Kirchen... glocken

Hallo,

wie entstand das eigentlich, dass Kirchen erbaut wurden?
Wozu baute man solche Gebäude?

Und woher rührt das mit den Glocken???

Andere Frage noch dazu: Ist das nicht manchmal auch etwas übertrieben, dass jede halbe Stunde die Glocke läutet und man am Sonntag nie länger als bis ca. neun schlafen kann, weil dann der Glockenlärm ertönt? Ist das nicht auch etwas veraltert?

MfG, IHF

Hallo Iceage,

es könnte so einfach sein…

http://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_%28Bauwerk%29

http://de.wikipedia.org/wiki/Glocke

Gruß

=^…^=

Und woher rührt das mit den Glocken???

http://de.wikipedia.org/wiki/Mittagsl%C3%A4uten

Drei historische Funktionen werden dort erläutert (das soll kein Wortspiel sein): Gebetszeit, Anzeigen der Tagesmittelpunkts und eine Art Sirene (Gebet während akuter Bedrohung durch den Feind).

Andere Frage noch dazu: Ist das nicht manchmal auch etwas
übertrieben, dass jede halbe Stunde die Glocke läutet und man
am Sonntag nie länger als bis ca. neun schlafen kann, weil
dann der Glockenlärm ertönt? Ist das nicht auch etwas
veraltert?

Hier läuten sie jede viertel Stunde, und das ab 7 Uhr, auch sonntags. Zum Schlafen also Oropax oder umziehen! Die Kirchen waren früher da als wir.

Grüße Bellawa.

Über Glocken: Auszug: Das Kirchenläuten erinnert an die Türkenkriege im 15. Jahrhundert!! Zum Dank für den Sieg des Ungarischen Königs über Sultan Mohammed II. führte damals Papst Calixtus II. den Brauch in der kath. Kirche ein. Am Kirchturm steht zu oberst steht das Kreuz weit sichtbar als unser Bekenntnis zu Christus. In seinem Verweisen auf Gott schlägt uns der Turm auch die Stunde und ruft zum Gottesdienst durch Läuten der Glocken.,… und „Die Glocken fliegen auch nach Rom“
Volkstümlich erklärt man das Verstummen der Glocken am Karfreitag mit dem Satz „Die Glocken fliegen nach Rom.“ Von Gründonnerstag an wird bis zur Messe in der Osternacht Andacht gehalten und die Glocken bleiben am Karfreitag stumm- schön. Das Geläute am frühen Morgen, schade dass nur ein Tag im Jahr Karfreitag ist wird so mancher denken… aber leises Fluchen ist erlaubt, was auch nicht gleich den Kopf kosten wird Speedy two

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Hallo KamikazeKatze,

die Artikel in Wiki beantworten meine Fragen nicht ausreichend;
aber ich habe schon was anderes entdeckt, z.B.

http://www.hknw.de/Hauskirchen-Hausgemeinden/Seiten/…

Dennoch vielen Dank.

MfG, IHF

Hallo Bellawa,

wie meinst Du das, die Kirchen seien früher als wir da gewesen?

Meinst Du, man soll wegziehen, wenn einen das zu sehr stört?
(Wieso sollte jemand einen Ort verlassen, in dem seine Familie (väterlicherseits) schon lange lebte, bevor die Kirche erbaut wurde?)

Mich würde z.B. auch noch interessieren, welchen psychischen Effekt es hat, wenn man über Jahrhunderte hinweg den Menschen die Ohren vollläutet… muss ich das im Psychologiebrett fragen - oder gibt es hier Experten, die sich - vielleicht im Zusammenhang mit Sekten? - mit evtl. ähnlichen Effekten befassen?

MfG, IHF

Mich würde z.B. auch noch interessieren, welchen psychischen
Effekt es hat, wenn man über Jahrhunderte hinweg den Menschen
die Ohren vollläutet…

Laut Gesetz ist zwischen 10 Uhr abends und 7 Uhr früh Nachtruhe. In dieser Zeit läuten die Glocken nicht. Auch eine Baustelle beginnt um 7 Uhr früh zu lärmen, allerdings nicht am Sonntag.

Das ist hier (Österreich) so, war so und wird voraussichtlich auch so bleiben. Die Mehrheit ist nunmal katholisch.

Wenn dich das dertartig stört, mußt du umziehen. Entweder dorthin wo keine Kirche in der Nähe ist, oder dorthin, wo überhaupt keine sind, zb. nach Saudi Arabien. Dort gibt es dafür um 5 Uhr früh andere Geräusche, die ich persönlich als nerviger empfinde. (Das hatte ich einige Zeit in meinem Leben, und ich ziehe die Glocken jederzeit vor.)

grüße Bellawa.

Hi,

Wenn dich das dertartig stört, mußt du umziehen.

Mich stört es eigentlich nur am Sonntag, und das auch nur, wenn ich vor 10 davon aufwache; aber danke für Deinen bestimmt gut gemeinten Rat.

Ich kenne aber nicht wenige Leute, die finden das Geläute wirklich schlimm, aber sie meinen auch, dass es eben nun einmal so sei, man könne da nichts machen, die Kirchen sind eben da und so weiter…

MfG, IHF

servus.

Wenn aber diese Glocken fünf Minuten Läuten, dann gehen sie wirklich unter die Haut, denn das ist zuviel.
Und müssen die Kühe in der Schweiz auch im Stall die Glocken umgehängt haben?
Lärm, Lärm immer und überall und das Leben Lang Lärm

solong

peter s

Meinst Du, man soll wegziehen, wenn einen das zu sehr stört?
(Wieso sollte jemand einen Ort verlassen, in dem seine Familie
(väterlicherseits) schon lange lebte, bevor die Kirche erbaut
wurde?)

Daß eine Kirche läutet, wußten die Väter-Väter-… (zu deren Zeit die Kirche erbaut wurde) ebenso wie die, die heutzutage in die Nachbarschaft einer solchen ziehen. Über den Uhrzeitschlag in der Nacht mag man streiten, wo heute jeder eine Uhr besitzt. Aber das liturgische Läuten zu den Gebetszeiten gehört zur freien Religionsausübung. Wenn zur Bauzeit die Mehrheit der Anlieger dafür (oder zumindest nicht dagegen war), daß die Kirche gebaut wurde, warum muß sich dann heute die Kirche dafür rechtfertigen, daß die, die jetzt hier wohnen, anders empfinden?

Natürlich ist Läuten eine aktive Art und Weise, seine religiöse Überzeugung zum Ausdruck zu bringen. NICHT zu läuten ist aber auch ein Ausdruck von religiösem (Nicht-) Empfinden. Mit welchem Recht soll das eine nun den Vorzug vor dem anderen bekommen?

Gruß, Martinus…

Hallo,

Natürlich ist Läuten eine aktive Art und Weise, seine
religiöse Überzeugung zum Ausdruck zu bringen. NICHT zu läuten
ist aber auch ein Ausdruck von religiösem (Nicht-) Empfinden.
Mit welchem Recht soll das eine nun den Vorzug vor dem anderen
bekommen?

Das ist die gleiche Argumentation, die Raucher gegenüber Nichtrauchern gebrauchen. Und wie dort, genauso irrelavant.

Ich bewerbe meine Nicht-Gläubigkeit nicht in regelmäßigen Abständen in einer Weise, die andere als störend empfinden.

Meine Nicht-Gläubigkeit beeinträchtigt niemanden.

Gruß

Elke

Das ist die gleiche Argumentation, die Raucher gegenüber
Nichtrauchern gebrauchen. Und wie dort, genauso irrelavant.

Stimmt - wenn sich Nichtraucher über die Existenz von Rauchern und Raucherlokalen an sich beschweren, oder darüber, daß sie riechen, daß im Biergarten drei Tische weiter jemand raucht, oder daß Kleider verraucht riechen. Aber das ist nicht der Kern der Beschwerden. Die richten sich gegen das Passivrauchen in geschlossenen Räumen, und das ist - im Gegensatz zum Glockenläutenhören - gesundheitsschädlich. Das ist eine andere Ebene (und da, wo Glocken gesundheitsschädlich laut läuten, kann das Läuten auch eingeschränkt werden).

Ich bewerbe meine Nicht-Gläubigkeit nicht in regelmäßigen
Abständen in einer Weise, die andere als störend empfinden.

Um es von der persönlichen Ebene zu verallgemeinern: Für gläubige Menschen, für die das Gebetsläuten (der Ruf des Muezzins…) zur Glaubensausübung gehört, sind die ständigen „Das Läuten nervt“-Rufe aber durchaus störend - und es gibt genügend Nicht-Gläubige, die z.B. in Foren wie diesem keine Gelegenheit zur Mission ungenutzt lassen.

Meine Nicht-Gläubigkeit beeinträchtigt niemanden.

Die Gläubigkeit der Gläubigen beeinträchtigt zunächst auch niemanden. Aber die Lebensformen, die mit dem Glauben oder Nicht-Glauben verbunden sind, tun das mitunter. Christen müssen es akzeptieren, daß am Feiertag gearbeitet wird - und Nichtchristen, daß zu Gebeten geläutet wird, die sie nicht interessieren. Das hat letzten Endes auch etwas mit Toleranz zu tun.

Gruß, Martinus…

Hallo,

Das ist die gleiche Argumentation, die Raucher gegenüber
Nichtrauchern gebrauchen. Und wie dort, genauso irrelavant.

Stimmt - wenn sich Nichtraucher über die Existenz von Rauchern
und Raucherlokalen an sich beschweren, oder darüber, daß sie
riechen, daß im Biergarten drei Tische weiter jemand raucht,
oder daß Kleider verraucht riechen. Aber das ist nicht der
Kern der Beschwerden. Die richten sich gegen das Passivrauchen
in geschlossenen Räumen, und das ist - im Gegensatz zum
Glockenläutenhören - gesundheitsschädlich. Das ist eine andere
Ebene (und da, wo Glocken gesundheitsschädlich laut läuten,
kann das Läuten auch eingeschränkt werden).

Tut mir leid - mein Mann kriegt ziemlich schnell gereizte, gerötete Augen, wenn am Nebentisch jemand raucht. Und ich mag nicht meine Kleider waschen müssen, nur weil ich 30min in einer Wirtschaft war.
Das ist schon eine Belästigung auf der Ebene von störendem Glockengeläut. Wir ertragen das meist oder gehen, aber wenn mir ein Raucher sagt: Sie stören mich doch auch nicht! dann ignoriert er damit, dass er mich stört. Und genau das machst du jetzt auch.

Ich bewerbe meine Nicht-Gläubigkeit nicht in regelmäßigen
Abständen in einer Weise, die andere als störend empfinden.

Um es von der persönlichen Ebene zu verallgemeinern: Für
gläubige Menschen, für die das Gebetsläuten (der Ruf des
Muezzins…) zur Glaubensausübung gehört, sind die ständigen
„Das Läuten nervt“-Rufe aber durchaus störend - und es gibt
genügend Nicht-Gläubige, die z.B. in Foren wie diesem keine
Gelegenheit zur Mission ungenutzt lassen.

Ja und? Ich bin eigentlich bisher in Diskussionen immer auf der Seite derjenigen gewesen, die sagen: wenn euch Kirchengeläut stört, zieht nicht in die Nähe einer Kirche. Aber deine Argumentation könnte einen zu den militanten Kirchengeläutgegnern bringen. Nur weil es eine Diskussion für und gegen den Muezzinruf gibt, brauche ich nicht jedes Gebimmel frag- und klaglos erdulden.

Meine Nicht-Gläubigkeit beeinträchtigt niemanden.

Die Gläubigkeit der Gläubigen beeinträchtigt zunächst auch
niemanden. Aber die Lebensformen, die mit dem Glauben oder
Nicht-Glauben verbunden sind, tun das mitunter.

Aber eben meine Nicht-Gläubigkeit NICHT. Und deshalb ist das Argument (und mir ging es nur um dein Argument), dass dich die Nichtgläubigen nicht stören, warum sollten die sich durch das Kirchengeläut der Gläubigen gestört fühlen, einfach absurd. Abgesehen davon, dass ich auch etliche Christen kenne, die das Geläute als störend empfinden und es zumindest gern weiter eingeschränkt wüssten.

Christen müssen es akzeptieren, daß am Feiertag gearbeitet wird

Wieso stört einen Christen, dass jemand anderes am Feiertag arbeitet?

  • und
    Nichtchristen, daß zu Gebeten geläutet wird, die sie nicht
    interessieren.

Aber ich höre das Geläut.

Das hat letzten Endes auch etwas mit Toleranz
zu tun.

Stimmt. Dazu gehört aber auch die Toleranz von Leuten wie dir, die es nicht einmal verstehen, dass es ein Unterschied ist, ob man still und ohne Laut- oder Sichtäußerung einem anderen oder gar keinem Glauben anhängt.
Wie gesagt, ich bin gar kein großer Kirchengeläutgegner, aber deine Argumentation ist ziemlich dreist gegenüber Nichtchristen.

Gruß
Elke

Hallo,

Andere Frage noch dazu: Ist das nicht manchmal auch etwas
übertrieben, dass jede halbe Stunde die Glocke läutet und man
am Sonntag nie länger als bis ca. neun schlafen kann, weil
dann der Glockenlärm ertönt? Ist das nicht auch etwas
veraltert?

(veraltet, nicht veraltert :smile:

„From time to time complaints are made about the ringing of church bells. It seems strange that a generation which tolerates the uproar of the internal combustion engine and the wailing of the jazz band should be so sensitive to the one loud noise that is made to the glory of God.“

„Von Zeit zu Zeit gibt es Beschwerden über das Läuten von Kirchenglocken. Es erscheint seltsam, dass eine Generation, die den Lärm von Verbrennungsmotoren und das Jaulen von Jazz-Bands toleriert so empfindlich gegenüber dem einzigen lauten Geräusch, das zu Ehren Gottes verursacht wird, sein sollte.“

D. L. Sayern, Vorwort zu „The Nine Tailors“ (1934) - Übersetzung jetzt spontan von mir.

Gruß Bombadil

MfG, IHF

So oft sind die Glocken nicht mehr in Betrieb. Schlimmer ist die Lärmbelästigung vom Minarett, was mehrmals täglich sehr schlimm ist. Das hält wirklich keiner auf Dauer aus.

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Fahr mal nach Jerusalem. Dort hast Du beides zur Genüge.

peter s

wenn mir ein Raucher sagt: Sie stören mich doch auch nicht! dann
ignoriert er damit, dass er mich stört. Und genau das machst
du jetzt auch.

Ich lege auf die Differenzierung Wert: Wenn mein Bürokollege Raucher ist, dann ist das zunächst seine Sache. Wenn er im Büro raucht, dann hat das nichts mit „stören“ zu tun, sondern mit einer gesundheitlichen Einschränkung, die ich nicht hinnehmen muß - ähnliches gilt in Restaurants… Und da ist der Kommentar des Rauchers, der Nichtraucher störe ihn auch nicht, völlig unangebracht. Kirchenglocken stellen aber zumeist keine gesundheitliche Beeinträchtigung dar.
Wenn besagter Kollege nach seiner Raucherpause mit der entsprechenden Fahne zurückkehrt, wenn der Tischnachbar im Wirtshaus nach Zigarette stinkt, dann ist das sicher unangenehm und vielleicht ein Grund, ihn drauf anzusprechen. Aber es ist in aller Regel eben keine gesundheitliche Beeinträchtigung. Auf DIESER (nicht der anderen, gesundheitlichen, nur noch mal zur Sicherheit) Eben liegt m.E. auch das Glockenläuten. Und von daher ist es m.E. ein Thema, über das man reden, das man aber nicht undifferenziert mit dem Rauchen gleichsetzen kann.

Aber eben meine Nicht-Gläubigkeit NICHT.

Ich gebe zu, daß ich oben unglücklich formuliert hatte:

NICHT zu läuten ist aber auch ein Ausdruck von religiösem (Nicht-) Empfinden.

Es hätte heißen müssen: „das Nichtläuten einzufordern ist aber auch ein Ausdruck…“. Denn natürlich ist es Unfug, von Nicht-Gläubigen äußere religiöse Formen ihres Nichtglaubens einzufordern. Mea culpa.

Davon abgesehen hat aber Nicht-Glaube auch wahrnehmbare Auswirkungen auf das Leben - auch wenn diese naheliegender Weise nicht unmittelbar religiöser Natur sind:

Wieso stört einen Christen, dass jemand anderes am Feiertag arbeitet?

Weil es letzten Endes alle unter Zugzwang setzt. Wer als Christ seinen Laden am Sonntag nicht öffnet, hat das Nachsehen, wenn die Konkurrenz munter aufsperrt. Und wer sich als Christ das Recht herausnimmt, sonntags nicht in die Fabrik gehen zu wollen, kann sich mittlerweile schnell einen neuen Arbeitsplatz suchen. Natürlich kann man mit einer gewisse Berechtigung sagen, da muß der Gläubige durch. Aber man darf nicht so tun, als hätte so etwas keinerlei Auswirkungen auf ihn.

Das hat letzten Endes auch etwas mit Toleranz
zu tun.

Stimmt. Dazu gehört aber auch die Toleranz von Leuten wie
dir, die es nicht einmal verstehen, dass es ein Unterschied
ist, ob man still und ohne Laut- oder Sichtäußerung einem
anderen oder gar keinem Glauben anhängt.

Sicher sind die genannten Punkte keine unmittelbare Glaubensausübung wie Gebetsläuten oder Prozessionen durch den Ort. Aber Maschinen, die sonntags laufen, „Kathreinsonntage“ (um nur ein Beispiel für Sonntagsarbeit zu nennen), die die Angestellten der Kaufhäuser am Totensonntag an den Arbeitsplatz binden sind als Folgen des Nicht-Glaubens ebenso wahrnehmbar - und sie treffen die Betroffenen mitunter noch härter, als das Zuhörenmüssen beim Läuten.

Wie gesagt, ich bin gar kein großer Kirchengeläutgegner, aber
deine Argumentation ist ziemlich dreist gegenüber
Nichtchristen.

Das Blatt hat zwei Seiten - und viele „gesellschaftliche“ Forderungen Nicht-Gläubiger, die sich den Geboten der Religionen mit gutem Recht nicht unterwerfen wollen, sind für Gläubige (nicht nur Christen) ähnlich dreist. In einer pluralistischen Gesellschaft wird man über solche Fragen reden müssen - und ich denke nicht, daß eine „Partei“ da das „wir tun niemandem etwas“-Recht automatisch auf ihrer Seite hätte.

Gruß, Martinus…

Speak for yourself
Hallo,

Schlimmer ist
die Lärmbelästigung vom Minarett, was mehrmals täglich sehr
schlimm ist. Das hält wirklich keiner auf Dauer aus.

Millionen (Milliarden?) von Moslems denken da anders drüber.
Und auch wenn ich nach sieben Jahren Saudi Arabien genug vom Land hatte, der Ruf des Muezzin war sicher nicht der Grund dafür.
Glockengeläute (je nachdem wie nah) ist sicher durchdringender als der Ruf des Muezzin (der wird lästig, wenn er von vier Seiten gleichzeitig und asynchron erschallt - was zwar theoretisch nicht erlaubt ist, aber praktisch doch der Fall ist).

Gruß
Elke

Hallo,

Ich lege […] Kirchenglocken stellen aber
zumeist keine gesundheitliche Beeinträchtigung dar.

Nein, aber sie sind ein Störfaktor.

Auf DIESER (nicht der anderen,
gesundheitlichen, nur noch mal zur Sicherheit) Eben liegt m.E.
auch das Glockenläuten. Und von daher ist es m.E. ein Thema,
über das man reden, das man aber nicht undifferenziert mit dem
Rauchen gleichsetzen kann.

Aber deine Argumentationsweise war genau die:
Warum stört dich mein Läuten, wenn mich dein Nicht-Läuten auch nicht stört?
Was mich wiederum störte (die Argumentation). Aber am Rauchen will ich mich nicht festbeißen.

Davon abgesehen hat aber Nicht-Glaube auch wahrnehmbare
Auswirkungen auf das Leben - auch wenn diese naheliegender
Weise nicht unmittelbar religiöser Natur sind:

Wieso stört einen Christen, dass jemand anderes am Feiertag arbeitet?

Sicher sind die genannten Punkte keine unmittelbare
Glaubensausübung wie Gebetsläuten oder Prozessionen durch den
Ort. Aber Maschinen, die sonntags laufen, „Kathreinsonntage“
(um nur ein Beispiel für Sonntagsarbeit zu nennen), die die
Angestellten der Kaufhäuser am Totensonntag an den
Arbeitsplatz binden sind als Folgen des Nicht-Glaubens ebenso
wahrnehmbar - und sie treffen die Betroffenen mitunter noch
härter, als das Zuhörenmüssen beim Läuten.

Aber sie treffen sie nur in ihrer Glaubensausübung.

Das Blatt hat zwei Seiten - und viele „gesellschaftliche“
Forderungen Nicht-Gläubiger, die sich den Geboten der
Religionen mit gutem Recht nicht unterwerfen wollen, sind für
Gläubige (nicht nur Christen) ähnlich dreist.

Beispiel?

In einer
pluralistischen Gesellschaft wird man über solche Fragen reden
müssen - und ich denke nicht, daß eine „Partei“ da das „wir
tun niemandem etwas“-Recht automatisch auf ihrer Seite hätte.

Das habe ich nicht behauptet. Nur fällt mir partout nichts ein ,was ich als Nichtgläubiger fordern würde, außer in Ruhe gelassen zu werden.

Gruß
Elke

Aber sie treffen sie nur in ihrer Glaubensausübung.

Ich verstehe nicht, wie diese Aussage gemeint ist. Wer oder was trifft wen nur in der Glaubensausübung?

und viele „gesellschaftliche“
Forderungen Nicht-Gläubiger, die sich den Geboten der
Religionen mit gutem Recht nicht unterwerfen wollen, sind für
Gläubige (nicht nur Christen) ähnlich dreist.

Beispiel?

Feiertagsarbeit, Areligiosität des Staates.

Nur fällt mir partout nichts
ein ,was ich als Nichtgläubiger fordern würde, außer in Ruhe
gelassen zu werden.

Wo soll - aber das hat mir der Glocken daselbst kaum mehr etwas zu tun - dann die Grenze des „in Ruhe gelassen Werdens“ gezogen werden? Wann immer ein Mensch in einer Gesellschaft mit anderen zusammen lebt, kommt er mit deren Ausdrucksweisen in Berührung. Manche wünschten sich auch, die Punker (oder Anzug- / Kopftuchträgerinnen…) würden sie nicht „optisch“ belästigen, oder die Autos würden weniger Raum einnehmen, …
Wenn eine Kirche, die bislang nicht geläutet hat, das nun pötzlich einführt, dann wäre das sicher eine Entscheidung, die mit den betroffenen Nachbarn besprochen werden muß. Aber eine Kirche, die seit Jahrhunderten läutet, oder das Minarett, von dem der Muezzin seit Urzeiten ruft, abschaffen zu wollen (und in diese Richtung weist ja „in Ruhe gelassen werden“ in seiner letzten Konsequenz), weil man selber mit dem Geläute (oder Gebete) nichts anfangen kann, finde ich (aber das ist nun nur meine persönliche Meinung) heikel.

Gruß, Martinus…