Hallo,
tatsächlich habe ich einen statistikkurs gemacht und diesen
sogar bestanden.
Dann hätten wir uns das ganze rumgehacke auf der statistischen Beweisbarkeit ja sparen können.
Das zahlen umherwerfen hast du angefangen. Dur erinnerst dich
an dein zahlenspiel von den 1-3% rückfälligen?
Das habe NICHT ich angeführt. Genau genommen war es Tom, der damit demonstrieren wollte, wie wenig Mörder tatsächlich rückfällig werden.
Du zitierst unten selbst, daß man mit statistik höchstens eine
hypothese falsifizieren kann.
Richtig.
Um mehr bitte ich dich ja nicht. Ich habe eine hypothese und
su kommst mir lediglich mit konstrukten über angeblich zu
komplexe zusammenhänge.
Das stimmt auch, die Zusammenhänge sind zu komplex. So komplex, dass es eine wissenschaftliche Studie bräuchte, um Deine These zu falsifizieren. Nochmal: Eine Statistik besteht NICHT nur aus irgendwelchen Zahlen. Eine vernünftige statistische Betrachtung besthet aus einem umfangreichen Rahmenwerk, welches ich nicht „eben mal so“ reproduzieren kann.
Das wird dir doch als statist sicherlich möglich sein. Du hast
deine behauptung ja schließlich aufgestellt. Alles, was ich
nun erwarte (und das völlig mit recht) ist auf welche
grundlagen du dich da beziehst.
Mein Aussage basiert NICHT auf Statistik sondern auf einfacher Logik. Hier einige Überlegungen, die man AUCH (aber nicht nur) anstellen müsste, wenn man eine saubere statistische Betrachtung machen wollte:
Axiom: Es gibt Mörder, die rückfällig werden (dieses Axiom läßt sich durch Statistiken belegen. Tom (nicht ich) hat dabei die Zahl 1-3% in den Raum geworfen)
Logische Folge: WENN man einen Mörder umbringt, entstehen zwei Möglichkeiten in der Zukunft: 1. Die Morde, die diese Person begangen hätte werden nicht begangen. 2. Jemand anderes, der vorher kein Mörder war, begeht diese Morde.
Analyse der Möglichkeiten: Möglichkeit 1 scheint einsichtig (oder nicht?). Bei Möglichkeit 2 gibt es zwei Untermöglichkeiten: 2a) Jemand begeht die sekben Morde statt der ursprünglichen Person. Die Frage: Warum sollte jemand sich durch den Tod des Mörders „inspiriert“ fühlen diese Morde zu begehen.
Möglichkeit 2b) Durch den Tod des Mörders entsteht eine Art „Sog“ dazu zum Mörder zu werden, ähnlich wie bei marktwirtschaftlichen Betrachtungen (wenn es keinen Lebensmittelmarkt in einem Ort gibt, entsteht durch den Nachfragedruck bestimmt bald einer). Frage: Wodurch sollte dieser „Sog“ begründet werden?
Schlussfolgerung: Weder Möglichkeit 2a) noch 2b) erscheinen logisch. WENN es dennoch statistische Beobachtungen gibt, die einen Anstieg der Mordrate nach Einführung der Todesstrafe gibt, muss es einen übergeordneten Grund geben, der sowohl für den Anstieg der Mordrate, als auch für die Einführung der Todesstrafe verantwortlich ist.
Die Frage welcher Grund dies sein könnte, ist SEHR komplex, einige Möglichkeiten sind z.B. dsas politische, gesellschaftliche oder ökonomische Klima.
Ein (einfaches, sterotypes) Beispiel:
Regierung K (Konservative) kommt an die Macht und kürzt die Ausgaben der Sozialsysteme UND führt die Todesstrafe ein. Durch die Kürzungen stehen verschiedene Personen vor dem finanziellen aus und werden in die Kriminalität getrieben. Daraus resultieren mehrere Morde (Auftragsmorde, Banküberfälle oder Versicherungsbetrug (Lebensversicherung)).
Wie man sieht, würde, bei diesem vereinfachten Beispiel, die Mordrate steigen obwohl die Todesstrafe eingeführt wurde. Daraus läßt sich aber kein kausaler Zusammenhang zwischen Todesstrafe und Mordrate entwickeln.
Ich denke doch nicht, daß du
einfach eine behauptung in den raum stellst und diese noch
nichtmal im ansatz belegen kannst…
Ich hoffe inständig, dass Dir nach diesen Ausführungen klar ist, dass ich dem Thema lediglich die notwendige Komplexität zubillige.
Grüße,
Anwar