an dieser Stelle sinnlos meiner Meinung nach das Fernsehen
einzuschränken, das meinte ich im ersten Satz mit „Strafen“.

Du solltest Dir vielleicht klar machen, dass auch das Eisverbot eine Strafe ist, selbst wenn sie in direktem Zusammenhang stünde zu dem unerwünschten Verhalten.

Wenn diese „Phasen“ auftreten, dann schläft sie schlecht und auch
nicht so lange wie sonst, was sich dann auf den weiteren
Tagesverlauf nicht gerade postiv auswirkt. Sie ist weinerlich und
läßt ab und zu eine Mahlzeit komplett ausfallen.

Dies läßt darauf schließen, dass sie in diesen ‚Phasen‘ emotional stark belastet ist. Vielleicht ist sie doch nicht solch ein Kopfmensch, wie Du annimmst?

Sie kommt da eindeutig nach mir, introvertiert und sie sucht lange
nicht den Körperkontakt bei mir oder meiner Frau wie ihre Schwester.

Kindern werden oft sehr frühzeitig Positionen in der Familienkonstellation zugewiesen, verbunden mit Einschätzungen ihrer Persönlichkeit. Diese kann sich jedoch im Laufe der Jahre durchaus verändern bzw. auf einer falschen Wahrnehmung beruhen. Vielleicht solltet ihr eure Familie einmal dahingehend abklopfen.

Auf mich macht Deine Schilderung den Eindruck, als käme eure ‚große‘ (jedoch immer noch ziemlich kleine!) Tochter als die angeblich rationalere der beiden Schwestern deutlich zu kurz in Sachen elterlicher Zuwendung.

Mit dem Abschlecken gewinnt sie auf jeden Fall eure Aufmerksamkeit.

Seit wann macht deine Tochter das denn?

Seit ungefähr 3-4 Wochen, wobei sie da nicht von Anfang an ihre
Hände abschleckt, das hat sich erst wieder die letzten Tage
verschärft.

Gab es in zeitlichem Zusammenhang damit irgendwelche anderen Vorkommnisse in eurer Familie?

Wie ist ihr Stand in Kindergruppen?

Sie hat sich schon immer von Anfang an an größeren Kindern
orientiert, an kleineren oder gleichaltrigen Kinder hatte sie kaum
interesse.

Wie hat sie auf ihre ‚Entthronung‘ als Einzelkind reagiert? Wie ist ihr Verhältnis zu ihrer Schwester? Wie geht ihr bezüglich des Altersunterschiedes mit den beiden Mädchen um?

Wir haben darauf zurückgeführt, da sie relativ schnell flüssig
sprechen konnte,

Das ist imho nicht zwingend so. Meine beiden Kinder haben auch sehr früh gesprochen und waren ihren Altersgenossen stets weit voraus; trotzdem haben sich beide - sowohl Tochter als auch Sohn - gegebenfalls liebevoll um jüngere bzw. schwächere Kinder gekümmert und tun es auch jetzt noch (mein Sohn ist noch im Kindergartenalter).

Wenn Sie kann gibt sie aber schon den Ton und möchte entscheiden
wie, was gemacht wird ist aber kompromiß bereit.

Wie sieht denn im Allgemeinen - auch in der Familie - ihr Sozialverhalten aus, und wie reagiert ihr im Regelfall auf für euch nicht wünschenswertes Verhalten?

Soviel erstmal, ich hoffe du merkst, dass ich frage um
fundiert zu antworten, nicht weil ich dir irgendwas will.

Dies gilt auch für mich.

Mit besten Grüßen

=^…^=
Katze

2 Like

Hallo Achim,

es könnte sich um ein Art Pica-Syndrom handeln:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pica-Syndrom

http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/…

Dafür spricht zum einen das es sich um impulsives Verhalten handelt und zum anderen, dass es phasenweise ausftritt.

Ich würde einem Kinderpsychologen vorstellig werden. Du/Ihr könnt ja erstmal ohne die Tochter hingehen, damit sie keine Angst kriegt und sich ihr Selbbstwertgefühl nicht leidet. Überweisung kriegt ihr vom Kinder-/oder Hauarzt.

Ihr seid nicht alleine auf dieser Welt mit so einem Problem in der Familie.

Gruß von Suse und alles Gute!

Hallo Achim,

Hallo KmaikazeKatze,

so, wie Du es derzeit handhabst, fördert es nicht
gerade die Lesbarkeit… ;o)

das war eigentlich mein Vorsatz es so zu machen, hoffe es wird jetzt besser :=)

Ein direkter Zusammenhang zu einem Eisverbot bestünde dann, wenn
sie dazu neigen würde, dies bei Eis eben nicht zu tun, sondern
selbiges in der Landschaft herumzuschmoddern.

Da ist was dran.

Du solltest Dir vielleicht klar machen, dass auch das
Eisverbot eine Strafe ist, selbst wenn sie in direktem
Zusammenhang stünde zu dem unerwünschten Verhalten.

Das ist uns schon bewußt.

Dies läßt darauf schließen, dass sie in diesen ‚Phasen‘
emotional stark belastet ist. Vielleicht ist sie doch nicht
solch ein Kopfmensch, wie Du annimmst?

Das wäre zu überlegen, da wir auch Anzeichen von mehr Spontanität ::beobachtet haben, die Ergebnisse die dann daraus resultieren, läßt ::sie aber manchmal erschrecken, wenn sie Zeit hat über die Konsequezen ::nachzudenken.

Kindern werden oft sehr frühzeitig Positionen in der
Familienkonstellation zugewiesen, verbunden mit Einschätzungen
ihrer Persönlichkeit. Diese kann sich jedoch im Laufe der
Jahre durchaus verändern bzw. auf einer falschen Wahrnehmung
beruhen. Vielleicht solltet ihr eure Familie einmal
dahingehend abklopfen.

OK guter Tipp, wir werden in uns gehen.

Auf mich macht Deine Schilderung den Eindruck, als käme eure
‚große‘ (jedoch immer noch ziemlich kleine!) Tochter als die
angeblich rationalere der beiden Schwestern deutlich zu kurz
in Sachen elterlicher Zuwendung.

Das ist richtig, wobei diese „Distanziertheit“ nicht von uns kommt.
Wir werden unser Verhalten dahingend ändern, das wir noch deutlicher als bisher zu verstehen geben das wir ihr die Zuwendung die sie braucht auch zukommen lassen wollen. Die kleine Schwester kommt einfach wenn sie Zuwendung braucht, dann ist der Platz erstmal besetzt.

Mit dem Abschlecken gewinnt sie auf jeden Fall eure
Aufmerksamkeit.

Das ist absolut richtig.

Gab es in zeitlichem Zusammenhang damit irgendwelche anderen
Vorkommnisse in eurer Familie?

Nein gab es nicht.

Wie hat sie auf ihre ‚Entthronung‘ als Einzelkind reagiert?

Ganz gut, soweit ich mich erinnern kann. Wir versuchen auch immer ihr das Gefühl zu geben die Erstgeborene zu sein und unternehmen soweit es möglich ist auch mal etwas nur zu Dritt.

Wie ist ihr Verhältnis zu ihrer Schwester?

Ihre Schwester ist das einzige Kind mit dem sie so richtig mit Playmobil, Puppen usw. spielen kann.

Wie geht ihr bezüglich des Altersunterschiedes mit den beiden Mädchen um?

Wir versuchen schon abzugrenzen und Dinge die vom Alter her eher zur Großen passen, dann auch mit ihr zu machen. Auf Grund des kleinen Unterschieds hat die „Kleine“ aber leichte Vorteile, was sie in ihrem Alter schon machen durfte und die Größere in dem Alter eben nicht.

Wie sieht denn im Allgemeinen - auch in der Familie - ihr
Sozialverhalten aus, und wie reagiert ihr im Regelfall auf für
euch nicht wünschenswertes Verhalten?

Sie ist eindeutig die Vernüftigere und versteht es dann in der Regel auch. Von beiden Geschwistern ist sie die kompromißbereitere.
Gruß
Achim

Leserlichkeit
Hallo Achim,

lass mal die Doppelpunkte weg und mach Leerzeilen zwischen Zitat und deinem Text, dann wird das, siehe unten …

Hallo KmaikazeKatze,

so, wie Du es derzeit handhabst, fördert es nicht
gerade die Lesbarkeit… ;o)

das war eigentlich mein Vorsatz es so zu machen, hoffe es wird jetzt besser :=)

Ein direkter Zusammenhang zu einem Eisverbot bestünde dann, wenn
sie dazu neigen würde, dies bei Eis eben nicht zu tun, sondern
selbiges in der Landschaft herumzuschmoddern.

Da ist was dran.

Du solltest Dir vielleicht klar machen, dass auch das
Eisverbot eine Strafe ist, selbst wenn sie in direktem
Zusammenhang stünde zu dem unerwünschten Verhalten.

Das ist uns schon bewußt.

Dies läßt darauf schließen, dass sie in diesen ‚Phasen‘
emotional stark belastet ist. Vielleicht ist sie doch nicht
solch ein Kopfmensch, wie Du annimmst?

Das wäre zu überlegen, da wir auch Anzeichen von mehr Spontanität beobachtet haben, die Ergebnisse die dann daraus resultieren, läßt sie aber manchmal erschrecken, wenn sie Zeit hat über die Konsequezen nachzudenken.

Kindern werden oft sehr frühzeitig Positionen in der
Familienkonstellation zugewiesen, verbunden mit Einschätzungen
ihrer Persönlichkeit. Diese kann sich jedoch im Laufe der
Jahre durchaus verändern bzw. auf einer falschen Wahrnehmung
beruhen. Vielleicht solltet ihr eure Familie einmal
dahingehend abklopfen.

OK guter Tipp, wir werden in uns gehen.

Auf mich macht Deine Schilderung den Eindruck, als käme eure
‚große‘ (jedoch immer noch ziemlich kleine!) Tochter als die
angeblich rationalere der beiden Schwestern deutlich zu kurz
in Sachen elterlicher Zuwendung.

Das ist richtig, wobei diese „Distanziertheit“ nicht von uns kommt.
Wir werden unser Verhalten dahingend ändern, das wir noch deutlicher als bisher zu verstehen geben das wir ihr die Zuwendung die sie braucht auch zukommen lassen wollen. Die kleine Schwester kommt einfach wenn sie Zuwendung braucht, dann ist der Platz erstmal besetzt.

Mit dem Abschlecken gewinnt sie auf jeden Fall eure
Aufmerksamkeit.

Das ist absolut richtig.

Gab es in zeitlichem Zusammenhang damit irgendwelche anderen
Vorkommnisse in eurer Familie?

Nein gab es nicht.

Wie hat sie auf ihre ‚Entthronung‘ als Einzelkind reagiert?

Ganz gut, soweit ich mich erinnern kann. Wir versuchen auch immer ihr das Gefühl zu geben die Erstgeborene zu sein und unternehmen soweit es möglich ist auch mal etwas nur zu Dritt.

Wie ist ihr Verhältnis zu ihrer Schwester?

Ihre Schwester ist das einzige Kind mit dem sie so richtig mit Playmobil, Puppen usw. spielen kann.

Wie geht ihr bezüglich des Altersunterschiedes mit den beiden Mädchen um?

Wir versuchen schon abzugrenzen und Dinge die vom Alter her eher zur Großen passen, dann auch mit ihr zu machen. Auf Grund des kleinen Unterschieds hat die „Kleine“ aber leichte Vorteile, was sie in ihrem Alter schon machen durfte und die Größere in dem Alter eben nicht.

Wie sieht denn im Allgemeinen - auch in der Familie - ihr
Sozialverhalten aus, und wie reagiert ihr im Regelfall auf für
euch nicht wünschenswertes Verhalten?

Sie ist eindeutig die Vernüftigere und versteht es dann in der Regel auch. Von beiden Geschwistern ist sie die kompromißbereitere.

Gruß
Achim

Mit Verständnis?
Hallo Achim

hat immer wieder phasenweise die Angewohnheit ihre Hände,
(beidseitig), Finger und Regale, Wände usw. abzuschlecken.

Die Hände werden großflächig vorne und hinten abgeschleckt.

Für mich klingt das nach intensivem Bedürfnis nach Körperkontakt.

Wir wollen und können dieses Verhalten nicht tolerieren, da
wir nicht wissen, was die Hände oder Finger zuvor angefaßt
haben.

_Des_wegen braucht ihr euch meiner Meinung nach keine Gedanken machen. In aller Regel ist es gut für das Immunsystem der Kinder, wenn es was zu tun bekommt.

Es ist aber ein auf andere Menschen möglicherweise merkwürdig und auffällig wirkendes Verhalten.

Wir haben es Verstädnis versucht …

Inwiefern denn mit Verständis? Verständnis kommt ja nun mal von ‚verstehen‘. Versteht ihr dieses Verhalten? - Leckt euch doch mal selber die Hände von vorn und hinten ab. Wie fühlt sich das für euch an?

und auch bisher ohne Strafen
auzusprechen, da dies oft kontraproduktiv ist.

Da sie - wie du in anderen Beiträgen geschrieben hast - sofort damit aufhört und schuldbewusst reagiert, wenn es jemand von euch merkt, ist es meiner Meinung nach ziemlich offensichtlich, dass sehr wohl mit Strafen oder zumindestens sehr deutlicher Ablehnung auf ihr Verhalten reagiert wurde, was ja auch eine Strafe ist.

Ich denke, es ist ziemlich normal, wenn Kinder Gegenstände oder Teile ihres Körpers ablecken wollen. Bei 7-jährigen Kindern sieht man das zwar nicht gerade häufig, und auch ich würde das eher bei wesentlich jüngeren Kindern erwarten, aber vermutlich ist es in dem Alter trotzdem noch normal, nur gesellschaftlich sehr stark geächtet.

Wenn man sich nicht weiter drum kümmert, und vielleicht mit dem Kind öfters mal schmust oder noch besser öfters mal rumtobt, dann sind das Phasen, die schnell wieder vorbeigehen.

Ansonsten sollte man dem Kind sagen, dass es das nur zu Hause tun soll, und nicht auf der Straße, wo es jeder sieht, weil das irgendwie peinlich ist. Und sagt ihr meinetwegen, dass sie sich vorher die Hände waschen soll.

Wenn ihr selber den Anblick nun wirklich überhaupt nicht ertragen könnt, dann sagt ihr halt, dass sie es nur ganz alleine bei sich im Zimmer tun soll.

Aber ganz unterdrücken wird nicht klappen. Weder mit Missbilligung noch mit Eis-Verbot.

Viele Grüße
Simsy

PS:

  1. Kein Doppelpunkt am Zeilenanfang => Kein blauer senkrechter Strich.

  2. Ein Doppelpunkt am Zeilenanfang => Ein blauer senkrechter Strich.

  3. Zwei Doppelpunkte am Zeilenanfang => Zwei blaue senkrechte Striche.

  4. Der neueste Beitrag hat keinen Strich an der linken Seite.

  5. Ein Zitat aus dem Beitrag direkt davor hat einen blauen Strich.

  6. Ein Zitat aus dem Beitrag noch davor hat zwei blaue Striche.

  7. usw. usw.

Hallo Simsy,

ich möchte deinen Beitrag nicht kritisieren – jedem seine Meinung – aber das hier:

Ansonsten sollte man dem Kind sagen, dass es das nur zu Hause tun soll, und nicht auf der Straße, wo es jeder sieht, weil das irgendwie peinlich ist. Und sagt ihr meinetwegen, dass sie sich vorher die Hände waschen soll.

Wenn ihr selber den Anblick nun wirklich überhaupt nicht ertragen könnt, dann sagt ihr halt, dass sie es nur ganz alleine bei sich im Zimmer tun soll.

möchte ich so nicht stehen lassen. Diesen Ratschlag find ich ehrlich gesagt ganz ganz schlimm. Hauptsache, der Schein ist gewahrt? Hauptsache, niemand kriegt was davon mit?? Puh…

Ich persönlich habe keine Ahnung, was in der Kleinen vorgeht. Vielleicht ist es nur ein vorübergehender Tic, der irgendwann von selber wieder verschwindet; es kann aber genauso ein (schräger) Hilferuf ihrer Seele sein, dass etwas überhaupt nicht in Ordnung ist. Jedenfalls wäre es wichtig, dieses Verhalten zu hinterfragen, und nicht… wegzuschieben und unter den Tisch zu kehren ganz nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Nichts für ungut und euch, Achim, alles Gute.
Auch wenn Eure Große nicht so oft kommt, um sich ein paar Streicheleinheiten abzuholen: Nehmt sie doch öfter mal einfach so in den Arm – introvertierte Mädls können sich oft schwer damit tun, was einzufordern. Genauso schwer kann es sein, das, was innen drinnen „los“ ist, nach außen zu tragen und jemandem mitzuteilen, sich zu öffnen. Und wenn Worte fehlen, muss sich manches eben einen anderen Weg suchen, um ausgedrückt zu werden…

Lieben Gruß
gremlin

5 Like

Hallo Gremlin

ich möchte deinen Beitrag nicht kritisieren – jedem seine
Meinung – aber das hier:

Ansonsten sollte man dem Kind sagen, dass es das nur zu Hause tun soll, und nicht auf der Straße, wo es jeder sieht, weil das irgendwie peinlich ist. Und sagt ihr meinetwegen, dass sie sich vorher die Hände waschen soll.

Wenn ihr selber den Anblick nun wirklich überhaupt nicht ertragen könnt, dann sagt ihr halt, dass sie es nur ganz alleine bei sich im Zimmer tun soll.

möchte ich so nicht stehen lassen. Diesen Ratschlag find ich
ehrlich gesagt ganz ganz schlimm. Hauptsache, der Schein ist
gewahrt? Hauptsache, niemand kriegt was davon mit?? Puh…

Wenn das Problem aber genau darin liegt, dass die anderen was von dem Verhalten mitkriegen? - Ich weiß nicht, ob es hier so ist, aber es könnte immerhin sein. Zumindestens tritt ein großes Problem auf, wenn die Eltern dieses Verhalten mitkriegen.

Manche Verhaltensweisen zeigt man halt nur im verschlossenenen Kämmerlein. Man bringt einem Kind doch auch bei, dass es sich nicht draußen auf der Straße die Hose runterziehen soll oder sowas. Das macht man doch nicht. Und manche Dinge macht man auch nicht in Gegenwart der Eltern, finde ich. Das heißt aber noch lange nicht, dass man sie gar nicht macht.

Viele Grüße
Simsy

1 Like

Richtig!
Ganz besonders wichtig ist dieser Satz:

Ich persönlich habe keine Ahnung, was in der Kleinen vorgeht.
Vielleicht ist es nur ein vorübergehender Tic, der irgendwann
von selber wieder verschwindet; es kann aber genauso ein
(schräger) Hilferuf ihrer Seele sein, dass etwas überhaupt
nicht in Ordnung ist. Jedenfalls wäre es wichtig, dieses
Verhalten zu hinterfragen, und nicht… wegzuschieben und
unter den Tisch zu kehren ganz nach dem Motto: Aus den Augen,
aus dem Sinn.

Von mir dafür ein besonders dickes Sternchen!

Noch mal Hallo

Übrigens wollte ich erstmal eine Möglichkeit aufzeigen, mit der man leben kann.

Offensichtlich kann das Kind sein Verhalten nicht abstellen, sonst hätte es das schon längst getan. Ebenso offensichtlich ist dieses Verhalten für die Eltern unerträglich.

Da soll das Kind das eben nicht in deren Gegenwart tun, ganz einfach. Die Eltern müssten dann nur nicht immer ins Zimmer geplatzt kommen und meckern, wenn es das macht. Im eigenen Zimmer müsste das Kind das dürfen.

Das wäre immerhin ein Status Quo, von dem aus man das Problem angehen könnte, wenn es dann noch eins gibt.

Viele Grüße
Simsy

Hallo nochmal.

Schön, dass du geantwortet hast. Ich hab’s schon heute vormittag gelesen, und bin seitdem immer wiedermal am drüber grübeln.

Seit wann ist denn eure große Tochter, die
große Tochter?

Schon immer :=) Nein im Ernst die kleine Schwester ist 5 einhalb.

OK, damit fällt ein „Verdacht“ schon mal weg. Jedenfalls der ganz direkte „Entthronung“ und so. Du weißt schon, hast ja in einem anderen Artikel auch schon gesagt, dass ihr versucht die Vorteile beim „die Große sein“, herauszustellen.

Bist du sicher, dass dieses Nicht-wissen der Grund ist? Bei
den Wänden und Regalen wisst ihr doch auch nicht wer die schon
alles mit welchen (dreckigen, verkeimten) Händen angefasst
hat. Ich würde das bei einem siebenjährigen Kind auch nicht
tolerieren. Allerdings nicht aus hygienischen Gründen, da wird
viel zu viel Gezeck drum gemacht, sondern einfach weil es ein
unmögliches Verhalten ist.

Wir versuchen das schon zweigleisig zuvermitteln. Erstens wie du
beschrieben hast, das es nicht nur um die Hygiene geht, sondern es
eben auch vom Verhalten nicht in Ordnung ist.

Ich habe nicht geschrieben, dass es nicht nur um die Hygiene ginge, sondern, dass es mir darum gar nicht gehen würde. Ich habe schon so viel Sand in Kindermündern verschwinden sehen, da würde mich ein bisschen Wandablecken nicht aus der Ruhe bringen. Und „eigene Hände“ schon gar nicht, selbst wenn ich wüsste, dass sie gerade auf dem Klo gewesen ist und Händewaschen ausfiel.

Ich würde das mit der Hygiene ganz weglassen, denn das ist ziemlich sicher ein vorgeschobener Grund. Also bei mir wäre er vorgeschoben. Und Kinder spüren das. Gnadenlos, wenn du bei dem, was du sagst und tust nicht authentisch bist, das merken die sofort.

Und genau das ist der Punkt, der das Ganze so schwierig macht. Ihr bräuchtet Gelassenheit, der Druck, dass sie dieses Verhalten unterlassen soll, müsste weg. Und das geht nicht, jedenfalls nicht authentisch. Denn es stört euch nun mal, ihr wollt nunmal, dass sie das seinlässt.

Und richtig schwierig wird es dadurch, dass die Chancen genau das Falsche zu tun riesig sind.

Ist es „nur“ eine Angewohnheit, ein Tick, den sie bald aufgeben würde, wäre Beachtung, Aufforderung es zu unterlassen, bis hin zu einer Strategie-Ausdenke, mit ihr gemeinsam, die ihr dabei hilft das Schlecken einzustellen, genau verkehrt.

Falls , -ich sage extra „falls“- es ein Ringen um Aufmerksamkeit und Zuwendung sein sollte müsstet, ihr anders handeln.

Da stimme ich dir zu, mit der Einschränkung, bzw. Erweiterung,
dass es immer kontraproduktiv ist.

Aber:

und beim zweiten Mal
werden wir dann deutlicher (kein Eis im Freibad
beispielsweise).

Das fällt bei dir nicht unter „Strafe“, wie nennst du sowas?

Das war mir klar, das dieser Einwand kommt:=), aber bei
diesem Beispiel steht die „Strafe“ in direktem Zusammenhang mit dem
Verhalten.
Es wäre an dieser Stelle sinnlos meiner Meinung nach das Fernsehen
einzuschränken, das meinte ich im ersten Satz mit „Strafen“.

Formulieren wir also eure Einstellung um: Ihr habt euch entschieden zu strafen und dabei darauf zu achten, dass es einen direkten Zusammenhang zur „Untat“ gibt. Und sofort zu strafen. Das ist jetzt ein „Hoffentlich“-Zusatz von mir. Dass körperliche Strafen nicht vorgesehen sind, setze ich voraus.

Auch hier nochmal: Ich meine das nicht wertend (solange ihr mich nicht nach meiner Ansicht dazu fragt, oder ich diese von mir aus kundtuen möchte, das sage ich dann aber extra an), es soll eine Zustandsbeschreibung sein.

Ich finde auch, dass „kein Eis im Freibad“ eine Strafe ist, sogar eine recht heftige. Einen Bezug zur Untat sehe ich auch nicht. Es sei denn, man sieht es sehr, sehr zynisch: „Schau her, wir alle schlecken hier gemütlich unser leckeres Eis. Nur du nicht, du hast ja schon geschleckt, und zwar an Dingen an denen du es nicht sollst“

Ich will dir nicht unterstellen, dass deine Motivation die Eissperre zu verhängen von dieser Art war, aber eine Strafe war es auf jeden Fall. Doch dies dient eigentlich nur der Begriffsklärung. Die allerdings auch wichtig werden kann.

Ich wüsste auch keine Strafe für’s Abschlecken, die einen Bezug zur Tat haben könnte. Nochmal abschlecken müssen und die Hand vorher in was richtig ekliges oder übel Schmeckendes eintauchen? Geht natürlich nicht, das wäre eine körperliche Strafe, und die hatten wir ja schon ausgeschlossen.

Könntest du das hier

Die Phasen treten immer zusammen mit einer Veränderung ihres
Selbstbewußtsein, und einem allgeinem Durcheinander ihres
Verhaltens auf

bitte ein bisschen mit Leben füllen (genauer beschreiben?) Ich
will hier über mögliche Gründe und Ursachen nicht wild ins
Blaue fabulieren. Und ohne über die etwas zu wissen, oder
zumindest von einer Ahnung darüber angeweht worden zu seien,
ist es sinnlos sich über möglichst günstige Umgehensweisen
Gedanken zu machen. Das Zíel ist ja, deiner Tochter zu
ermöglichen dieses Verhalten aufzugeben.

Meine Tochter hat normalerweise einen guten Schlaf, läßt sich durch
Sticheleien ihrer Schwester nicht aus der Ruhe bringen, ißt normal
und ist ansonsten ein sehr ausgeglichener Mensch. Sie ist
introvertiert und so wie ich mehr vom Kopf gesteuert als vom Bauch,
im Gegensatz zu ihrer Schwester.
Wenn diese „Phasen“ auftreten, dann schläft sie schlecht und auch
nicht so lange wie sonst, was sich dann auf den weiteren
Tagesverlauf nicht gerade postiv auswirkt. Sie ist weinerlich und
läßt ab und zu eine Mahlzeit komplett ausfallen.

Das sind ja doch recht deutliche Veränderungen, die ich auch in die Richtung seelischer Notsignale interpretiere. Und die gilt es zu ergründen. Da reicht ein „Hast du irgendein Problem, bedrückt dich irgendwas?“ was sie dann verneint, nicht aus. Ob ich jetzt schon die Hilfe eines Psychologen in Anspruch nehmen würde, weiß ich noch nicht so recht. Vorher würde ich versuchen zu insistieren. Ihr durch Wort und Tat den Eindruck zu vermitteln, dass ihr da seid. Und dass ihr sowohl bereit, wie auch in der Lage seid euch ihres Problems anzunehmen. Nein, Quatsch, nicht „den Eindruck vermitteln“ sondern ihr zeigen, dass es so ist!!

Ich kann mir gut vorstellen, dass es kränkt und weh tut, von fremden Leuten zu hören, dass euer Kind ein Problem hat, mit dem es nicht zu euch kommt. Ich hoffe für euch alle, dass ihr dieses -auf den ersten Blick- fehlende Vertrauen nicht als Kränkung erlebt, oder sie, wenn sie denn dasein sollte, schnell überwindet. Kinder brauchen manchmal eine gewisse Zeit, bevor sie sich trauen mit dem eigentlichen Problem rauszurücken. Sie halten das Problem selbst für sehr, sehr schlimm und schrecklich, da kann es schon mal passieren, dass sie die elterlichen Fähigkeiten unterschätzen.

Vielleicht macht ihr auch einen sehr eingespannten Eindruck (beruflich, andere Verpflichtungen). Oder einer von euch wird von ihr als nicht sehr belastbar eingeschätzt. Oder sie trägt die Idee mit sich herum, dass ihr soviel um die Ohren habt, dass ihr nicht auch noch „mit diesem Kinderkram belatschert“ werden wollt. Oder, oder, oder, der Möglichkeiten sind viele, und es kann auch alles völliger Blödsinn sein. Vielleicht will sie auch einfach allein damit fertig werden und überschätzt sich und ihre Möglichkeiten dabei.

Seit wann macht deine Tochter das denn?

Seit ungefähr 3-4 Wochen, wobei sie da nicht von Anfang an ihre
Hände abschleckt, das hat sich erst wieder die letzten Tage
verschärft.

Hier habe ich ein Problem zu verstehen, wollte das auch sowieso noch nachfragen. Also hat die Abschleckerei begonnen mit Gegenständen, und später auch die Hände? Ich hätte es andersrum vermutet. Denn ich sehe Gegenstände abschlecken als eine Steigerung an. Oder war es doch erst Hände, dann Dinge? Mir wird das aus deinem Satz nicht klar.

Und zum Wandabschlecken, weil ich das so schlecht vorstellbar finde: Fährt sie denn wirklich mit stark herausgestreckter Zunge großflächig und mehrmals über die Wand? Oder hat sie nur zwei-dreimal mit spitzem Zungenmündchen kurz ausprobiert wie eine Wand sich so anfühlt, wenn man sie mit der Zunge wahrnimmt. Und dich irritiert ein solches Verhalten so stark, dass du es etwas überbewertend wahrgenommen und hier beschrieben hast. Viel Hoffnung, dass du hier zustimmst habe ich nicht, ich habe schon den Eindruck, dass du „schlecken“ meinst, wenn du schlecken sagst.

Wie hat sie reagiert, als ihr gesagt/gezeigt habt, wie ihr das
findet?

Gar nicht, sie hört sich das an und gut ist.

Na, ich finde das eine ziemlich deutliche Reaktion. Wäre sie eine 13-jährige Pubertierende, unterstellte ich ihr, dass sie denkt „Was du schon sagst und willst interessiert mich ja sowas von überhaupt nicht“
Bei einer Siebenjährigen ist das eher unwahrscheinlich. Sie wird wohl eher nicht wissen WIE sie reagieren soll. Oder kann das, was sie sagen möchte nicht so recht in Worte fassen.

Was macht sie, wenn sie schleckt, ihr seht es, sagt daraufhin
etwas, was tut sie dann? Macht sie weiter, hört sie sofort
auf, hört sie auf und geht weg, außer Sichtweite?

Sie hört auf der Stelle auf, fühlt sich ertappt, sie weiß das sie
etwas gemacht hat, was wir nicht wollen. Gestern beispielsweise ist
sie im Garten extra einen „Umweg“ gegangen, damit sie nicht direkt
auf die Terasse mußte und hat dabei Ihre Finger abgeschleckt. Leider
(für sie) stand meine Frau in der Wohung und hat das zufällig
beobachtet.

Was sagt
sie, warum sie das tut, ihr habt doch sicher gefragt? Was sagt
sie warum sie das tut, obwohl sie weiß, dass ihr das nicht
wollt, es scheußlich findet?

Nichts, sie kann sich nicht erklären und sagt auch immer das sie
kein Problem hat.

Mmmmmhhhh??
Sie kann sich nicht erklären? Ein siebenjähriges Kind, das früh flüssig sprechen konnte, kann sich nicht erklären. Oder meintest du, sie kann „es“ (den Drang zu schlecken) sich nicht erklären.
Das verstünde ich wesentlich besser, das übersteigt die Fertigkeiten einer Siebenjährigen. Das können ja viele Erwachsene nicht, erklären warum sie irgend etwas irrationales tun, wohlwissend dass es nicht gut für sie ist:

Macht sie es auch in der Schule?

Wissen wir nicht.

Warum nicht? Habt ihr nicht gefragt? Das würde ich ziemlich schnell nachholen. Aber nicht die anderen Schüler fragen, bloss nicht, das könnte zur Tortur für eure Tochter werden.

Wenn sie mit Kindern, die sie schätzt und mag, zusammen ist?

Haben wir noch nicht beobachten können. Ihre kleine Schwester hat
aber gestern etwas beochbachtet was darauf hindeutet, daß sie auch
in ihrem Beisein geschleckt hat. In diesem Fall aber nicht die
Finger, sondern das Mittel mit den Seifenblasen mal probiert!

„etwas beobachtet, was darauf hindeutet“ und „in ihrem Beisein“ also was denn nun, hat sie in der Gegenwart von der kleinen Petze geschleckt, oder nicht?
By the way: Haltet die Kleine da vollkommen raus. Wenn sie von sich aus ankommt und was erzählen will, blockt das ab (das ist etwas, was wir mit Xxxxx >Name der Schwester

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Hallo Renate,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Ich würde das mit der Hygiene ganz weglassen, denn das ist
ziemlich sicher ein vorgeschobener Grund. Also bei
mir wäre er vorgeschoben. Und Kinder spüren das.
Gnadenlos, wenn du bei dem, was du sagst und tust nicht
authentisch bist, das merken die sofort.

Da ist was dran.

Und genau das ist der Punkt, der das Ganze so schwierig macht.
Ihr bräuchtet Gelassenheit, der Druck, dass sie dieses
Verhalten unterlassen soll, müsste weg. Und das geht nicht,
jedenfalls nicht authentisch. Denn es stört euch nun mal, ihr
wollt nunmal, dass sie das seinlässt.

Die Gelassenheit fehlt uns manchmal.

Falls , -ich sage extra „falls“- es ein
Ringen um Aufmerksamkeit und Zuwendung sein sollte müsstet,
ihr anders handeln.

Falls es mangelnder Zuwendung liegt, was wir noch am ergründen sind, werden wir das sicherlich ausweiten.

Formulieren wir also eure Einstellung um: Ihr habt euch
entschieden zu strafen und dabei darauf zu achten, dass es
einen direkten Zusammenhang zur „Untat“ gibt. Und sofort zu
strafen. Das ist jetzt ein „Hoffentlich“-Zusatz von mir. Dass
körperliche Strafen nicht vorgesehen sind, setze ich voraus.

Wir wollen nicht strafen und körperlich ist sowieso tabu!!

Ich finde auch, dass „kein Eis im Freibad“ eine Strafe ist,
sogar eine recht heftige. Einen Bezug zur Untat sehe ich auch
nicht. Es sei denn, man sieht es sehr, sehr zynisch: „Schau
her, wir alle schlecken hier gemütlich unser leckeres Eis. Nur
du nicht, du hast ja schon geschleckt, und zwar an Dingen an
denen du es nicht sollst“

Das ist richtig, und zur Richtigstellung sie hat das Eis bekommen, da sie nach der Drohung nicht mehr geschleckt hat. Wir werden die Strategie überdenken :=)

Das sind ja doch recht deutliche Veränderungen, die ich auch
in die Richtung seelischer Notsignale interpretiere. Und die
gilt es zu ergründen. Da reicht ein „Hast du irgendein
Problem, bedrückt dich irgendwas?“ was sie dann verneint,
nicht aus. Ob ich jetzt schon die Hilfe eines Psychologen in
Anspruch nehmen würde, weiß ich noch nicht so recht. Vorher
würde ich versuchen zu insistieren. Ihr durch Wort und Tat den
Eindruck zu vermitteln, dass ihr da seid. Und dass ihr sowohl
bereit, wie auch in der Lage seid euch ihres Problems
anzunehmen. Nein, Quatsch, nicht „den Eindruck vermitteln“
sondern ihr zeigen, dass es so ist!!

Ich kann mir gut vorstellen, dass es kränkt und weh tut, von
fremden Leuten zu hören, dass euer Kind ein Problem hat, mit
dem es nicht zu euch kommt. Ich hoffe für euch alle, dass ihr
dieses -auf den ersten Blick- fehlende Vertrauen
nicht als Kränkung erlebt, oder sie, wenn
sie denn dasein sollte, schnell überwindet. Kinder brauchen
manchmal eine gewisse Zeit, bevor sie sich trauen mit dem
eigentlichen Problem rauszurücken. Sie halten das Problem
selbst für sehr, sehr schlimm und schrecklich, da kann es
schon mal passieren, dass sie die elterlichen Fähigkeiten
unterschätzen.

Das ist schon OK, sonst hätten wir nicht um „Hilfe“ gebeten.

Vielleicht macht ihr auch einen sehr eingespannten Eindruck
(beruflich, andere Verpflichtungen). Oder einer von euch wird
von ihr als nicht sehr belastbar eingeschätzt. Oder sie trägt
die Idee mit sich herum, dass ihr soviel um die Ohren habt,
dass ihr nicht auch noch „mit diesem Kinderkram belatschert“
werden wollt. Oder, oder, oder, der Möglichkeiten sind viele,
und es kann auch alles völliger Blödsinn sein. Vielleicht will
sie auch einfach allein damit fertig werden und überschätzt
sich und ihre Möglichkeiten dabei.

Vielleicht, wir werden versuchen das herauszufinden.

Hier habe ich ein Problem zu verstehen, wollte das auch
sowieso noch nachfragen. Also hat die Abschleckerei begonnen
mit Gegenständen, und später auch die Hände? Ich hätte es
andersrum vermutet. Denn ich sehe Gegenstände abschlecken als
eine Steigerung an. Oder war es doch erst Hände, dann Dinge?
Mir wird das aus deinem Satz nicht klar.

Und zum Wandabschlecken, weil ich das so schlecht vorstellbar
finde: Fährt sie denn wirklich mit stark herausgestreckter
Zunge großflächig und mehrmals über die Wand? Oder hat sie nur
zwei-dreimal mit spitzem Zungenmündchen kurz ausprobiert wie
eine Wand sich so anfühlt, wenn man sie mit der Zunge
wahrnimmt. Und dich irritiert ein solches Verhalten so stark,
dass du es etwas überbewertend wahrgenommen und hier
beschrieben hast. Viel Hoffnung, dass du hier zustimmst habe
ich nicht, ich habe schon den Eindruck, dass du „schlecken“
meinst, wenn du schlecken sagst.

Gegenstände schleckt sie „nur“ mit der Zungenspitze ab, sie probiert quasi. Großflächig macht sie das nur bei den Händen. Es fängt erst mit dem probieren an und geht dann auf die Hände über.

Mmmmmhhhh??
Sie kann sich nicht erklären? Ein siebenjähriges Kind, das
früh flüssig sprechen konnte, kann sich nicht erklären. Oder
meintest du, sie kann „es“ (den Drang zu schlecken) sich nicht
erklären.

Sie kann sich „es“ nicht erklären. Das „Erklären“ klappt schon :=)

Warum nicht? Habt ihr nicht gefragt? Das würde ich ziemlich
schnell nachholen. Aber nicht die anderen Schüler fragen,
bloss nicht, das könnte zur Tortur für eure Tochter werden.

Das mit den Schülern ist schon klar, bisher wollten wir das eben noch nicht in die Schule tragen.

„etwas beobachtet, was darauf hindeutet“ und „in ihrem
Beisein“ also was denn nun, hat sie in der Gegenwart von der
kleinen Petze geschleckt, oder nicht?
By the way: Haltet die Kleine da vollkommen raus. Wenn sie von
sich aus ankommt und was erzählen will, blockt das ab (das ist
etwas, was wir mit Xxxxx >Name der Schwester

Hallo,

ich bin kein Experte in Sachen Kindererziehung (wer ist das schon?), aber Vater.

Wenn Kinder die Wände ablecken könnte das ganz natürliche Ursachen haben. Zum Beispiel Kalciummangel. Das Abschlecken der Hände kann auch mit dem Bedarf nach Salz zu tun haben. Manchmal denken wir Erwachsene vielleicht etwas zu kompliziert, wo es evtl. wesentlich einfacher gelagert ist.

Gruss
Michael

Hallo Achim,
vielem bisher Gesagtem kann ich zustimmen.
Ich vermute, Eure Tochter drückt ein Problem aus, dessen sie sich nicht bewusst ist. Deshalb kann sie nicht erklären, warum sie leckt.
Und: Strafen bringt nichts.

Vielleicht ist sie mit ihren 7 Jahren in der Lage zu erkennen, dass da etwas mit ihr passiert, dass man „korrigieren“ möchte. So in der Art „Schau mal, dass sieht doch nicht schön aus, wir wollen dir helfen, dass du das nicht mehr machst.“ Viel weiter würde ich in dem Alter aber auch nicht gehen. Eher therapieren, ohne dass sie das als Therapie wahrnimmt.

Ich würde die praktische Arbeit in den Vordergrund oder ähnliches und lasst sie richtig viel matschen. Sie soll sich und zum Beispiel die Badewanne richtig einsauen können, vielleicht auch zusammen mit der Schwester. Und jetzt für draußen einen Sandkasten mit viel Wasser!

Lecken hat viel mit direktem Gefühl zu tun, Babys erkunden ja auch alles mit der Zunge. Lasst Eure Tochter fühlen, wie sich Matsch, Knete, Lehm, Gras, Rinde, Regen anfühlen. Lasst sie Papier knüddeln und in einem Berg von Kissen wühlen. Lasst sie den Kuchenteig rühren und Kartoffelklöße formen… Sie wird nicht merken, dass das Therapie ist, aber gut tun wird es ihr bestimmt.

Sollte sich das Lecken jedoch manifestieren, würde ich auf jeden Fall einen Kinderpsychologen zu Rate ziehen, bevor es zur Zwangshandlung wird.

LG
Jette

Danke für die Antworten
Hallo Zusammen,

vielen Dank für die vielen doch recht unterschiedlichen Sichtweisen.
Wir werden uns die oder anderen Tipps zu Herzen nehmen.

Gruß
Achim

Hallo, das ist ja nun schon alles ne Weile her- dennoch hab ich genau meine Situation hier wieder gefunden. Meine Tochter 7 Jahre macht genau das selbe und ich Dreh wirklich gerade am Rad. Sie leckt nicht nur ihre Finger ab und steckt alle Finger gleichzeitig in den Mund, sie leckt auch ihre Klamotten B und alles was ihr kleiner Bruder (5Jahre) berührt hat. Heute Abend hat er ihr Kissen berührt ins sie hat das komplette Kissen abgeleckt- alles war nass als ich’s angefasst hab. Und beim besten Willen ich kann es nicht ignorieren- ich hab echt das Gefühl ich werd bald wahnsinnig! Sie versucht sich immer außer meiner Sicht aufzuhalten, was mit natürlich im Herzen weh tut, sie läuft hinter mir oder versteckt sich zum lecken. Was ist denn bei euch draus geworden oder weiß jemand anders vielleicht Rat?!? Ich wäre wirklich sehr dankbar!