Kirchliche und religionsfreie Orgs

Denn es ist kaum denkbar, dass ein
glaubensloser Angestellter motiviert im „Weinberg des Herrn“
arbeitet,

Ist das kaum denkbar für Dich? oder ist das Satire?

Natürlich ernst! Wenn jemand (für ihn) sinnlose Arbeit verrichtet muß - und für einen Glaubenslosen kann kirchliche Arbeit keinen Sinn machen - kommt höchstens Dienst nach Vorschrift 'raus.

ebenso wie ein Bündnis-Grüner im Kernkraftwerk.

Warum nicht? Ausserdem wird er nicht davon abgehalten dort zu
arbeiten!

Da wäre ich mir gar nicht so sicher! Auch hier stellt sich die Sinnfrage für den Arbeitnehmer.

ABER, um mal bei den lustigen Beispielen zu bleiben,

Was für lustige Beispiele?

was soll
ein „normaler“ religionsfreier Unternehmer von einem
potentiellen Angestellten halten, der wirklich z.B.
Kirchensteuer bezahlen will?!

Kann jedem Arbeitgeber egal sein, was der Angestellte mit seinem Geld macht.
Du änderst plötzlich die Argumentation. Ursprünglich hast Du moniert, dass die Kirche Arbeitnehmer entläßt wenn sie sich Scheiden lassen u.ä.

Quasi offiziell eine
Organisation unterstützt, die eventuell gegen den Unternehmer
vorgeht.

Mit dieser Organisation kannst Du nicht die Kirchen meinen, denn die sind nicht Unternehmerfeindlich.

Ausserdem, wer will jemanden einstellen, der
offiziell an Wunder glaubt?

Nach Wunderglauben wird beim Einstellungsgespräch nicht gefragt. Da zählen Zeugnisse und Arbeitsproben.

Und
wenn er gegen die Regeln bzw. Zielsetzungen seiner Kirche oder
seines Arbeitgegebs verstößt, dann ist es natürlich nicht
karrierefördernd.

Wenn die Regeln aber verfassungswidrig sind, sollte das nicht
kirchenfördernd bzw. arbeitgeberfördernd sein!!!

Dann wird es den Betrieb auch nicht lange geben, dafür sorgt der Verfassungsschutz. Die Kirchen dagegen gibt es schon seit Jahrhunderten, eine sogar seit 2000 Jahren!

Heute muß sich selbst ein
Daimler-Beschäftigter von seinem Arbeitgeber fragen lassen,
warum er einen Opel fährt und keine A-Klasse!

Wer denn? Hört sich so an, als ob Du dafür Verständnis
hättest?

Es gibt eine alte deutsche Volksweisheit bzw. -erkenntnis: Wess’ Brot ich ess’, dess’ Lied ich sing! Und die Engländer sagen: Who pays the piper, calls the tune!

Wolfgang D.

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Denn es ist kaum denkbar, dass ein
glaubensloser Angestellter motiviert im „Weinberg des Herrn“
arbeitet,

Ist das kaum denkbar für Dich? oder ist das Satire?

Natürlich ernst! Wenn jemand (für ihn) sinnlose Arbeit
verrichtet muß - und für einen Glaubenslosen kann kirchliche
Arbeit keinen Sinn machen - kommt höchstens Dienst nach
Vorschrift 'raus.

Also ich finde das total lustig und zwar auch wegen Deinem letzten Satz hier im Beitrag.

Es gibt eine alte deutsche Volksweisheit bzw. -erkenntnis:
Wess’ Brot ich ess’, dess’ Lied ich sing! Und die Engländer
sagen: Who pays the piper, calls the tune!

Du sagst also, einer, der so tut als ob er christlich wäre, arbeitet besser als einer dem Religion egal ist und der einfach, in dem Beispiel, sein Soll erfüllen will. Das ist doch lächerlich.

ebenso wie ein Bündnis-Grüner im Kernkraftwerk.

Warum nicht? Ausserdem wird er nicht davon abgehalten dort zu
arbeiten!

Da wäre ich mir gar nicht so sicher! Auch hier stellt sich die
Sinnfrage für den Arbeitnehmer.

Woher kannst Du aufgrund der Parteizugehörigkeit auf die persönliche Meinung des Arbeitnehmers zu einer speziellen Frage schließen?

Einen grünen Atomtechniker, der mit seiner Arbeit sicherstellen will, dass die besten Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind, die es gibt, kannst Du Dir wohl nicht vorstellen.

ABER, um mal bei den lustigen Beispielen zu bleiben,

Was für lustige Beispiele?

was soll
ein „normaler“ religionsfreier Unternehmer von einem
potentiellen Angestellten halten, der wirklich z.B.
Kirchensteuer bezahlen will?!

Kann jedem Arbeitgeber egal sein, was der Angestellte mit
seinem Geld macht.
Du änderst plötzlich die Argumentation. Ursprünglich hast Du
moniert, dass die Kirche Arbeitnehmer entläßt wenn sie sich
Scheiden lassen u.ä.

Das haben andere aufgeführt. Ich moniere alles, was gegen mein Gerechtigkeitsempfinden geht.

Quasi offiziell eine
Organisation unterstützt, die eventuell gegen den Unternehmer
vorgeht.

Mit dieser Organisation kannst Du nicht die Kirchen meinen,
denn die sind nicht Unternehmerfeindlich.

Du bist der Kracher! Es gibt TAUSEND Unternehmen, die Dinge produzieren, die gegen die christliche Lehre gehen. Pillen? Kondome? Abtreibungsgeräte?
Waffen fallen übrigens nicht darunter.

Ausserdem, wer will jemanden einstellen, der
offiziell an Wunder glaubt?

Nach Wunderglauben wird beim Einstellungsgespräch nicht
gefragt. Da zählen Zeugnisse und Arbeitsproben.

Also nun auf einmal zählt doch die QUALIFIKATION. Wird also bei der Caritas nicht gefragt, ob man katholisch ist? Du widersprichst Dir in einer Tour. Macht kein Spass, ehrlich.

Und
wenn er gegen die Regeln bzw. Zielsetzungen seiner Kirche oder
seines Arbeitgegebs verstößt, dann ist es natürlich nicht
karrierefördernd.

Wenn die Regeln aber verfassungswidrig sind, sollte das nicht
kirchenfördernd bzw. arbeitgeberfördernd sein!!!

Dann wird es den Betrieb auch nicht lange geben, dafür sorgt
der Verfassungsschutz. Die Kirchen dagegen gibt es schon seit
Jahrhunderten, eine sogar seit 2000 Jahren!

Voodoo gibt es mindestens genauso lang. Tradition geht wohl über Fortschritt. Das ist nicht nur konservativ…das ist ja rückschrittlich!

Heute muß sich selbst ein
Daimler-Beschäftigter von seinem Arbeitgeber fragen lassen,
warum er einen Opel fährt und keine A-Klasse!

Wer denn? Hört sich so an, als ob Du dafür Verständnis
hättest?

Es gibt eine alte deutsche Volksweisheit bzw. -erkenntnis:
Wess’ Brot ich ess’, dess’ Lied ich sing! Und die Engländer
sagen: Who pays the piper, calls the tune!

Genau! Und damit die Unternehmer bzw. Arbeitgeber es nicht gar zu doll treiben mit ihrer moralisch ethischen Ausbeute gibt es GESETZE!

Eencockniedo

Also wie gesagt: Wo katholisch drauf steht, da muss auch
katholisch drin sein. Da möchte ich mich als Kunde (z.B. Vater
eines Kindes im Kindergarten) auch verlassen können.

Darum geht es imho hier nicht. Wenn es sich um Privatkindergärten dreht, sind es autonome Unternehmen, denen niemand bei der Wahl der Mitarbeiter dreinreden darf. Der Stein des Anstoßes ist die Verquickung sgn. „Tendenzbetriebe“ mit dem Staat und Steuermitteln aller.

Gruß
dataf0x

Kann denn nicht mal jemand in Bezug auf GG3 und eventuell
europäischen Gesetzesgrundlagen dagegen klagen?

Du kannst ein eigenes Krankenhaus als freies Unternehmen gründen, in dem nur Religionslose und Atheisten arbeiten dürfen. Wenn es genügend Nachfrage gibt, dann wird das Problem von selbst lösen. Allerdings sehe ich da schwarz, da die Mehrheit eben doch nichts dagegen hat, in einem bekenntnisorientierten Krankenhaus zu liegen. Wen wundert es - es handelt sich um ein christliches Land. Was würdest du da erwarten?

Gruß
dataf0x

Du kannst ein eigenes Krankenhaus als freies Unternehmen
gründen, in dem nur Religionslose und Atheisten arbeiten
dürfen.

Wie kommst Du gerade auf Krankenhaus? Mir reicht schon eine Stiftung, die nur ehrenamtliche religionsfreie Mitarbeiter hat.

Wenn es genügend Nachfrage gibt, dann wird das Problem
von selbst lösen. Allerdings sehe ich da schwarz, da die
Mehrheit eben doch nichts dagegen hat, in einem
bekenntnisorientierten Krankenhaus zu liegen. Wen wundert es -
es handelt sich um ein christliches Land. Was würdest du da
erwarten?

Aber um mal bei Deinem Beispiel zu bleiben. Ich glaube Du unterschätzt gewaltig die Möglichkeiten des Marketing.

Mein Krankenhaus würde ich ausserdem erstmal im Osten aufmachen, damit die religiöse Minderheit die gerne einen Arbeitsplatz will, schön diskriminiert wird. Denn das Recht zur Diskriminerung hast Du mir ja mit Deinem Beitrag gerade gegeben!

Eencockniedo

Auch bei einer Einrichtung, die durch allgemeine Steuern finanziert wird, möchte ich mich drauf verlassen, dass drin ist, was drauf steht, denn es ist ja der Staat, der sich der kirchlicherseits bedienen läßt.

An und für sich ist der Staat, der Verwalter der „Steuermittel aller“, ja sehr froh, dass die Kirchen ihm bei den Kindergärten so tatkräftig (und auch mit Geld) unter die Arme greift. Es ist ein Unternehmen durch das beide Seiten profitieren. Die Kindergärten, die die Kirchen aus finanziellen Gründen abgeben müssen/wollen, wollen die Kommunen gar nicht haben, weil erhebliche Kosten auf sie zukämen, die bislang die Kirchenensteuerzahler trugen.

Problematisch wird es, wenn es in einer Region ausschließlich konfessionelle Einrichtungen gibt. Aber da besteht m.E. der Regulierungsauftrag bei den staatlichen Behörden. Die müssen dafür sorgen, dass es sowohl für Angestellte wie auch für „Kunden“ genügend staatliche Einrichtungen gibt.
Markus

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Einen grünen Atomtechniker, der mit seiner Arbeit
sicherstellen will, dass die besten Sicherheitsvorkehrungen
getroffen sind, die es gibt, kannst Du Dir wohl nicht
vorstellen?

Also ich kenn keinen.
Wenn ich dich aber richtig verstehe, eencockniedo, dann ist deine Position: Religion ist Privatsache, so wie meine sexuelle Orientierung oder für welche Partei ich am Wahlsonntag mein Kreus mache, und dass hat nichts mit meiner Arbeit zu tun.

Ich glaube, dass es in vielen Bereichen so ist, wie du es beschreibst, katholische oder atheistische Winzer können guten oder schlechen Wein machen, das Bekenntnis spielt da keine Rolle.
Selbst wenn der Winzer seinen Wein biodynamisch anbaut und bei Vollmond Kuhhörner mit Dung vergräbt, muss der „Knecht“, der ihm dabei hilft, nicht daran glauben. Der Winzer selbst, sollte aber schon glaubhaft vertreten können, dass er von der Wirksamkeit seiner Kuhhörner überzeugt ist und auch der Knecht sollte soweit loyal sein, dass er bei Weinproben keine Witze über nach Kuhdung schmeckenden Wein macht.
Übertragen auf ein kath. Krankenhaus heisst das: Eine Krankenschwester muss nicht ungedingt katholisch sein, um eine gute Spritze zu setzen. Die Chefetage sollte sich aber schon mit dem christlichen Menschenbild identifizieren und auch die Überzeugung des Trägers „tragen“, damit sich eine entsprechende Unternehmenskultur entwickeln kann.

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Mein Krankenhaus würde ich ausserdem erstmal im Osten
aufmachen, damit die religiöse Minderheit die gerne einen
Arbeitsplatz will, schön diskriminiert wird. Denn das Recht
zur Diskriminerung hast Du mir ja mit Deinem Beitrag gerade
gegeben!

Diese patzige Antwort soll wohl bedeuten, daß der Zweck kirchlicher Einrichtungen die Diskriminierung anderer wäre oder dieses zumindest absichtlich geschähe. Das halte ich für kindisch. Jedes Unternehmen kann sich seine Mitarbeiter aussuchen wie es ihm beliebt. Die einzige Richtlinie ist der Gewinn. Das Problem bei Tendenzbetrieben ist einzig und allein die staatliche Unterstützung. Fiele die weg, könnte man sich es wahrscheinlich nicht mehr leisten, Mitarbeiter nur nach Gesinnung einzustellen.

Gruß
dataf0x

Auch bei einer Einrichtung, die durch allgemeine Steuern
finanziert wird, möchte ich mich drauf verlassen, dass drin
ist, was drauf steht, denn es ist ja der Staat, der sich der
kirchlicherseits bedienen läßt.

Stimmt. Das sehe ich auch so. In diesem Thread passiert dasselbe wie bei der Kirchensteuerdebatte. Es wird auf den Falschen eingedroschen. „Schuld“ sind nicht Kirchen sondern der Staat. Entweder man will eine totale Trennung von Staat und Religion oder eben nicht. Beides kann erwünschte Wirkungen haben, aber dann muß man die Nebenwirkungen auch in Kauf nehmen.

Gruß
dataf0x

Hallo,

Die Chefetage sollte sich aber schon
mit dem christlichen Menschenbild identifizieren und auch die
Überzeugung des Trägers „tragen“, damit sich eine
entsprechende Unternehmenskultur entwickeln kann.

Es geht aber hier gar nicht um die Chefetage, sondern um alle Angestellten. Die Besetzung der Chefetage unterliegt auch in sekularen Betrieben wesentlich weniger restriktiven Gesetzen, eben weil der Gesetzgeber erkannt hat, dass Unternehmer und Firmenleiter „miteienander können“ müssen.
Das ich, sollte ich bei einem kirchlichen Träger arbeiten, nicht gerade über die Kirche lustig machen sollte oder, wie ich, die Kirche extrem kritisieren sollte, versteht sich von allein. Wenn ich streng gläubiger Christ bin, werde ich auch nicht im Bordell arbeiten.

Grüße,

Anwar

Hallo Markus,

Auch bei einer Einrichtung, die durch allgemeine Steuern
finanziert wird, möchte ich mich drauf verlassen, dass drin
ist, was drauf steht, denn es ist ja der Staat, der sich der
kirchlicherseits bedienen läßt.

Kirchliche Einrichtungen unterscheiden sich sehr häufig nicht von nicht-krichlichen, was die inhaltliche Arbeit betifft. Von den kirchlichen Mitarbeitern wird meist - rein formal - die Kirchenmitgliedschaft verlangt. Da es ein formaler Akt ist, der inhaltlich nicht abgedeckt ist, ist dieses Procedere für Außenstehende nicht verständlich, weil sich - wie bereits von anderen bemerkt - eine Monopolstellung ergeben kann.

An und für sich ist der Staat, der Verwalter der „Steuermittel
aller“, ja sehr froh, dass die Kirchen ihm bei den
Kindergärten so tatkräftig (und auch mit Geld) unter die Arme
greift. Es ist ein Unternehmen durch das beide Seiten
profitieren. Die Kindergärten, die die Kirchen aus
finanziellen Gründen abgeben müssen/wollen, wollen die
Kommunen gar nicht haben, weil erhebliche Kosten auf sie
zukämen, die bislang die Kirchenensteuerzahler trugen.

Es sind nicht nur unbedingt Kirchensteuerkosten. Wenn der Staat in einer städtischen Einrichtung einer Kindergärtnerin Tarif BAT Vb zahlt, dann bekommt die Kindergärtnerin mehr raus als wenn sie von der Kirche nach BAT Vb bezahlt wird, weil der Kirchentarif nur an den BAT angeglichen ist. Der Staat fährt nicht deshalb mit von der Kirche betriebenen Sozialeinrichtungen billiger, weil da so viel Kirchensteuer reinfließt, sondern weil man jede Menge einspart dadurch, daß der „angeglichene“ Kirchentarif halt billiger ist. Ein Deal, der beiden entgegenkommt.

Problematisch wird es, wenn es in einer Region ausschließlich
konfessionelle Einrichtungen gibt. Aber da besteht m.E. der
Regulierungsauftrag bei den staatlichen Behörden. Die müssen
dafür sorgen, dass es sowohl für Angestellte wie auch für
„Kunden“ genügend staatliche Einrichtungen gibt.

Es gibt keine staatliche Verpflichtung dafür zu sorgen, daß immer im gleichen Maß nicht kirchliche Einrichtungen zur Verfügung stehen.
Es gilt das Subsidiaritätsprinzip! Will heißen: Wenn im Stadtteil XY der Bedarf für einen Kindergarten da ist, dann haben die öffentlichen Stellen (Stadt, Landkreis etc.) erst einmal die in Frage kommenden freien Träger (AWO, Caritas, Diakonie, DPVW etc.) zu fragen. Nur wenn diese ablehnen, dann muß die Stadt / der Landkreis tätig werden.
Wollen AWO und Caritas, dann müssen beide ein Konzept vorlegen und es entscheidet sich zwischen diesen beiden, wer Betreiber wird.

Viele Grüße

Iris

Hallo Eencockniedo,

auch der humanistische Verband ist Betreiber von sozialen Einrichtungen, ob nun Hospiz oder Betreuungsverein etc.

Bei den Stellenbesetzungen kommen nur Mitarbeiter, die keine konfessionellen Bindungen haben, zum Zug.

Viele Grüße

Iris

Überraschung!
Hallo!

auch der humanistische Verband ist Betreiber von sozialen
Einrichtungen, ob nun Hospiz oder Betreuungsverein etc.

Bei den Stellenbesetzungen kommen nur Mitarbeiter, die keine
konfessionellen Bindungen haben, zum Zug.

Es wäre super, wenn Du Deine Aussage „belegen“ könntest. Denn das wäre in der Tat ein Wende in der gesamten Diskussion.

Eencockniedo

Hallo Markus,

Auch bei einer Einrichtung, die durch allgemeine Steuern
finanziert wird, möchte ich mich drauf verlassen, dass drin
ist, was drauf steht, denn es ist ja der Staat, der sich der
kirchlicherseits bedienen läßt.

Kirchliche Einrichtungen unterscheiden sich sehr häufig nicht
von nicht-krichlichen, was die inhaltliche Arbeit betifft. Von
den kirchlichen Mitarbeitern wird meist - rein formal - die
Kirchenmitgliedschaft verlangt. Da es ein formaler Akt ist,
der inhaltlich nicht abgedeckt ist, ist dieses Procedere für
Außenstehende nicht verständlich, weil sich - wie bereits von
anderen bemerkt - eine Monopolstellung ergeben kann.

Wie kannst du dieses Behauptung belegen?
ZDF? (Zahlen, Daten, Fakten?)

An und für sich ist der Staat, der Verwalter der „Steuermittel
aller“, ja sehr froh, dass die Kirchen ihm bei den
Kindergärten so tatkräftig (und auch mit Geld) unter die Arme
greift. Es ist ein Unternehmen durch das beide Seiten
profitieren. Die Kindergärten, die die Kirchen aus
finanziellen Gründen abgeben müssen/wollen, wollen die
Kommunen gar nicht haben, weil erhebliche Kosten auf sie
zukämen, die bislang die Kirchenensteuerzahler trugen.

Es sind nicht nur unbedingt Kirchensteuerkosten. Wenn der
Staat in einer städtischen Einrichtung einer Kindergärtnerin
Tarif BAT Vb zahlt, dann bekommt die Kindergärtnerin mehr raus
als wenn sie von der Kirche nach BAT Vb bezahlt wird, weil der
Kirchentarif nur an den BAT angeglichen ist. Der Staat fährt
nicht deshalb mit von der Kirche betriebenen
Sozialeinrichtungen billiger, weil da so viel Kirchensteuer
reinfließt, sondern weil man jede Menge einspart dadurch, daß
der „angeglichene“ Kirchentarif halt billiger ist. Ein Deal,
der beiden entgegenkommt.

Das ist mir neu. Dürfte aber spätestens jetzt mit dem neuen Tarifrecht Makulatur sein. Oder werden Erzieherinen von katholischen Trägern anders eingruppiert als andere?
Und mal angenommen es wäre so, wo liegt der Vorteil, da ja kein Gewinn erwirtschaftet wird?

Problematisch wird es, wenn es in einer Region ausschließlich
konfessionelle Einrichtungen gibt. Aber da besteht m.E. der
Regulierungsauftrag bei den staatlichen Behörden. Die müssen
dafür sorgen, dass es sowohl für Angestellte wie auch für
„Kunden“ genügend staatliche Einrichtungen gibt.

Es gibt keine staatliche Verpflichtung dafür zu sorgen, daß
immer im gleichen Maß nicht kirchliche Einrichtungen zur
Verfügung stehen.
Es gilt das Subsidiaritätsprinzip! Will heißen: Wenn im
Stadtteil XY der Bedarf für einen Kindergarten da ist, dann
haben die öffentlichen Stellen (Stadt, Landkreis etc.) erst
einmal die in Frage kommenden freien Träger (AWO, Caritas,
Diakonie, DPVW etc.) zu fragen. Nur wenn diese ablehnen, dann
muß die Stadt / der Landkreis tätig werden.
Wollen AWO und Caritas, dann müssen beide ein Konzept vorlegen
und es entscheidet sich zwischen diesen beiden, wer Betreiber
wird.

„Es entscheidet sich“ bedeutet doch, dass so weit ich weiß, die Kommune entscheidet, und dass heißt m.E, wer die Vielfalt will, sollte sich bei seiner Kommune melden und diese dort einfordern.

Viele Grüße

Iris

Hallo,

Die Chefetage sollte sich aber schon
mit dem christlichen Menschenbild identifizieren und auch die
Überzeugung des Trägers „tragen“, damit sich eine
entsprechende Unternehmenskultur entwickeln kann.

Es geht aber hier gar nicht um die Chefetage, sondern um alle
Angestellten. Die Besetzung der Chefetage unterliegt auch in
sekularen Betrieben wesentlich weniger restriktiven Gesetzen,
eben weil der Gesetzgeber erkannt hat, dass Unternehmer und
Firmenleiter „miteienander können“ müssen.

Verstehe ich jetzt nicht. Ich hab doch geschrieben, dass nicht alle Angestellten katholisch sein müssen. Wo ist das Problem???

Markus

Hier Zuerst…
Hallo nochmal!

Es wäre super, wenn Du Deine Aussage „belegen“ könntest. Denn
das wäre in der Tat ein Wende in der gesamten Diskussion.

Konnte vor Neugier nicht warten und habe telefonisch nachgefragt! UND es ist tatsächlich so, wie Du sagst!

Ich habe aus Interesse auch gleich per email nach einer Stellungnahme angefragt, auf welcher gesetzlichen Basis das gemacht wird!

Eencockniedo

Hallo,

Verstehe ich jetzt nicht. Ich hab doch geschrieben, dass nicht
alle Angestellten katholisch sein müssen. Wo ist das
Problem???

Mag sein, dass das Deine Meinung ist, sie entsprcht aber nicht den momentanen Regelungen, da muss selbst die Klofrau katholisch sein.

Grüße,

Anwar

Hallo Markus,

Wie kannst du dieses Behauptung belegen?
ZDF? (Zahlen, Daten, Fakten?)

durch meine langjährige Aus-, Fortbildungs- und Supervisionstätigkeit für sozialpädagogische Fachkräfte unterschiedlicher Träger in acht Bundesländern habe ich reichlich Einblicke in diesen Bereich bekommen.

Das ist mir neu. Dürfte aber spätestens jetzt mit dem neuen
Tarifrecht Makulatur sein. Oder werden Erzieherinen von
katholischen Trägern anders eingruppiert als andere?
Und mal angenommen es wäre so, wo liegt der Vorteil, da ja
kein Gewinn erwirtschaftet wird?

Wie bereits gesagt: Eingruppiert werden sie analog z.B. Bat Vb, aber die Kirche bezahlt „angeglichen an BAT“. Für die Arbeitnehmerin kommt unter dem Strich bei kirchens weniger raus, was dann dem Staat, der die Stellen - auch bei der Kirche großenteils finanziert - weniger kostet.

Es gibt keine staatliche Verpflichtung dafür zu sorgen, daß
immer im gleichen Maß nicht kirchliche Einrichtungen zur
Verfügung stehen.
Es gilt das Subsidiaritätsprinzip! Will heißen: Wenn im
Stadtteil XY der Bedarf für einen Kindergarten da ist, dann
haben die öffentlichen Stellen (Stadt, Landkreis etc.) erst
einmal die in Frage kommenden freien Träger (AWO, Caritas,
Diakonie, DPVW etc.) zu fragen. Nur wenn diese ablehnen, dann
muß die Stadt / der Landkreis tätig werden.
Wollen AWO und Caritas, dann müssen beide ein Konzept vorlegen
und es entscheidet sich zwischen diesen beiden, wer Betreiber
wird.

„Es entscheidet sich“ bedeutet doch, dass so weit ich weiß,
die Kommune entscheidet, und dass heißt m.E, wer die Vielfalt
will, sollte sich bei seiner Kommune melden und diese dort
einfordern.

Die Vielfalt kannst Du dann schon wollen. Ob Deinem Anliegen dann entsprochen wird, ist eine andere Frage.

Viele Grüße

Iris

Es gibt eine alte deutsche Volksweisheit bzw. -erkenntnis:
Wess’ Brot ich ess’, dess’ Lied ich sing! Und die Engländer
sagen: Who pays the piper, calls the tune!

Du sagst also, einer, der so tut als ob er christlich wäre,
arbeitet besser als einer dem Religion egal ist und der
einfach, in dem Beispiel, sein Soll erfüllen will. Das ist
doch lächerlich.

Das heißt es nicht, sondern: Wenn ich irgendwo angestellt bin, dann bin ich loyal zu meinem Arbeitgeber (weil, wenn ich es nicht bin, ich fliegen könnte). Wie’s in mir aussieht, ist ne andre Sache.
Ich habe den Eindruck, Du willst nur mißverstehen und Ansichten verdrehen, die nicht auf Deiner Linie liegen. Daher obigen Sachverhalt nochmals mit anderen Worten:
Wenn ich bei Ford beschäftigt bin und überall verkünde, Opel baut bessere Autos - dann werde ich ein Probleme mit meinem Arbeitgeber bekommen, auch wenn ich von der Richtigkeit meiner Behauptung überzeugt wäre. Halte ich den Mund oder behaupte - gegen meine Überzeugung - Fordautos sind Spitze, dann ist alles ok. Verstanden, was ich meinte?

ebenso wie ein Bündnis-Grüner im Kernkraftwerk.

Warum nicht? Ausserdem wird er nicht davon abgehalten dort zu
arbeiten!

Da wäre ich mir gar nicht so sicher! Auch hier stellt sich die
Sinnfrage für den Arbeitnehmer.

Woher kannst Du aufgrund der Parteizugehörigkeit auf die
persönliche Meinung des Arbeitnehmers zu einer speziellen
Frage schließen?

Einen grünen Atomtechniker, der mit seiner Arbeit
sicherstellen will, dass die besten Sicherheitsvorkehrungen
getroffen sind, die es gibt, kannst Du Dir wohl nicht
vorstellen.

Am Sonntag mich vor den Castor-Zug werfen und am Montag Brennelemente abstauben? Warum nicht! Diese Verhaltenseise erinnert mich an die Nazis: Waren alle in der Partei um das Schlimmste zu verhüten - waren alle Widerstandskämpfer!

ABER, um mal bei den lustigen Beispielen zu bleiben,

Was für lustige Beispiele?

was soll
ein „normaler“ religionsfreier Unternehmer von einem
potentiellen Angestellten halten, der wirklich z.B.
Kirchensteuer bezahlen will?!

Kann jedem Arbeitgeber egal sein, was der Angestellte mit
seinem Geld macht.
Du änderst plötzlich die Argumentation. Ursprünglich hast Du
moniert, dass die Kirche Arbeitnehmer entläßt wenn sie sich
Scheiden lassen u.ä.

Das haben andere aufgeführt. Ich moniere alles, was gegen
mein Gerechtigkeitsempfinden geht.

Ach ja, Michael Kolhas! Pass auf auf, dass Du in einer globalisierten Welt nicht zum Don Quichote wirst!

Quasi offiziell eine
Organisation unterstützt, die eventuell gegen den Unternehmer
vorgeht.

Mit dieser Organisation kannst Du nicht die Kirchen meinen,
denn die sind nicht Unternehmerfeindlich.

Du bist der Kracher! Es gibt TAUSEND Unternehmen, die Dinge
produzieren, die gegen die christliche Lehre gehen. Pillen?
Kondome? Abtreibungsgeräte?

Die Kirche äußert sich nicht über die Herstellung, sondern gegen die Anwendung!

Wolfgang D.

Tut mir leid, aber das ist schlichtweg falsch!
Ich selbst arbeite z.B. mit einer Muslimin zusammen, die Fachreferentin bei der Caritas ist.
Mit Gruß
Markus

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]