Hallo,
was würdet ihr tun, wenn euer dreijähriges Kind beim Zahnarzt partout nicht den Mund aufmachen wollte, eine Behandlung aber notwendig wäre? Ablenken hilft nichts mehr, die Angst ist einfach zu groß… Vollnarkose halte ich für einen schon sehr extremen Schritt, das wäre nur die allerletzte Notlösung. Wie klappt das denn mit Sedierung, habt ihr (bzw. haben eure Kinder) damit Erfahrung?
Lieber Gruß,
Pierretta
Oh, und bitte schickt mir keine Links zum Video „David after dentist“. Das kenne ich und finde ich sehr bedenklich…
Hallo,
wir hatten unsere Tochter schon beiläufig drauf vorbereitet, was und wer der Zahnarzt ist. Nebenbei immer mal wieder was erklärt. Ich hätte sie auch bei meinem nächsten Termin mitgenommen.
Und dann kam der locker geschlagene Zahn. Der Zahnarzt hat das dann auch klasse gemacht, war sehr behutsam, hat alles erklärt und da hat sie ganz selbstverständlich den Mund aufgemacht.
Also alles erklären und vom Doktor ist viel abhängig.
Aber ob dir das noch hilft? Das Kind muss Vertrauen zum Arzt haben.
Haelge
Hallo HFHaelge,
danke für deine Antwort. Der Kleine lässt sich sehr gern Bücher über den Besuch beim Zahnarzt vorlesen, und er verspricht auch jedes Mal, brav den Mund aufzumachen. Und dann liegt er wieder total verängstigt und verschwitzt, mit Tränen in den Augen auf dem Behandlungsstuhl und der Mund bleibt zu. Ihm vorher eine Belohnung zu versprechen ist auch nicht das Wahre, weil man ihm diese konsequenterweise verweigern müsste, wenn er dann nicht „brav“ ist; aber ich halte es doch für falsch, ihn für seine Angst zu bestrafen (gibt ja auch genügend Erwachsene, die sich vor dem Zahnarzt fürchten…).
Jetzt ist die Situation leider schon ziemlich verfahren, man muss nur ins Behandlungszimmer kommen, und schon ist der Kleine am Verzweifeln - obwohl die Zahnärztin wirklich nett ist.
Was kann man da bloß machen??
Lieber Gruß,
Pierretta
Hallo,
du schriebst, das es schwierig wird, sobald ihr das Behandlungszimmer betretet… vielleicht kannst du mal mit der Zahnärztin reden, das sie euch das nächste Mal im Wartezimmer abholt, ihm da erklärt was sie machen will, evtl. schonmal versucht in den Mund zu gucken und ihr dann gemeinsam ins Behandlungszimmer geht und da einfach weitermacht…
Gruß Bats
Hallo Pierretta,
ich habe von Anfang an meinen Sohn zu meinen „harmlosen“ Terminen mitgenommen, nur gucken - gut. Sohnemann musste dann auch wegen Hinfallens hin, saß auf meinem Schoß. Zuerst wurde bei mir geguckt ob alles ok ist, dann sollte er (nebenbei, ganz ruhig, nicht gezielt) mal aufmachen, der Arzt guckte schnell den notwendigen Zahn an, dass Sohnemann nicht lange aufmachen musste, dann durfte er wieder zu machen. Dann erklärte der Arzt ihm, was man machen müsse, damit der Zahn wieder gesund wird. Julian war ganz aufmerksam. Musste geröngt werden - hat aber alles Anstandslos gemacht, musste nachher noch kurz abgeschliffen werden.
vllt hilft es, einen männlichen Arzt zu konsultieren, mein Sohn vertraut dem Arzt irgendwie mehr als dessen Frau (die die Kinderzahnmedizin übernommen hatte, war aber an dem Tag nicht da)- generell vertraut er Männern eher. Bei der Kinderärztin hat er nur geweint, wenn sie sich ihm näherte, der Kinderarzt darf ihn komplett untersuchen. Und dass du mit gutem Beispiel voran gehst der Arzt deinem Kind genau erklärt, was er macht. „nur gucken, schau mal, das ist ein Spiegel, damit ich die Zähne von innen gucken kann“. Und dann darf selbst in den Minispiegel geguckt werden, in Mamas Mund… Vllt steckt einfach eine Angst dahinter, dass gebohrt wird, laut im Mund mit Geräuschen hantiert, die man nicht sehen kann. Das verängstigt. auch in Kinderbüchern wird oft gebohrt, darum hab ich die gar nicht mit meinem Sohn gelesen.
Da bei euch mit Vorbeugen nicht mehr viel los ist, würde ich vllt einen cut machen und einen Arztwechsel bevorzugen. Auch wenn die Ärztin klasse ist. Wenn dein Kind ihr nicht vertraut bringt es nichts. Und die Angst unbedingt beim Termin ausmachen ansprechen, damit von vorneherein mehr Zeit eingeplant werden kann und der Arzt nicht unter Zeitdruck steht. Vllt hilft es, wenn du dir bei dm oder so Minispiegel aus Plastik kaufst, und daheim darf dein Kind bei dir die Zähne gucken, oder dem Krokodil vom kasperle, damit es weiß, was das für ein Gerät ist, was da auf einmal von jemand Fremden in den Mund gesteckt wird…
lg und viel Erfolg,
Dany
Hallo duplosche,
vllt hilft es, einen männlichen Arzt zu konsultieren
Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, ist aber interessant. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert!
Vllt steckt
einfach eine Angst dahinter, dass gebohrt wird
Leider hat der Kleine damit auch Recht: Es muss gebohrt werden, er hat trotz intensiver Pflege sehr kaputte Zähne Und das Schlimme ist, dass es gar nicht so einfach war, überhaupt einen Zahnarzt zu finden, der ihn behandeln wollte. Manche lehnen ja kleine Kinder generell ab, weil die so viel Arbeit machen… Aber ich werde mich noch einmal umsehen, denn vielleicht bringt uns der „Tapetenwechsel“, zu dem du rätst, wirklich weiter!
Liebe Grüße und vielen Dank,
Pierretta
Hallo Pieretta,
vllt hilft es, einen männlichen Arzt zu konsultieren
Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, ist aber interessant.
Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert!
versucht aber dann nicht ständig zu wechseln, etwas Kontinuität sollte schon vorhanden sein. Wenns also auf Anhieb nicht klappt, nicht wieder zum Nächsten
Vllt steckt
einfach eine Angst dahinter, dass gebohrt wirdLeider hat der Kleine damit auch Recht: Es muss gebohrt
werden, er hat trotz intensiver Pflege sehr kaputte Zähne
Aber beim ersten Besuch muss es nicht gerade sein. Das erste Mal kann man es beim gucken belassen. Dann ist die erste Hürde genommen. Nämlich dass „es immer weh tut“.
lg, Dany
Hallo,
vielleicht gibt es bei dir ja auch einen sog. Kinderzahnarzt (google mal) in der Nähe.
Ein Kollege sprach davon, der hatte ihm (besser seiner Tochter) gut helfen können.
Haelge
Hallo,
warst du mit ihm bei einem spieziellen Kinderzahnarzt?
Wir sind mit unserem bei so einem und da ist alles ganz anders als beim „normalen“.
Da heißt der Bohrer „Zahnkitzler“ und so…
Vielleicht solltet ihr das mal versuchen. Der wird aber nicht gleich behandeln sondern das Kind erst mal so kommen lassen.
Vielleicht googelst du einfach mal…
Gruß Jenny
Hallo!
Hm, mich würde ja interessieren, warum der Kleine so viel Angst vor dem Zahnarzt hat. Hat ihm jemand damit gedroht? (Wenn Du nicht ordentlich Zähne putzt, dann muss der Zahnarzt bohren…) Hat jemand in der Umgebung unterschwellig Angst? etc
Vorschläge:
Vielleicht kann jemand anderes als Du mit ihm zum Zahnarzt gehen? Evtl. bist du es ja irgendwie, die die Angst (unbeabsichtigt und unbewusst) verursacht oder verstärkt? Jemand, der gelassene Entschlossenheit ausstrahlt wäre gut.
Zahnarzt wechseln fände ich auch einen Versuch wert.
Einen Termin vereinbaren, bei dem garantiert nicht gebohrt wird.
Aber verharmlosen würde ich die Sache auch nicht, auch nicht zu sehr „verspielen“. Kommt natürlich immer aufs Kind an, aber bei meinem hat immer geholfen, ihm zu sagen, dass das jetzt eben sein muss, dass es u.U. auch weh tut, dass das aber danach wieder aufhört.
Eine Belohnung fände ich auch ok. Eben vorher deutlich absprechen, für was es die Belohnung genau gibt. z.B. für’s Mund-aufmachen und offen lassen, solange der Zahnarzt das verlangt. Oder eben staffeln: Eine Kleinigkeit für’s auf den Behandlungsstuhl setzen etc…
Nur als allerletzte Möglichkeit würde ich an eine Vollnarkose oder sowas denken. Er muss ja sein ganzes Leben zum Zahnarzt und zu anderen unangenehmen Terminen. Besser, er lernt, damit umzugehen anstatt Ausweichstrategien zu entwickeln(ohne unnötige Härte natürlich). Nach örtlichen Betäubungsmaßnahmen würde ich schon mal fragen, wenn das Loch tiefer ist.
Grüße
kernig
Hallo kernig,
Hm, mich würde ja interessieren, warum der Kleine so viel
Angst vor dem Zahnarzt hat. Hat ihm jemand damit gedroht?
Ich denke, er hat Angst vor den Schmerzen beim Bohren (oder auch vor dem Geräusch). Man sagt ja immer, dass das bei Milchzähnen nicht weh tut (und in den Kinderbüchern heißt es auch immer so), aber ich glaube nicht, dass das stimmt. Beim ersten Mal war der Kleine jedenfalls noch ganz neugierig, aber Erfahrung macht halt „klug“… Ihm damit zu drohen wäre ungerecht und auch unnötig, weil er beim Zähneputzen (die Zähne werden ihm noch geputzt, er darf nur vorher ein bisschen „selber probieren“) ganz brav ist.
Vorschläge:
Vielleicht kann jemand anderes als Du mit ihm zum Zahnarzt
gehen? Evtl. bist du es ja irgendwie, die die Angst
(unbeabsichtigt und unbewusst) verursacht oder verstärkt?
Werden wir versuchen.
Einen Termin vereinbaren, bei dem garantiert nicht gebohrt
wird.
Und das auch! Das Problem ist nur, dass er gar nicht wissen kann, ob überhaupt gebohrt wird (bzw. ob gebohrt worden wäre), weil er den Mund einfach GAR NICHT mehr aufmacht… so weit kommt die Zahnärztin also gar nicht mehr. Ich glaube, dass der Kleine sich schon fest vornimmt, ordentlich mitzumachen, aber dann ist die Angst einfach zu groß, und hinterher ist er frustriert. Da will ich gar nicht mehr viel darüber reden („Du hattest doch versprochen…!“), dann wird das Gefühl des Misserfolgs nur noch stärker.
Nur als allerletzte Möglichkeit würde ich an eine Vollnarkose
oder sowas denken.
Ja, das sehe ich auch so. Ich hoffe nur, dass das nicht irgendwann der einzige Weg ist, der noch bleibt!
Danke und liebe Grüße,
Pierretta
Hallo Pieretta,
bei Kindern funktioniert Hypnose erstaunlich gut. Wenn die Zahnärztin selbst keine Hypnose beherrscht, kannst du vielleicht mit einem Hypnotiseur im Schlepptau dort aufschlagen.
In diesem Fall könnt ihr ja erst mal dort probieren, ob dein Sohn darauf anspricht, bevor ihr den Schritt in die Zahnarztpraxis macht.
Schöne Grüße,
Jule
Hi,
macht euch bloss kein Stress. Versucht es immer wieder mal und lasst euer Kind zugucken wenn ihr zur Vorsorge geht. Ein gut Arzt wird es verstehen und selbst mit Tricks Kinder neugierig machen. Unsere durften alles anschauen, den Wasser- Luftpuster mal benutzen, das Wasser wegspülen etc, etc.
Nichts wäre in meinen Augen schlimmer als jetzt schon ein P zu bekommen was sich vielleicht aufs Kind überträgt.
Viele Grüße
Me
Hallo,
als erstes braucht man einen Kinderzahnarzt - also einen, der weiss, wie man mit Kindern umgeht.
Ich kann nur berichten, was bei unserem Sohn hilft: selber machen! Der Zahnarztstuhl ist superspannend. Der darf natürlich nach Anweisung des Arztes selbst per Knopfdruck in Position gebracht werden. Der Spülbecher wird auch selbst per Knopfdruck gefüllt. Notfalls wird der Becher leer getrunken und muss dann noch mal gefüllt werden - mach einfach Spaß!
Mit dem Spiegel darf das Kind dann erstmal die Zähne des Arztes oder der Mama anschauen - das ist ein guter Deal, damit der Arzt dann in den Mund des Kindes gucken darf. Sollte der Sauger zum Einsatz kommen - dann kann das Kind auch hier assistieren.
Viele Grüße
als erstes braucht man einen Kinderzahnarzt - also einen, der
weiss, wie man mit Kindern umgeht.
…
Hallo Chili,
jeder ZA mit gutem Willen und ein wenig menschlichem Geschick schafft das aber normalerweise auch und die von dir im Weiteren beschriebenen Annäherungsversuche laufen dort genauso ab
LG
sine
Hallo sine,
jeder ZA mit gutem Willen und ein wenig menschlichem Geschick
schafft das aber normalerweise auch und die von dir im
Weiteren beschriebenen Annäherungsversuche laufen dort genauso
ab
das sehe ich auch so.
Kinderzahnarzt wäre natürlich schon toll, aber auch ein „normaler“ dürfte dies, bei etwas Feingefühl, hinbekommen.
Kinderzahnärzte gibt es ja nicht überall, und wenn die Anfahrt zu lang (und dadurch ggf. stressig fürs Kind) wird, ist schon zu überlegen, was sinnvoller ist…
Viele Grüße,
Nina
Hallo,
ok - ich meinte jetzt nicht einen ausgebildeten Zahnarzt ausschließlich für Kinder (gibt’s die überhaupt)? Sondern einen Zahnarzt, der GERNE Kinder behandelt - also einen normalen Zahnarzt, der mit Kindern sehr gut kann. Das kann nicht jeder und die meisten wissen das auch.
Viele Grüße
Hallo Chili,
ok - ich meinte jetzt nicht einen ausgebildeten Zahnarzt
ausschließlich für Kinder (gibt’s die überhaupt)?
das gibt es durchaus (dreijährige Fortbildung zum „Spezialisten für Kinderzahnheilkunde und Jugendzahnheilkunde“).
Es existieren Praxen, die sich auf die Behandlung von
Kindern spezialisiert haben und nicht nur „einfach so“ gut mit
Kindern zurecht kommen (und Patienten über 18 Jahren gar nicht
nehmen). Diese Praxen sind auch anders, kindgerechter, eingerichtet - ziemlich vergleichbar zu „Kinderarzt vs. Hausarzt“.
Viele Grüße
Nina
Hallo,
dem möchte ich noch hinzufügen, dass sich nicht immer die fachlich qualifiziertesten und geschicktesten Zahnärzte für diesen Werdegang entscheiden
LG
sine