Es ist aber keine Legende, dass der Staat sich wesentlich
stärker in die Erziehung einmischte, als im Westen. Ob in der
Krippe, über die Schule, bis hin zu den Pionieren und Gefolge
(wozu es kein Pendant im Westen gab) – der Staat hatte immer
die Hand drauf.
Das brauchst du mir nicht zu erklären, ich habe das alles selbst erlebt. Stein des Anstoßes war jedoch die Aussage: „Mein Gedanke: woher sollen die Mütter dieser Generation das auch können[…] Ich kann mir nicht vorstellen, dass viel Erziehungsarbeit in der DDR Zuhause, in der Familie geleistet wurde.“
Das ist nicht wahr, zeigt Unkenntnis (was ja nicht schlimm wäre) und daraus abgeleitet falsche Schlussfolgerungen und Pauschalisierungen, und das ist schlimm.
Nur als Beispiel: In der DDR hat man sich genauso schlecht über die Erziehung in der BRD geäußert (da gabe es krude Theorien). Trotzdem ist es mir gelungen mich nach der Wende von solchen Allgemeinplätzen zu lösen und mir ein eigenes Bild zu machen. Warum gelingt dies vielen Leuten nicht?
Außerdem war es ein Staat, in dem Leistungsdruck zum Erhalt
einer sozialen Stellung keine Rolle spielte.
Das stimmt, bei vielen DDR-Bürgern war Leistungsdruck sicherlich keine primäre Lebenssorge. Aber das ist ja auch nicht das Thema.
Und unter den heutigen Bedingungen finden sich da viele nicht
mehr zurecht. Das äußert sich dann vielleicht auch mal in
solch extremer Weise.
Auf solch dünnes Eis wage ich mich nicht.
mfG Dirk
So ein Schwachsinn. Ich stelle mir gerade vor, wie die
Alt-68er-Lehrerschaft die bundesrepublikanische Gehirnwäsche
vornimmt.
danke für den sachlichen Beitrag. 
Übrigens … ist die ‚Alt-68er-Lehrerschaft‘ nicht zum großen Teil längst pensioniert?
danke für den sachlichen Beitrag. 
Übrigens … ist die ‚Alt-68er-Lehrerschaft‘ nicht zum großen
Teil längst pensioniert?
Das wäre schön.
Und jetzt erkläre mir doch noch mal, wie man ernsthaft die DDR-Erziehung und die westdeutsche vergleichen kann.
Ich sehe da mehr so zwei Pole, aber bin ganz neugierig.
Wo zum Beispiel ist das wesdeutsche Pendant zur FDJ, die bei Studienplatzvergaben extrem wichtig sein konnte? Man könnte auch von einer Zwangsorganisation sprechen.
( = Interview mit Psychiater)
Dass die taz als politisch überkorrektes Medium es nicht
fertig bringt, etwas anderes zu drucken, als die persönliche
Not der Mutter, ist nicht erstaunlich.
ja ok, das ist ein Interview mit einem in Halle tätigen Arzt in der Psychiatrie, der es natürlich besonders von diesem Standpunkt beleuchtet. Hätte ich vielleicht noch dazuschreiben müssen. Sorry 
transi
Hallo dragonkidd
Mein Gedanke: woher sollen die Mütter dieser Generation das
auch können, sie selbst sind doch ab dem 6 Lebensmonat in die
Krippe gekommen und von da an kollektiv erzogen worden.
Ich finde es richtig und mutig von Dir, das hier anzusprechen. Ein relativ bekannter psychoanalytischer Kollege hat vor Jahr und Tag auch schon in einem Vortrag darauf hingewiesen, dass die DDR durch das frühe in die Krippen bringen übermäßig viel Menschen mit sogenannten frühen Störungen herangezogen hat. Das ist einfach eine wichtige Problematik und sollte nicht durch falsche TZurückhaltung immer wieder weggedrückt werden.
Gruß,
Branden
Und jetzt erkläre mir doch noch mal, wie man ernsthaft die
DDR-Erziehung und die westdeutsche vergleichen kann.
Ich sehe da mehr so zwei Pole, aber bin ganz neugierig.
Wo zum Beispiel ist das wesdeutsche Pendant zur FDJ, die bei
Studienplatzvergaben extrem wichtig sein konnte? Man könnte
auch von einer Zwangsorganisation sprechen.
Zwangsorganisation? Sorry, weiß ich nichts von.
Mein Sohn ist in der DDR nur ein Jahr in die Schule gegangen, (1988/89) für FDJ war das etwas zu früh. Da gab es aber auch noch die ‚Jungen Pioniere‘ und in dem Verein war mein Sohn nicht Mitglied.
Die Einflußmöglichkeit hat sich also auf den Unterricht beschränkt.
Die anderen Jahre hat er dann saarländische Schulen besucht und ich hatte schon den Eindruck, daß das Evangelium ebenfalls gegen meinen Willen und mit dem gleichen Druck vermittelt wurde.
Das ging so weit, daß sich mein Sohn fragen mußte, wem er glauben soll. Dem Lehrer oder mir. Schlechte Noten in Deutsch waren dann die Folge, daß er die christliche Weltanschauung nicht verinnerlicht hat.
Beschwerden, bis zum Bildungsministerium, hatten den selben Effekt wie eine Beschwerde in der DDR über Marxismus in der Schule.
Ich habe beides erlebt und sehe Parallellen, auch wenn Dich das noch so sehr belustigt.
Gruß, Rainer
Hallo Rainer
Es geht hierbei weniger um die Ideologie, die Jugendlichen oder jungen Erwahsenen beigebracht wird, sondern um die FRÜHEN Störungen, die im ersten Lebensjahr erworben werden, wenn das kleine Kind überhaupt noch keine soliden Ich-Funktionen aufgebaut hat und atmosphärisch seiner Umgebung total ausgeliefert ist.
Gruß,
Branden
Hallo Branden,
Es geht hierbei weniger um die Ideologie, die Jugendlichen
oder jungen Erwahsenen beigebracht wird, sondern um die FRÜHEN
Störungen, die im ersten Lebensjahr erworben werden, wenn das
kleine Kind überhaupt noch keine soliden Ich-Funktionen
aufgebaut hat und atmosphärisch seiner Umgebung total
ausgeliefert ist.
hmmm, in dem Alter hatten meine Kinder nur Kontakt zu Familienangehörigen. Wie soll der Staat da etwas beeinflussen, wenn er die Mütter bezahlt zu Hause läßt? Ein Einfluß des Staates ist da nicht möglich.
Gruß, Rainer
Hallo.
Mein Gedanke: woher sollen die Mütter dieser Generation das
auch können, sie selbst sind doch ab dem 6 Lebensmonat in die
Krippe gekommen und von da an kollektiv erzogen worden.
Ich finde es richtig und mutig von Dir, das hier anzusprechen.
Ein relativ bekannter psychoanalytischer Kollege hat vor Jahr
und Tag auch schon in einem Vortrag darauf hingewiesen,
[…] dass
die DDR durch das frühe in die Krippen bringen übermäßig viel
Menschen mit sogenannten frühen Störungen herangezogen hat.
Sicher, der Zeitpunkt ab dem eine Mutter ihr Kind in die Krippe bringen konnte war sehr früh (imho nach ein paar Wochen). Allerdings haben das sicherlich die wenigsten Mütter gemacht, die meisten werden den Mutterschaftsurlaub genutzt haben.
Aber folgendes interessiert mich: Was sind sog. „frühe Störungen“? Worin äußern die sich?
Zwangsorganisation? Sorry, weiß ich nichts von.
Mein Sohn ist in der DDR nur ein Jahr in die Schule gegangen,
(1988/89) für FDJ war das etwas zu früh. Da gab es aber auch
noch die ‚Jungen Pioniere‘ und in dem Verein war mein Sohn
nicht Mitglied.
Die Einflußmöglichkeit hat sich also auf den Unterricht
beschränkt.
Die anderen Jahre hat er dann saarländische Schulen besucht
und ich hatte schon den Eindruck, daß das Evangelium ebenfalls
gegen meinen Willen und mit dem gleichen Druck vermittelt
wurde.
Das ging so weit, daß sich mein Sohn fragen mußte, wem er
glauben soll. Dem Lehrer oder mir. Schlechte Noten in Deutsch
waren dann die Folge, daß er die christliche Weltanschauung
nicht verinnerlicht hat.
Beschwerden, bis zum Bildungsministerium, hatten den selben
Effekt wie eine Beschwerde in der DDR über Marxismus in der
Schule.
Ich habe beides erlebt und sehe Parallellen, auch wenn Dich
das noch so sehr belustigt.
Gruß, Rainer
Ich will mich da jetzt nicht zu Deinem Einzelfall äußern.
Wenn Du in der Tätärä einen Studienplatz haben wolltest, so konnte es enorm hilfreich bis notwendig sein, Mitglied der FDJ zu sein. Das ist Zwang.
Hi Jan,
Ich will mich da jetzt nicht zu Deinem Einzelfall äußern.
Wenn Du in der Tätärä einen Studienplatz haben wolltest, so
konnte es enorm hilfreich bis notwendig sein, Mitglied der FDJ
zu sein. Das ist Zwang.
ich will die DDR doch gar nicht schön reden.
Sicher hat es Probleme bereitet, sich gegen die Ideologie zu wehren.
Es bereitet aber auch Probleme, sich hier gegen die vorherrschende Religion zu wehren. Die Folgen sind nicht so dramatisch, die Möglichkeiten sich erfolgreich zu wehren sind aber ähnlich gering.
Mit freier Entscheidung und Religionsfreiheit hat das nichts zu tun.
Davon, daß die DDR schlimmer war, wird der Umstand nicht besser.
Gruß, Rainer
hmmm, in dem Alter hatten meine Kinder nur Kontakt zu
Familienangehörigen. Wie soll der Staat da etwas beeinflussen,
wenn er die Mütter bezahlt zu Hause läßt? Ein Einfluß des
Staates ist da nicht möglich.
Nicht parteipolitisch. Aber die Atmosphäre, die Geborgenheit, das ganz-speziell-sich-um-sein-Kind.-kümmern mit dem berühmten „Glanz im Auge der Mutter“ ist eminent wichtig im ersten halben Lebensjahr.
Daher ist es katastrophal, Kinder zu früh in öffentliche Einrichtungen zu geben, weil sich da niemand SO speziell und persönlich und mit Wärme um ein kleines Kind kümmern kann.
Gruß,
Branden
Aber folgendes interessiert mich: Was sind sog. „frühe
Störungen“? Worin äußern die sich?
Die frühen Störungen sind von allen Neurosen am schwersten zu behaneln/ zu verändern, denn in diesem frühen Lebensalter beginnt das Kind ja erst seine Persönlichkeit zu bilden. Daher bekommt man diese „Bildungen“ oder „Eindrücke“ quasi nicht mehr weg.
Zu den frühen Störunegn rechnet man im Prinzip 3:
- schizoider Persönlichkeits-Typ
- narzisstisch gestörter Pers.-Typ
- borderline-Persönlichkeits-Typ
Gruß,
Branden
Hallo Branden,
Nicht parteipolitisch. Aber die Atmosphäre, die Geborgenheit,
das ganz-speziell-sich-um-sein-Kind.-kümmern mit dem berühmten
„Glanz im Auge der Mutter“ ist eminent wichtig im ersten
halben Lebensjahr.
Daher ist es katastrophal, Kinder zu früh in öffentliche
Einrichtungen zu geben, weil sich da niemand SO speziell und
persönlich und mit Wärme um ein kleines Kind kümmern kann.
Ganz meine Meinung. Deshalb hat meeine Frau dann auch aufgehört zu arbeiten und ist zu Hause geblieben. Die erste öffentliche Einrichtung, die mein sohn erlebt hat, war die Schule.
Das ging in der DDR genau so gut (oder schlecht), wie hier.
Das hat nichts mit dem Staat zu tun, sondern mit Prioritäten. Kinder oder Geld.
Gruß, Rainer
Also hier kann ich mein Kind auch gar nicht zum Religionsunterricht schicken. Keine Ahnung, was für Schreckschrauben da an der Schule Deines Sohnes ihr Unwesen treiben. Bei Lehrern bin ich auch dauernd skeptisch.
Also hier kann ich mein Kind auch gar nicht zum
Religionsunterricht schicken. Keine Ahnung, was für
Schreckschrauben da an der Schule Deines Sohnes ihr Unwesen
treiben. Bei Lehrern bin ich auch dauernd skeptisch.
ich rede nicht vom Religionsunterricht, sondern von Deutsch.
Mit dem Lehrern hat das wohl wenig zu tun, die schreiben die Lehrbücher ja nicht. Die Deutschbücher der Grundschule waren gut zur Hälfte mit christlichen Geschichten gefüllt.
ich rede nicht vom Religionsunterricht, sondern von Deutsch.
Mit dem Lehrern hat das wohl wenig zu tun, die schreiben die
Lehrbücher ja nicht. Die Deutschbücher der Grundschule waren
gut zur Hälfte mit christlichen Geschichten gefüllt.
Das kenne ich hier aus dem Norden nicht. . . Kann ich nix zu sagen.
Wann wurde das denn behauptet? Die CDU ist mittlerweile locker
so weit, zu sagen, dass sie 1998 verständlicherweise abgewählt
wurde.
Kannst du das z.b. für Kohl oder Waigel(ich weiss der ist in der CSU) mit Aussagen belegen?
Und was hat das bitte mit CDU-Manier zu tun? Die Sozis
erzählen auch noch was von 16 Jahren Kohl, die sie
aufzuarbeiten hätten, etc.
Schon klar das die Sozis keinen Deut besser sind, ich glaube aber das Brandt soetwas nicht nötig hatte.
Dass Schönbohm den Mund aufmacht und nicht Friede, Freude,
Eierkuchen faselt, sollte man einem Innenminister in
Brandenburg hoch anrechnen.
Es ist sein Land, er ist der Minister - wie wäre es mal zuerst mit Selbstkritik? Mit etwas Verantwortung würde der erstmal auf die Fakten warten, es ist Aufgabe des Gerichtes die Schuldfrage zu klären nicht die des Innenministers.
Hallo Günter,
der Experte für Kriminalität Pfeiffer hat u.a. hingewiesen,
dass in der EX-DDR die Todesziffer von Säuglingen und
Kleinkindern 3 x so hoch ist wie im Westen.
Hast du zufällig einen passenden Link zu dem Thema? Auf welchen Zeitraum bezieht sich das?
Gruss Jan
Hallo Branden
Mein Gedanke: woher sollen die Mütter dieser Generation das
auch können, sie selbst sind doch ab dem 6 Lebensmonat in die
Krippe gekommen und von da an kollektiv erzogen worden.
Ich finde es richtig und mutig von Dir, das hier anzusprechen.
Ein relativ bekannter psychoanalytischer Kollege hat vor Jahr
und Tag auch schon in einem Vortrag darauf hingewiesen, dass
die DDR durch das frühe in die Krippen bringen übermäßig viel
Menschen mit sogenannten frühen Störungen herangezogen hat.
Das ist einfach eine wichtige Problematik und sollte nicht
durch falsche TZurückhaltung immer wieder weggedrückt werden.
Also das hört sich immer so an, als ob das in der DDR der Normalfall gewesen wäre mit 6 Monaten in die Kindergrippe zu kommen. Hier in Ostsachsen, wo alles noch stark evang. und teilweise bäuerlich geprägt war - stimmt das nicht. Mir fällt jetzt auf Anhieb auch niemand ein der in der Grippe gewesen wäre. Ich bin mit 3 in den Kindergarten halbtags gegangen und ich kenne auch einge die nicht mal im Kindergarten waren. Wie gesagt ich weiss nicht wie das in den grössern Städten ablief, aber eine Kindergrippen/-gartenpflicht scheint es nicht gegeben zu haben.
Gruss Jan