Hallo KamikazeKatze,
auch wenn meine Nachkommenschaft getauft ist (über die Gründe
dafür bin ich gerne bereit, in einem eigenen Thread zu
diskutieren), bis ich selbst gar fürchterlich ungläubig; ich
glaube im Zweifelsfall noch nicht einmal an den
Wetterbericht…
Ich denke mal das resultiert daraus, dass der bloße Anlass, die Ankunft eines neuen Weltenbürgers zu feiern, einfach keine Tradition hat. Dabei ist das doch ein wirklich schöner Anlass und dazu braucht es keinerlei Religionsbrimboriums!
Es ist im übrigen ja schon kurios genug, wenn getaufte
Christen ihre Kinder, ohne deren tasächlichen Glauben zu
kennen, einfach zu Kirchenmitgliedern machen.
…und auch nicht daran, dass Kinder einen tief in ihnen
wohnenden Glauben haben - welcher Art auch immer -, der sich
irgendwann im Laufe der Jugendjahre an die Oberfläche kämpft.
Nein, sie glauben am Anfang einfach daran, dass, wenn sie brüllen, ihnen eine Zitze oder ein Fläschchennucki gereicht wird und die Erfahrung gibt ihnen ja auch Recht! Am Anfang ist das ja auch genug. Alles andere ergibt sich aus weiterer Lebenserfahrung von selbst!
Was ein Mensch letztendlich glaubt, ist zum (mitunter recht
geringen) Teil Ergebnis elterlicher Erziehung sowie
gesammelter Lebenserfahrungen und erlernter Denkstrukturen.
Was für einen Grund sollte es geben, kindlichen Glauben in irgendeiner Weise als Mutter oder Vater beeeinflussen zu wollen? Glaube ergibt sich doch ganz natürlich, ganz passend zu den jeweiligen persönlichen Bedürfnissen, wenn Eltern sich nur nicht ungefragt mit mehr als ihrem eigenen Beispiel einmischen!
Noch kurioser ist es, wenn Eltern, ihre Kinder ohne Not der
Indoktrination durch einen Verein ausliefern, dem sie noch
nicht einmal selbst angehören.
Allein die Taufe zwingt niemanden, an Gottesdiensten,
Religionsunterricht und ähnlichem teilzunehmen, es sei denn,
das Kind ginge auf eine kirchliche Schule; aber auch derlei
entscheidet ja das Kind nicht selbst… ;o) Abgesehen davon,
dass auch dort niemand gezwungen werden kann, das Gehirn an
der Eingangstür abzugeben!
Da habe ich durchaus andere Erfahrungen gemacht, die z.B. in krassem Widerspruch zu meiner Natur als Schwulem standen!
Das war eine Vergewaltigung, die meine Eltern glaubten, an mir an mir vornehmen zu müssen!
Allerdings -das möchte ich hier klarstellen- mache ich meinen Eltern keinen Vorwurf, sie waren/sind ja nur selbst Opfer religiöser Indoktrination.
Gruß Gernot