Hi!
Frage in die Runde: Was haltet ihr von Kirchhofs Steuerkonzept?
Kirchhof will:
a) eine Aufhebung aller Ausnahmen und Privilegien
b) die zu versteuernde Summe errechnet sich aus allen Einkünften (Lohn/Gehalt, Zinserträge, Gewinne Selbstständiger bzw. Firmengewinne)
c) einen generellen Freibetrag von 8.000 €
d) die nächsten 5.000 € sind nur zu 60 Prozent zu versteuern
e) die darauf folgenden 5.000 € sind nur zu 80 % zu versteuern
f) es gilt ein konstanter Steuersatz von 25 %
g) jeder erhält eine steuerfreie allgemeine Kostenpauschale von 2.000 €
Bei 1.000 € brutto im Monat macht das aufs Jahr 12.000 €. Davon sind 8.000 € steuerfrei. Bleiben 4.000 €. Weitere 2.000 € fallen unter die allgemeine Kostenpauschale. Bleiben 2.000 €. Die fallen in die unter d) genannten 5.000 €, werden also nur zu 60% steuerpflichtig. 60% von 2.000 € sind 1.200 €. Die werden mit 25% versteuert. Macht eine Steuerlast von 300 €, ergo 300 € Jahressteuer auf 12.000 € Jahresgehalt.
Bei 36.000 € im Jahr (3.000 € im Monat) gilt: abzgl. 8.000 € steuerfrei und 2.000 € Kostenpauschale bleiben 26.000 €. Von den ersten 5.000 € bleiben 2.000 € steuerfrei (60%-Regel), von den nächsten 5.000 € bleiben 1.000 € steuerfrei (80%-Regel). Bleiben als zu versteuernde Summe 23.000 € (zu 25% macht das 5.750 € Steuern).
So habe ich zumindest das Kirchhofsche Steuerkonzept verstanden.
Ist dieses Steuerkonzept akzeptabel? Kann so ein Steuerkonzept insbesondere in Sicht auf die Abschaffung aller Ausnahmen und Privilegien durchgesetzt werden?
Mir ist z.B. nicht klar, was Kirchhof mit Ausnahmen und Privilegien meint.
Beispiel:
Ein Arbeitnehmer kann im Modell Kirchhof keine Werbungskosten mehr in Anrechnung bringen (Fahrten zur Arbeitsstätte, Beiträge zur Gewerkschaft, Fachliteratur, Arbeitskleidung). So würde ich jedenfalls Kirchhofs Aussage verstehen.
Ein Selbstständiger/Freiberufler wird aber sehr wohl Ausgaben für Fachliteratur u.ä. als Kosten verbuchen und somit den steuerpflichtigen Gewinn mindern können.
Wie seht ihr das?
Grüße
Heinrich