Besser: nichtkirchliche Bestattung trotz Taufe!
Hallo Allu,
Aber war es nicht so, daß ein Mensch für eine kirchliche
Beerdigung getauft sein muß?
Bei den Katholiken schon.
Hab zumindest noch nichts anderes vernommen.
Also ich verstehe eine Trauerfeier ja als Veranstaltung für die Hinterbliebenen. Der/Die Verstorbene hat da bestimmt nichts mehr von und es juckt ihn auch nicht mehr.
Deshalb sollten sich alle lieber einen Verein suchen, der die Beerdigung verstorbener Angehörige im Einvernehmen mit diesen nach den Bedürfnissen der Trauernden gestaltet.
Meiner Erfahrung nach ist die katholische Kirche aber für die Erbringung solcher Dienstleistungen, die eigentlich zu ihrem Kerngeschäft gehören sollten, sowieso vollkommen ungeeignet.
Daher sollte man sich als trauernder Hinterbliebener, der man ja höchstwahrscheinlich irgendwann mal wird, bei Zeiten Alternativen suchen.
Katholische Priester pflegen sich für ihre Trauerrede nämlich in aller Regel noch nicht einmal über das Leben des/der Verstorbenen zuvor zu informieren:
Bei der Beerdigung meines Zeit seines Lebens äußerst frommen katholischen Großvaters, der mit Mitte Achtzig starb, hielt der Priester irgendeinen Sermon nochmal, den er gerade bei der vorigen Beerdigung eines in den Mittzwanzigern an einem Motorradunfall Gestorbenen gehalten hatte, weil ihm gerade nichts anderes einfiel.
Bei meiner Großmutter, die ein paar Jahre darauf verstarb, kam der Priester eine halbe Stunde zu spät, weil er den Termin „verschwitzt“ hatte und erst telefonisch daran erinnert werden musste, als schon alle in der Trauerhalle versammelt waren.
Selbstverständlich hatte die Rede des Priesters dann auf die Schnelle auch kenerlei Bezug zu meiner Großmutter.
Eine katholische Trauerfeier ist für die Angehörigen wirklich ein peinliches Trauerspiel. Das würde ich mir als Angehöriger sowieso nicht freiwillig antun, aber man muss dieses Opfer ja leider meist bringen, wenn der verstorbene Anverwandte oder Bekannte Katholik war, das Begräbnis egoistischerweise nach katholischem Ritus festgelegt hat und man ihm dennoch die letzte Ehre erweisen will.
Von Seiten der katholischen Kirche fällt die „Ehrerbietung“ gegenüber verstorbenen Mitgliedern jedenfalls nach meiner bisherigen Erfahrung sehr dürftig aus.
Gruß Gernot