Klassenfahrten - Fahrtziele "um die Ecke"

Hallo,
es geht um Klassenfahrten.
Der Klassenlehrer der Klasse des Kindes organisiert z.B. „mehrere Tage Köln“ und will da auch noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin. Wir - und die Schule - befinden uns keine 50 km davon entfernt. Das hat zu meiner Zeit vielleicht für einen Tagesausflug getaugt. Andere Klassen (mit anderen Klassenlehrern) fahren auf Nordseeinseln oder gar noch weiter weg.
Liegt das an dem Lehrer? Müssen die Lehrer die Fahrt selbst bezahlen?
Es kann dann bspw. ja nicht sein, dass die Frage, wo die Kinder hinfahren von der privaten finanziellen Situation oder Motivation des Lehrers abhängig sind.

Vielen Dank schon mal für Hinweise
Sammy

Genau aber von der finanziellen Situation anderer Kinder in der Klasse und das wäre ein gewichtiges Argument. ramses90

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Genau! Wir waren ja schon in Venedig. Dann muss es heutzutage doch mindestens New York sein. Besser Sydney.
Oder anders gefragt: wie begründet der Lehrer das denn? „Zu meiner Zeit“ waren die Ziele von Klassenfahrten durchaus Gegenstand längerer, heißer Diskussionen - sowohl in der Klasse als auch an Elternabenden und (so meinte ich damals rauszuhören) auch im Lehrerzimmer.

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Und Köln ist ja nun eine Gegend, wo man durchas mehrere Tage verbringen kann ohne sich zu langweilen. Sicher, heutzutage erwarten die Schüler bei solchen Gelegenheiten eine Kreuzfahrt, aber obs das wirklich braucht… Man kann in Köln das für solche Touren obligate Kulturprogramm einbauen, sich aber ebenso in moderatem Umfang der lokalen Braukultur widmen und erörtern, ob es wirklich notwendig ist, Kölsch ins Pferd zurückzuschütten…

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Hört mich jemand jubeln darüber, dass es offensichtlich wieder Lehrer gibt, die bezahlbare Klassenfahrten veranstalten? Falls nicht, jubele ich hiermit noch mal lauter.

Klassenfahrten haben weder den Sinn das Bedürfnis der Eltern nach Fernreisen ihrer Kinder zu befriedigen noch das der Lehrer, sondern sollen den Zusammenhalt in der Gemeinschaft stärken, womöglich noch mit etwas Kultur verbunden. Dazu kann man auch gern mal nach Köln fahren (wenige Städte in Deutschland sind so geschichtsträchtig!) oder auch nach Pusemuckel.

Zu meiner Zeit (ok, schon ein paar Tage her, wird aber dadurch nicht verkehrter) führen wie ins Landschulheim ins Hochsauer- oder Münsterland. Die Schulen aus dem Nachbarstädtchen hatten ein Schullandheim auf Wangeroge. Die Erlebnisse an diesen Orten sind noch Jahrzehnte danach präsent, waren also nachhaltig.

Was will man mehr?

Gruß
Ann da Cava

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Naja, Köln ist ziemlich geschichtsträchtig und reine Spaßfahrten sind eher nicht der Sinn einer Klassenfahrt.

Meine Klassenfahrten hatten übrigens alle Ziele in einem 50 km Radius, da war und ist genauso Dorf wie hier. Bei einer waren wir sogar 10 km von jeglicher Zivilisation entfernt!! Geschadet hat es nicht, war 'ne coole Zeit.

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Es geht nicht um Kreuzfahrten.
„Wangerooge“ (um mal bei dem Beispiel zu bleiben) kenne ich sogar auch.
In der „Größenordnung“ bewegen sich z.B. Parallelklassen.
Ad Elternbudget: Das wurde auf der Ebene noch nicht mal diskutiert!

Die anderen „Einlassungen“ zu diesem Thread („Sydeney“ usw.) stufe ich als politisch ein.
…nützt mir nichts und will auch nicht dort verortet werden. Auch eine „Neiddiskussion“ blende ich vorab aus.

Zu meiner Zeit lief das alles völlig anders (besser). Das mit dem „geschichtsträgtig“ klingt inhaltlich logisch - wird aber so nicht gelebt.
…na ja.
Insgesamt vielen Dank für alle Beiträge. War sehr lehrreich.
Melde mich dann mal irgendwann zu „Greta und das Klima“ wieder.

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Nun sind Kreuzfahrten als Klassenfahrt aktuell aber durchaus Thema…


Und auch Klassenfahrten nach New York sind keine Abwegigkeit:

Meinst Du „politisch“ oder „polemisch“? Wenn wir das geklärt haben, können wir gerne weiter diskutieren. Ehrlich. Ganz unpolitisch, bzw. -polemisch…

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…war aber nicht meine Frage

aber meine. Bitte, lass mich nicht dumm sterben!

Und ja, die Diskussion geht dann über die Studienfahrt von Deinem Sohn. Ehrlich!

…ich frage woanders.
Ich will z.B. die Richtlinien, die sonstigen Entscheidungen…habe da inzwischen gefunden und kläre das innerhalb der Schule…

Und ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Erfolg dabei. Schade, dass wir Dich hier nicht überzeugen konnten…

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Ich weiß nicht, wie es in eurerem Bundesland ist, aber ich kenne die Regel, dass zwar die Klassenfahrt nicht von der Situation des Lehrers abhängig sein darf sondern dass der Lehrer seine Klassenfahrt von den Mitfahrern bezahlt bekommen muss.
Es kann ja nicht angehen, dass ein Lehrer, um seine Arbeit zu machen, aus seinem privaten Geldsäckel eine Fahrt bezahlen muss, bei der er auch noch fast ständig arbeiten muss um die Aufsichtspflicht zu erfüllen.

Wie denn? Zu meiner Zeit hatte jeder Lehrer so seine Lieblingsziele. Das hatte den Vorteil, dass eine gewisse Routine vorhanden und das Risiko unschöner Überraschungen recht gering war - eine Sorge weniger für die Begleitpersonen.
Nun hatten wir das „Pech“, einen Lehrer zu erwischen, der „nur“ nach Berlin fuhr, während die Parallelklasse in London residierte.
Die Frage an die Klasse „Wir fahren nach Berlin, oder?“ war mehr rhetorischer Natur.
Gut, das waren nun keine 50km, aber wenn ich will, setz ich mich morgens in den Zug und bin mittags dort.

Ach so, du meinst, die Motivation des Lehrers ist möglicherweise, den FFF-Schülern „eins auszuwischen“?
Mag sein, mag auch nicht sein. Ich finde die Idee, eine Großstadt vor der Haustür zu besuchen, die die meisten - wenn überhaupt - maximal von einem Besuch im Stadion oder vom Shoppen mit den Eltern her kennen, gar nicht schlecht.
Hört euch doch mal an, was der Lehrer selbst dazu sagt. Vielleicht gestaltet er das Ding so genial, dass am Ende sogar die Eltern deines Kindes begeistert sind :wink:

Gruß,

Kannitverstan

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Moin,

ich fürchte, die Realität sieht anders aus. Hier zB gibt es ein Urteil zur Kostenerstattung. Dass das überhaupt verhandelt werden musste und dass der Arbeitgeber den Lehrer überhaupt gefragt hat ob er seine Reisekosten (zT) selbst zahlen werde ist doch schon ein Witz an sich:
www.spiegel.de/karriere/bundesverwaltungsgericht-lehrer-muessen-nicht-auf-eigene-kosten-auf-klassenfahrt-a-1234764.html

VG
J~

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Ich finde das prima! Wenn Kinder ein Navy oder Maps brauchen, um sich in der näheren Umgebung selbständig bewegen zu können, ist das eher bedenklich. Ist Dein Kind je mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Köln gefahren und weiß es, wie das geht? Hast Du ihm das beigebracht? Kennt es sich pi mal Daumen in Köln aus? Vermutlich nicht. Schade.
Sei doch einfach froh, dass dieser Lehrer Euch Eltern ziemlich einfache Erziehungsaufgaben abnimmt. Schule ist nun mal kein Freizeitklub. Kinder müssen lernen (komischerweise wollen die das meist auch), mit dem zurecht zu kommen, was sie aus eigenen Kräften erreichen können.
Entschuldige bitte meine Vehemenz. „Weit weg“ ist aber ja nicht automatisch besser.
LG
Amokoma1

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Hilfreich wäre eben zu erklären, worauf Du hinaus willst. Ist Köln für ne Klassenfahrt zu popelig? Kein Vergleich zu dem was andere Schulen oder Klassen unternehmen? Gibt es finanzielle Bedenken irgendwelcher Art?

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Möglicherweise befürchtet der UP, dass alle Kinder Köln schon kennen, weil das so nah liegt und dehalb für die Kinder nichts Neues mehr sein könnte.

Grüße
Dirk

Das läßt sich mit der kurzen Frage abklären, wer von den Schülern schon mal im Römisch-Germanischen oder im Schnütgenmuseum war oder wer Sankt Pantaleon schon gesehen hat…ich tippe auf eine Quote unter fünf Prozent, und demzufolge kennen sie Köln nicht im Entferntesten.

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